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Das Musenheiligtum im Osten des Helikongebirges lag 4 5 km westlich des heutigen Askri in der griechischen Landschaft Boiotien Es gehorte zu Thespiai das hier die musischen Wettkampfe ausrichtete Das Tal zwischen dem Heiligtum und Askri wurde in der Antike Tal der Musen genannt weshalb das Heiligtum gelegentlich auch Tal der Musen genannt wird Etwa 2 km westlich des Musenheiligtums befindet sich die Quelle Hippokrene Basis der 9 Musen des Onestos 1 Jahrhundert v Chr Heute im Hof des Archaologischen Museum Theben Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Erforschung 3 Uberlieferung 4 Geschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer wichtigste Teil des Heiligtums war der heilige Hain der Musen der im Osten des Tals der Musen lag und sich beidseits des Flusses Permessos erstreckte Am rechten Ufer des Permessos fand man die Fundamente eines grossen Altars Er hatte nord sudliche Ausrichtung war 9 80 m lang und 5 80 m breit Anhand des Baumaterials das aus einer Kombination von Poros Konglomerat und Kalkstein bestand datierte der Ausgraber den Baurest ins 3 Jahrhundert v Chr Etwa 40 m westlich des Altars fand man eine ionische Saulenhalle ebenfalls mit nord sudlicher Ausrichtung Sie hatte eine Lange von 96 70 m und eine Tiefe von 13 m Nordlich der Saulenhalle fand man auf der anderen Seite des Permessos weitere Fundamente die wahrscheinlich zu einer weiteren Saulenhalle gehorten Etwa 300 m sudwestlich der Saulenhalle fand man ein antikes Theater vom Ende des 3 oder Anfang des 2 Jahrhunderts v Chr Die Sitzreihen die nicht aus Stein gebaut waren befanden sich in einer halbrunden naturlichen Vertiefung Die Buhne war 22 20 m breit und 10 50 m tief und verfugte uber ein Proskenion Im Heiligtum fand man viele Inschriften Darunter befand sich auch ein halbrunder Sockel fur die neun Musen des Dichter und Bildhauers Onestos Erforschung BearbeitenErste Probegrabungen machte der griechische Archaologe Panagiotis Stamatakis im Jahre 1882 an der Kirchenruine Agia Trias und fand Grundmauern die er einem Tempel zuordnete Heute geht man davon aus dass es sich um die Reste eines Altars handelt 1888 bis 1890 fuhrte der franzosische Maler Paul Jamot im Auftrag der Ecole francaise d Athenes systematische Grabungen durch Hierbei wurden der Altar die Saulenhallen und das Theater entdeckt Uberlieferung BearbeitenDie Aloiden Otos und Ephialtes sollen das Musenheiligtum gegrundet haben Sie verehrten hier die drei Musen Melete Eifer Mneme Erinnerung und Aoide Gesang Spater kam Pieros aus Makedonien und brachte den Kult neun Musen zu verehren mit den er in Thrakien kennengelernt hatte Er selbst hatte neun Tochter die er nach den Musen benannte Aus diesem Grund sagte man dass die als Kinder der Musen bezeichneten Menschen Enkel des Pieros seien 1 Auf dem Weg von Thespiai zum Heiligtum kam man an der Quelle Aganippe vorbei Pausanias bemerkte hierzu dass Aganippe die Tochter des Termessos ist Dies bedeutete dass die Aganippe in den Termessos wie der Permessos auch genannt wurde mundete Auf dem weiteren Weg kam man am Bild der Eupheme der Amme der Musen und an einem Felsbild des Linos vorbei Bevor man den Musen opferte opferte man hier dem Linos 2 Im Heiligtum gab es ein Standbild mit allen Musen vom Kunstler Kephisodotos dem Alteren und drei weitere Standbilder mit jeweils drei Musen Eins stammte wiederum von Kephisodotos Die anderen von Strongylion und Olympiosthenes Ein Bronzestandbild stellte den Kampf von Apollon mit Hermes um die Leier da Ausserdem gab es ein Dionysosstandbild von Lysipp Lucius Cornelius Sulla Felix brachte eine Dionysosstatue aus der Hand des Myron aus Orchomenos hierher und weihte sie den Musen 3 Kunstlern wurden Statuen im Musenheiligtum errichtet So gab es eine Statue des blinden Thamyris mit einer zerbrochenen Kithara des Arion von Lesbos auf einem Delfin des Flotenspielers Sakadas des Hesiod und des Orpheus der vor Tieren singt Auch Arsinoe II wurde auf einem Strauss reitend dargestellt und Telephos der Sohn des Herakles wie er von einer Hirschkuh gesaugt wird Dann gab es noch eine Statue des Priapos des Sohnes des Dionysos Unter den hier geweihten Dreifussen befand sich auch der den Hesiod als Sieger in Chalkida am Euripos im Sangeswettbewerb erhielt 4 Geschichte BearbeitenDie altesten Funde stammen aus der Geometrischen Zeit Ab dem 6 Jahrhundert v Chr kann das Musenheiligtum nachgewiesen werden Ab wann die Museia wie die musischen Wettkampfe genannte wurden ist nicht bekannt Ende des 3 Jahrhunderts v Chr wurden die Spiele neu organisiert es kamen weitere Wettkampfe hinzu und die Spiele wurden im funf Jahresrhythmus veranstaltet Die Blutezeit der Spiele reichte bis zum 1 Jahrhundert v Chr Eine zweite Blutezeit erlebte das Heiligtum im 2 Jahrhundert n Chr bis im 3 Jahrhundert das Programm gekurzt wurde 330 uberfuhrte Konstantin der Grosse die Musenstatuen in seine neue Hauptstadt Konstantinopel wo sich ihre Spur verlor Literatur BearbeitenSiegfried Lauffer Hrsg Griechenland Lexikon der historischen Statten von den Anfangen bis zur Gegenwart Weltbild Augsburg 1999 ISBN 3 8289 4144 3 S 442 Georges Roux Le Val des Muses et les Muses chez les auteurs anciens In Bulletin de correspondance hellenique Band 78 1954 S 22 48 online Paul Jamot Andre de Ridder Fouilles de Thespies et de l hieron des muses de l Helicon Inscriptions Dedicaces de caractere religieux ou honorifique bornes de domaines sacres In Bulletin de correspondance hellenique Band 50 1926 S 383 462 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Musenheiligtum Helikon Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Margherita Bonanno Aravanitou The Helikon and its environsEinzelnachweise Bearbeiten Pausanias Reisen in Griechenland 9 29 1 4 Pausanias Reisen in Griechenland 9 29 4 7 Pausanias Reisen in Griechenland 9 30 1 Pausanias Reisen in Griechenland 9 30 2 31 338 321111111111 23 059166666667 Koordinaten 38 19 16 N 23 3 33 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musenheiligtum Helikon amp oldid 222190047