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Die evangelisch lutherische Nienstedtener Kirche ist die zentrale Kirche des Hamburger Stadtteils Nienstedten Sie liegt zwischen Elbchaussee und Hasselmannstrasse und damit nur wenige hundert Meter Luftlinie vom Elbufer entfernt Die Kirche ist eine fur den norddeutschen Raum typische und sehr gut erhaltene Barockkirche mit einer sehenswerten Ausstattung Ansicht von SudwestenAusschnitt aus der Elbkarte nach Melchior Lorichs von 1568Tur in der Sudwand mit einfacher SonnenuhrInnenraum mit OrgelMartin LutherPhilipp Melanchthon Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Gebaudes 2 Ausstattung 3 Glocken 4 Instandsetzungen nach 1998 5 Offnungszeiten 6 Orgel 6 1 Vorganger der heutigen Orgel 6 2 Die heutige Muhleisen Orgel 7 Fotografien und Karte 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksGeschichte des Gebaudes BearbeitenDas heutige Gebaude zu dessen Einweihung am 16 Mai 1751 Georg Philipp Telemann seine Kantate Zerschmettert die Gotzen komponierte und die Auffuhrung selbst leitete ist der sechste Kirchenbau seit der ersten urkundlichen Erwahnung des Kerspel Nigenstede Kirchspiel Nienstedten im Jahr 1297 Uber die Vorgangerkirchen ist nur soviel bekannt dass sie naher zur Elbe standen und Sturmfluten und Uferabbruchen starker ausgesetzt waren Die altesten Abbildungen auf Karten stammen von 1568 und 1588 1 1748 erteilte der danische Konig Friedrich V als Herzog von Holstein die Baugenehmigung fur den heutigen Fachwerkbau der 1750 51 auf dem hoher gelegenen Geestrucken erstellt wurde Das Spiegelmonogramm des Konigs ist unter anderem an der Westfassade der Kirche und im Oberlicht der inneren Eingangstur zu sehen Der Bau wurde nach den Entwurfen des Landesbaumeisters Otto Johann Muller und des Tischlermeisters Johannes Balthasar Hannemann 2 errichtet Das Kirchenschiff ist in Fachwerkbauweise mit massiv gemauertem Turmkorper und holzernem Dachstuhl und Turmkonstruktion errichtet Der Innenraum der Kirche kann als Saalbau beschrieben werden erhalt durch die umlaufenden Emporen deren Stutzen bis unter das Deckengesims reichen jedoch viele Elemente einer Hallenkirche Diese Stutzen tragen uber einem profilierten Gesims das holzerne Korbbogengewolbe des Mittelraumes und gleichzeitig an der Sud und Nordseite die durchlaufenden Emporen Die Empore im Westen war ursprunglich zweigeschossig mit der Orgel auf der oberen Empore 1905 wurde die obere Empore abgerissen und die neue Orgel auf der unteren Empore aufgestellt An Nord und Sudseite befinden sich jeweils vier Lauben auch Betstuhle genannt in schlichten Formen mit holzvergitterten Fensteroffnungen und profiliertem Gesims Die grosste dieser Lauben an der Nordseite neben dem Altar dient heute als Sakristei Die Kirche war fruher von einem Friedhof umgeben der jedoch 1814 durch den heutigen Nienstedtener Friedhof abgelost wurde Ausstattung BearbeitenDie heutige Ausstattung stammt im Wesentlichen aus der Erbauungszeit der Kirche davon sind erwahnenswert der Kanzelaltar sowie das Gestuhl auf den Emporen mit eingeschnittenen Familiennamen des 18 und 19 Jahrhundert Heute besitzt die Kirche ein Bronzetaufbecken der Bildhauerin Ursula Querner aus dem Jahr 1967 Der Altar wurde 1994 umfangreich renoviert und dabei der barocke Zustand weitgehend wiederhergestellt Von der fruheren Ausstattung sind in Nienstedten noch ein Abendmahlskelch von 1420 der in standigem Gebrauch ist und ein Exemplar des Messbuches zur Einfuhrung einer neuen Gottesdienstordnung im Hamburger Domkapitel von 1509 erhalten Das Original eines Altarreliefs Anbetung der Hirten aus einer Vorgangerkirche befindet sich in Museumsbesitz im Schloss Gottorf in Schleswig ein Gipsabdruck hangt seit dem 250 jahrigen Kirchenjubilaum im Mai 2001 als Leihgabe des Altonaer Museums im Altarraum der Kirche Das alteste noch erhaltene Stuck der Kirche ist ein Bronzetaufkessel aus dem 13 Jahrhundert Dieser ging 1896 in den Besitz der Tochtergemeinde in Blankenese uber als diese eine eigene Kirche baute Der Innenraum wirkt grosszugig hell und offen Die Dekoration ist zuruckhaltend so dass sich der Blick auf den Altar konzentrieren kann In dem Altar wurde 1843 das Olgemalde Das letzte Abendmahl von Heinrich Stuhlmann eingefugt das von dem Kaufmann Joachim Lorenz de la Camp 1781 1864 gestiftet wurde Als Vorlage fur das Gemalde diente Leonardo da Vincis Wandgemalde Das Abendmahl Die heute vorhandenen Glasfenster stammen aus der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts und wurden mit einer Renovierung des Innenraums nach dem Zweiten Weltkrieg eingebaut Dank einer privaten Schenkung beherbergt die Kirche seit dem 15 September 2012 ein Bilderpaar der Reformatoren Martin Luther und Philipp Melanchthon von Lucas Cranach dem Jungeren aus dem Jahre 1562 3 Glocken Bearbeiten nbsp Glocke im AussenbereichDie Kirche besitzt im Turm drei Glocken Die neueren stammen aus den Jahren 1955 und 1962 Von der altesten noch verwendeten Glocke ist das genaue Alter nicht bekannt sondern nur das Jahr 1707 in dem sie wegen Klanglosigkeit umgegossen wurde Diese Glocke tragt die Inschrift Ich laute zum Gebet zur Predigt und zur Leichen ich melde Feuer und Krieg und gebe Friedenszeichen An der Nordseite der Kirche steht als Denkmal die alteste der erhaltenen Glocken 1647 in Gluckstadt gegossen Sie hat durch einen Sprung ihren Klang verloren Instandsetzungen nach 1998 BearbeitenBei Verstarkungsarbeiten fur den Einbau einer neuen Orgel waren im Jahr 1998 deutliche statische Mangel und eine Verformung der Fachwerkswande aufgefallen Im Jahre 2004 erfolgte zuerst eine umfangreiche Schadenserfassung mit der Ausfuhrung der Sanierung wurde im Mai 2005 unter der Leitung des Architekturburos Alk Friedrichsen begonnen Die notwendigen Arbeiten stellten sich schnell als weitaus umfangreicher heraus als zuerst angenommen und beschrankten sich nicht nur auf beschadigte Holzteile sondern mussten auf die Fundamente und die gesamte Turmkonstruktion ausgedehnt werden Diese bisher grosste Sanierung in der Geschichte der Kirche konnte im Jahre 2007 abgeschlossen werden Wegen des erhalten gebliebenen Charakters einer Dorfkirche gehort die Kirche heute zu den beliebtesten Hochzeitskirchen im Hamburger Westen Offnungszeiten BearbeitenDie Kirche ist an Sonn und Feiertagen nach dem Gottesdienst bis 16 00 Uhr im Winterhalbjahr bis 15 00 Uhr zur Besichtigung und stillen Einkehr geoffnet 4 Orgel BearbeitenVorganger der heutigen Orgel Bearbeiten Die Kirche besass ursprunglich eine Arp Schnitger Orgel 1680 fur die Vorgangerkirche gebaut in den Neubau ubernommen und im Laufe der Zeit baulich stark verandert Man ersetzte sie 1905 1906 durch einen Neubau der Firma Marcussen an dem ebenfalls bestandig Veranderungen und Modernisierungen vorgenommen wurden Der bis heute erhaltene Orgelprospekt aus dem Jahre 1906 stammt von Fernando Lorenzen Die heutige Muhleisen Orgel Bearbeiten Ende der 1990er Jahre fiel die Entscheidung die Marcussen Orgel nicht weiter zu modernisieren sondern durch einen kompletten Neubau zu ersetzen Am 6 Mai 2001 wurde die neue Orgel der Orgelbaufirma Muhleisen Leonberg Wurttemberg eingeweiht Die Disposition des Instrumentes orientiert sich am suddeutschen Orgelbau Wie schon die vorletzte Orgel verfugt auch diese wieder uber einen Zimbelstern der heutige besteht aus 8 gegossenen Schalenglocken die durch Wind angetrieben werden und sich im Orgelinneren befinden Die Disposition 5 6 der Muhleisen Orgel lautet I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Prinzipal 8 3 Gedackt 8 4 Gamba 8 5 Unda maris 8 6 Oktave 4 7 Spitzflote 4 8 Quinte 2 2 3 9 Superoktave 2 10 Mixtur IV VI 1 1 3 11 Trompete 8 12 Cornett V 8 II Schwellwerk C g313 Prinzipal 8 14 Bourdon 8 15 Salicional 8 16 Voix celeste 8 17 Aeoline 8 18 Fugara 4 19 Flute okt 4 20 Nazard 2 2 3 21 Doublette 2 22 Tierce 1 3 5 23 Mixtur V 2 24 Basson 16 25 Trompette harmonique 8 26 Hautbois 8 27 Clairon 4 Tremulant Pedal C f128 Subbass 16 29 Oktavbass 8 30 Flute 8 31 Violonbass 8 32 Oktave 4 33 Posaune 16 34 Trompete 8 Zimbelstern Koppeln II I I P II P II II 16 II P 4 Spielhilfen Mechanische Spieltraktur elektronische Setzeranlage 64 fachFotografien und Karte Bearbeiten53 551374 9 842731 Koordinaten 53 33 4 9 N 9 50 33 8 O nbsp nbsp Nienstedtener Kirche nbsp Ansicht von Sudosten nbsp Kanzelaltar mit Gemalde Das letzte Abendmahl von Heinrich Stuhlmann nbsp Innenraum Seitengange nbsp Konigliches Monogramm uber dem Eingang nbsp Glasfenster zur Erinnerung an den Untergang der PamirLiteratur BearbeitenRalf Lange Architektur in Hamburg Junius Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 88506 586 9 S 275 Matthias Gretzschel Kirchen in Hamburg Geschichte Architektur Angebote Axel Springer Verlag Hamburg 2000 ISBN 3 921305 92 6 S 94 f Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte der Kirche Memento des Originals vom 20 Dezember 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirche nienstedten de auf der Homepage der Kirchengemeinde Beschreibung der Kirche auf der Homepage der Stadt Hamburg Abgerufen am 23 Januar 2012 Cranach Gemalde von Luther und Melanchthon ziehen in eine Hamburger Kirche ein Memento vom 10 Oktober 2014 im Internet Archive Offene Kirche Abgerufen am 24 Mai 2020 Angaben zur Orgel Memento des Originals vom 30 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kirche nienstedten de auf der Homepage der Gemeinde Abgerufen am 30 Dezember 2015 Dokument zur Disposition Memento des Originals vom 20 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www orgelbau muehleisen de PDF 340 kB der Orgel auf der Homepage des Orgelbauers Abgerufen am 19 Januar 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nienstedtener Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Kirchengemeinde Darstellung der Restaurierungen auf der Homepage der Kirchengemeinde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nienstedtener Kirche amp oldid 236296455