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Neustadtelit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Bi2Fe3 Fe3 O2 OH 2 AsO4 2 3 ist also ein Bismut Eisen Arsenat mit zusatzlichen Hydroxidionen NeustadtelitBraunliche Neustadtelit Kristalle aus der Typlokalitat Grube Guldener Falk bei Neustadtel Schneeberg SachsenAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1998 016 1 IMA Symbol Neu 2 Chemische Formel Bi2Fe3 Fe3 O2 OH 2 AsO4 2 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII B 37 VII B 37 015 8 BK 10 41 04 09 02Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 3 Gitterparameter a 4 556 1 A b 6 153 2 A c 8 984 2 Aa 95 43 2 b 99 22 2 g 92 95 3 3 Formeleinheiten Z 1 2 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5Dichte g cm3 berechnet 5 81 3 Spaltbarkeit gut nach 001 3 Bruch Tenazitat muschelig sprodeFarbe braun braunrot schwarzStrichfarbe hellbraunTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz DiamantglanzKristalloptikBrechungsindizes na 2 020nb 2 080ng 2 120 4 Doppelbrechung d 0 100 4 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 65 5 3 Pleochroismus stark X braun Y gelb Z hellgelb 3 Neustadtelit entwickelt nur kleine tafelige Kristalle mit tafeligem Habitus bis etwa 0 2 Millimeter Durchmesser von brauner braunroter oder schwarzer Farbe bei hellbrauner Strichfarbe Die Oberflachen der durchsichtigen bis durchscheinenden Kristallflachen zeigen einen diamantahnlichen Glanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Neustadtelit zusammen mit Cobaltneustadtelit auf den Halden der Grube Guldener Falk bei Neustadtel Schneeberg im sachsischen Erzgebirge und beschrieben 2002 durch Werner Krause Heinz Jurgen Bernhardt Catherine McCammon und Herta Effenberger die das Mineral nach seiner Typlokalitat benannten Das Typmaterial des Minerals wird in der Sammlung des Staatlichen Museum fur Mineralogie und Geologie Dresden in Deutschland Katalog Nr 18328 und 18329 aufbewahrt Klassifikation BearbeitenBereits in der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Neustadtelit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserfreie Phosphate mit fremden Anionen F Cl O OH wo er zusammen mit Brendelit Cobaltneustadtelit Medenbachit und Paulkellerit die unbenannte Gruppe VII B 37 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Neustadtelit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw mit zusatzlichen Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis der zusatzlichen Anionen OH etc zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit mittelgrossen und grossen Kationen OH usw RO4 2 1 2 5 1 zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Cobaltneustadtelit und Medenbachit die Medenbachitgruppe mit der System Nr 8 BK 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Neustadtelit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen ein Hier ist er ebenfalls zusammen mit Medenbachit und Cobaltneustadtelit in der Medenbachitgruppe mit der System Nr 41 04 09 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Phosphate etc mit Hydroxyl oder Halogen mit AB 5 XO4 2Zq zu finden Kristallstruktur BearbeitenNeustadtelit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 4 556 1 A b 6 153 2 A c 8 984 2 A a 95 43 2 b 99 22 2 und g 92 95 3 sowie Formeleinheit pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenDie Proben die Neustadtelit und Cobaltneustadtelit enthalten bestehen hauptsachlich aus Quarz wo die beiden Minerale in kleinen Hohlraumen kristallisieren Als Begleitminerale treten unter anderem Goethit Limonit und Preisingerit selten auch Bismutit Mixit und Zeunerit auf Als seltene Mineralbildung konnte Neustadtelit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2013 weniger als 20 Fundorte als bekannt gelten 5 Neben seiner Typlokalitat Grube Guldener Falk wurde das Mineral noch auf mehreren Grubenhalden um Neustadtel und Schneeberg Erzgebirge wie unter anderem der Gruben Adam Heber Junge Kalbe und Peter und Paul heute Marx Semler Stolln sowie bei Tirpersdorf Vogtlandkreis und der Grube Vater Abraham bei Lauta in Sachsen gefunden Des Weiteren fand man Neustadtelit bisher noch in mehreren Gruben bei Lichtenberg Oberfranken nahe Bad Steben in Bayern Stand 2013 6 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenWerner Krause Heinz Jurgen Bernhardt Catherine McCammon Herta Effenberger Neustadtelite and cobaltneustadtelite the Fe3 and Co2 analogues of medenbachite In American Mineralogist Band 87 2002 S 726 738 rruff info PDF 388 kB abgerufen am 10 Mai 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neustadtelite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Neustadtelit Wiki Webmineral Neustadtelit englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f g h i Werner Krause Heinz Jurgen Bernhardt Catherine McCammon Herta Effenberger Neustadtelite and cobaltneustadtelite the Fe3 and Co2 analogues of medenbachite In American Mineralogist Band 87 2002 S 726 738 rruff info PDF 388 kB abgerufen am 10 Mai 2018 a b Mindat Neustadtelit Mindat Anzahl der Fundorte fur Neustadtelit Fundortliste fur Neustadtelit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neustadtelit amp oldid 232943072