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Die Netzgiraffe Giraffa camelopardalis reticulata ist eine Unterart der Nord Giraffe Giraffa camelopardalis innerhalb der Gattung der Giraffen Giraffa und der Familie der Giraffenartigen Giraffidae Eine Zeit lang wurde sie als eigenstandige Art gefuhrt 1 doch stuften weitere genetische Untersuchungen aus dem Jahr 2020 sie wieder auf den Rang der Unterart zuruck 2 NetzgiraffeNetzgiraffe im Zoo KarlsruheSystematikUnterordnung Wiederkauer Ruminantia ohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Giraffenartige Giraffidae Gattung Giraffen Giraffa Art Nord Giraffe Giraffa camelopardalis Unterart NetzgiraffeWissenschaftlicher NameGiraffa camelopardalis reticulatade Winton 1899 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau 1 2 Fellzeichnung 1 3 Besonderheiten 2 Ernahrung 3 Verbreitung 4 Sozialverhalten 5 Fortpflanzung 6 Fortbewegung 7 Feinde 8 Zoohaltung 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale BearbeitenKorperbau Bearbeiten Netzgiraffen konnen eine Hohe von bis zu 560 cm eine Schulterhohe von bis zu 330 cm und ein Gewicht von bis zu 900 kg erreichen 3 Trotz ihres extrem langen Halses besitzen Giraffen wie nahezu alle anderen Saugetiere inklusive des Menschen lediglich sieben Halswirbel 4 Der Hals wird von einer einzigen sehr starken Sehne in einem Winkel von ca 55 gehalten 5 Die Sehne verlauft vom Hinterkopf der Giraffe bis zum Steiss und ist fur den Hocker zwischen Hals und Korper verantwortlich Im Ruhezustand halt diese Sehne Hals und Kopf in einer aufrechten Position um den Kopf nach unten zu bewegen z B zum Trinken muss die Giraffe Muskelarbeit aufbringen 6 Der Hals tragt auf seiner ganzen Lange eine Stehmahne Am oberen Rande der Stirnbein Knochenzapfen befindet sich ein Buschel dunkler Haare Die Nasenlocher sind schlitzformig und konnen verschlossen werden Die Schwanzquaste besteht aus schwarzen kraftigen Haaren von bis zu 0 5 m Lange 7 Die Vorderbeine sind langer als die Hinterbeine so dass die Ruckenlinie nach hinten deutlich abfallt Ebenso markant ist die extrem lange blauliche Zunge mit der Giraffen ihre Nahrung von Asten abstreifen Sie kann eine Lange von uber 40 cm erreichen Auffallig sind auch die kleinen Horner am Kopf der Giraffen Hierbei handelt es sich um Knochenzapfen die mit Haut uberzogen sind 5 Mannliche Giraffen nutzen diese Horner beim innerartlichen Kampf weshalb der obere Rand dieser Knochenzapfen zumeist blank gerieben ist Bei den weiblichen Giraffen hingegen sind dunkle Haarbuschel an diesen Hornern zu erkennen Neben den Hornern lassen sich mannliche Giraffen auch aufgrund ihrer grosseren Statur und ihres kraftig verknocherten Schadels von den Weibchen unterscheiden 4 Um Blut in ausreichendem Masse bis ins Gehirn zu pumpen weist das Herz der Netzgiraffen mit 12 kg gewaltige Ausmasse auf Das Herz kann sechzig Liter Blut pro Minute durch den Korper pumpen 4 Auch der Blutdruck ist deutlich hoher als bei Tieren vergleichbarer Grosse 8 Fellzeichnung Bearbeiten Bei den Netz und Massai Giraffen hat jedes Individuum seine ganz charakteristische Fellzeichnung durch die es sich von allen anderen Artgenossen unterscheidet Das Fell ist creme bis ockerfarben und weist unregelmassige Fleckenmuster auf die durch dunne weisse Fugen voneinander abgegrenzt sind Daher stammt auch der Name Netzgiraffe Die Farbe der Flecken ist haufig rotlich bis leberbraun es treten mitunter aber auch heller gezeichnete Individuen auf 9 10 Die Bauchseite ist heller und unbefleckt Die Farbe der Fellzeichnung wird mit dem Alter dunkler kann aber auch von der sozialen Stellung eines Individuums abhangen 11 Besonderheiten Bearbeiten Die Stimme der Giraffen ist selten zu horen sie wird als Bloken oder Grunzen beschrieben 5 Das Muttertier lockt sein Junges durch Fiepen Giraffen verstandigen sich im fur Menschen nicht horbaren Infraschallbereich mit Frequenzen unter 20 Hz 6 Ernahrung Bearbeiten nbsp Netzgiraffen im Samburu Schutzgebiet in KeniaDie Tiere ernahren sich von Akazien Myrrhen Knospen jungen Trieben Blattern und in seltenen Fallen auch von Gras Dabei umgreift die Giraffe einen Zweig oder ahnliches mit der langen blaugefarbten Zunge und streift die Nahrung ab Eine Netzgiraffe braucht abhangig von der Grosse zwischen 50 und 60 kg Nahrung am Tag um dies zu bewaltigen durchstreifen Herden grosse Gebiete immer auf der Suche nach Nahrung Mannchen verbringen circa 43 des Tages mit der Nahrungsaufnahme Weibchen circa 55 12 Alle Giraffen sind Wiederkauer Beim Wiederkauen muss der Nahrungsbrei aus dem Netzmagen bis uber 3 m hoch ins Maul zuruckbefordert werden Das gelingt mit Hilfe der muskulosen Speiserohre die die Nahrungsportion in einer Kontraktionswelle nach oben schiebt Dieses immer hoher steigende Ausdehnen und Zusammenziehen des Halses lasst sich an wiederkauenden Giraffen gut beobachten Der Flussigkeitsbedarf wird grosstenteils aus der Nahrung gedeckt so dass Giraffen wochenlang ohne zu trinken auskommen konnen Wenn sie doch trinken mussen sie die Vorderbeine weit spreizen um den Kopf weit genug zu senken ebenso verfahren sie wenn sie Nahrung vom Boden aufnehmen was sie allerdings nur unter sehr ungunstigen Umstanden tun 4 Verbreitung BearbeitenDie Netzgiraffe ist in Somalia Sudathiopien und im Norden von Kenia verbreitet wo sie Savannen mit Schirmakazien Dornbuschsteppen und lichte Galeriewalder bewohnt Sozialverhalten BearbeitenGiraffen leben entweder als Einzelganger oder in losen Verbanden aus adulten Kuhen Kalbern und Jungbullen 4 Ausgewachsene Giraffenbullen sind Einzelganger die sich nur zur Paarungszeit den Herden nahern Bei der Paarung und den damit verbundenen Rangkampfen ist das Halsschwingen der Bullen zu beobachten Dabei schwingen die Bullen ihre Halse wie Keulen und das mit solcher Wucht dass ein circa 1500 kg schwerer Bulle das Gleichgewicht verlieren kann Die Kopfe der Bullen sind mit einer doppelten Knochenschicht geschutzt Fortpflanzung BearbeitenIm Alter von etwa funf Jahren konnen Giraffenweibchen erstmals trachtig werden Nach einer Tragzeit von circa funfzehn Monaten bringen sie dann gewohnlich ein einzelnes Junges im Stehen zur Welt Zwillingsgeburten sind sehr selten Da die Weibchen schon zwei bis drei Monate nach der Geburt wieder paarungsbereit sind vermogen sie bei gunstigen Verhaltnissen etwa alle anderthalb Jahre ein Junges zur Welt zu bringen Jedes Weibchen konnte also bei einer Lebenserwartung von ungefahr funfundzwanzig Jahren rechnerisch zwolf bis vierzehn Junge gebaren Durchschnittlich durften es aber in freier Wildbahn nur etwa die Halfte hiervon sein 13 Das Kalb das durchschnittlich 70 kg bei der Geburt wiegt und eine Durchschnittsgrosse von circa 180 cm hat muss einen Sturz aus circa 2 5 m Hohe uber sich ergehen lassen bevor es die nachsten 9 bis 12 Monate von seiner Mutter gesaugt wird Trotz des Schutzes durch die Mutter erreichen nur 25 bis 50 der Jungtiere das Erwachsenenalter 5 Fortbewegung BearbeitenGiraffen sind Passganger darauf weist das Fehlen einer Spannhaut zwischen Rumpf und Gliedmassen hin 4 Bei Gefahr konnen Giraffen auch galoppieren In dieser Gangart werden die Vorderbeine nach vorne geworfen wahrend sich der Hals nach ruckwarts bewegt um das Gleichgewicht zu halten Wenn die Vorderbeine aufgesetzt sind greifen die Hintergliedmassen weit nach vorn uber die Vorderbeine hinaus Giraffen erreichen auf diese Weise Geschwindigkeiten von uber 50 km h Durch die Balancebewegungen und das Schwingen der Beine ist der Galopp der Giraffen eine merkwurdig schaukelnde Gangart Das Klettervermogen der Giraffen ist gering Verhaltnismassig niedrige Boschungen bilden fur sie ein unuberwindliches Hindernis Ins Wasser gehen Giraffen nicht gerne Im Liegen schlagen die Giraffen ihre Beine die in Hand und Fersengelenken gebeugt sind unter den Rumpf Ein Hinterbein ist in dieser Lage immer etwas abgespreizt Auf der Flucht oder bei Erregung biegen Giraffen ihren Schwanz auf die Seite sodass dieser dem Oberschenkel aufliegt 7 Feinde BearbeitenDer bedeutendste Jager ist der Lowe wahrend die Gefahr vor einem Geparden oder Nilkrokodil anteilmassig sehr gering ist Jungtiere hingegen werden auch durch Hyanen Leoparden und Afrikanische Wildhunde bedroht Jeder Fressfeind lauft allerdings Gefahr sein Leben bei einem Angriff auf eine Giraffe zu verlieren denn ihre Grosse und die langen kraftigen Beine die Giraffen zum Zutreten und Stampfen einsetzen konnen durchaus ein Lowenrudel in Schach halten und vertreiben Ein weiterer gefahrlicher Feind der Giraffe ist zweifellos der jagende Mensch Auf lange Sicht verdrangt die rasch anwachsende afrikanische Bevolkerung die Giraffen mehr und mehr aus ihren angestammten Lebensraumen 5 Zoohaltung BearbeitenDie Netzgiraffe ist die am haufigsten in deutschen Zoos gezeigte Giraffe 13 Haltungen im Jahr 2021 14 Einzelnachweise Bearbeiten Julian Fennessy Tobias Bidon Friederike Reuss Vikas Kumar Paul Elkan Maria A Nilsson Melita Vamberger Uwe Fritz und Axel Janke Multi locus Analyses Reveal Four Giraffe Species Instead of One Current Biology 26 2016 S 2543 2549 doi 10 1016 j cub 2016 07 036 Alice Petzold Anne Sophie Magnant David Edderai Bertrand Chardonnet Jacques Rigoulet Michel Saint Jalme und Alexandre Hassanin First insights into past biodiversity of giraffes based on mitochondrial sequences from museum specimens European Journal of Taxonomy 703 2020 S 1 33 doi 10 5852 ejt 2020 703 Tierdoku Netzgiraffe Merkmale abgerufen am 23 Januar 2013 a b c d e f Wilfried Westheide Reinhard Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Teil 2 Auflage Gustav Fischer Jena 1996 S 625 a b c d e Anne Innis Dagg Giraffa camelopardalis Mammalian Species No 5 S 1 8 Auflage The American Society of Mammalogists 1971 a b Namibia Jagdfarm 1 2 Vorlage Toter Link www namibia jagdfarm com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 23 Januar 2013 a b world of animals abgerufen am 23 Januar 2013 Tierdoku Giraffe abgerufen am 23 Januar 2013 Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume VI Pigs Hippopotamuses Chevrotain Giraffes Deer and Bovids Bloomsbury London 2013 S 98 110 Colin Groves und Peter Grubb Ungulate Taxonomy Johns Hopkins University Press 2011 S 1 317 S S 108 280 Madelaine P Castles Rachel Brand Alecia J Carter Martine Maron Kerryn D Carter und Anne W Goldizen Relationships between male giraffes colour age and sociability Animal Behaviour 157 2019 S 13 25 doi 10 1016 j anbehav 2019 08 003 Tierlexikon Schweiz Memento des Originals vom 20 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www tierlexikon ch Steckbrief Netzgiraffe abgerufen am 23 Januar 2013 Markus Kappeler Netzgiraffe Markus Kapeller 1999 Netzgiraffe erschienen in der WWF Numisbriefe Kollektion abgerufen am 23 Januar 2013 Netzgiraffe in der Zootierliste abgerufen am 3 April 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Netzgiraffe Giraffa camelopardalis reticulata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien zoodirektoren de Abgerufen am 20 April 2013 tierportraet ch Abgerufen am 20 April 2013 markuskappeler ch Abgerufen am 20 April 2013 tiere tierarten de Abgerufen am 20 April 2013 tierlexikon ch Abgerufen am 20 April 2013 tierdoku com Abgerufen am 20 April 2013 weltenansicht de Abgerufen am 20 April 2013 tierdoku com Abgerufen am 20 April 2013 zoo duisburg de Abgerufen am 20 April 2013 namibia jagdfarm com Abgerufen am 20 April 2013 world of animals de Abgerufen am 20 April 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Netzgiraffe amp oldid 224974772