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Neues Abendland Zeitschrift fur Politik und Geschichte erschien von Marz 1946 bis 1958 zuerst in Munchen nach dem Umzug 1948 in Augsburg unter Johann Wilhelm Naumann im Naumann Verlag ab April 1951 unter Gerhard Kroll im neuen Abendland Verlag der dem Fursten Erich von Waldburg Zeil bzw dessen Sohn Georg gehorte schliesslich als Neue Folge ab 1956 bis zur Einstellung 1958 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorlaufer 1 2 Auftakt im ersten Heft 1946 Der Begriff Abendland 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelbelegeGeschichte BearbeitenEine mehrheitlich katholisch gepragte Abendlandische Bewegung stand hinter der Zeitschrift die ihre regionalen Schwerpunkte in Suddeutschland und im Rheinland hatte Abendland bedeutete hier Wiederbelebung des Christentums und Abgrenzung gegenuber der Sowjetunion Das Scheitern der Weimarer Republik wurde auf ein falsches Demokratieverstandnis der grossen Zahl zuruckgefuhrt Auch standestaatliche bzw berufsstandische Ideen wurden teilweise hochgeschatzt die Diktatoren Francisco Franco und Antonio Salazar positiv anerkannt als Grundlage auf die Enzyklika Quadragesimo anno von Papst Pius XI verwiesen Der Foderalismus in Deutschland sollte gestarkt die Reste des einst ubermachtigen Preussentums zuruckgedrangt werden Nach der Verabschiedung des Grundgesetzes 1949 verscharfte sich die Kritik an dessen fehlender christlicher Grundlage die sich im Abendlandischen Manifest 1951 ausserte Der Wechsel des Herausgebers und Verlages spiegelte das wider Der Autor Emil Franzel verwies 1952 auf Portugal als positives Modell Mehrere Phasen lassen sich unterscheiden Stand anfangs fur den Verleger Naumann und den ersten Chefredakteur den Exilanten Walter Ferber der Bezug auf den NS Widerstand Foderalismus und den Katholizismus als Grundlage einer kulturellen Neubesinnung im Vordergrund den Forderer wie Ludwig Alpers und die Professorenwitwe Ella Schmittmann unterstutzten begann mit dem neuen Chefredakteur Emil Franzel der viele Artikel pseudonym einbrachte 1948 eine starke Politisierung in Richtung Antibolschewismus 1 Ruckendeckung erhielt er vom Fursten Waldburg zu Zeil der 1951 die Zeitschrift ganz ubernahm und den CSU Mitbegrunder Gerhard Kroll als neuen Herausgeber einsetzte Dieser ersetzte Franzel durch den Mediavisten und Publizisten Helmut Ibach als Chefredakteur Kroll druckte 1951 sein Abendlandisches Manifest als Auftakt einer Abendlandischen Aktion ab deren Vorsitz er am 25 August 1951 in Munchen ubernahm Ziel war nun eine Anderung des Grundgesetzes in Richtung eines organischen Staates womit eine Art Standestaat wie in Osterreich 1934 gemeint war Weil sich aber auch antikapitalistische Tone bei Kroll bemerkbar machten kam es zum Bruch mit dem Fursten der sich von der Aktion abwandte und ab 1952 lieber die elitare Abendlandische Akademie Munchen Eichstatt forderte 2 Haufige Autoren waren Walter Ferber 1 Chefredakteur Maximilian Dietrich Johann Nepomuk Hebensperger Ferdinand Kirnberger Georg Laforet Helene Schmittmann Peter Wust posthum und Friedrich Zoepfl Auch Bernhard Lakebrink Ernst von Hippel und Albert Maier zum massgeblichen antiliberalen Vordenker Donoso Cortes schrieben Beitrage Friedrich August Freiherr von der Heydte votierte fur ein starkes Bayerntum als Huter des Glaubens in der Bundesrepublik Hans Sedlmayr gegen den Verlust der Mitte in der Kunst Reinhold Schneider der anfangs vielfach vertreten war wurde nach seiner Stellungnahme 1951 gegen eine Wiederbewaffnung ins Abseits gestellt Franz Herre ein Schuler von Franz Schnabel wandte sich gegen die positive Sicht des linkskatholischen Historikers Friedrich Heer auf die Aufklarung Die Umstellung 1956 auf eine Quartalszeitschrift reagierte auf den Leserschwund den jedoch auch diese Massnahme nicht stoppen konnte Nach der Einstellung der Zeitschrift 1958 versank die Abendlandische Bewegung in den fruhen 1960er Jahren in der volligen Bedeutungslosigkeit Vorlaufer Bearbeiten Ein Vorlaufer in der Weimarer Republik war Abendland Deutsche Monatshefte fur europaische Kultur Politik und Wirtschaft Gilde Verlag Koln Berlin Wien 1926 1930 herausgegeben von Zentrumspolitikern sowie anderen christlich sozialen Politikern Hier schrieben katholische Intellektuelle aus dem Rheinland aus Westfalen Bayern und Osterreich wie Konrad Beyerle Theodor Brauer Gotz Briefs Wilhelm Hamacher Hugo Graf Lerchenfeld Hermann Platz Friedrich Schreyvogl sowie Bundeskanzler Pralat Ignaz Seipel Auftakt im ersten Heft 1946 Der Begriff Abendland Bearbeiten Der Begriff Abendland hat in der Abwandlung seiner geschichtlichen Bedeutung als einer einheitlichen Kulturauffassung des westlichen und mittleren Europas nur eine Auslegung ermoglicht und erfahren die christliche Weder die geographische noch die volkliche Zusammensetzung Europas sondern eine geistige Haltung gaben ihm den wesentlichen Sinn Antike und Christentum Juno und Ecclesia humanitas und caritas pragten ihn im mittelalterlichen Universalismus war er verwirklicht Wer auch immer jeweils nach der Zerstorung der abendlandischen Einheit die Ursachen des Unterganges des Abendlandes untersucht hat kam zu der gleichen Feststellung namlich jener dass die Zerstorung des abendlandischen Universalismus bereits begonnen hat in der Sucht der ratio Dinge zu erklaren die nur glaubensmassig zu sehen und zu finden sind Der Glaube steht vor der Ratio letztere fuhrt verabsolutiert zur Trennung von Wissen und Glauben Johann Wilhelm Naumann Geleitwort zur Erstausgabe Literatur BearbeitenHelga Grebing Konservative gegen die Demokratie Konservative Kritik an der Demokratie in der Bundesrepublik nach 1945 Frankfurt a M 1971 Dagmar Popping Abendland Christliche Akademiker und die Utopie der Antimoderne 1900 1945 Berlin 2002 Axel Schildt Zwischen Abendland und Amerika Studien zur Westdeutschen Ideenlandschaft der 50er Jahre Munchen 1999 Rudolf Uertz Konservative Kulturkritik in der fruhen Bundesrepublik Deutschland Die Abendlandische Akademie in Eichstatt 1952 56 Eichstatt 2000 online bei der Konrad Adenauer StiftungWeblinks BearbeitenZeitschriftendatenbank DNB http zdb katalog de title xhtml idn 011217324Einzelbelege Bearbeiten Jurgen Klockler Abendland Alpenland Alemannien Frankreich und die Neugliederungsdiskussion in Sudwestdeutschland Oldenbourg Munchen 1998 S 92 Johannes Grossmann Die Internationale der Konservativen Transnationale Elitenzirkel und private Aussenpolitik in Westeuropa seit 1945 Munchen Oldenbourg 2014 Studien zur internationalen Geschichte Bd 35 Normdaten Werk GND 7514681 2 lobid OGND AKS VIAF 197688669 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neues Abendland amp oldid 218624681