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Nilblau oft auch als Nilblau A meist nur das Hydrogensulfat bezeichnet ist ein fluoreszierender Phenoxazin Farbstoff StrukturformelAllgemeinesName NilblauAndere Namen 5 Amino 9 diethylamino benzo a phenoxazin 7 ium C I Basic Blue 12 C I 51180Summenformel C20H20N3O Kurzbeschreibung dunkelgruner Feststoff Chlorid 1 dunkelgrunes bis blau oder schwarzes Pulver Sulfat 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 2381 85 3 Hydrochlorid 3625 57 8 Hydrogensulfat 53340 16 2 Perchlorat EG Nummer 222 832 5ECHA InfoCard 100 020 757PubChem 422690ChemSpider 374117Wikidata Q408360EigenschaftenMolare Masse 318 39 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt gt 300 C 2 Loslichkeit loslich in Wasser 50 g l 1 bei 25 C 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 3 Sulfat keine GHS PiktogrammeH und P Satze H keine H SatzeP keine P SatzeSoweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Als Indikatorfarbstoff zeigt Nilblau im sauren Milieu eine blaue Farbe und ist im Alkalischen rot Durch Kochen einer Losung von Nilblau mit Schwefelsaure entsteht der Farbstoff Nilrot Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Die Nilblau Farbung 2 1 Der Arbeitsablauf 2 2 Das Ergebnis 2 2 1 Beispiel Nachweis von Poly b hydroxybutyrat Granula PHB 3 Nilblau in der Onkologie 4 Herstellung 5 Einzelnachweise 6 LiteraturEigenschaften Bearbeiten nbsp Nilblauhydrochlorid in Wasser in unterschiedlicher Konzentration V l n r 1000 ppm 100 ppm 10 ppm 1 ppm 100 ppb nbsp Nilblau in Wasser bei verschiedenen pH Werten V l n r pH 0 pH 4 pH 7 pH 10 pH 14 nbsp Nilblau in Wasser untere Phase und Ethylacetat obere Phase bei Tageslicht V l n r pH 0 pH 4 pH 7 pH 10 pH 14 nbsp Nilblau in Wasser untere Phase und Ethylacetat obere Phase im UV Licht 366 nm V l n r pH 0 pH 4 pH 7 pH 10 pH 14 nbsp Nilblau freie Base bei Tageslicht obere Reihe und UV Licht 366 nm untere Reihe in verschiedenen Losungsmitteln V l n r 1 Methanol 2 Ethanol 3 tert Butylmethylether 4 Cyclohexan 5 n Hexan 6 Aceton 7 Tetrahydrofuran 8 Ethylacetat 9 Dimethylformamid 10 Acetonitril 11 Toluol 12 ChloroformNilblau ist ein Fluoreszenzfarbstoff Die Fluoreszenz zeigt besonders in apolaren Losungsmitteln eine hohe Quantenausbeute 4 Die Absorption und Emissionsmaxima von Nilblau sind stark abhangig vom pH Wert und dem verwendeten Losungsmittel Solvatochromie Die Absorptions und Emissionsmaxima von Nilblau in Abhangigkeit vom verwendeten Losungsmittel 4 Losungsmittel Absorption lmax nm Emission lmax nm Toluol 493 574Aceton 499 596Dimethylformamid 504 598Chloroform 624 6471 Butanol 627 6642 Propanol 627 665Ethanol 628 667Methanol 626 668Wasser 635 6740 1 N Salzsaure pH 0 1 0 457 5560 1 N Natronlauge pH 13 0 522 668Ammoniakwasser pH 11 0 524 668Die Fluoreszenzdauer von Nilblau wurde in Ethanol mit 1 42 ns bestimmt Dies ist kurzer als der entsprechende Wert von Nilrot mit 3 65 ns Die Fluoreszenzdauer ist relativ invariant gegenuber Verdunnungen im Bereich von 10 3 10 8 mol dm 3 4 Die Nilblau Farbung BearbeitenNilblau wird zur histologischen Anfarbung biologischer Praparate verwendet Dabei gelingt die Unterscheidung zwischen neutralen Lipiden Triglyceride Cholesterinester Steroide die rosa angefarbt werden und sauren Fettsauren Chromolipide Phospholipide die blau angefarbt werden 5 Die Nilblau Farbung nach Kleeberg benotigt folgende Chemikalien Nilblau A 1 ige Essigsaure Glycerin bzw GlyceringelatineDer Arbeitsablauf Bearbeiten Das Praparat wird in Formol fixiert Daraus werden Gefrierschnitte oder Zupfpraparate hergestellt Anschliessend werden sie fur 20 Minuten in die Nilblau Losung getaucht und danach mit Wasser abgespult Zur besseren Differenzierung wird in 1 ige Essigsaure fur 10 20 Minuten eingetaucht bis die Farbtone rein sind Dies kann u U schon nach 1 2 Minuten der Fall sein Dann wird in mehrfach gewechseltem Wasser grundlich gewassert ein bis zwei Stunden Danach kann das angefarbte Praparat auf einen Objekttrager gezogen und der Wasseruberschuss abgesaugt werden Der Einschluss des Praparates kann in Glycerin oder lauwarmer Glyceringelatine erfolgen Das Ergebnis Bearbeiten Ungesattigte Glyceride sind rosa Kerne und Elastica dunkelblau Fettsauren und zahlreiche Fettsubstanzen und Fettgemische blau bis violett gefarbt 6 Beispiel Nachweis von Poly b hydroxybutyrat Granula PHB Bearbeiten Die PHB Granula in den Zellen von Pseudomonas solanacearum konnen durch Anfarbung mit Nilblau A sichtbar gemacht werden Die PHB Granula der gefarbten Ausstriche zeigen unter einem Epifluoreszenzmikroskop bei 450 nm Anregungswellenlange unter Olimmersion bei 1000 facher Vergrosserung eine kraftige orangefarbene Fluoreszenz 7 Nilblau in der Onkologie BearbeitenDerivate des Nilblau sind potentielle Photosensibilisatoren in der photodynamischen Therapie PDT von malignen Tumoren Diese Farbstoffe werden durch Farbstoffaggregation in den Tumorzellen speziell in den Lipidmembranen und oder sequestriert in den subzellularen Organellen stark angereichert 8 Mit dem Nilblau Derivat N Ethyl Nilblau EtNBA konnte in Tierversuchen zwischen normalem und pramalignem Gewebe mittels Fluoreszenzbildgebung beziehungsweise Fluoreszenzspektroskopie unterschieden werden EtNBA zeigt dabei keine phototoxischen Effekte 9 Herstellung BearbeitenNilblau und verwandte Napthoxaziniumfarbstoffe konnen auf verschiedenen Wegen hergestellt werden Saurekatalysierte Kondensation von 5 Dialkylamino 2 nitrosophenolen mit 1 Naphthylamin 3 Dialkylamino phenolen mit N alkylierten 4 Nitroso 1 naphthylaminen N N Dialkyl 1 4 phenylenediaminen mit 4 Dialkylamino 1 2 naphthoquinonenAlternativ kann das Produkt einer saurekatalysierten Kondensation von 4 Nitroso N N dialkylanilin mit 2 Naphthol in Gegenwart von Aminen oxidiert werden und so ein zweiter Aminsubstituent in 5 Position eingefuhrt werden 10 Das folgende Formelschema zeigt die erste Synthesemoglichkeit nbsp Nile Blue perchlorate synthesisEinzelnachweise Bearbeiten a b Eintrag zu Nilblau A In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 1 Juni 2014 a b Datenblatt Nilblau bei Merck abgerufen am 3 Juni 2008 Datenblatt Nile Blue A bei Sigma Aldrich abgerufen am 9 Mai 2017 PDF a b c Jiney Jose and Kevin Burgess Benzophenoxazine based fluorescent dyes for labeling biomolecules in Tetrahedron 2006 62 S 11021 11037 doi 10 1016 j tet 2006 08 056 Roche Lexikon abgerufen am 25 Juni 2007 Benno Romeis Mikroskopische Technik 15 Aufl R Oldenbourg Verlag Munchen 1948 97 647 EG Entscheidung der EU Kommission vom 9 September 1997 uber ein vorlaufiges Versuchsprogramm fur Diagnose Nachweis und Identifizierung von Pseudomonas solanacearum Smith Smith in Kartoffeln abgerufen am 27 Juni 2007 C W Lin J R Shulok S D Kirley L Cincotta J W Foley Lysosomal localization and mechanism of uptake of Nile blue photosensitizers in tumor cells in Cancer Research 1991 51 S 2710 2719 PMID 2021950 H J van Staveren Fluorescence imaging and spectroscopy of ethyl nile blue A in animal models of pre malignancies in Photochemistry and photobiology 2001 73 S 32 38 PMID 11202363 Andreas Kanitz Horst Hartmann Preparation and Characterization of Bridged Naphthoxazinium Salts In European Journal of Organic Chemistry 1999 S 923 930 doi 10 1002 SICI 1099 0690 199904 1999 4 lt 923 AID EJOC923 gt 3 0 CO 2 N Literatur BearbeitenF J Green The Sigma Aldrich Handbook of Stains Dyes and Indicators Aldrich Chemical Company Milwaukee 1990 J Rao A Dragulescu Andrasi H Yao Fluorescence imaging in vivo recent advances in Current Opinion in Biotechnology 2007 18 S 17 25 PMID 17234399 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nilblau amp oldid 212395260