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Narsarmijit ˌnɑˈsːɑmːijitˢʰ deutsch Friedrichstal danisch Frederiksdal Kitaamiusut Narsarmiut bis 2018 offiziell Narsaq Kujalleq ˈnɑsːɑq kuˈjaɬːɜq nach alter Rechtschreibung Narssarmijit bzw Narssaĸ Kujatdleĸ ist eine gronlandische Siedlung im Distrikt Nanortalik in der Kommune Kujalleq Narsarmijit Einwohner der Ebene Frederiksdal Friedrichstal NarssarmijitNarsarmijit 1900 Narsarmijit 1900 Kommune Kommune KujalleqDistrikt NanortalikEinwohner 57 1 Januar 2023 Grundung 1824Zeitzone UTC 2Geographische Lage 60 0 18 N 44 39 55 W 60 005 44 665277777778 Koordinaten 60 0 18 N 44 39 55 WNarsarmijit Gronland Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Liste der Kolonialangestellten bis 1921 4 Wirtschaft 5 Infrastruktur und Versorgung 6 Bebauung 7 Sport 8 Sohne und Tochter 9 Bevolkerungsentwicklung 10 Panorama 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLage BearbeitenNarsarmijit ist heutzutage der sudlichste Ort Gronlands und liegt damit etwa auf gleicher Hohe wie Oslo oder Sankt Petersburg Er liegt am ostlichen Ufer des Narsap Saqqaa Die nachsten Orte sind Tasiusaq 23 km nordnordwestlich und Aappilattoq 27 km nordostlich Bis zum Distrikthauptort Nanortalik sind es 35 km nach Westnordwesten 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Narsarmijit auf einem Gemalde von Carl Koldewey von 18741824 grundete die Herrnhuter Brudergemeine in Narsarmijit die Missionsstation Friedrichsthal Sie war die vierte Missionsstation der Herrnhuter nach Neu Herrnhut Lichtenfels und Lichtenau und der Ort wurde 1822 von Konrad Kleinschmidt ausgesucht 2 Der deutsche und danische Name bezieht sich auf Konig Friedrich VI von Danemark 3 Konrad Kleinschmidt hatte ursprunglich den Namen Sonnenthal vorgeschlagen aber man zog es vor den danischen Konig zu ehren da das Verhaltnis zwischen den Herrnhutern und der danischen Kolonialmacht ansonsten angespannt war 4 Die ersten zwei Jahre lebten die Missionare noch in einem gronlandischen Wohnhaus bevor sie 1826 ein Gemeindehaus mit Kirche beziehen konnten das sie auf den Ruinen eines mittelalterlichen Hofs der Graenlendingar errichtet hatten Wilhelm August Graah bezeichnete die Missionsstation 1828 als schonste Siedlung Gronlands Schon 1826 gab es 209 Getaufte 75 Ungetaufte und 35 zu Taufende sowie 120 Kinder die zur Missionsstation gehorten 1834 waren es schon 330 Getaufte Auch in den 1880er Jahren wurden aber noch 53 Heiden getauft da an der Sudkuste Gronlands immer wieder Tunumiit einwanderten 2 Der Ort wuchs ab Mitte des 19 Jahrhunderts durch den Dorschfang 3 1900 verliessen die Herrnhuter Gronland Anschliessend wurde Narsarmijit als ehemalige Missionsstation wie auch Alluitsoq eine eigene Kirchengemeinde obwohl es sich bei beiden nur um Wohnplatze handelte 5 1906 brachte Jens Chemnitz zehn faroische Schafe nach Narsarmijit was den Grundstein der sudgronlandischen Schafzucht markierte 3 Ab 1911 war Narsarmijit ein Teil der Gemeinde Pamialluk 5 1919 gab es 157 Einwohner in Narsarmijit die in 31 gut gebauten Wohnhausern lebten Die Holzkirche hatte einen Altar einen Predigtstuhl und eine Orgel sowie einen Kirchturm Sie mass rund 100 m und hatte ein Schulzimmer das 21 m gross war Es gab zudem eine Pastorenwohnung mit drei Zimmern Schuppen und Ziegenstall Sie war ebenfalls aus Holz gebaut hatte eine Schindeldach und mass ebenfalls 100 m Es gab zudem ein Versammlungshaus was damals untypisch war sowie ein Depothaus um die grosse Bevolkerung auch im Winter trotz der Abgelegenheit versorgen zu konnen Unter den Bewohnern waren 31 Jager ein Fischer der Pastor zwei Katecheten und eine Hebamme Sie lebten fast ausschliesslich von der Robbenjagd 1919 wurde eine Brucke uber den kleinen Fluss im Ort gebaut Um 1920 war Narsarmijit der grosste Wohnplatz des Landes und rund dreimal so gross wie der zugehorige Udsted Pamialluk der 1923 sogar aufgegeben wurde 1925 wurde die Gemeinde aufgelost und Narsarmijit wurde Teil der neugegrundeten Gemeinde Aappilattoq nachdem Aappilattoq 1923 als Udsted gegrundet worden war 1937 wurde Narsarmijit in die Gemeinde Nanortalik umgelegt wobei der Wunsch aufkam dass Narsarmijit selbst zum Udsted erhoben wurde was Jahrzehnte zuvor wegen der schlechten Hafenverhaltnisse abgelehnt wurde 1947 wurde das Thema erneut diskutiert aber wegen der schlechteren Fischereiergebnisse gegenuber Aappilattoq erneut abgelehnt 1950 wurde der Wohnplatz Teil der neuen Gemeinde Nanortalik Erst 1960 als 207 Personen Narsarmijit bewohnten wurde der Ort zum Udsted befordert 1970 lebten 226 Menschen dort 6 1959 wurden eine Hebammenwohnung und eine Werkstatt und 1961 ein Versammlungshaus errichtet Die Fischerei war in den 1960er Jahren die wichtigste Einnahmequelle in Narsarmijit Dafur gab es ein 1930 errichtetes Fischhaus einen kleinen Kai von 1955 und ein Packhaus von 1961 Neben der Fischerei spielte auch die Viehhaltung weiterhin eine Rolle und es gab 1968 acht Schafer im Ort die zusammen rund 350 Schafe besassen 7 Bei Narsarmijit lag von 1934 bis 1987 eine LORAN Station Nuussuaq Auch das von 1961 bis 1990 genutzte Icecan Kabel verlief uber Narsarmijit von Island nach Kanada 8 2009 wurde Narsarmijit Teil der Kommune Kujalleq Im November 2018 wurde der Ort offiziell in Narsarmijit umbenannt wahrend er zuvor nur im allgemeinen Sprachgebrauch diesen Namen trug 9 Liste der Kolonialangestellten bis 1921 BearbeitenFolgende Missionare und Pastoren waren bis 1921 in der Kirchengemeinde Frederiksdal tatig Von 1914 bis 1917 war der Pastor in Lichtenau zustandig 10 1900 1901 Nikolaj Frederik Severin Balle 1901 1912 Jens Anton Barsilaj Ignatius Chemnitz 1912 1914 Michael Mathias Johannes Storch ab 1917 00 Lars Gerhard Andreas Boas EgedeWirtschaft BearbeitenNarsarmijit lebt heute grosstenteils vom Fischfang und von der Jagd Die Gegend ist reich an Klappmutzen Ringelrobben und Sattelrobben Die in den 1980er Jahren errichtete aber bei einem Sturm 2010 stark beschadigte Fischfabrik ist derzeit 2017 ausser Betrieb In ihr wurde zuvor aus Uuaq und Dorsch Salzfisch hergestellt und der Rogen des Seehasen sowie Schwarze Krahenbeeren Heidelbeeren und Arznei Engelwurz verarbeitet 8 Infrastruktur und Versorgung BearbeitenDer funf Meter tiefe Hafen besteht aus einer 1997 errichteten Hafenmole Im Osten liegt der Heliport Narsarmijit der den Ort uber die Luft erreichbar macht Eine Pilersuisoq Filiale versorgt die Bewohner mit Gutern Das Kraftwerk von Narsarmijit ist seit 2010 in Betrieb Das Wasserwerk sichert seit 2015 die Trinkwasserversorgung uber den Fluss Narsap Kuua Abwasser wird in den Fjord und in den Grund geleitet 8 Bebauung BearbeitenDie Schule von Narsarmijit unterrichtet Schuler von der 1 bis zur 7 Klasse im Schulgebaude von 1966 Das Servicegebaude beherbergt eine Wascherei Sanitarraume einen Werkraum einen Versammlungsraum und den Kindergarten Es gibt zudem ein Dorfburo in einem Gebaude von 1962 eine Kirche eine Krankenstation eine Feuerwehrstation einen Fussballplatz und eine abrissbedurftige Werkstatt Das alte Versammlungsgebaude dient heute als Museum 8 Siehe auch Liste der Baudenkmaler in NarsarmijitSport BearbeitenAus Narsarmijit stammt der 1944 gegrundete Fussballverein Kalak 44 der 1959 60 und 2009 an der Gronlandischen Fussballmeisterschaft teilnahm Sohne und Tochter BearbeitenSimon Simonsen 1877 1925 Landesrat Josva Simonsen 1901 1981 Landesrat Rink Kleist 1912 1977 Propst und Lehrer Maaliaaraq Vebaek 1917 2012 Schriftstellerin Ethnologin und Journalistin Amandus Petrussen 1927 1993 Politiker Atassut Katechet Pastor Richter Schriftsteller und DichterBevolkerungsentwicklung BearbeitenDie Einwohnerzahl von Narsarmijit geht stark zuruck Seit Ende der 1970er Jahre hat der Ort uber 70 seiner Bevolkerung verloren 11 Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Panorama Bearbeiten nbsp Narsarmijit 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Narsarmijit Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Nunat Aqqi Karte uber die vom Gronlandischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen Oqaasileriffik a b Louis Bobe Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Julianehaab Distrikt Historie In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 557 Digitalisat im Internet Archive a b c Einar Lund Jensen Rasmus Ole Rasmussen Narsaq Kujalleq Den Store Danske Henrik Wilhjelm af tilbojelighed er jeg gronlandsk Om Samuel Kleinschmidts liv og vaerk Det Gronlandske Selskabs Skrifter Band XXXIV Det Gronlandske Selskab Kopenhagen 2001 ISBN 87 87925 26 5 S 46 a b Ole Bendixen Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Julianehaab Distrikt Bopladser i Julianehaab Distrikt Bopladsen Frederiksdal In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 531 ff Digitalisat im Internet Archive Jens Christian Madsen Udsteder og bopladser i Gronland 1901 2000 Atuagkat 2009 ISBN 978 87 90133 76 4 S 54 f Pie Barfod Gudrun Ebbesen Nanortalik In Niels Nielsen Peter Skautrup Christian Vibe Hrsg Gronland Trap Danmark Femte Udgave Band XIV G E C Gads Forlag 1970 ISBN 87 12 88316 6 S 382 383 a b c d Narsarmijit Kommunalplan der Kommune Kujalleq 2017 2028 Bygden Narsaq Kujalleq skifter navn Sermitsiaq AG 13 November 2018 Louis Bobe Beskrivelse af Distrikterne i Sydgronland Julianehaab Distrikt Historie Danske Embedmaend ved Julianehaab In Georg Carl Amdrup Louis Bobe Adolf Severin Jensen Hans Peder Steensby Hrsg Gronland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing Meddelelser om Gronland Band 60 61 Band 2 C A Reitzel Boghandel Kopenhagen 1921 S 558 f Digitalisat im Internet Archive Einwohnerzahl Narsarmijit 1977 2023 bank stat gl Gronlandisches Statistikamt Siedlungen im Distrikt Nanortalik Folgende Orte gehorten der 1950 gebildeten Gemeinde Nanortalik an Schafersiedlungen kursiv Bewohnte Orte Aappilattoq Alluitsup Paa Ammassivik Nanortalik Stadt Narsarmijit Nuugaarsuk Qallimiut Qorlortorsuaq Saputit Saputit Tasiat TasiusaqVerlassene Siedlungen Akuliaruseq 2009 Alluitsoq 2009 Illorpaat 1975 Ippik 1950er Nalasut 2012 Nalunaq Mine 2013 Narsarsuaq 1996 Niaqornaarsuk 1978 Nuuk 1950 Papikatsuk 1952 Qunnermiut 1978 Sermilik 1955 Tuapaat 1953 Fur vor 1950 aufgegebene Siedlungen siehe Kategorie Ort im Distrikt Nanortalik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Narsarmijit amp oldid 238487680