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Mutiyettu auch Mudiyettu Muṭiyettu Malayalam മ ട യ റ റ ist ein hinduistisches Ritualtheater das jahrlich in mehreren Tempeln im sudindischen Bundesstaat Kerala aufgefuhrt wird Im Mittelpunkt der Lieder dramatischen Szenen und Tanze steht die als oberste Gottin verehrte Bhadrakali eine Erscheinungsform der Kali wie sie siegreich gegen den Damon Darika kampft Die Erzahlung Darika vadham wird in den Puranas uberliefert Der Name mutiyettu bedeutet Tragen der Krone der Kopfputz muti oder mudi ist das religios bedeutsamste Ausstattungselement Die Gottin Bhadrakali verkorpert ein Darsteller der wahrend des Dramas von ihr besessen wird Ihr Alter Ego ist eine hassliche Figur namens Kuli die Karikatur einer Frau aus der Unterschicht die zwischen den Szenen Possen reisst und die angespannte sakrale Atmosphare auflockert Alle Rollen der von fruh morgens bis nach Mitternacht dauernden Auffuhrung werden von Mannern dargestellt die Mitglieder weniger oberer Kastengruppen sind Die Auffuhrungen finden in der heissen Jahreszeit zwischen Februar und Mai statt und stellen ein an die Muttergottin gerichtetes Erntedankfest dar 2010 wurde Mutiyettu in die UNESCO Liste der Meisterwerke des mundlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen 1 Bhadrakali von Priestern umgeben 2009Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Umfeld 2 Inhalt 3 Auffuhrungspraxis 3 1 Teil 1 Bild und Anrufungslieder 3 2 Teil 2 Drama 4 Gotterbilder 4 1 Muti 4 2 Make up und Kostum 4 3 Kali und Kuli 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Umfeld BearbeitenIndische Volkstheater lassen sich nach ihrer Funktion in zwei Gruppen einteilen in Unterhaltungstheater die zumindest teilweise aus dem religiosen Mythenrepertoire schopfen und von denen einige in Nordindien in der Tradition des Swang stehen sowie in religiose Theater die mit dem Bhakti Kult entstanden sind Inhaltlich und strukturell besteht zwischen religiosen Theatern und Ritualen kaum ein Unterschied Die Auffuhrungen des alten Sanskrit Theaters Kutiyattam in Kerala mit geschminkten Darstellern und des Tanzdramas Krishnanattam werden als Opfer an die Gottheit des Tempels verstanden Ebenso kann der ausserhalb von Tempeln gezeigte klassische Tanzstil Kathakali in einem entsprechenden Zusammenhang die Funktion eines Opfers ubernehmen 2 Davon unabhangig geht jedem religiosen Ritualtheater etwa Yakshagana in Karnataka oder Chhau in Bihar eine Einfuhrungshandlung mit einer Opferung Ehrerweisung puja an einen Gott voraus Zur vollstandigen Durchfuhrung eines Rituals gehoren ublicherweise folgende Bestandteile die Anrufung der Gottheit mit einem formelhaften rhythmisierten Text Lieder in Versen und Dialogen eine den Inhalt bildende mythischen Erzahlung ein in Tanzen und dramatischen Aktionen dargestellter Handlungsablauf ein breites Arsenal an Ritualgegenstanden Masken und Kostumen ein abgegrenzter und rituell gereinigter Ort des Geschehens und ein glaubiges teilweise interagierendes Publikum Ein wesentlicher Aspekt der indischen Ritualtheater ist dass der Darsteller nicht in einer Schauspielrolle agiert sondern sich fur eine gewisse Zeit verwandelt sodass er die Gottheit verkorpert und von den Glaubigen als eine Reprasentation der Gottheit verehrt wird Im Shatapatha Brahmana wird in der mythischen Geschichte von Urvashi und Pururava die von der Beziehung zwischen einer schonen Apsara und einem Konig handelt ein Feuerritual beschrieben Bei diesem Ritual verwandelt sich Konig Pururava in einen Gandharva in der indischen Mythologie ist dies einer der himmlischen Musiker und Gefahrten der Apsaras 3 nbsp Blumenbild kalam des Damon Darika im Kottangal Devi Tempel im Dorf Kottangal im Distrikt PathanamthittaMehrere dramatische Formen inszenieren die Besessenheit des Darstellers durch eine Gottheit wie sie seit alter Zeit im volkstumlichen Bhuta Kult uberliefert ist und schildern bevor die Verwandlung des Darstellers erfolgt die Herkunft und besondere Macht der Gottheit Im Teyyam Ritualdrama von Kerala mit geschminkten Akteuren und im Maskentanz Gambhira von Westbengalen gibt es einen ersten Teil in dem der Darsteller die Gottergeschichte in Versen vorsingt Im Gambhira wie im Mutiyettu verkorpert sich die weibliche Energie in Form von Durga oder Kali dagegen gehoren zum Teyyam rund 400 einzelne Gottheiten und Damonen die im jeweiligen Ritual vom Korper des Akteurs Besitz ergreifen Mit dem Ritualdrama Ayyappan tiyatta aus Kerala hat Mutiyettu ein grosses die Gottheit reprasentierendes Bodenbild kalam gemeinsam das zu Beginn der Auffuhrung angefertigt und als abschliessender Akt zerstort wird In den Ritualen Nagamandala Ashlesha bali und Sarpam thullal im Suden von Karnataka nimmt das Bodenbild die Form eines Mandalas an in welchem der Schlangengott Naga beschworen wird Wahrend bei Teyyam und Ayyappan tiyatta ein Hauptdarsteller im Zentrum des Geschehens steht ahneln sich Mudiyettu und Prahlada nataka 4 in Odisha in der gross angelegten szenischen Darstellung mythischer Handlungen die in einer heroischen Schlacht mit dem Sieg uber den bosen Damon enden Strukturell ahnlich angelegt sind auch Ritualdramen bei denen Vishnu in einer seiner Inkarnationen verehrt wird etwa das nahe Thanjavur in Tamil Nadu aufgefuhrte Bhagavata mela Dort wird der Hauptdarsteller von Narasimha besessen Unter den zahlreichen Teilnehmern verwandelt sich jeweils nur der Hauptdarsteller in die Gottheit im Unterschied hierzu ergreift im Kattaikkuttu auch Terukkuttu 5 in Tamil Nadu die Gottheit im Verlauf des Dramas von mehreren Akteuren und Glaubigen Besitz Zu den Ritualdramen die im 17 Jahrhundert in Kerala bekannt waren gehoren Mutiyettu sowie Teyyam Ayyappan tiyatta und das um diese Zeit entstandene Tanzdrama Krishnanattam das zum direkten Vorlaufer fur Kathakali wurde 6 Der Mythos von Kali und Darika Darika vadham wird nur in Kerala dargestellt die Muttergottheit dagegen in ganz Indien verehrt in Tamil Nadu in Gestalt der legendaren tamilischen Frau Kannagi und die Gottin Durga besonders in Bengalen als Buffeltoterin Mahishasuramardini Neben der religiosen Verehrung stellt Mutiyettu zugleich ein vereinigendes gesellschaftliches Ereignis dar welches die verschiedenen sozialen Schichten zusammenfuhrt Inhalt BearbeitenBei der im Markandeya Purana uberlieferten Geschichte geht es um einen der vielen Kriege zwischen den Asuras Damonen und den Devas Gottern bei denen die Asuras beinahe vollstandig vernichtet und die meisten Asura Frauen zu Witwen geworden sind Zwei der Witwen mit Namen Darumathi und Danumathi konnten nach langem Flehen Brahma uberreden dass er sie zwei Sohne gebaren lasst Darika und Danavendra Die beiden gediehen anfangs sehr zur Freude Brahmas sodass er sie mit dem Versprechen vara ausstattete dass sie von keinem mannlichen Wesen der Menschen Damonen oder der Gotter getotet werden konnten Fur den Fall einer Verletzung Darikas wurden aus seinen Blutstropfen sofort Tausende neuer Darikas hervorgehen und im Kampf an seiner Seite stehen Zum Nachteil der beiden geriet spater dass sie vergassen am Rande auch die Frauen in die erbetene Zusicherung miteinzubeziehen Ausgestattet mit einer solchen Ruckendeckung eroberten nun Darika und sein Kumpel Danavendra die ganze Welt stifteten uberall Unruhe und forderten sogar Indra heraus Als der Weise Narada Shiva von den Grausamkeiten unterrichtete war dessen Geduld uberstrapaziert Shiva erschuf aus seinem dritten Auge die Gottin Bhadrakali und gab ihr den Auftrag Darika und Danavendra zu toten Sie sollte von Nandikeshvara und Kuli den beiden Begleitern Shivas und von der blutdurstigen Gottin Vetali unterstutzt werden Vetalis Aufgabe war das Blut aus Darikas Wunden zu schlucken bevor es den Boden erreicht So gelang es Bhadrakali den Damon zu toten Diese Geschichte wird im Mudiyettu auf hochst dramatische Weise inszeniert Es gibt Parallelen zum Kampf des von Vishnu erschaffenen Narasimha gegen den Damon Hiranyakashipu der im Prahlada nataka dargestellten Geschichte 7 Auffuhrungspraxis BearbeitenMudiyettu Auffuhrungen finden jahrlich nach der Ernte in der heissen Jahreszeit zwischen Februar und Mai 8 auf dem abgeschlossenen Hof von Tempeln der Muttergottin Bhagavati Bhagavati kavu oder Bhadrakali statt Drei Familien in Zentralkerala erhalten die Mudiyettu Tradition aufrecht und rekrutieren die Darsteller aus ihren Reihen Sie stammen aus Pazhur und Keezhillam im Ernakulam Distrikt und Koratty im Thrissur Distrikt Auffuhrungen finden in den Distrikten Ernakulam Idukki Kottayam und Thrissur statt Die Darsteller sind traditionell Mitglieder der Subkasten Nayar Nair Kurup Kuruppu und Marar Die Organisation liegt in Handen der Familienaltesten wobei Mitglieder aus allen sozialen Gruppen und Kasten des Dorfes ihren zugedachten Beitrag bei der Vorbereitung und Durchfuhrung leisten Mitglieder der unteren Kaste der Parayiar beschaffen die Rinderhaute zur Bespannung der Trommeln und Ritualobjekte aus Bambus Die Tandan bringen Blatter der Betelnusspalme die fur die Kostume gebraucht werden Ein Mitglied der Ganakan bemalt den Kopfputz und tritt als Sanger auf Kuruvan sorgen dafur dass die Fackeln und Ollampen brennen wahrend Maran das Ol fur dieselben beschaffen Die Auffuhrung besteht aus zwei Teilen Im ersten Teil der fruh am Morgen beginnt finden Opferungen und Anbetungszeremonien statt anschliessend fertigt ein Priester tantri das Bodenbild an Im zweiten Teil wird der Mythos als dramatische Aktion gespielt Ursprunglich konnte Darika vadham lediglich als einfacher Gesang dargeboten worden sein Um das Thema zu visualisieren kam dann zunachst das Abbild der Gottin als Fixpunkt hinzu das spater raumgreifend um die dramatische Aktion erweitert wurde Der Entwicklungsprozess vollzog sich ohne dass sich am Charakter des Rituals etwas geandert hatte Teil 1 Bild und Anrufungslieder Bearbeiten nbsp Bhadrakali kalam Bodenbild der Gottin Bhadrakali in Kerala Dieselben Farbpulver aber nicht im Zusammenhang mit MutiyettuDie Eroffnungszeremonie folgt dem Muster einer satyananayana puja wie sie Hindus anlasslich von Hochzeiten oder Hauseinweihungen veranstalten Die Gottergeschichten werden in Versform erzahlt oder gesungen Wahrend bei der genannten puja die Verehrung von Vishnu in seiner gutigen Form als Narayana im Mittelpunkt steht wird im Mutiyettu der Mythos der Gottin Bhadrakali ausgebreitet wie sie gegen die Damonen kampft Nachdem Mutiyettu Priester mehrtagige Ernahrungsgebote beachtet und eine morgendliche Reinigungszeremonie absolviert haben zeichnen sie zunachst in der Zeremonie kalamezhuthu ein grosses Bildnis kalam der grausamen Gottin Bhadrakali mit farbigen Pulvern auf den Boden Die Farben sind pflanzlichen Ursprungs Grun wird aus getrockneten Blattern gemahlen Weiss besteht aus Reismehl verkohltes und geriebenes Reisstroh ergibt Schwarz Gelb besteht aus Kurkuma und Rot aus Kurkuma Limonen und Reismehl Das Bild zeigt in uberwiegend roter und schwarzer Farbe die erzurnte Kali auf ihrem Weg zum heiligen Berg Kailash mit dem abgeschlagenen Kopf von Darika in der Hand von dem Blut nach unten tropft In ihren zahlreichen Handen 4 bis 64 halt sie verschiedene Waffen als ihre Attribute Dem Glauben nach residiert Bhadrakali in einem heiligen Jackfruchtbaum auf dem Gelande mancher Tempel Eine Lampe die am Boden neben dem Baum brennt symbolisiert ihre Anwesenheit In einer Prozession begleitet von Sangern und Musikern mit Zylindertrommeln chenda und kleinen Paarbecken elathalam wird die Lampe vom Baum oder ansonsten von ihrer Altarfigur murti im Sanctum zum Bodenbild gebracht um das Bild mit der Energie der Gottin aufzuladen Nun folgt die Ehrerweisung kalam puja In der Zeremonie thiriyuzhichil tanzen die Beteiligten mit brennenden Fackeln in den Handen vor dem Bild Anschliessend loschen die Priester die Fackeln und singen die kalam pattu genannten Anrufungsverse in denen die Gottheit die sich nun im Bild manifestiert in jedem korperlichen Detail beschrieben wird Pattu bedeutet Ballade oder episches Gedicht Ein kalam pattu auch kalamezhuthu pattu oder thottam pattu wird auch als eigenstandige Vortragsform ohne nachfolgendes Drama aufgefuhrt um den Segen von Bhadrakali Ayyappan und anderer Gotter zu erbitten Das hierbei hergestellte Bodenbild reprasentiert visuell und die zur Gesangsbegleitung eingesetzte Zupflaute nanduni akustisch die angerufene Gottheit Das Begleitorchester thayampaka spielt etwa funf chenda einige elathalam das Doppelrohrblattinstrument kuzhal und die grosse gebogene Naturtrompete kombu Der Sanger tragt die Geschichte von Bhadrakali Darika vadham vor indem er den mythologischen Kampf von Gut gegen Bose um einen gesellschaftlichen Aspekt erweitert wenn Darika eine Horde Unholde anfuhrt und Kali auch noch von Pocken befallen wird wie sie fruher wahrend der heissen Jahreszeit verstarkt auftraten Der Sanger ist entsprechend durch weisse Punkte in seinem Gesicht gekennzeichnet Nach einigen Opferhandlungen zerstort ein Priester das Bild indem er die Farbpulver mit einem der zur Dekoration am Rand liegenden frischen Kokospalmblatter verwischt und den verbleibenden grauen Haufen als prasadam an die Glaubigen verteilt Teil 1 ist beendet 9 Teil 2 Drama Bearbeiten nbsp Shiva steht auf dem Berg Kailash einem Stuhl hinter dem Vorhang Nandi blickt als Holzfigur daruber Links vorn der Weise Narada wie er vom Palmblatt Manuskript Darikas Graueltaten abliest Die in der Mitte stehende Ollampe stellt den Altar der Gottin dar Nach einem morgendlichen Bad erbittet der Hauptdarsteller den Segen der Gottin Kali Er tragt nur den frisch gewaschenen weissen Wickelrock mattu den ihm der Wascher veluthedan gebracht hat Nachdem er das Kostum angezogen und den Kopfputz aufgesetzt hat dieser Akt heisst mutiyettu ist seine Verwandlung in die Gottheit abgeschlossen Weder im Umkleideraum aniyara noch ausserhalb darf er einen anderen Menschen beruhren oder mit ihm sprechen Insgesamt sieben Akteure treten im Ritualdrama auf Neben Bhadrakali sind dies Shiva sein Reittier Nandikeshvara der Bulle Nandi auch Koimbidar der Weise Narada die Bosewichter Darika und Danavendra sowie die komische Figur Kuli Die Handlungsorte wechseln in sieben Szenen vom Berg Kailash bis hinab zum Wohnort der Asuras asura lokam in der untersten der drei Welten paathalam Vom Trommelorchester begleitet wird zum Vorspiel purvaranga die Ollampe angezundet Zwei Helfer tragen einen Vorhang herbei hinter dem sich Chor und Musiker aufstellen und Anrufungslieder singen Anschliessend erscheint Shiva hinter dem Vorhang der seine untere Korperhalfte bis zu den Huften verbirgt Er steht auf einem hohen Stuhl ein Hinweis dass er vom Berg Kailash herunterblickt Shiva wird von seinem Reittier Nandikeshvara begleitet dessen holzerner Kopf uber dem Vorhang befestigt ist Der Weise Narada betritt nun die Szene in der Hand ein Palmblatt Manuskript grantha auf dem die Graueltaten Darikas notiert sind die er Shiva zur Kenntnis bringt Shiva pflichtet ihm bei dass etwas getan werden muss Um diese Notwendigkeit zu verdeutlichen kommt plotzlich Darika hinter dem Vorhang hervor trampelt und springt mit Geschrei auf dem Platz und gelegentlich auch zwischen den Zuschauern herum bis er sich auf einem hohen Stuhl stehend positioniert wodurch er andeutet dass er der Herr uber alle drei Welten ist 10 Am Hohepunkt von Darikas Raserei tritt Bhadrakali in ihrer majestatischen Aufmachung mit einem Schwert in der Hand auf Nach einem kurzen Geplankel mit Darika verlasst dieser den Platz und die zuruckbleibende Bhadrakali verehrt die Lampe als ein Symbol Shivas Bhadrakali hat sich durch die ersten erfolglosen Kampfe derart erzurnt dass dem besessenen Darsteller der Kopfputz kurzzeitig abgenommen wird damit Bhadrakali ihre Erregung abkuhlen kann Bhadrakali umschreitet das Tempelareal in einer beeindruckenden Prozession thalappoli folgen ihr die Musiker und Fackeltrager dahinter die Glaubigen Nach einer Runde nehmen die Zuschauer wieder auf ihren Sitzen Platz und zu Bhadrakali gesellen sich Nandikeshvara und die komische Figur Kuli nbsp Kuli die komodiantische Gegenspielerin der Gottin KaliAls lustiges Zwischenspiel musizieren die Trommler im Wechsel mit Nandikeshvara der Lieder singt die von der Geburt des gluckbringenden Elefantengottes Ganapati handeln Kuli ist die groteske Uberzeichnung einer einfachen Stammesangehorigen die haufig mit einem schwangeren Bauch dargestellt wird Mit hoher Stimme gibt sie sehr zur Freude des Publikums und im Dialog mit dem fuhrenden Trommelspieler obszone doppeldeutige Spruche von sich Mit ihren herabhangenden Brusten rennt sie mehrfach durch die Zuschauerreihen auf der Suche nach einem Saugling einem stets mannlichen Opfer aus dem Publikum den sie in den Arm nimmt und versucht ihm die Brust zu geben Dann eilt sie zuruck an den Auffuhrungsort wo sie alberne klamaukartige Versuche unternimmt Kalis zu Beginn vollzogene rituelle Reinigung und Ehrerweisung puja vor der in der Mitte aufgestellten Ollampe nachzuahmen Der Trommelspieler beleidigt Kuli und spottet uber ihre Dummheit und Hasslichkeit er bedrangt sie mit Fragen wahrend ihres vermeintlichen Reinigungsbades das assoziativ als Peepshow inszeniert vor dem Publikum stattfindet Kuli fragt im Bad nach Nirmala Produktname eines Waschpulvers der Trommelspieler empfiehlt ihr besser Vim zu nehmen ein WC Reiniger und Pilze und Kratze auf ihrer Haut mit einem Hanfseil abzukratzen das zum Festbinden von Kuhen verwendet wird Nach dem Bad muss sie sich anstrengen und mit einem Stein auf ihre harten Bruste schlagen um daraus Milch zu gewinnen mit der sie Sandelholzpulver anteigen will um dieses auf ihre Stirn zu streichen der Punkt einer mit Wasser angeruhrten Sandelpaste auf der Stirn schliesst ublicherweise die kosmetische Prozedur einer indischen Frau ab Auf diesem Niveau geht die Unterhaltung langere Zeit weiter Anschliessend bringt Kuli verschiedene Tanznummern und Gesangseinlagen in denen sie Kali parodiert dargeboten in der ihr eigenen Unzulanglichkeit nbsp Kalis Triumph Sie halt den abgeschlagenen Kopf Darikas in der Hand und steht mit einem Fuss auf dem bewusstlosen Shiva ihrem Schopfer Gemalde von Raja Ravi Varma 1848 1906 Irgendwann bringt der Trommelspieler das Thema auf Kulis gesellschaftlich unpassende Schwangerschaft Kuli ist gerade dabei ihr Schwert an ihren Brusten scharf zu wetzen um mit Bhadrakali in den Kampf gegen den Damon zu ziehen Als sie ihren Korper mit dem von Bhadrakali vergleicht zupft sie an der genervten Gottin herum Kuli gesteht von Darika und Danavendra missbraucht und schwanger geworden zu sein Dieses Gestandnis erregt Bhadrakali zusatzlich und fuhrt dazu dass sie sofort wild entschlossen in den Kampf gegen die Damonen zieht 11 Der aggressiv und nunmehr ernsthaft ausgetragene Kampf Bhadrakalis beginnt um Mitternacht Er bedeutet den Hohepunkt des Dramas und kann sich mit turbulenten Szenen und viel Kriegsgeschrei uber mehrere Stunden hinziehen Begleitet wird er von den wilden Schlagen der Trommeln chenda und Becken elathalam sowie den Blasinstrumenten kuzhal und kombu Eine Szene heisst ayudhanottam in die Waffen sehen Hierin scharfen Kali und Darika die Waffen fur das bevorstehende Duell Beim Mutiyettu kommt es weniger auf die Anwendung genau festgelegter Gesten angika bhinaya 12 mit dem Korper agieren an als beim Sanskritdrama Kutiyattam oder dem Tanzstil Kathakali Das Wort attam bedeutet in Kerala Tanzbewegung in einer stilistisch feineren Form als tullal worunter ein lebhafter Tanz mit Sprungen und rhythmischen Hupfern verstanden wird Im Bewegungsstil pathinyattam treten bei den Kampfszenen alle Charaktere zugleich auf beim ilakiyattam ist der Darsteller in seinen Bewegungsmustern vollig frei er kann sich im Kreis drehen oder beliebigen Sprunge machen Als Zeichen fur den Sieg der Gottin werden den Damonen die Kopfputze entfernt Mit dem symbolischen Abschlagen der Kopfe endet das Drama 13 Gotterbilder BearbeitenDas Abbild der in der Altarfigur murti im Tempel verehrten Gottin wird durch das Ritual im Bodenbild kalam verdoppelt eine dritte Reprasentation stellt der Akteur mit aufgesetztem Kopfputz muti dar Indem die nur an einem Ort als anwesend vorgestellte Gottin im Verlauf des Rituals mehrfach gezeigt wird intensiviert sich ihre Prasenz Es stellt sich nicht die Frage welches von den Abbildern die richtige Gottin zeigt alle drei zusammen bewirken dass sie von ihrem unerreichbaren jenseitigen Wirkungsort in ihrer ausseren Form naher an die physische Welt heranruckt und fur die Glaubigen erfahrbarer wird Der mit Kostum Make up und Kopfputz ausgestattete Akteur verfugt uber vesam sanskrit und malayalam Charakter Rolle Maske ein Begriff der neben der ausseren Gestalt auch soziales Verhalten Emotionen und spirituelle Krafte beinhaltet In einer fur das indische Theater charakteristischen ikonischen Relation drucken Kostumierung Gesten und Stimme diese geistige Dimension aus Es existiert ein System prazise festgelegter Assoziationen zwischen den ausseren Formen der Abbilder und der visionaren Erfahrung der Gottheit darshan deren Gegenwart als real empfundenen wird Die personifizierten Machte sind zwar weiblich dennoch durfen sie wie es fur alle Rituale aus dem brahmanischen und allgemein hochkastigen Umfeld vorgeschrieben ist nur von Mannern verkorpert werden Frauen gelten im Tempel als rituell unrein Die mannlichen Darsteller werden mit Schminke und mit auf das Kostum aufgesetzten Brusten sorgfaltig als Abstraktionen des weiblichen Korpers maskiert Die weibliche Macht wird im Drama mittels einer zweifachen Maskierung des Darstellers in eine Form gebracht Make up und Kostum zusammen vesam sowie Kopfputz muti Muti Bearbeiten nbsp Jackfruchtbaum in GujaratDer Kopfputz des Hauptdarstellers ist das wesentliche Ausstattungselement und Namensgeber des Mutiyettu Das Wort muti kann auch Haar oder Reisstrohbundel bedeuten Weil sich in ihm die Energie der Gottheit verkorpert bewahrt ihn der Darsteller an einem verschlossenen besonders verehrten Ort in seinem Haus auf Der religiosen Bedeutung des muti liegt jenseits einer die Gottheit abbildenden Form das verwendete Holz zugrunde Die geeignete Varietat des Jackfruchtbaums Artocarpus integrifolia malayalam varikka plavu gilt im Bhagavati Kult als magischer Baum auch Gotterstandbilder murti im Tempel und der Korpus der verehrten Zylindertrommel chenda werden aus diesem Holz hergestellt Beispielsweise stellte sich 1991 fur die Verwaltung des Bhagvati Tempels Paramekkavu in Thrissur die Frage aus welchem Material die verfallene Gotterstatue neu gefertigt werden sollte Ein Astrologe wurde mit einer Wahrsagung prasnam beauftragt Im Unterschied zu den Tempelpriestern die sich ein prestigetragiges weil teures Gotterbild aus vergoldetem Metall gewunscht hatten kam er zu dem Schluss dass die Gottheit ihr Abbild wiederum aus dem Holz des weiblichen weil die Fruchte wie Bruste direkt am Stamm hangen Jackfruchtbaums gefertigt haben wollte Ferner gab die Gottheit zur Aufgabe dass der Baum ganz bestimmte Eigenschaften haben musse Erst nach mehreren Monaten intensiver Suche und nachdem die Gottheit durch Vermittlung des Wahrsagers alle seitherigen Vorschlage abgelehnt hatte konnte der geeignete Baum gefunden werden Jackfruchtbaume sind auch mit der Unterwelt verbunden einem magischen Ort voller Wasser an dem die gottlichen Schlangen die nagayakshas und nagayakshis leben Sie bewachen die Juwelenschatze und konnen falls sie verargert werden Tod und Verderben uber die Menschen bringen Im Tempel von Pazhur Distrikt Ernakulam gedeiht passenderweise ein Jackfruchtbaum neben dem nagayakshi Schrein an der Nordseite des Hofs Die Nordrichtung steht in Verbindung mit Menstruationsblut was Frauen rituell unrein macht und Opfer Uber Leben Blut und Tod Opfer wacht die furchterregende Gottin Kali Sie versteckt sich im Baum ihre Energie kommt zum Vorschein wenn das Holz bearbeitet und eine Figur oder Maske daraus hergestellt wird Die Hervorbringung einer solchen magischen Kraft ist ein gefahrlicher weil das gewohnliche Leben durcheinanderwerfender Vorgang der nur in der Nacht geschehen darf Hilfreiche und zerstorerische Krafte stehen im Volksglauben oft in einer engen ambivalenten Beziehung zueinander Bhadrakali benotigt das Blut eines mannlichen Damons um ihren Zorn zu besanftigen Das Drama fuhrt in dem Sinn ein Blutopfer an die Gottin auf Der Kopfputz den der Darsteller im Mutiyettu tragt muss aus einem einzigen Holzblock geschnitzt werden Der aufwendige Fertigungsprozess eines bestimmten muti verdeutlicht die religiose Verehrung dieser Ritualgegenstande Um den muti in der Kleinstadt Adur im Distrikt Pathanamthitta herzustellen wurde eine Gerustebene weit oben am stehenden Baum errichtet auf dem der Bildhauer uber Monate das Bildnis aus dem Stamm herausschlug bis es von selbst anfing zu wackeln und so dem Bildhauer zu erkennen gab dass es nun vom Stamm getrennt werden wollte Also brachte er das Stuck nach unten und ubergab es dem Tempelpriester 14 Derselbe Handwerker ist auch fur die Bemalung des muti in leuchtend grunen roten schwarzen und goldenen Farben zustandig Das Ergebnis ist ein erschreckendes Abbild der Gottin mit Augen von deren Blick sich die Glaubigen direkt angestarrt fuhlen Die bogenformige Holzkonstruktion wird mit Kokospalmblattern kuruthola ausgeflochten Make up und Kostum Bearbeiten nbsp Make up Die Pockenpunkte werden mit dicker Reismehlpaste aufgesetzt Bhadrakalis Kostumierung vesam ist eine Tatigkeit die grosstmogliche Aufmerksamkeit erfordert Sie dauert zwei bis drei Stunden und wird in einer ernsthaften Atmosphare im Vorbereitungsraum aniyara durchgefuhrt Dort wurde zuvor ein provisorischer Schrein aufgestellt der aus einer Ollampe vilakku einem Schwert kadthala einer Kokosnuss und weiteren Opfergaben besteht Vor ihm nimmt der Kali Darsteller Platz und bemalt sein Gesicht zunachst mit einer schwarzen Farbe kari die aus verkohlter Kokosschale und Ol besteht wahrend er Gebetsformeln an die Gottin murmelt und einen kleinen Spiegel in seiner Hand halt Sein Assistent der chuttikkaran tragt das Make up chutti auf der Basis von Reismehl arivamu und Limonen in einem Prozess auf der chutti kuthal genannt wird Er zeichnet gelbe Linien aus Kurkuma und weisse Punkte die eine Pockenerkrankung darstellen Schwarze Fangzahne ragen seitlich uber die roten Lippen hinaus Auf Stirn Nasenspitze und Kinn werden mit Hilfe von Reismehl rote thechi Bluten Chrysanthemen aufgeklebt 15 Die beiden Damonen charakterisiert eine rote Gesichtsfarbe Bhradrakalis Kostum ist uberwiegend rot um die Schultern hangt wie bei Darika ein weisser Schal uttariyam Mehrere Lagen von gefaltetem weissem Stoff machen den Rock ausladend Der an den Huften weit abstehende Reifrock den auch Darika tragt heisst uduthukettu Danavendra tragt ein grunes Kostum Armreife und Ringe an den Knocheln gehoren ublicherweise zum Schmuck dramatischer Tanzer Kulis Gesicht ist schwarz mit roten Punkten es soll der groben Ritualbemalung der Waldbewohner in den Bergen entsprechen Sie tragt ein rotes oder meist schwarzes Unterkleid wie es sich fur einen Geist Bhuta gehort Als eine im Wald lebende Stammesangehorige ist sie mit Bananen und Kokospalmblattern um die Huften ausstaffiert unter ihrem Schwangerenbauch steckt ein dickes Kissen Bundelweise hangen ihr Blumenketten oder Papierstreifen uber die roten herabhangenden Bruste Ihrer tribalen Herkunft gemass kennt sie sich mit schwarzer Magie aus Ihre Haare sind ein krauses Geflecht aus Blattern und Federn Kulis Hasslichkeit beruht nach gangiger Vorstellung auf ihrer niederen sozialen Herkunft ihrer Schwangerschaft und ihrer schwarzen Farbe Sie stellt mit ihrem Ausseren und ihrer ordinaren Sprechweise das Gegenbild der stets gepflegten idealen Malayalam Frau aus dem Mittelstand dar 16 Das Kleid des Weisen Narada besteht aus einem einfachen weissen Stoff sein Bart ist ebenfalls weiss und in den Handen halt er ein Palmblattmanuskript Die Mutiyettu Kostume waren vermutlich Vorbilder fur diejenigen des Kathakali und sind entsprechend ahnlich 17 Wenn der Kali Darsteller vollstandig geschminkt und kostumiert ist tritt er vor den Altar der Gottin wo er den Kopfputz aufgesetzt bekommt und das heilige Schwert erhalt Der Kopfputz darf zu keinem anderen Anlass und nie ohne diese Vorbereitungen aufgesetzt werden Auf keinen Fall darf die Gottin verargert werden Besondere Vorsicht ist am Anfang der Auffuhrung geboten Bevor Shiva mit seinem dritten Auge Bhadrakali ins Leben geholt hat um den Damon zu vernichten vollzieht der Darsteller vor einer Ollampe in der Mitte der Buhne nochmals eine Ehrerweisung puja erst danach setzt er die Bhadrakali gestellte Aufgabe ins Werk Kali und Kuli Bearbeiten Die beiden charakterlich und ausserlich sehr ungleichen Frauenfiguren sind durch ihre soziale Herkunft getrennt Beide haben aus unterschiedlichen Grunden in Darika und Danavendra dieselben Gegner wenden jedoch eigene Mittel an um ihr Ziel zu verfolgen Alle Aktivitaten Kulis stehen in einer parallelen Beziehung zu denjenigen ihres gottlichen Vorbilds Das heilige hochkastige Ritualdrama findet seine wortliche Entsprechung in einem derben Klamauk fur das einfache Volk Selbst die Huldigung vor dem Altarbild und die Besessenheit Kalis ahmt Kuli auf ihre Weise nach Die parodistisch nachgeahmten Verhaltensweisen untergraben nicht die Autoritat Bhadrakalis sie betonen im Gegenteil die Authentizitat und reale Besessenheit der Gottin Je torichter Kuli herumkugelt desto ernsthafter werden Bhadrakalis dramatische Handlungen wahrgenommen Alles was Bhadrakali zielstrebig und in reiner Form vollbringt Kuli macht es falsch und auf rituell unreine Weise Der jungfraulichen unantastbaren Gottin steht eine sexuell erfahrene Frau gegenuber Nach psychoanalytischer Interpretation verkorpert Kuli die unbefriedigten sexuellen Wunsche der Kali 18 Im Hintergrund tritt ein gottliches Wesen hervor das beide Gestaltformen in sich vereint Wahrend Kali in einem mythologischen Drama agiert bringt Kuli in einer langeren der einzigen rein improvisierten Szene ihre Misshandlung durch die beiden Vergewaltiger mit einem gesellschaftspolitischen Bezug zur Sprache Diese Tatsache bildet den letztlichen Stein des Anstosses fur Bhadrakali den entschlossenen Kampf gegen die Damonen aufzunehmen Kuli artikuliert eingebettet in ihren Clownerien den Protest der unterdruckten Frauen Dieser ist jedoch nur ein Teil innerhalb eines grosseren Welterklarungsmodells das von hochkastigen mannlichen Vorstellungen gepragt ist 19 Literatur BearbeitenSarah Lee Caldwell On Terrifying Mother The Mudiyettu Ritual Drama of Kerala South India University of California Press Berkeley 1995 Sarah Caldwell Kali and Kuli Female Masquerades in Kerala Ritual Dance In David Shulman Deborah Thiagarajan Hrsg Masked Ritual and Performance in South India Dance Healing and Possession University of Michigan Ann Arbor 2006 S 184 207 ISBN 978 0891480884 H Sadasivan Pillai The uses and functions of rituals in modern Malayalam theatre Their relevance to the ritual concepts in the theatres of Antonin Artaud and Jerzy Grotowski Mahatma Gandhi University Kottayam 1994 Chapter IV Theatre in Ritual S 122 130 Online Ubersicht Dissertation und Kapitel 4 als PDF Manohar Laxman Varadpande History of Indian Theatre Loka Ranga Panorama of Indian Folk Theatre Abhinav Publications Neu Delhi 1992Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mutiyettu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rajeev Ecological Aspects of Mudiyettu A Presentation PDF 2 5 MB Kunjan Marar Mudiyettu Kalakendra mudiyettu webs com Mudiyettu CyberKerala Padma Jayaraj Mudiyettu narthaki com Mudiyettu Dance in Kerala Indianetzone Mudiyettu ritual theatre and dance drama of Kerala Youtube VideoEinzelnachweise Bearbeiten Mudiyettu ritual theatre and dance drama of Kerala UNESCO Phillip B Zarrilli The Ritual Traditions Introduction In Farley P Richmond Darius L Swann Phillip B Zarrilli Hrsg Indian Theatre Traditions of Performance University of Hawaii Press Honolulu 1990 S 122f Varadpande S 33f Prahlada Nataka Indian Theatre Indianetzone Terukkuttu Indian Folk Theatre Indianetzone Zarrilli S 126f 316 Varadpande S 35 Pillai S 122f Lt PDF der UNESCO Caldwell 2006 S 191 Januar bis April dagegen Varadpande S 34 im November und Dezember entsprechend dem Malayalam Kalendermonat vrischikam Varadpande S 35 Pillai S 123f Varadpande S 35 Caldwell 2006 S 195 199 Angikabhinaya Art of Histronics Indian Theatre Indianetzone Varadpande S 35f Caldwell 2006 S 185 191 mudiyettu files wordpress com Foto Make up der Gottin Caldwell 2006 S 195 Pillai S 135 137 Jeffrey John Kripal Why the Tantrika is a Hero Kali in the Psychoanalytic Tradition In Rachel Fell McDermott Jeffrey John Kripal Hrsg Encountering Kali In the Margins at the Center in the West University of California Press Berkeley 2003 S 209 ISBN 978 0520232402 Caldwell 2006 S 200f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mutiyettu amp oldid 225337704