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Die evangelisch lutherische Neue Kirche Zum Heiligen Kreuz 1 meistens nur kurz Neue Kirche Pellworm manchmal auch Neue Kirche St Crucis liegt in der Mitte der Insel Pellworm und ist neben der Alten Kirche Pellworm eine von zwei Kirchen auf der Insel EingangsportalGlockenturm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im fruhen 16 Jahrhundert gab es unter den Bewohnern der Pellwormharde den Wunsch eine weitere Kirche zu bauen die zentraler lag als die unmittelbar an der Deichlinie gelegene Alte Kirche Eine auf dem Gelande des Gutshofes Seegaard bestehende Kapelle Zum heiligen Kreuz oder St Crucis wurde 1517 an den heutigen Ort verlegt Allen Mitwirkenden erteilte der Schleswiger Bischof einen Ablass 2 Nach der Reformation wurde diese Kapelle 1556 zur Pfarrkirche des grosseren Teils der Inselbewohner Da sie fur die Gemeinde nach einigen Jahrzehnten nicht mehr genug Platz bot wurde 1622 die heutige Neue Kirche gebaut 3 Ihr Standort war so gewahlt worden dass er nicht von der 12 Jahre spater stattfindenden Burchardiflut uberflutet wurde Das Gebaude ist heute eine schlichte rechteckige komplett in Backstein errichtete Saalkirche Die altesten Teile sind Nord Ost und Sudseite die von 1622 stammen Von 1867 bis 1872 wurde die Kirche einer umfassenden Renovierung unterzogen Sie erhielt die neugotische Erganzung der mit Fenstern Dachreiter und Giebeln deutlich aufwandiger gestalten Westfassade Zeitgleich wurden der freistehende holzerne Glockenturm abgebrochen und die Glocke in den neuen Giebel gehangt Das Dach und der Glockenstuhl brannten 1998 vollstandig aus Im Rahmen der darauffolgenden vollstandigen Renovierung erhielt die Kirche einen neuen holzernen Glockenturm und eine neue Glocke 4 Ausstattung Bearbeiten nbsp AltarEin Grossteil der Ausstattung stammt aus dem 16 und 17 Jahrhundert Einige Stucke stammen aus Kirchen die auf der Insel Strand lagen und wahrend der Burchardiflut untergegangen sind Das auf ungefahr 1520 datierte Altarretabel ist ein Werk eines unbekannten Kunstlers und stand ursprunglich in der Kirche des untergegangenen Ortes Ilgrof Der Flugelaltar gilt als einer der stattlichsten spatgotischen Altare nordlich der Elbe 5 Er zeigt in teilweise vollplastischer Holzschnitzarbeit eine figurenreiche und farbintensive Darstellung der Kreuzigung Jesu sowie vier Passionsszenen gerahmt von acht Heiligenfiguren und am unteren Rand Christus als Salvator mundi flankiert von 16 Heiligen mit ihren Attributen Insgesamt sind auf dem Triptychon 120 lebensnah dargestellte Personen verteilt Viele der Figuren erscheinen in der Mode aus der Zeit um 1520 was zusammen mit den realistischen Zugen zu der Vermutung fuhrt der Kunstler habe ihm personlich bekannte Personen zum Vorbild genommen Die gegenwartige in Gold Rot und Blau gehaltene Bemalung ist eine Rekonstruktion aus den Jahren 1939 bis 1941 die sich an dem Zustand vor 1872 orientierte Von 1872 bis 1941 war der Altar nach der Renovierung komplett weiss lackiert Die holzerne Kanzel wurde wohl um 1600 6 gefertigt stammt ebenfalls aus der Kirche von Ilgrof und ist die erste Kanzel die es in der Kirche gab Der Beichtstuhl ist wahrscheinlich ein Stuck aus vorreformatorischer Zeit und wurde 1638 aus der nach der Burchardiflut abgebrochenen Kirche von Osterwohld gerettet Das alteste Stuck der Kirche ist das Kruzifix das in Teilen um das Jahr 1500 gefertigt wurde und wohl schon in der ersten Kapelle hing Das steinerne Taufbecken ist ein Import aus Belgien 7 Sein Herstellungsdatum lasst sich nicht exakt feststellen die eingeritzte Jahreszahl 1587 wurde erst nachtraglich hinzugefugt An den Seitenwanden hangen zwei Epitaphe deren alteres aus der Zeit um 1570 stammt Orgel BearbeitenErst 1870 konnte es sich die Gemeinde leisten eine Orgel in Auftrag zu geben Das von Johann Hinrich Farber gefertigte Instrument wurde 1902 1934 und 1970 in unterschiedlichem Umfang geandert Die Orgel wurde nach dem Brand 1998 durch die Firma Hillebrand restauriert und in den Zustand von 1870 zuruckversetzt Die heutige Disposition lautet 8 I Manual C f31 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Oktave 4 4 Cornett III5 Trompete 8 II Manual C f36 Gedackt 8 7 Gamba 8 8 Flote 4 Pedal C d19 Subbass 16 10 Oktavbass 8 Koppeln I II I P II P Nebenregister TremulantLiteratur BearbeitenMichael Reiter Kirchen am Meer Lutherische Verlagsgesellschaft Kiel 1994 ISBN 3 87503 060 5 S 112 f Georg Dehio Begr Hamburg Schleswig Holstein Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler 3 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2009 ISBN 3 422 03033 6 S 739 Richard Haupt Der Altar der Neuen Kirche Pellworm In Die Bau und Kunstdenkmaler der Provinz Schleswig Holstein Band 1 Ernst Homann Kiel 1887 S 499 500 uni kiel de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neue Kirche St Crucis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kontaktdaten der Gemeinde Inke Raabe St Crucis Pellworm In offene kirche nf de Abgerufen am 4 Oktober 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Bezeichnung der Kirche auf der Homepage der Nordkirche Abgerufen am 11 Juni 2018 Hans Nicolai Andreas Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig Enthaltend die Propsteien Tondern Husum mit Bredstedt und Eiderstedt Band 2 Kastrup 1841 S 650 Hans Nicolai Andreas Jensen Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig Enthaltend die Propsteien Tondern Husum mit Bredstedt und Eiderstedt Band 2 Kastrup 1841 S 675 Kurze Darstellung der Kirche auf einer Website zu Reisezielen an Nord und Ostsee Abgerufen am 30 Juli 2018 Einschatzung nach Reiter Kirchen am Meer S 112 Als Fertigungsjahr der Kanzel wird in der Beschreibung der Sehenswurdigkeiten von Pellworm auf travanto de das Jahr 1638 angegeben Abgerufen am 30 Juli 2018 Das Material wird in Reiter Kirchen am Meer als Namurer Marmor bezeichnet Eintrag in der Orgeldatenbank orgbase nl Abgerufen am 11 Juni 2018 54 513027777778 8 6502777777778 Koordinaten 54 30 46 9 N 8 39 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Kirche Pellworm amp oldid 227483849