www.wikidata.de-de.nina.az
Moxonidin ist ein Arzneistoff der zur Behandlung der essentiellen Hypertonie Bluthochdruck verwendet wird Er ist ein Analogon zum ebenfalls blutdrucksenkenden Wirkstoff Clonidin und zahlt zu den Imidazolinderivaten Das 1980 der Beiersdorf AG erteilte Patent ist abgelaufen nun ist Moxonidin als Generikum im Handel StrukturformelAllgemeinesFreiname MoxonidinAndere Namen 4 Chlor N 4 5 dihydro 1H imidazol 2 yl 6 methoxy 2 methylpyrimidin 5 aminSummenformel C9H12ClN5OExterne Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 75438 57 2 freie Base 75438 58 3 Hydrochlorid 1 EG Nummer Listennummer 629 833 3ECHA InfoCard 100 158 061PubChem 4810ChemSpider 4645DrugBank DB09242Wikidata Q419944ArzneistoffangabenATC Code C02AC05Wirkstoffklasse Antihypertensiva AntisympathotonikaWirkmechanismus Agonist an pra und postsynaptischen a2 Adrenozeptoren Agonist an Imidazolin Rezeptoren 2 EigenschaftenMolare Masse 241 68 g mol 1Schmelzpunkt 217 219 C freie Base 3 189 C Hydrochlorid 3 SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung 4 GefahrH und P Satze H 301 411P 273 264 301 310 321 405 501 4 Toxikologische Daten 130 mg kg 1 LD50 Ratte oral 5 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Pharmakologie 1 1 Wirkmechanismus 1 2 Anwendung 1 3 Pharmakokinetik 1 4 Nebenwirkungen 1 5 Wechselwirkungen 1 6 Kontraindikationen 1 7 Wirkstarken und Dosierung 2 Handelsnamen 3 EinzelnachweisePharmakologie BearbeitenWirkmechanismus Bearbeiten Der Wirkstoff dringt aufgrund seiner Lipophilie schnell in das zentrale Nervensystem ZNS vor und wirkt dort als Agonist an postsynaptischen a2 Adrenozeptoren am Nucleus tractus solitarii einer Schaltstelle der Blutdruckregulation wodurch der Sympathikotonus und somit der Blutdruck gesenkt wird Zusatzlich werden die peripheren prasynaptischen a2 Adrenozeptoren stimuliert was zu einer verminderten Noradrenalinfreisetzung fuhrt Der starkste Effekt die blutdrucksenkende Wirkung betreffend folgt durch die Wirkung als Agonist am Imidazolin Rezeptor u a in der ventrolateralen Medulla oblongata die beim Moxonidin viel starker ausgepragt ist als beim Clonidin und wodurch es wiederum zu einer Hemmung der Sympathikus Aktivitat kommt 2 6 Anwendung Bearbeiten Moxonidin wird hauptsachlich zur Behandlung der essentiellen arteriellen Hypertonie ohne bekannte Ursache eingesetzt wofur die Substanz auch zugelassen ist Ausserdem wird sie als Antihypertonikum zur Linderung der Beschwerden bei Opiatentzug verwendet 2 6 Pharmakokinetik Bearbeiten Der Wirkstoff wird rasch resorbiert und schnell an den Wirkort in das zentrale Nervensystem transportiert Die Plasmahalbwertszeit betragt ca 2 3 Stunden und die sich anschliessende Elimination erfolgt renal uber die Niere 2 Nebenwirkungen Bearbeiten Aufgrund der Senkung des Sympathikotonus kann es zu Mundtrockenheit Benommenheit Hypotonie Libido und Potenzstorungen kommen Durch die Doppelwirkung auf die a2 und Imidazolin Rezeptoren ist eine Retention von Natrium Ionen und somit eine Neigung zur Odembildung moglich Zu Beginn der Behandlung kann es zu einem starken Blutdruckabfall mit Schwindel und Kopfschmerzen kommen Ein plotzliches Absetzen ist unbedingt zu vermeiden da es zu einem massiven Blutdruckanstieg Blutdruck Rebound kommen kann 2 6 Wechselwirkungen Bearbeiten Durch den Agonismus an a2 Adrenozeptoren wird die Wirkung von Neuroleptika Hypnotika und Alkohol verstarkt 2 Kontraindikationen Bearbeiten Begrundet durch den komplexen Wirkmechanismus gibt es zahlreiche grundsatzliche Kontraindikationen Auswahl maligne Arrhythmien Herzinsuffizienz NYHA II IV instabile Angina Pectoris Angioodem Schwangerschaft und StillzeitAusserdem gibt es etliche Empfehlungen wo der Arzneistoff wegen fehlender Therapieerfahrung und eines moglichen Wechselwirkungspotentials nicht eingesetzt werden sollte Auswahl Claudicatio intermittens Periphere arterielle Verschlusskrankheit Morbus Raynaud Morbus Parkinson epileptischen Erkrankungen Glaukom 6 Wirkstarken und Dosierung Bearbeiten Moxonidin steht in den Wirkstarken 0 2 0 3 und 0 4 mg zur Verfugung und wird standardmassig mit 0 2 0 4 mg pro Tag eingesetzt wobei darauf zu achten ist dass die maximale Einzelgabe 0 4 mg und die Tagesgesamtdosis 0 6 mg nicht uberschreitet 6 Handelsnamen BearbeitenMonopraparateCynt D Normohex A Physiotens D CH zahlreiche Generika D A Einzelnachweise Bearbeiten Externe Identifikatoren von bzw Datenbank Links zu Moxonidin Hydrochlorid CAS Nummer 75438 58 3 PubChem 11231255 ChemSpider 9406303 Wikidata Q27262790 a b c d e f Mutschler Geisslinger Kroemer Ruth Schafer Korting Mutschler Arzneimittelwirkungen Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie Wissenschaftliche Verlagsges 9 Auflage 2008 ISBN 3 8047 1952 X a b The Merck Index An Encyclopaedia of Chemicals Drugs and Biologicals 14 Auflage 2006 S 1087 1088 ISBN 978 0 911910 00 1 a b Moxonidine Memento vom 31 Oktober 2016 im Internet Archive Eintrag MOXONIDINE CRS beim Europaisches Direktorat fur die Qualitat von Arzneimitteln EDQM abgerufen am 28 Juli 2008 a b c d e ABDA Datenbank Stand 28 Juli 2008 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moxonidin amp oldid 230888273