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Dieser Artikel behandelt einen iranischen Politiker fur den deutschen Schauspieler siehe Patrick Khatami Mohammad Chatami persisch محمد خاتمی DMG Moḥammad e Ḫatami mohaeˈmmːaed xɑtaeˈmiː nach der englischen Transkription haufig auch Mohammed Khatami 14 Oktober 1943 in Ardakan war der funfte Staatsprasident der Islamischen Republik Iran Er wurde am 23 Mai 1997 gewahlt und 2001 fur eine zweite Amtszeit wiedergewahlt die im August 2005 endete Sein Nachfolger wurde Mahmud Ahmadineschad Mohammad Chatami 2007 in Davos Unterschrift von Chatami Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Innenpolitik 2 1 Erste und zweite Amtszeit 2 2 Politische Vorstellungen 2 3 Erneute Kandidatur 3 Aussenpolitik 4 Personliches und Familie 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChatami studierte Theologie in Ghom und Philosophie in Isfahan und fuhrt den Rang eines Hodschatoleslam val moslemin Beweis des Islam und der Muslime Ab 1978 war er Direktor des Islamischen Zentrums Hamburg Nach seiner Ruckkehr nach Iran wurde er 1980 Abgeordneter des Madschles sowie 1981 Minister fur islamische Kultur und erwarb sich den Ruf eines gemassigt islamischen Intellektuellen Wegen Differenzen mit Radikalen trat er 1992 von seinem Amt zuruck und wurde Direktor der Nationalbibliothek in Teheran Sein Nachfolger als Minister wurde Ali Laridschani Innenpolitik BearbeitenErste und zweite Amtszeit Bearbeiten Seinen uberraschend eindeutigen Sieg bei den Prasidentschaftswahlen 1997 mit einem Stimmenanteil von 70 1 verdankte Chatami zu einem grossen Teil den weiblichen und jungen Wahlern da er vor der Wahl versprochen hatte deren Rechte deutlich zu starken Er war Kandidat der zweitstarksten Partei Diener des Wiederaufbaus und schlug uberraschend den Favoriten Ali Akbar Nateq Nuri einen radikalen Mullah Am 3 August ubernahm er das Amt von Ali Akbar Haschemi Rafsandschani der nach zwei Amtszeiten nicht mehr hatte kandidieren durfen Chatami stiess mit seinen Reformbestrebungen auf grossen Widerstand der Religioskonservativen und enttauschte manche seiner Wahler Dennoch wurde er bei den Prasidentenwahlen 2001 mit der deutlichen Mehrheit von 78 3 wiedergewahlt sein direkter Gegner Ahmad Tavakkoli kam auf 15 9 Politische Vorstellungen Bearbeiten Chatami gilt als erster Reformer im Amt des Staatsprasidenten da er seine Wahlkampagne auf Rechtsstaatlichkeit Demokratie und Gleichberechtigung aufbaute Diese Grundsatze fuhrten zu Konflikten mit den islamistischen Kraften der iranischen Staatsfuhrung 2 In einem Gesetzesvorschlag zur Begrenzung der Macht des Wachterrates berief er sich auf Artikel 113 3 der Verfassung der Islamischen Republik in dem es heisst der Staatsprasident sei nach dem Revolutionsfuhrer der ranghochste Vertreter des Staates und habe neben der Fuhrung der Exekutive die Aufgabe die Einhaltung der Verfassung zu kontrollieren 4 Der Gesetzesvorschlag wurde jedoch vom Wachterrat kassiert Erneute Kandidatur Bearbeiten Am 8 Februar 2009 erklarte Chatami seine erneute Kandidatur zur Wahl des iranischen Staatsprasidenten im Juni des Jahres 5 Durch das Ansinnen seiner Anhanger aus dem Reformlager gedrangt soll er geantwortet haben Man kann doch schlecht Nein sagen wenn alle ein Ja wollen 6 Am 16 Marz 2009 gab er bekannt dass er doch nicht als Kandidat antreten werde dafur den gemassigten Kandidaten Mir Hossein Mussawi unterstutzen wolle 7 um eine Spaltung der Wahlerschaft zu vermeiden 8 Iranische Sicherheitskrafte vereitelten am 31 Mai einen Bombenanschlag auf eine iranische Passagiermaschine Eine Viertelstunde nach dem Start der mit 131 Passagieren besetzten Maschine entdeckten Flugsicherheitsbegleiter einen selbstgebauten Sprengsatz in einer der Flugzeugtoiletten 9 Unter den Passagieren sollte sich ursprunglich Chatami befinden Dieser nahm jedoch aus unbekannten Grunden einen fruheren Flug 10 Aussenpolitik Bearbeiten nbsp 2003 in Genf wahrend der Pressekonferenz zum WSIS nbsp Chatami am 27 Februar 2004 in Caracas In einem Interview mit der CNN Reporterin Christiane Amanpour im Januar 1998 lobte Chatami die amerikanische Zivilisation und zollte dem grossen amerikanischen Volk seinen Respekt 11 Fur diese Ausserung wurde er spater von der Zeitschrift Dschomhuri ye Eslami mit den Worten kritisiert Der Prasident hat alles gesagt bis auf das was er hatte sagen sollen Bei einem Besuch im deutschen Weimar warb er in einer Rede vom 12 Juli 2000 12 fur einen Dialog zwischen Orient und Okzident und vor allen Dingen die Suche nach mitfuhlendem und vertrauensvollem Kontakt 13 Auf seine Initiative hin riefen die Vereinten Nationen in der Generalversammlung vom 4 November 1998 das Jahr 2001 zum Internationalen Jahr des Dialoges der Kulturen aus 14 Im Mai 2003 versuchte Chatami anscheinend in Absprache mit Revolutionsfuhrer Ali Chamenei die stockenden Verhandlungen im Atomstreit aufzubrechen Das als Schweizer Memo bekannte Fax 15 des Schweizer Botschafters Tim Guldimann 16 die Schweiz ubernimmt seit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Iran und den Vereinigten Staaten die Verbindung auf dieser Ebene habe der US Aussenminister Colin Powell im Weissen Haus nicht verkaufen konnen 17 Wahrend der Trauerfeierlichkeiten 18 anlasslich des Todes von Johannes Paul II am 8 April 2005 kam es zu einer Begegnung zwischen Chatami und dem damaligen israelischen Staatsprasidenten Mosche Katzav 19 Im Zusammenhang mit den Unruhen in der islamischen Welt nach der Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI gehorte Chatami zu den moderaten Stimmen Er sprach sich dafur aus die Rede erst einmal zu lesen ehe man sie kritisiert 20 Chatami wurde am 5 April 2007 von Benedikt XVI unter ausdrucklicher Wurdigung als moderater Reformer in einer Privataudienz im Vatikan empfangen 20 Im Unterschied zu manch anderen iranischen Politikern und Geistlichen halt Chatami den Holocaust fur eine absolute historische Tatsache 21 Personliches und Familie BearbeitenChatamis Vater der Ajatollah Ruhollah Chatami war ein hochrangiger Kleriker in Yazd Mohammad Chatami ist seit 1974 mit Zohreh Sadeghi der Tochter eines Religionsgelehrten und Nichte von Musa as Sadr verheiratet Der Ehe entsprangen zwei Tochter und ein Sohn Leila geboren 1975 hat eine Professur in Mathematik Narges geboren 1982 und Emad geboren 1988 zudem adoptierte die Familie den Sohn Mehdi Chatamis jungerer Bruder Mohammad Reza Chatami wurde als einer der Ersten fur das Parlament der sechsten Wahlperiode gewahlt dabei erhielt er den Posten des stellvertretenden Madschles Sprechers Mohammad Reza Chatami ist mit Zahra Eshraghi der Enkelin Chomeinis verheiratet Fuhrer einer reformistischen Partei und regimekritisch Chatamis alterer Bruder Ali Chatami mit dem Diplomabschluss Wirtschaftsingenieurwesen ist Geschaftsmann Chatamis altere Schwester Fatemeh Chatami wurde 1999 in das Stadtparlament von Ardakan gewahlt Neben Persisch spricht Chatami Arabisch Englisch und Deutsch Siehe auch BearbeitenGeschichte des Iran seit 1979Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mohammad Chatami Album mit Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website von Mohammad Chatami persisch Biografie im I R I B Archive Biografie in der Encyclopaedia BritannicaEinzelnachweise Bearbeiten CNN Moderate clinches victory in Iran presidential election May 24 1997 In cnn com 24 Mai 1997 abgerufen am 13 Februar 2024 Katajun Amirpur Gibt es in Iran noch einen Reformprozess Iran In bpb de 7 Dezember 2021 abgerufen am 13 Februar 2024 Archivierte Kopie Memento vom 14 November 2007 im Internet Archive http archiv hamburger illustrierte de arc2002 downloads iranreport092002 pdf Spiegel online vom 8 Februar 2009 Financial Times Deutschland vom 8 Februar 2009 Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today Kurier Hoffnungstrager tritt doch nicht an Memento vom 18 Marz 2009 im Internet Archive Die ZEIT online vom 17 Marz 2009 Sicherheitskrafte entscharfen Bombe in Passagierflugzeug Spiegel online vom 31 Mai 2009 Violence mars Iranian election campaign Jerusalem Post 2 Juni 2009 CNN Transcript of interview with Iranian President Mohammad Khatami January 7 1998 In cnn com Abgerufen am 13 Februar 2024 http www druckversion studien von zeitfragen net Chatami Diwan htm bundespraesident de Memento vom 30 Oktober 2010 im Internet Archive https www kupoge de kumi pdf kumi91 kumi91 30 35 pdf 1 PDF Datei Glenn Kessler 2003 Memo Says Iranian Leaders Backed Talks In washingtonpost com 14 Februar 2007 abgerufen am 3 Februar 2024 Katja Gloger Gesprachsangebot Irans abgelehnt In stern de 15 Februar 2007 abgerufen am 1 Februar 2024 Archivierte Kopie Memento vom 1 Oktober 2008 im Internet Archive http www hagalil com archiv 2005 04 vatikan htm a b Bernardo Cervellera Benedict XVI and Khatami the good trail is Regensburg AsiaNews it 4 Mai 2007 American Conceit and Pride Led to Iraq Mess www time com 8 September 2006 Staatsprasidenten der Islamischen Republik Iran Abolhassan Banisadr parteilos 1980 1981 Mohammad Ali Radschaʾi IRP 1981 Seyyed Ali Chamenei IRP Vereinigung der kampfenden Geistlichkeit 1981 1989 Ali Akbar Haschemi Rafsandschani Vereinigung der kampfenden Geistlichkeit 1989 1997 Mohammad Chatami Verband der kampfenden Geistlichkeit 1997 2005 Mahmud Ahmadineschad Allianz der Erbauer des islamischen Iran 2005 2013 Hassan Rohani Moderations und Entwicklungspartei 2013 2021 Ebrahim Raisi Vereinigung der kampfenden Geistlichkeit 2021 2024 Mohammed Mochber kommissarisch parteilos seit 2024 Erschad Minister fur Kultur und islamische Fuhrung des Iran Naser Minatschi Abbas Duzduzani Madschid Moadichah Mohammad Chatami Ali Laridschani Ataollah Mohadscherani Mostafa Mir Salim Ahmed Masdsched Dschamei Hossein Saffar Harandi Mohammad Hosseini Ali Dschannati Reza Salehi Amiri Seyyed Abbas Salehi Normdaten Person GND 122326067 lobid OGND AKS LCCN nr96038207 NDL 00844635 VIAF 46663859 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Chatami Mohammad ALTERNATIVNAMEN Chatemi Mohammad KURZBESCHREIBUNG iranischer Staatsprasident 1997 2005 GEBURTSDATUM 14 Oktober 1943 GEBURTSORT Ardakan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mohammad Chatami amp oldid 242157478