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Dieser Artikel beschaftigt sich mit dem Vulkan Mount Rainier zu anderen Bedeutungen siehe Mount Rainier Begriffsklarung Mount Rainier maʊnt reˈnɪer ist ein Schichtvulkan und Zentrum des Mount Rainier Nationalparks 87 km sudostlich von Seattle in Pierce County US Bundesstaat Washington Mit 4392 Metern ist er der hochste Gipfel der Kaskadenkette und des Bundesstaats Washington Mount RainierMount RainierHohe 4392 mLage Washington USAGebirge KaskadenketteDominanz 1177 km Mount WhitneySchartenhohe 4026 m Armstrong PassKoordinaten 46 51 11 N 121 45 38 W 46 853055555556 121 76055555556 4392 Koordinaten 46 51 11 N 121 45 38 WMount Rainier Washington Typ SchichtvulkanGestein AndesitAlter des Gesteins lt 500 000 JahreLetzte Eruption 1894Erstbesteigung 1870 durch Hazard Stevens und P B Van TrumpNormalweg Fels Gletscherroute uber Disappointment CleaverBesonderheiten Hochster Berg der Kaskadenkette und des US Bundesstaats Washingtonpd3pd5 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 1 1 Klima 1 2 Gletscher 2 Flora und Fauna 3 Geschichte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDer Mount Rainier ist ein etwa 500 000 bis 1 Million Jahre alter Schichtvulkan Durch sein enormes Wachstum auf eine Hohe von uber 4300 Meter vergletscherte seine Spitze Wahrend der letzten 65 000 Jahre hat der Mount Rainier mindestens drei ausgedehnte Perioden der Vergletscherung durchgemacht Die letzte ausgedehnte Vergletscherung war vor etwa 25 000 bis vor 10 000 Jahren Wahrend dieser Zeit war der Mount Rainier vollstandig von Eis bedeckt Einige dieser Gletscher reichten bis in eine Entfernung von 60 Kilometer vom Berg Die Gletscherkare und Kamme zerstorten die glatte symmetrische Form des Vulkans Felsrutsche Lawinen und Lahare fuhrten dazu dass der Mount Rainier etwa ein Drittel seines Volumens verlor Der Einsturz des Berggipfels vor etwa 5800 Jahren loste einen der verheerendsten Lahare der Geschichte aus Mehr als 300 Quadratkilometer des White River Tales und des angrenzenden Tieflandes wurden verwustet Das Volumen dieses Osceola Schlammflut genannten Lahars wurde auf etwa 3 8 Kubikkilometer berechnet Er hat Taler mit bis zu 200 Meter Sediment verfullt eine Strecke bis zu 120 Kilometer zuruckgelegt und floss noch 20 Kilometer unter Wasser am Grund des Puget Sound weiter Vor etwa 2500 bis vor 2000 Jahren veranderte eine Reihe von Ausbruchen das Bild des Mount Rainier erneut Ein neuer 300 Meter hoher Gipfelkegel wuchs auf den Trummern des zerstorten alten Kraters empor Eine kurze Eruption schuf einen zweiten Krater ostlich des ersten Die Stelle wo sich die beiden Krater uberlappen wird Columbia Crest genannt und ist heute der hochste Punkt des Mount Rainier Die letzte aufgezeichnete Eruption fand zwischen 1820 und 1854 statt es gibt aber Augenzeugenberichte uber mehrere Ausbruche im spaten 19 Jahrhundert Harris 1888 1 Dokumentiert ist ein heftiger Ausbruch des Mount Rainier am 23 November 1843 2 Obwohl zurzeit die Gefahr eines Ausbruchs nicht besteht rechnen Geologen ihn zu den schlafenden Vulkanen und gehen davon aus dass der Vulkan wieder ausbrechen wird Lahare sind die grosste Gefahr die vom Mount Rainier ausgeht aber er ist auch in der Lage pyroklastische Strome zu verursachen und heisse Lava auszustossen 1947 ging eine Schlammflut den Kautz Creek hinab und verwustete den tiefer gelegenen Wald 3 1963 wurde an der Nordseite des Little Tahoma Peak vermutlich durch eine vulkanische Dampfexplosion eine Steinlawine ausgelost die sechs Kilometer weit bis in das White River Tal hinabging und erst einen Kilometer vor einem Campingplatz zum Stillstand kam Klima Bearbeiten Durch seine Hohe erzeugt der Mount Rainier sein eigenes Mikroklima Die durchschnittlichen Niederschlage liegen bei Paradise bei jahrlich 2500 Millimeter die meist als Schnee fallen Durchschnittlich fallen im Winter bei Paradise 17 Meter Schnee der Rekord lag im Winter 1971 72 mit fast 28 5 Meter Neuschnee Von Februar 1971 bis Februar 1972 fielen insgesamt 31 1 m Schnee 4 Im Regenschatten des Gipfels im Nordosten sind die Niederschlage deutlich geringer im Nordwesten dagegen hoher Die Tagestemperaturen liegen im Sommer bei Paradise um 15 Grad Celsius im Winter um 2 Grad Celsius Gletscher Bearbeiten Die heute den Mount Rainier bedeckenden Gletscher bilden mit einer Flache von uber 90 Quadratkilometern das grosste zusammenhangende Gletschergebiet eines einzelnen Berges der USA ausserhalb Alaskas Die jahrlichen Niederschlage von bis zu 28 Metern Schnee speisen die Gletscher so dass sie heute als stabil gelten Die Vergletscherung fuhrt dazu dass sich der Berggipfel durch Lawinen und Felsrutsche weiter verandert Von den insgesamt 26 Gletschern ist der Emmons Glacier der grosste der zweitgrosste ist der Carbon Glacier der uber 6 5 Kilometer nach Nordwesten fliesst Weitere Gletscher sind unter anderem der Nisqually Glacier der North Mowich Glacier der Tahoma Glacier der Winthrop Glacier und der Cowlitz Glacier Im Paradise Glacier befinden sich die Paradise Ice Caves die 1978 als das weltweit grosste Gletscherhohlensystem mit einer Gesamtlange von etwa 13 Kilometern vermessen wurden 5 Die Flusse White Carbon Puyallup Nisqually und Cowlitz entspringen Gletschern des Mount Rainier Flora und Fauna BearbeitenDurch seine Hohe und seine reichen Niederschlage bestehen am Mount Rainier mehrere Vegetationszonen Wahrend der Fuss des Bergs teils in dichten Urwald oder gar Regenwald gehullt ist geht die Vegetation in hoheren Lagen in Gebirgswald und schliesslich in eine subalpine Wald und Wiesenlandschaft mit einer im Sommer uberaus reichlichen Blutenvielfalt uber Oberhalb der Baumgrenze in einer Hohe ab 2100 Metern beginnt eine arktisch alpine Vegetation oberhalb von 2700 Metern ist die Zone des ewigen Schnees Die verschiedenen Vegetationszonen sind Lebensraum fur uber 50 Saugetier und uber 140 Vogelarten Geschichte Bearbeiten nbsp Klallam auf der Entenjagd im Hintergrund der Takhoma Mount Rainier Die Ersten die die Region besiedelten waren die Ureinwohner Nordamerikas Als die ersten Europaer das Gebiet erforschten trafen sie auf Angehorige zweier Sprachgruppen die Salish genauer die Kusten Salish und Binnen Salish und die Sahaptin die sich kulturell ahnlich wie die Salish in Gruppen der kustennahen Lebensweise und solche der trockeneren ostlichen und sudlichen Zonen unterscheiden lassen Den Kusten Salish gehorten die Nisqually Cowlitz Puyallup und Muckleshoot an den Binnen Salish die Wenatchi den Sahaptin die Yakama die bis 1994 Yakima genannt wurden die Meshal Upper Cowlitz Hinzu kamen Angehorige der Klickitat einer Sahaptin Kaskadengruppe die so heissen weil sie in den Cascade Mountains lebten Dabei muss berucksichtigt werden dass es nicht die Stamme tribes oder bands waren die den Berg zu verschiedenen Zwecken aufsuchten und bewohnten sondern autonome Hausgruppen Die Kustengruppen beanspruchten dabei eher dauerhaften Zugang zu den Ressourcen ihrer Region wahrend die Binnengruppen kein Konzept von Landeigentum besassen Es ging immer nur um Nutzungsrechte die aber prinzipiell allen offenstanden So gingen alle umwohnenden Gruppen in die Berge um Beeren zu sammeln oder zu jagen wobei gewisse gewohnheitsmassige Anspruche und sich uberlappende Grenzen bestanden Die Stamme besassen innerhalb des spateren Parkgebiets kein einziges Dorf Nur wenige Artefakte von Lagern sind daher auffindbar hinzu kommen Gestelle Darren und praparierte Flachen zum Trocknen von Fleisch und von Beeren sowie Schwitzhutten In letzteren bereiteten sich die Manner auf die Jagd vor die sich vor allem auf Hirsche Schneeziegen und Dickhornschafe selten auf Schwarzbaren richtete Einigen Gruppen galten sie als Verwandte anderen war im Spatsommer das Fleisch zu fett So waren Baren bis in die 1920er Jahre uberaus zahlreich und im gesamten Parkgebiet verstreut Murmeltiere Ganse und andere Vogel wurden ebenfalls bejagt Die getrockneten Beeren etwa Blaubeeren oder Huckleberrys vor allem im Suden und Nordwesten des Parks wo sich etwa neun Sammelschwerpunkte erkennen lassen wurden in Sacken von zahlreichen Sammelgruppen zu Tal getragen wobei Beerensammeln Frauenarbeit war Um den Beeren Platz zu verschaffen wurde dort gezielt Feuer eingesetzt Fisch spielte angesichts der geringen Bestande fast keine Rolle sieht man von geringen Lachs und Regenbogenforellenfangen ab nbsp Mt Rainier von der Seattle Space Needle aus gesehenFur die Ureinwohner war der Berg eine Gottin und er wurde in zahlreichen Sprachen Takhoma genannt moglicherweise abgeleitet von dem Puyallup Wort tacobet 6 Die Bedeutung dieses Wortes war in den verschiedenen Sprachen unterschiedlich und hing mit der jeweiligen Kultur und dem Standort der Gruppen zusammen So konnte es Grosser Berg Schneespitze Ort von dem das Wasser kommt Brust der milchweissen Wasser oder der grosse Donnerbringer nahe dem Himmel bedeuten 7 Die Legenden der Ureinwohner berichten von den Launen der Gottin die ohne Vorwarnung Blitze vom Himmel schleuderte und Uberschwemmungen schickte die ganze Walder zerstorte Eine andere Legende weiss dass der weibliche Berg Takhoma von den anderen Bergen vertrieben wurde und dass ihr Sohn nun das Wasser bereithalten musste Auf dieser Legende basiert die Deutung des Namens als Wasserjunge In jedem Falle wurde der Berg gelegentlich zu spirituellen Zwecken aufgesucht insbesondere um eine Schutzmacht zu finden Die uberaus hohen Passe machten daruber hinaus den Handel zwischen den Stammen schwer Zahlreiche Pfade um den Berg dienten vor allem dem Gutertransport Ausloser der intensiven Handelstatigkeit war die Tatsache dass sich die Stamme um den Berg in Lebensweise Naturraum und Kultur stark unterschieden Da die Binnenstamme uber Pferde verfugten waren sie die hauptsachlichen Initiatoren des Gutertausches Sie konnten auch schwere Guter wie Buffelfelle oder grosse Mengen an Beeren transportieren aber auch Pfeifen und Tabak Schmuck Kleider Heilkrauter Die Kustengruppen ihrerseits brachten die begehrten Muscheln George Vancouver der 1792 in den Puget Sound hineinsegelte war der erste Europaer der den Berg zu Gesicht bekam Er benannte ihn nach seinem Freund Admiral Peter Rainier 1833 erforschte William Tolmie das Gebiet auf der Suche nach medizinisch nutzbaren Pflanzen Nach ihm folgten weitere Forscher Hazard Stevens und Philemon Beecher van Trump waren die ersten denen es 1870 gelang den Gipfel zu erreichen sie wurden dafur wie Helden gefeiert John Muir folgte 1888 Muir war einer von vielen der empfahl den Berg zu schutzen Im Jahr 1893 wurde das Gebiet der Pacific Forest Reserve a hinzugefugt um seine naturlichen Ressourcen wie Baume und das Wasser der Flusse und Bache zu schutzen In der Hoffnung den Tourismus zu fordern forderten die Eisenbahngesellschaften und die lokalen Geschafte die Schaffung eines Nationalparks Am 2 Marz 1899 erklarte Prasident William McKinley das Gebiet zum Mount Rainier Nationalpark dem funften US amerikanischen Nationalpark 1998 etablierte die United States Geological Survey das Mount Rainier Volcano Lahar Warning System um die Evakuierung des Puyallup River Valley im Fall eines Erdrutsches zu unterstutzen Heute wird es vom Department of Emergency Management des Pierce Countys geleitet 2012 entstand eine Initiative zur Wiederherstellung des indigenen Namens 8 a Die 1893 gebildete Pacific Forest Reserve wurde 1898 erweitert und in Mount Rainier Forest Reserve umbenannt welche selbst 1907 im Rainier National Forest aufging Dieser wurde 1933 geteilt und existiert heute in Teilen der National Forests Columbia Snoqualmie und Wenatchee fort nbsp nbsp Mount Rainier aus dem Weltall nbsp GefahrenzonenSiehe auch BearbeitenListe der hochsten Erhebungen der Bundesstaaten der USALiteratur BearbeitenAllan H Smith Takhoma Ethnography of Mount Rainier National Park Washington State University Press 2006 ISBN 978 0 87422 284 5 Wolfgang Bittmann Brigitte Fugger Reisefuhrer Natur USA BLV Verlagsgesellschaft Munchen 1992 ISBN 978 3 7632 4067 8 Tim McNulty David Robertson Amerikanische Nationalparks Taschen Koln 1986 ISBN 978 3 8228 0040 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mount Rainier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien National Park Service Mount Rainier offizielle Seite englisch USGS Mount Rainier Learning to Live with Volcanic Risk englisch Mount Rainier im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch Einzelnachweise Bearbeiten Stephen L Harris Mount Rainier America s Most Dangerous Volcano Fire Mountains of the West 3 Aufl Mountain Press Publishing Company Missoula Montana 2005 S 299 334 ISBN 0 87842 511 X Emil Kluge Uber Synchronismus und Antagonismus von vulkanischen Eruptionen und die Beziehungen derselben zu den Sonnenflecken und erdmagnetischen Variationen Verlag von Wilhelm Engelmann Leipzig 1863 S 46 Debris Flows at Mount Rainier Washington Artikel auf der Website www usgs gov Stand 8 August 2021 Die schneereichsten Platze der Welt hochistgut blogspot com Genaueres zur Etymologie findet sich bei Allan H Smith S 25 27 Pointdexter Joseph Zwischen Himmel und Erde Die 50 hochsten Gipfel Konemann Koln 1999 ISBN 3 8290 3561 6 S 201 Is it time to rename Mount Rainier to its former native name Memento vom 10 Februar 2012 im Internet Archive in NPR News 7 Februar 2012 Vulkane der KaskadenketteBritish Columbia Silverthrone Caldera Mount Meager Mount Cayley Mount Garibaldi nbsp Washington Mount Baker Glacier Peak Mount Rainier Goat Rocks Mount St Helens Mount Adams Indian HeavenOregon Mount Hood Mount Jefferson Belknap Crater Three Sisters Broken Top Mount Bachelor Newberry Volcano Diamond Peak Mount Thielsen Mount Mazama Yamsay Mountain Mount McLoughlinKalifornien Medicine Lake Volcano Mount Shasta Mount Tehama Lassen PeakHochste naturliche Erhebungen in den Vereinigten Staaten Alabama Alaska Arizona Arkansas Colorado Connecticut Delaware Florida Georgia Hawaii Idaho Illinois Indiana Iowa Kalifornien Kansas Kentucky Louisiana Maine Maryland Massachusetts Michigan Minnesota Mississippi Missouri Montana Nebraska Nevada New Hampshire New Jersey New Mexico New York North Carolina North Dakota Ohio Oklahoma Oregon Pennsylvania Rhode Island South Carolina South Dakota Tennessee Texas Utah Vermont Virginia Washington West Virginia Wisconsin WyomingInselgebiete Amerikanisch Samoa Guam Minor Outlying Islands Nordliche Marianen Puerto Rico Virgin IslandsAndere Gebiete District of ColumbiaNormdaten Geografikum GND 4318920 9 lobid OGND AKS VIAF 239606376 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mount Rainier amp oldid 235890684