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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Nanga Parbat Begriffsklarung aufgefuhrt Der Nanga Parbat auch als Diamir bekannt ist ein Achttausender im Westhimalaya und mit 8125 m Hohe der neunthochste Berg der Erde Er liegt in Gilgit Baltistan dem fruher als Northern Areas bezeichneten pakistanischen Teil der umstrittenen Region Kaschmir Der Nanga Parbat ging als Schicksalsberg der Deutschen in die Geschichte ein Durch die Plattenkollision zwischen der eurasischen und der indischen Kontinentalplatte wachst er um 7 mm pro Jahr und ist somit der am schnellsten wachsende Berg der Welt 1 Nanga ParbatDer Nanga ParbatHohe 8125 mLage Gilgit Baltistan PakistanGebirge WesthimalayaDominanz 188 km K2Schartenhohe 4608 m Zoji LaKoordinaten 35 14 21 N 74 35 24 O 35 239166666667 74 59 8125 Koordinaten 35 14 21 N 74 35 24 ONanga Parbat Gilgit Baltistan Erstbesteigung 3 Juli 1953 durch Hermann BuhlNormalweg Kinshofer Route durch die DiamirflankeGipfelaufbau des Nanga ParbatSatellitenaufnahme des Nanga Parbat Massiv nahezu eingenordet pd3pd5Vorlage Infobox Berg Wartung BILD1Vorlage Infobox Berg Wartung BILD2 Der Name Nanga Parbat Urdu ننگا پربت geht uber Hindi zuruck auf Sanskrit nagna parvata nackter Berg 2 Der Name Diamir bedeutet Konig der Berge Aufgrund der hohen Zahl an verungluckten Bergsteigern wird der Nanga Parbat vor Ort auch Killer Mountain genannt siehe Balkendiagramm weiter unten Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Gipfel des Nanga Parbat 2 Besteigungsgeschichte 2 1 Erster Besteigungsversuch 2 2 1930er Jahre Schicksalsberg der Deutschen 2 3 Erstbesteigung 1953 2 4 1960er und 1970er Jahre 2 5 1980er und 1990er Jahre 2 6 21 Jahrhundert 3 Routen 3 1 Rakhiotseite 3 2 Diamirflanke 3 2 1 Kinshofer Route 3 2 2 Diama Gletscher 3 3 Rupalwand 3 3 1 Schellroute 3 3 2 Sudostpfeiler 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenAm Ende des westlichen Himalaya im nordlichen pakistanisch kontrollierten Teil von Kaschmir gelegen ist er die grosste sichtbare freistehende Massenerhebung der Erde Der Hohenunterschied zum 25 km entfernten Industal und Karakorum Highway betragt etwa 7000 m Die gegen Suden gelegene Wand Rupal Flanke ist mit 4500 m die hochste Gebirgswand der Erde Der Berg besteht hauptsachlich aus Graniten und Gneisen Je nach Wetterbeschaffenheit wird er auch als der Berg der Blaue bezeichnet Klimatisch ist er in eine thermische Doppelzone eingebettet Gipfel des Nanga Parbat Bearbeiten Gipfel HoheNanga Parbat 8125 mNanga Parbat Schulter Nordschulter 8070 mNanga Parbat Sudgipfel Sudschulter 8042 mNanga Parbat Vorgipfel 7910 mNanga Parbat Nordgipfel 7816 mNanga Parbat Nordgipfel II 7785 mNanga Parbat Silberzacken Ostgipfel 7597 mNanga Parbat Nordostgipfel 7530 mRakhiot Peak 7070 mBesteigungsgeschichte Bearbeiten nbsp Killer Mountain Die Todesrate des Nanga Parbat bis 1990 ist mit 77 Prozent die hochste aller Achttausender Todesrate Anteil verungluckter Bergsteiger zur Gesamtanzahl derer die den Berg in Angriff genommen haben Der Nanga Parbat gilt unter Alpinisten als einer der anspruchsvollsten Achttausender und mithin als einer der am schwierigsten zu besteigenden Berge der Erde Im Gegensatz zum Mount Everest sind selbst auf der konventionellen einfachen Normalroute Kinshofer Route extrem lawinen und steinschlaggefahrdete Steilhange zu durchqueren Bis Ende 2009 gab es 326 erfolgreiche Besteigungen darunter 22 Frauen und vier Bergsteiger die zum zweiten Mal auf dem Gipfel standen Dem stehen 68 Todesfalle gegenuber 3 Die Wahrscheinlichkeit am Nanga Parbat ums Leben zu kommen ist statistisch somit hoher als am Everest Erster Besteigungsversuch Bearbeiten Den ersten Besteigungsversuch des Berges unternahm 1895 der damals beste Kletterer Grossbritanniens Albert F Mummery Mummery war ein erfahrener Bergsteiger und hatte schon einen sehr schwierigen Riss am Grepon Mummeryriss erklettert und das Matterhorn als Erster uber den Zmuttgrat bestiegen Er bewaltigte die Diamirseite des Berges nachweislich bis zu einer Hohe von ca 6600 m und blieb dann verschollen Er gilt daher als der erste Bergsteiger der bei einem Besteigungsversuch am Nanga Parbat ums Leben kam Zugleich markiert seine Unternehmung den Beginn des ernsthaften Bergsteigens an Achttausendern 4 1930er Jahre Schicksalsberg der Deutschen Bearbeiten nbsp Deutsche am Nanga Parbat von Fritz BechtoldAm Anfang der 1930er Jahre wahrend der Weltwirtschaftskrise wurden im Deutschen Reich in Ruckgriff auf eine lange Geschichte im alpinen Bergsport die Bemuhungen mit Erstersteigungen im Himalaya sportlichen Ruhm zu erzielen erheblich gesteigert Da das Gebiet des Himalaya jedoch unter britischer Hoheit stand konnten die britischen Behorden den deutschen Expeditionen den Zugang verwehren Das Ziel der deutschen Anstrengungen wurde daraufhin der am westlichsten gelegene Achttausender der Nanga Parbat Der Nanga Parbat galt als deutscher Gipfel im Himalaya neben dem englischen Mount Everest dem italienischen K2 und der franzosischen Annapurna In den 1930er Jahren fiel ein Grossteil der deutschen Himalaya Bergsteigerelite dem Berg zum Opfer Zunachst scheiterte die Deutsch Amerikanische Himalaya Expedition 1932 unter der Leitung von Willy Merkl mit einem Ersteigungsversuch Wahrend der zwei Jahre spater folgenden grossangelegten Deutschen Nanga Parbat Expedition 1934 bei der die Osterreicher Erwin Schneider und Peter Aschenbrenner eine Hohe von 7895 m erreichten starb zunachst Alfred Drexel beim Aufbau der Lager an einem Lungenodem Spater kamen Willy Merkl wiederum Expeditionsleiter und die schon vorher einer breiten Offentlichkeit bekannten deutschen Bergsteiger Willo Welzenbach und Uli Wieland sowie mehrere Sherpas am Sudostgrat des Berges auf uber 7000 m Hohe im Schneesturm ums Leben Diese Tragodie hatte zur Folge dass der Nanga Parbat durch die von den Nationalsozialisten gleichgeschaltete Presse zum Schicksalsberg der Deutschen ausgerufen wurde 5 Im Jahr 1936 wurde die Deutsche Himalaja Stiftung gegrundet Ziele dieser Organisation waren die Beschaffung von Geldmitteln der Aufbau von Wissen sowie die Sammlung alpinistischer Energien zur Erforschung des Himalaya insbesondere der Erstbesteigung des Nanga Parbat Die von Karl Wien angefuhrte grosse Deutsche Nanga Parbat Expedition 1937 hatte zum Ziel das Bergsteiger Drama vom Vorjahr aufzuarbeiten Die Besteigung folgte der bereits klassischen Route hatte aber wieder mit erheblichen Schneefallen zu kampfen und konnte sich dennoch bis ins Lager IV unter der Rakhiot Flanke vorarbeiten das am 14 Juni besetzt wurde In der Nacht vom 14 auf den 15 Juni fegte eine gewaltige Lawine durch das Hochlager und begrub neben Wien auch Hartmann Fanghauser Mullritter Sepp Gottner und Pfeffer sowie neun Trager Eilig wurde eine Bergungsexpedition 6 organisiert nun bereits die 4 Expedition der Deutschen an diesen Berg Paul Bauer Karl von Kraus und Fritz Bechtold die schon einen Monat spater zwischen dem 18 und 21 Juli 1937 das weggefegte Lager IV erreichten brachten Gewissheit Bei den Toten fand man die Tagebucher 7 die Einzelne bis zum letzten Tag gefuhrt hatten Die darauffolgende neu konzipierte 5 Expedition im Jahr 1938 erreichte nicht die Hohe von 1934 dafur wurden die Leichen von Willy Merkl und des Sherpas Gay Lay gefunden Letzterer war trotz der Moglichkeit abzusteigen bei Willy Merkl geblieben was von der NS Propaganda als heroische Opferbereitschaft bis in den Tod dargestellt wurde Im Sommer 1939 erfolgte eine neuerliche deutsche Erkundungsexpedition zur Nordwestseite Diamir Flanke des Berges Da wahrend der Ruckreise der Mannschaft der Zweite Weltkrieg ausbrach wurden die Teilnehmer unter anderem die Osterreicher Peter Aufschnaiter und Heinrich Harrer interniert weil sie sich in Indien und mithin auf britischem Territorium befanden Das folgende Schicksal Heinrich Harrers und Peter Aufschnaiters wird in Harrers weltberuhmt gewordenem Buch Sieben Jahre in Tibet verfilmt 1997 beschrieben Erstbesteigung 1953 Bearbeiten nbsp Der obere Teil der Rakhiot Wand mit dem daruberliegenden Silberplateau links und dem HauptgipfelNach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ubernahm 1953 Karl Herrligkoffer der Halbbruder Willy Merkls die Leitung einer neuen Expedition zum Berg Nachdem bis dahin 31 Menschen ihr Leben am Berg gelassen hatten gelang am 3 Juli 1953 schliesslich dem Tiroler Hermann Buhl bei dieser Expedition die Erstbesteigung des Nanga Parbat bei aussergewohnlich gunstigen Witterungsbedingungen 8 Buhl startete vom letzten Lager auf knapp 6900 m Hohe seinen Aufstieg zum Gipfel und erreichte diesen ohne kunstliche Sauerstoffzufuhr aber nach Einnahme von Pervitin in einem damals fur unmoglich gehaltenen 41 stundigen Alleingang Seine Besteigung wurde innerhalb der damaligen Mannschaft und vor allem von Expeditionsleiter Herrligkoffer nur widerwillig gewurdigt da Buhl sich nicht an die Vorgaben der Expeditionsleitung gehalten sondern im entscheidenden Moment entgegengesetzte Entscheidungen getroffen hatte auch wenn diese zum Erfolg fuhrten 1960er und 1970er Jahre Bearbeiten Im Jahr 1962 durchstiegen die Bayern Toni Kinshofer Siegfried Low und Anderl Mannhardt erstmals die Diamir Flanke was zugleich nach Hermann Buhl erst die zweite Besteigung des Nanga Parbat darstellte Low sturzte beim Abstieg todlich ab Kinshofer und Mannhardt zogen sich schwerste Erfrierungen zu Der Aufstieg uber die Diamir Flanke war die erste Neuroute an einem Achttausender Zu einer Zeit als noch nicht alle 14 Achttausender erst bestiegen waren erregte diese Leistung grosse internationale Aufmerksamkeit Expeditionsleiter war Karl Maria Herrligkoffer der zwischen 1953 und 1975 insgesamt acht Expeditionen zum Berg leitete nbsp Sudwand des Nanga Parbat vom Deosai Plateau aus gesehen Hauptartikel Sigi Low Gedachtnisexpedition zum Nanga Parbat Die Sudtiroler Bruder Gunther und Reinhold Messner durchkletterten 1970 zum ersten Mal die gesamte ausserst schwierige Rupal Wand Sudwand die hochste Steilwand der Erde Sie entschieden uber die Diamirwand auf der Westseite abzusteigen Damit gelang die erste Uberschreitung des Nanga Parbat und nach dem Mount Everest 1963 erst die zweite Uberschreitung eines Achttausenders uberhaupt Beim Abstieg kam Gunther Messner ums Leben wobei Ort Zeitpunkt und Todesursache nicht geklart sind Einen Tag spater durchstiegen der Tiroler Felix Kuen und der Bayer Peter Scholz ebenfalls den obersten Teil der Rupal Wand und stiegen uber dieselbe Wand wieder zuruck 1971 gelang einer tschechoslowakischen Mannschaft die bislang einzige Wiederholung der Buhlroute Ivan Fiala und Michal Orolin erreichten den Gipfel am 11 Juli 1971 Ihren Teamkameraden Jozef Psotka Arno Puskas und Ivan Urbanovic gelang am selben Tag die Erstbesteigung des Sudostgipfels und des Vorgipfels 9 Im Jahr 1976 wurde der oberste Teil des Mazeno Grats von den Osterreichern Hanns Schell Robert Schauer Hilmar Sturm und Siegfried Gimpel erstbegangen 10 Zwei Jahre spater gelang Reinhold Messner eine erneute Besteigung wobei er als erster Mensch uberhaupt einen Achttausender von der Basis bis zum Gipfel im Alleingang bewaltigte Er erreichte den Gipfel nach drei Tagen am Nachmittag des 9 August 1978 11 Er beging dabei sowohl im Auf sowie im Abstieg eine neue Route in der Diamirflanke Seine Aufstiegsroute wurde bis heute niemals wiederholt 12 1980er und 1990er Jahre Bearbeiten nbsp Diamirflanke des Nanga ParbatEiner erneuten Herrligkoffer Expedition zur Rupalwand gelang 1982 die komplette Durchsteigung des Sudostpfeilers Der Schweizer Ueli Buhler erreichte als erster Mensch den Sudgipfel 8042 m an dem die beiden Seilschaften von 1970 vorbei geklettert waren stieg aber dann nicht weiter bis zum Hauptgipfel empor 1984 bestieg die Franzosin Liliane Barrard als erste Frau den Nanga Parbat Sie erreichte den Gipfel gemeinsam mit ihrem Ehemann Maurice Barrard Eine polnisch mexikanische Seilschaft um Jerzy Kukuczka durchstieg 1985 den Sudostpfeiler und stand am 13 Juli auf dem Hauptgipfel 1990 gelang dem Sudtiroler Hans Kammerlander zusammen mit seinem Schweizer Partner Diego Wellig die erste Skibefahrung des Nanga Parbat nachdem sie auf der klassischen Kinshofer Route durch die Diamirflanke aufgestiegen waren Vom Nebengipfel der sogenannten Nordschulter 8070 m fuhren sie in der Nahe der Aufstiegslinie ab mussten aber einige Male die Ski ablegen und abklettern bzw abseilen um Felsstufen oder Blankeispassagen zu uberwinden Auf 6100 m mussten die beiden Bergsteiger eine Biwaknacht einlegen ehe sie am Folgetag ihr Basislager wieder erreichten 13 Im Jahr 1993 wollte Wojciech Kurtyka zusammen mit Doug Scott eine neue Route uber den Mazeno Grat begehen Scott verletzte sich aber vor dem ersten Besteigungsversuch Bei einem weiteren Versuch im Jahr 1997 zusammen mit Erhard Loretan scheiterte er erneut 21 Jahrhundert Bearbeiten 2004 gelang den US Amerikanern Doug Chabot und Steve Swenson die bis dahin weiteste Uberschreitung des Mazeno Grates ein insgesamt 10 km langer Grat mit einem Dutzend Erhebungen knapp unter und uber 7000 m der das Diamir vom Loiba Tal trennt im Alpinstil Sie stiegen in etwa auf Hohe des Mazeno Passes 5380 m vom Rupal Tal auf den Gratverlauf ein und folgten diesem bis zum Mazeno Col wo die historische Schell Route einmundet Dabei gelang ihnen die Erstbegehung des Mazeno Peak 7120 m der Haupterhebung im langen Kammverlauf Vor der Gipfelwand mussten sie dann allerdings aus Erschopfung und wegen Krankheit kapitulieren und stiegen uber die Schell Route ins Rupal Tal zuruck ab 14 Im September 2005 eroffneten die Amerikaner Steve House und Vince Anderson eine neue Route in der Rupal Flanke Sie starteten mit minimaler Ausrustung und kletterten im Alpinstil Vom Basislager zum Gipfel und zuruck uber die 1970er Aufstiegsroute zum Basislager benotigten sie nur acht Tage 15 16 Im Juli 2008 gelang dem Extremskifahrer Luis Stitzinger aus Halblech im Allgau die erste Skibefahrung der zentralen Diamirflanke In einem 24 5 stundigen Rundtrip stieg er am Vortag vom Basislager beginnend allein uber die klassische Kinshofer Route durch die Nacht hindurch auf und fuhr gegen 14 00 Uhr von ca 300 Meter unterhalb des Gipfels bis zum Gletscherende mit Skiern ab Dabei naherte er sich in einigen Schlusselstellen der Solo Route Reinhold Messners aus dem Jahre 1978 verblieb aber fur den Grossteil der Skiabfahrt auf einer eigenstandigen Linie durch die mit Seracs und Steilabbruchen ubersate ca 3500 Meter hohe Diamirflanke Zuvor hatte er mit seinem Kletterpartner Josef Lunger aus Landsberg am Lech eine Integralbegehung des 10 km langen Mazenograts versucht und hatte nach dem Zustieg uber das Loiba Tal vom Diamirai Peak bis nahe dem Mazeno Col einen Grossteil des Gratverlaufs geschafft Dort mussten die beiden wie bereits die Amerikaner Swenson und Chabot vor ihnen aus Mangel an Gas und Lebensmitteln nach sieben Klettertagen aufgeben und wieder ins Diamir Tal absteigen Am Beginn ihrer Reise hatten die beiden allerdings bereits am 21 Juni 2008 mit einer achtkopfigen Bergsteigergruppe aus Deutschland uber die Kinshofer Route erfolgreich auf dem Gipfel gestanden 17 18 Im Juli 2008 verungluckte der Sudtiroler Extrembergsteiger Karl Unterkircher todlich in der Rakhiot Eiswand beim Queren eines Schneefelds durch einen Sturz in eine Gletscherspalte Seine beiden Begleiter Simon Kehrer und Walter Nones kletterten weiter bis zum sogenannten Silberplateau und kehrten uber die Buhl Route zuruck Sie wurden am 24 Juli aus rund 6000 Metern Hohe durch einen Hubschrauber gerettet 19 20 Im Juli 2009 gelang einem Teil der Expedition unter der Leitung des steirischen Bergretters Gerfried Goschl die Erstbegehung einer neuen Routenvariante in der Diamir Flanke der Aufstieg zum Gipfel erfolgte mit den anderen Expeditionsteilnehmern uber die Kinshofer Route 21 Am 11 Juli kam die 11 fache Achttausender Besteigerin Go Mi sun am Nanga Parbat ums Leben 22 Im Juli 2012 begingen Sandy Allan und Rick Allen erstmals den kompletten etwa 10 Kilometer langen Mazeno Grat 23 24 Am 23 Juni 2013 wurden elf Bergsteiger im Basislager von Terroristen erschossen 25 Zu dem Attentat bekannte sich eine zu den Taliban gehorende Gruppe namens Jundullah die als Grund fur den Anschlag den Tod des Talibanfuhrers Waliur Rehman durch eine US Drohne angab Alle weiteren Besteigungen des Berges wurden abgebrochen und die Bergsteiger evakuiert 26 Bei ihrem Versuch der Wintererstbesteigung des Berges auf der Diamir Seite erreichten der Baske Alex Txikon der Italiener Daniele Nardi und der Pakistani Ali Sadpara eine Hohe von etwa 7850 Metern Etwa so hoch war vor ihnen auf derselben Route nur der Pole Zbigniew Trzmiel bei seinem Winterversuch 1997 gestiegen 27 Txikon Nardi und Sadpara wollten zwar zunachst vom Lager 4 aus einen weiteren Versuch starten Weil Ali Sadpara aber deutliche Symptome der Hohenkrankheit zeigte stiegen sie ins Basislager ab 28 Am 26 Februar 2016 erfolgte die erste komplette Winterbesteigung des Nanga Parbat durch den Italiener Simone Moro den Basken Alex Txikon und den Pakistani Ali Sadpara Die Sudtirolerin Tamara Lunger musste kurz vor dem Gipfel umkehren Die Bergsteiger waren uber die Kinshofer Route aufgestiegen 29 Im Januar 2018 stiegen der Pole Tomasz Mackiewicz und die Franzosin Elisabeth Revol uber den Diama Gletscher auf Laut Revol haben sie den Gipfel erreicht Beim Abstieg wurde Mackiewicz hohenkrank und blieb in 7200 Meter Hohe zuruck wo er verstarb In einer spektakularen Rettungsaktion wurde Revol von Denis Urubko und Adam Bielecki die sich als Mitglieder der polnischen K2 Winterexpedition zeitgleich am zweithochsten Berg der Welt aufhielten und die mit Hubschraubern an den Fuss der Diamir Flanke gebracht wurden aus etwa 6200 Metern Hohe vom Nanga Parbat geholt 30 Am 30 Dezember 2018 im Basislager startend versuchten wiederum der Italiener Daniele Nardi und der Brite Tom Ballard Sohn der britischen Bergsteigerin Alison Hargreaves eine Wintererstbesteigung 31 Es war Nardis funfter Versuch im Winter 32 Der Kontakt zu den Bergsteigern riss am 24 Februar 2019 ab woraufhin mit Hilfe der pakistanischen Armee in Helikoptern nach den Vermissten gesucht wurde Auf etwa 5900 Meter Hohe hat ein Suchteam am 9 Marz 2019 die Leichen der beiden Bergsteiger an der Mummery Rippe entdeckt 33 Routen Bearbeiten nbsp Rakhiotseite des Nanga Parbat mit dem Nebengipfel des Ganalo rechtsRakhiotseite Bearbeiten Die Buhlroute Buhlweg von Norden die bei der Erstbesteigung benutzt wurde ist die flachste aber auch langste Route Hier wird zuerst am Rakhiotgletscher das Basislager befand sich 1953 auf 3967 m unterhalb der Nordostwand entlanggegangen dann zum Ostgrat angestiegen Kurz vor Erreichen des Grates wird unter dem Rakhiot Peak 7070 m und Mohrenkopf nach Sudwesten gequert erst danach wird der Ostgrat erreicht der hinauf zum Silbersattel 7451 m fuhrt Von dort geht es uber das flache Silberplateau zur Diamirscharte und unterhalb des Vorgipfels 7910 m die Westwand querend hinab durch die Bazhinscharte 7812 m zuruck zum Grat und uber die Nordschulter 8070 m schliesslich zum Gipfel hinauf Unterhalb der Rakhiot Flanke befindet sich die Marchenwiese ein aufgrund seiner atemberaubenden Schonheit beruhmtes Basislager Diamirflanke Bearbeiten nbsp Diamirflanke des Nanga Parbat rechts der MazenokammKinshofer Route Bearbeiten Die Westseite des Nanga Parbat wurde durch die oben genannte Expedition 1962 Basislager auf ungefahr 4100 m erstmals uber die Kinshofer Route heutiger Normalweg nicht direkt sondern auf der linken nordlichen Seite der Wand durchstiegen Gegen Ende vereinte sich Kinshofers Weg an der Bazhinscharte mit der Buhlroute der Gipfel wurde uber die Nordschulter erreicht Inzwischen wird von der Bazhin Mulde aus in die westliche Gipfelwand gequert der Gipfel wird direkt ohne die Nordschulter zu traversieren erklommen 34 Die Diamirwand ist stark von Hangegletschern mit riesigen Seracs durchsetzt und insgesamt extrem lawinengefahrdet Die sogenannte Mummery Rippe liegt im zentralen Wandteil und bietet teilweise Schutz vor Lawinen ist aber aufgrund ihrer extremen Steilheit kaum zu bezwingen Diama Gletscher Bearbeiten Nordwestroute auf der linken Seite der Diamirflanke Erstmals 1990 versucht und auch von Messner erfolglos im Jahre 2000 angegangen Eine osterreichische Kleinexpedition 35 versuchte Juni Juli 2008 den Aufstieg uber den Diama Gletscher Die Bergsteiger erreichten eine Hohe von 7750 m und schafften damit vermutlich die erste erfolgreiche Durchsteigung des Diama Gletschers in der Nordwestflanke des Nanga Parbat bis auf einen Sattel unter dem Nordgipfel Rupalwand Bearbeiten nbsp Rupalflanke von Sudwesten4500 m hoch und nach Suden hin gerichtet an der rechten Seite vom machtigen Sudostpfeiler begrenzt ist sie die hochste Steilwand der Erde Uber die sogenannte Direttissima die 1963 von Karl Herrligkoffer entdeckt und in den Jahren 1964 und 1968 bis in eine Hohe von etwa 7100 m erkundet worden war wurde die Rupalwand im Jahr 1970 von den Brudern Gunther und Reinhold Messner erstbegangen Herrligkoffer war dabei erneut Expeditionsleiter Die Direttissima ist extrem steil in der Falllinie des Gipfels und weist im oberen Teil Schwierigkeiten wie die Merkl Rinne 7350 m oder das Welzenbach Eisfeld auf Schellroute Bearbeiten Ein anderer Weg der 1976 von einer Kleinstexpedition vier Bergsteiger und ein Arzt unter der Leitung von Hanns Schell auf der westlichen Wandseite begangen wurde fuhrt auf den Sudwestgrat Mazeno Grat und uber die Mazenoscharte schliesslich auf den Gipfel 10 Die vier Erstbegeher bezeichneten diese Schellroute als sichersten und leichtesten Weg zum Gipfel Sudostpfeiler Bearbeiten Rechts der Direttissima in der Rupalwand gelegen und 1982 erstbegangen Die erste vollstandige Durchsteigung gelang 1982 dem Schweizer Ueli Buhler Er erreichte als erster den Sudgipfel des Nanga Parbat und zog sich dabei schwere Erfrierungen an Handen und Fussen zu nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Rakhiotseite des Nanga ParbatLiteratur BearbeitenPaul Bauer Das Ringen um den Nanga Parbat 1856 1953 Munchen 1955 Hermann Buhl Achttausend druber und drunter Piper Munchen 2005 ISBN 3 89029 303 4 Jochen Hemmleb Nanga Parbat Das Drama 1970 und die Kontroverse Wie die Messner Tragodie zum grossten Streitfall in der Alpingeschichte wurde Tyrolia Verlag Innsbruck 2010 ISBN 978 3 7022 3064 7 Karl M Herrligkoffer Nanga Parbat 1953 Munchen 1954 Karl M Herrligkoffer Der letzte Schritt zum Gipfel Kampf und Sieg im Himalaya Reutlingen 1958 Horst Hofler Reinhold Messner Nanga Parbat Expeditionen zum Schicksalsberg der Deutschen 1934 1962 AS Verlag Zurich 2002 ISBN 3 905111 83 7 Hans Kammerlander Bergsuchtig 2009 6 Auflage Piper Munchen 2007 ISBN 3 492 23245 0 Max Engelhardt von Kienlin Die Uberschreitung Gunther Messners Tod am Nanga Parbat Expeditionsteilnehmer brechen ihr Schweigen Herbig Munchen 2003 ISBN 3 7766 2345 4 Ralf Peter Martin Nanga Parbat Wahrheit und Wahn des Alpinismus Berlin Verlag Berlin 2002 2004 ISBN 3 8333 0093 0 Reinhold Messner Alleingang Nanga Parbat Munchen 1979 ISBN 3 426 03638 X Reinhold Messner Der nackte Berg Nanga Parbat Bruder Tod und Einsamkeit Piper Munchen 2002 2006 ISBN 3 492 24731 8 Reinhold Messner Diamir Konig der Berge Schicksalsberg Nanga Parbat Frederking amp Thaler Munchen 2008 ISBN 978 3 89405 708 4 Hans Saler Zwischen Licht und Schatten die Messner Tragodie am Nanga Parbat A 1 Verlag Munchen 2003 ISBN 3 927743 65 8 Helfried Weyer Norman G Dyhrenfurth Nanga Parbat der Schicksalsberg der Deutschen Badenia Verlag Karlsruhe 1980 ISBN 3 7617 0171 3 Helmuth Zebhauser Alpinismus im Hitlerstaat Gedanken Erinnerungen Dokumente Rother Munchen 1998 ISBN 3 7633 8102 3 Simon Kehrer und Walter Nones Teufelswand Piper Verlag Munchen 2010 ISBN 978 3 492 40429 7 Fritz Bechtold Deutsche am Nanga Parbat Der Angriff 1934 Verlag F Bruckmann Munchen 1935 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nanga Parbat Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Nanga Parbat Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Nanga Parbat auf Peakbagger com englisch Guenter Seyfferth Nanga Parbat Geschichte Literatur In Himalaya Info org 31 Mai 2019 abgerufen am 26 Januar 2023 Guenter Seyfferth Die Berge des Himalaya Nanga Parbat In Himalaya Info org 2 November 2017 abgerufen am 26 Januar 2023 22 Bilder Nanga Parbat 8125m In alpinclub com Abgerufen am 26 Januar 2023 Zwischen Himmel und Holle In ORF at 21 Marz 2012 abgerufen am 26 Januar 2023 Markus Mahner Der Berg Nanga Parbat Mythos Ehrgeiz Risiko mp3 Audio 19 MB 20 26 Minuten In Bayern 2 Sendung radioWissen 21 Februar 2022 abgerufen am 26 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Fastest rising mountain In guinnessworldrecords de Abgerufen am 13 April 2021 englisch Manfred Mayrhofer Etymologisches Worterbuch des Altindoarischen Band 2 1996 Statistiken zum Nanga Parbat In www 8000ers com Abgerufen am 12 Februar 2010 englisch Ralf Peter Martin Der letzte Berg In Zeit Nr 27 29 Juni 2000 zeit de abgerufen am 13 September 2022 mit Ruckblick 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