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Das Naturschutzgebiet Zarth ist ein rund 262 Hektar grosses FFH Gebiet auf der Gemarkung der Stadt Treuenbrietzen im Landkreis Potsdam Mittelmark im Land Brandenburg Naturschutzgebiet Zarth IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaNaturschutzgebiet ZarthNaturschutzgebiet ZarthLage Brandenburg DeutschlandFlache 262 haWDPA ID 14401Geographische Lage 52 5 N 12 55 O 52 090832 12 912326 Koordinaten 52 5 27 N 12 54 44 OEinrichtungsdatum 1961Verwaltung Vogelschutz Komitee VsK Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Etymologie 2 Geschichte 3 Aufbau 4 Flora und Fauna 5 Entwicklung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage und Etymologie BearbeitenDas Naturschutzgebiet liegt im Sudwesten des Naturparks Nuthe Nieplitz und dort ostlich des Stadtkerns Treuenbrietzens Nordlich liegen die Budorfsche Heide sowie der Treuenbrietzener Ortsteil Niebel Es folgen im Uhrzeigersinn die weiteren Ortsteile Niebelhorst sowie die Treuenbrietzener und Bardenitzer Wiesen Bardenitz Klausdorf die Bardenitzer Heide sowie Frohnsdorf Der Name leitet sich aus dem slawischen tschert oder cart ab was so viel wie Teufel bedeutet 1 Im Volksmund heisst das Naturschutzgebiet daher auch Teufelswald 2 Das FFH Gebiet ist Bestandteil des Landschaftsschutzgebietes Nuthetal Beelitzer Sander Geschichte Bearbeiten nbsp Alter TorfteichNaturraumlich liegt der Zarth im Grenzbereich zwischen dem Nordlichen Flaming Waldhugelland und dem Glogau Baruther Urstromtal Es entstand vor rund 20 000 Jahren am Ende der letzten Weichsel Kaltzeit als sich die Gletscher nach und nach zuruckzogen Dabei entstanden in einer so genannten Auswehwanne ein rund 200 Hektar grosser Niederungswald sowie auf rund 50 Hektar zahlreiche bis zu 4 5 m starke Moore und Gewasser Sie werden aus Quellen versorgt die im Flaming entspringen An den Stellen an denen die Vegetation fehlte wurde der lockere Talsand bis auf grundwassernahme Bereiche ausgeblasen Hierdurch bildeten sich hohe Grundwasserstande die zur Ausbildung des Niedermoores fuhrten Im 19 Jahrhundert begannen Bauern im westlich bei Treuenbrietzen gelegenen Teil damit Torf zu stechen Sie legten im dort die nassen Flachen trocken die fortan zur Heugewinnung dienten und den Namen Grosse Freiheit erhielten Im angrenzenden ostlich gelegenen Wald wurde zum einen Brennholz gewonnen zum anderen diente er als Hutewald Er wird auch als Alt Zarth bezeichnet Die erste kartografische Darstellung stammt aus dem Jahr 1780 3 Im Juli 2007 erwarb ein Vogelschutz Komitee VsK rund 95 des Zarths von der Stadt Treuenbrietzen 4 Die verbleibenden rund funf Prozent sind in Privateigentum Eine der Massnahmen des Komitees bestand in einer 2014 begonnenen Verplombung der kunstlichen Quellgraben im Suden des Gebietes sowie dem Einbau von Stutzschwellen in die Fliessgewasser Damit konnte der Wasserstand im Gebiet erhoht werden Im Mai 2015 wurden die Arbeiten abgeschlossen Aufbau BearbeitenDer westliche Bereich besteht weitgehend aus Wiesenflachen beispielsweise die am nordwestlichen Rand gelegene Klostermathen Wiese Daran schliesst sich nach Suden der Alte Torfteich an Ostlich hiervon liegt der kleinere Neue Torfteich Sie entstanden aus dem Abbau von Torf und verfullten sich nach dem Ende der Entnahme mit Quellwasser Ostlich der beiden Teiche ist die Grosse Freiheit an die sich im Suden die Kleine Freiheit anschliesst beides Offenlandschaften die durch die Entnahme von Geholzen entstanden Weiter ostlich beginnt mit der Wendewasser Wiese der Ubergang in den eher bewaldeten Bereich Alt Zarth an den ausserhalb der Grenze des Naturschutzgebietes sich wiederum der Burgwall Acker anschliesst der landwirtschaftlich genutzt wird Das wasserreiche Gebiet wird von zahlreichen Bachen durchflossen die von Quellwasser des Flamings am sudlichen Rand gespeist werden Sie fliessen weitgehend von Suden nach Norden Dies sind von Westen nach Osten der Waldbach das Wendewasser der Kupferbach sowie der Schwarze Bach An der ostlichen Grenze fliesst das Bardenitzer Fliess entlang Nordlich des Neuen Torfteichs verlauft nach Nordosten der Kanal der Freiheit Ein Gedenkstein erinnert im westlichen Zugangsbereich an Eduard Prinke 1939 2013 der in der Kreisverwaltung Juterbog als stellvertretender Amtsleiter Naturschutz tatig war und sich fur die Unterschutzstellung des Zarth eingesetzt hatte Ein als Landschaftstour gekennzeichneter Weg fuhrt von Treuenbrietzen oder Bardenitz aus in das Gebiet Sudlich des Waldgebietes fuhrt die Muhlentourroute 1 am Gebiet vorbei Flora und Fauna Bearbeiten nbsp WendewasserIn den besonders feuchten Gebieten gedeihen Schwarzerlen und Eschen sowie ein Stieleichen Hainbuchenwald auf den hoher gelegenen sandig lehmigen Standorten Neben funf verschiedene Orchideenarten wurden weitere 340 Pflanzen gezahlt darunter auch das seltene Fleischfarbene Knabenkraut die Kummelblattrige Silge die Farber Scharte Natternzungen die Stumpfblutige Binse oder die Prachtnelken 44 Pflanzenarten stehen dabei auf der Roten Liste Im Wald leben mehr als 90 verschiedene Brutvogelarten darunter der seltene Schwarzstorch der in den Bachen seine Nahrung findet Dort leben unter anderem die Europaische Sumpfschildkrote Waldeidechsen Baummarder die Erdkrote die Schmale Windelschnecke und der Fischotter Die Luft wird unter anderem von Kranichen Bekassinen dem Mittelspecht dem Eisvogel und Milanen bevolkert Weiterhin wurden 13 Fledermausarten nachgewiesen darunter Mausohren und Mopsfledermause 2009 wurden weiterhin 35 Tagfalterarten sowie zwei Widderchenarten nachgewiesen Entwicklung BearbeitenFur das Land Brandenburg sieht die Wiederherstellung und der Erhalt hoherer Wasserstande sowie die Erhohung der Wasserruckhaltung als eine der wichtigsten Massnahmen an Weiterhin sollten die vorhandenen Flusse wieder durchgangig gemacht werden Um die Feuchtwiesen und Moore weiter zu entwickeln sollte eine Verjungung mit geeigneten Baumarten erfolgen Die Rot Eiche sowie die Fichte sollten gleichzeitig zuruckgedrangt werden wobei dabei bestehende Horst und Hohlenbaume geschutzt werden sollten Auf eine forstwirtschaftliche Nutzung der Moor Auen und Bruchwalder sollte daruber hinaus verzichtet werden Eine erweiterte touristische Nutzung soll nicht erfolgen der vorhandene Wanderweg jedoch erhalten bleiben Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete im Landkreis Potsdam Mittelmark Naturpark Nuthe Nieplitz NSG ZarthLiteratur BearbeitenLandesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz Hrsg Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg Managementplan fur das Gebiet Zarth November 2014 S 43 Landesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz Hrsg Naturschutzgebiet Zarth Der Teufelswald Flyer ohne Datumsangabe S 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Zarth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturschutzgebiet Zarth in der World Database on Protected Areas englisch Einzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Umwelt Gesundheit und Verbraucherschutz Hrsg Naturschutzgebiet Zarth Der Teufelswald Flyer ohne Datumsangabe S 6 Gertraud Behrendt Der Teufelswald an der Grossen Freiheit In Markische Allgemeine 11 Juni 2015 abgerufen am 30 November 2018 Informationstafel NSG Zarth aufgestellt am westlichen Eingang Dezember 2018 Zarth Teufelswald Webseite der Gesellschaft zur Forderung des Vogelschutzes Natur Tier und Lebensschutzes abgerufen am 30 November 2018 Naturschutzgebiete im Landkreis Potsdam Mittelmark Bagower Bruch Baketal Belziger Landschaftswiesen Bullenberger Bach Klein Briesener Bach Doberitzer Heide Flamingbuchen Forst Zinna Juterbog Keilberg Glindower Alpen Havellandisches Luch Ketziner Havelinseln Kleiner Plessower See Klein Marzehns Krahner Busch Krielower See Lehniner Mittelheide und Quellgebiet der Emster Lienewitz Caputher Seen und Feuchtgebietskette Marzahner Fenn und Dunenheide Moosfenn Nuthe Nieplitz Niederung Planetal Pritzerber Laake Rabenstein Rietzer See Spring Untere Havel Sud Verlorenwasserbach Oberlauf Werbiger Heide Wolfsbruch Zarth Abgerufen von https de 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