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Das Fischfressende Mausohr Myotis vivesi ist eine Fledermausart aus der Familie der Glattnasen Vespertilionidae welche in Mexiko beheimatet ist und die einzige Vertreterin der Untergattung Pizonyx Sie ist fur ihre auf Krebstieren und Fischen basierende Ernahrungsweise bekannt Der Artname leitet sich vom Lateinischen vivo leben ab Fischfressendes MausohrSystematikUberfamilie Glattnasenartige Vespertilionoidea Familie Glattnasen Vespertilionidae Unterfamilie MyotinaeGattung Mausohren Myotis Untergattung PizonyxArt Fischfressendes MausohrWissenschaftlicher NameMyotis vivesiMenegaux 1901 Verbreitung von Myotis vivesiInhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Verbreitung und Lebensraum 5 Literatur 6 Quellen 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Fischfressende Mausohr ist mit einer Gesamtlange von 145 mm und einer Unterarmlange von 62 mm die grosste Vertreterin der Mausohren Ihre Erscheinung ahnelt der des eurasischen Grossen Mausohrs allerdings besitzt sie jedoch viel grossere Fusse von durchschnittlich 23 mm Lange Die Fusse sind damit gleich lang wie die Tibia Sie ragen aus der Flughaut welche erst auf der Hohe des Knies beginnt Die Ohren ragen wenn nach vorne gelegt etwa 5 mm uber die Schnauze hinaus und weisen fur gewohnlich vier Rillen auf Das Fell ist graulich mit einer deutlich helleren Unterseite Die Flugel sind lang und an den Spitzen schlank was typisch ist fur Fledermause die in relativ offenem Luftraum mit nur wenigen Hindernissen fliegen Die Flugel besitzen zudem Knoten mit hamopoetischen blutbildenden Zellen was einzigartig ist fur Mausohren Die roten Blutzellen von Myotis vivesi haben einen Durchmesser von 4 6 µm eine normale Grosse fur Saugetiere wahrend die Blutzellen anderer Mausohren uber 6 µm im Durchmesser sind Lebensweise BearbeitenDas Fischfressende Mausohr ist fur seine Ernahrungsweise bekannt die hauptsachlich auf Fischen und Krebstieren basiert Tatsachlich machen Krebstiere und nicht wie haufig angenommen Fische den Grossteil der Nahrung aus Die verlangerten Fusse und Krallen bilden dafur das ideale Werkzeug ahnlich wie beim Neotropischen Grossen Hasenmaul Noctilio leporinus Fusse und Schwanzflughaut werden im Flug durch die oberste Wasserschicht gezogen und die Beute damit herausgefischt Die Echoortungsrufe des Fischfressenden Mausohrs bewegen sich zwischen 20 und 45 kHz und sind damit teilweise fur den Menschen horbar Pro Sekunde stossen die Tiere 10 20 Rufe aus welche sich verdichten und hoher werden sobald sie an der Wasseroberflache eine Beute ausmachen Tagsuber versteckt sich das Fischfressende Mausohr in Felsspalten und Hohlen Dieselben Spalten werden oft von der Zwergsturmschwalbe Halocyptena microsoma und dem Schwarzwellenlaufer Oceanodroma melania als Nistplatz genutzt Diese beiden Seevogel ziehen einen Nutzen aus der Assoziation mit dem Fischfressenden Mausohr da deren Anwesenheit offenbar grosse Eidechsen ausschliesst die Eier erbeuten Man geht jedoch davon aus dass Myotis vivesi sich nur dann in denselben Spalten aufhalt wenn keine anderen geeigneten Ruheplatze vorhanden sind Da es auf den Inseln auf denen das Fischfressende Mausohr vorkommt meist keine anderen Saugetiere gibt sind Schleiereulen Tyto alba die wichtigsten Fressfeinde dieser Art Andere Fressfeinde sind Vogel wie der Louisianawurger Lanius ludovicianus die Ringschnabelmowe Larus delawarensis die Westmowe Larus occidentalis der Kolkrabe Corvus corax der Wanderfalke Falco peregrinus und der Fischadler Pandion haliaetus Zudem werden eingeschleppte Rauber wie die Hauskatze Felis catus und die Wanderratte Rattus norvegicus zunehmend zu einem Problem Fortpflanzung BearbeitenNach einer Tragezeit von 55 65 Tagen gebaren die Weibchen im Mai oder der ersten Juniwoche jeweils ein einziges Jungtier Die Neugeborenen wiegen zwischen 5 9 und 6 6 g und werden mit geschlossenen Augen geboren welche sich jedoch bereits am dritten Tag nach der Geburt offnen Die ersten drei Wochen nach der Geburt hangen die Jungen an der Zitze der Mutter werden jedoch auf Futtersuchflugen von den Weibchen in der Kinderstube zuruckgelassen Nach 50 Tagen konnen die Jungtiere selbstandig fliegen und verlassen nachts den Hangplatz Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDas Fischfressende Mausohr kommt im Kustengebiet und auf den meisten Inseln im Golf von Kalifornien Mexiko vor Dort sucht die Art haufig Lucken in Felsabrutschungen auf ist aber weiterhin in Hohlen und Felsspalten zu finden Bei Storungen sucht sie Schutz an verschiedenen Stellen so unter flachen Steinen oder Schildkrotenpanzern Der Bestand wird von der IUCN wegen ihres kleinen Verbreitungsgebiets als gefahrdet vulnerable eingestuft 1 Die Populationen sind rucklaufig und bestehen wahrscheinlich aus maximal 15 000 Individuen Literatur BearbeitenB R Blood amp M K Clark 1998 Myotis vivesi In Mammalian Species Nr 588 S 1 5Quellen Bearbeiten Myotis vivesi in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fischfressendes Mausohr Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fischfressendes Mausohr amp oldid 237006722