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Die iranischen Prasidentschaftswahlen 2009 fanden am 12 Juni 2009 statt Wahlberechtigt waren 46 2 Millionen Iraner ab 18 Jahren Die iranische Wahlbehorde gab am spaten Nachmittag des darauffolgenden Tages Amtsinhaber Mahmud Ahmadineschad als Sieger bekannt Demzufolge waren 62 6 Prozent der Wahlerstimmen auf ihn entfallen wahrend sein starkster Widersacher Mir Hossein Mussawi 33 8 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte 1 Erklarter Wahlsieger Mahmud Ahmadineschad am 16 Juni 2009 in RusslandMussawi ausserte den Verdacht der Wahlfalschung und lehnt daher das Wahlergebnis ab Proteste gegen das offizielle Wahlergebnis wurden von den sogenannten Ordnungskraften des Iran blutig niedergeschlagen Die EU Ratsprasidentschaft und die USA fordern eine Prufung der Manipulationsvorwurfe und ausserten sich beunruhigt uber die Gewalt nach Veroffentlichung der Ergebnisse 2 3 Aufgrund der andauernden Proteste ordnete der Wachterrat an einen Teil der Stimmen neu zu zahlen Dabei geht es um die Stimmzettel aus den ca 50 000 Wahlurnen die Gegenstand von Einwanden seien Am 20 Juni verkundete der Wachterrat zehn Prozent der Stimmen per Zufallsprinzip in Anwesenheit von Vertretern der drei unterlegenen Kandidaten neu auszahlen zu lassen 4 Dem obersten legislativen Organ der Islamischen Republik lagen insgesamt 646 Beanstandungen der drei laut offiziellem Ergebnis unterlegenen Kandidaten vor Neuwahlen hat das 12 kopfige Gremium ausgeschlossen 5 Am 22 Juni erklarte der Sprecher des Wachterrats Abbas Ali Kadkhodaei dass es keine Aufzeichnungen uber grossere Unregelmassigkeiten bei der Wahl gegeben habe und daher bestehe nach Ansicht des Gremiums keine Moglichkeit die Wahl zu annullieren 6 Am 29 Juni erklarte der Wachterrat nachdem er zuvor knapp zehn Prozent der abgegebenen Stimmen hatte neu auszahlen lassen Mahmud Ahmadineschad offiziell zum Sieger der Wahl 7 Internationale Wahlbeobachter waren im Iran nicht zugelassen 3 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Wahlkampf 3 Zugelassene Kandidaten 4 Amtliches Wahlergebnis 4 1 Ergebnisse in den einzelnen Provinzen 4 2 Ergebnisse der Wahl der Auslandsiraner 5 Reaktionen im Iran 5 1 Vorwurf des Wahlbetrugs 5 2 Proteste gegen die Wahl 5 3 Festnahmen 5 4 Ashura Verhaftungswelle 6 Internationale Reaktionen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer ehemalige iranische Prasident Mohammed Chatami war lange Zeit ein aussichtsreicher Kandidat aus dem reformerischen Lager Am 16 Marz 2009 erklarte er jedoch uberraschend er werde seine Kandidatur zuruckziehen und stattdessen den gemassigten Kandidaten Mir Hussein Mussawi unterstutzen Chatami lag nach einer Umfrage aus dem Marz 2009 mit 51 7 weit vor dem amtierenden Prasidenten Mahmud Ahmadineschad mit 15 1 Er selbst begrundete seinen Verzicht damit die regierungskritische Wahlerschaft nicht spalten zu wollen 8 9 Die beiden grossten reformerischen Organisationen die Partizipationsfront des islamischen Iran und die Organisation der Mudschahedin der Islamischen Revolution bekundeten daraufhin ebenfalls ihre Unterstutzung Mussawis Insgesamt liessen sich 475 Personen als Bewerber auf das Prasidentenamt registrieren darunter 42 Frauen 10 11 Der Wachterrat ein geistliches Kontrollgremium welches vom Staatsoberhaupt und Revolutionsfuhrer Seyyed Ali Chamene i gesteuert wird uberprufte wie bei Wahlen im Iran vorgeschrieben nach Artikel 115 der Iranischen Verfassung alle Kandidaten unter anderem auf ihre Zuverlassigkeit Eignung und Unbescholtenheit sowie auf ihre Konformitat mit den Zielen der islamischen Republik Iran Kein zugelassener Kandidat durfte einer Trennung von Staat und Religion zustimmen Am 20 Mai 2009 liess der Wachterrat vier Kandidaten offiziell zur Wahl zu 12 13 Drei Wochen vor der Wahl untersagten die iranischen Behorden fur drei Tage den Zugriff auf das Online Netzwerk Facebook das uberwiegend die Anhanger von Mir Hossein Mussawi genutzt hatten um seine Ansichten zu verbreiten 14 15 Auch die Unterstutzer Ahmadineschads versuchten uber das Internet und spezielle Blogs die Wahler zu erreichen allerdings mit eher massigem Erfolg 16 Wahlkampf BearbeitenDie Islamisierung der Gesellschaft Kleiderordnungspflicht fur Frauen erhebliche Einschnitte der Presse und Meinungsfreiheit sowie diplomatische Konfrontationen im Atomstreit einer fortwahrenden Konfrontation mit Israel den USA unter George W Bush und Europa Holocaustleugnung wurden hier programmatische Positionen des Wahlkampfs vom Prasidentschaftskandidat Mahmud Ahmadinedschad respektive der nachfolgenden Regierung Inflation die wachsende Auseinanderentwicklung reicher und armer Schichten und die aussenpolitische Isolation wurden die wesentlichen Diskussionsfelder der Prasidentschaftswahlen 2009 die nach dem Ruckzug Mohammad Chatamis im Wesentlichen auf eine Konfrontation zwischen Mahmud Ahmadineschad und Mir Hussein Mussawi hinausliefen Erstmals standen sich die Prasidentschaftskandidaten im Fernsehduell gegenuber und wurde der Staatsprasident Ahmadineschad vom Zentrum fur strategische Forschung das dem Schlichtungsrat unterstellt ist scharf angegriffen Besonders die Opposition nutzte moderne Medien wie Internet SMS und Telefon zur Mobilisierung ihrer Anhanger erstmals traten auch die Ehefrauen der Kandidaten Zahra Rahnaward als Ehefrau des Kandidaten Mussawis und Fatemeh Karrubi vor die Offentlichkeit und sprachen uber Frauen betreffende Themen 17 Nach dem Wahlsieg Ahmadineschads fuhrten Vorwurfe des Staatsputsches und der Wahlfalschung zu landesweiten Unruhen Zugelassene Kandidaten BearbeitenDer Amtsinhaber Mahmud Ahmadineschad stellte sich im Wahlkampf als persischer Nationalist mit stark islamischem Programm dar Der gemassigte Konservative Mohsen Rezai der ehemalige Fuhrer der iranischen Revolutionsgarde kritisierte Ahmadineschad im Vorfeld der Wahl heftig und bezeichnete seine Politik als Weg direkt in den Abgrund Er versprach die miserable Wirtschaftspolitik zu andern und die falsche n Verhaltensweisen in internationalen Beziehungen 18 zu korrigieren Der Geistliche Mehdi Karroubi wurde zu den Reformern gezahlt 19 Er sprach sich fur gleiche Rechte fur die Bahai aus 20 und wollte im Fall seines Wahlsiegs Frauen in sein Kabinett berufen Jeder Iraner sollte ausserdem eine garantierte Leibrente von etwa 50 Euro monatlich erhalten 21 Ob auch der Architekt und Kunstmaler Mir Hussein Mussawi zu den Reformern gerechnet werden durfte war umstritten 22 Der letzte Premierminister der Islamischen Republik Iran zahlte sich vor der Wahl sowohl zu den Reformern als auch zu den Konservativen und kritisierte ebenfalls die Wirtschaftspolitik Ahmadineschads 8 Er stutzte sich nach eigener Aussage auf die Barfussigen und Habenichtse fur die die Werte der islamischen Revolution eine weitaus grossere Bedeutung haben als das taglich Brot 8 Bei Wahlkampfauftritten wurde Mussawi haufig von seiner Frau Zahra Rahnaward begleitet die an seiner Seite die Auflosung der islamischen Sittenpolizei und das Ende der Frauendiskriminierung im Iran forderte 23 Kurz vor der Wahl wurden lediglich Ahmadineschad und Mussawi realistische Siegchancen eingeraumt 21 Hatte kein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht waren die beiden Erstplatzierten zu einer Stichwahl angetreten die verfassungsgemass am 19 Juni 2009 stattgefunden hatte 24 nbsp Mahmud Ahmadineschad nbsp Mehdi Karroubi nbsp Mir Hussein MussawiAmtliches Wahlergebnis BearbeitenBeobachter wie der deutsch persische Publizist Bahman Nirumand hatten den Wahlausgang noch Anfang Juni 2009 als vollig offen eingeschatzt 25 Das klare Ergebnis bezeichneten die meisten westlichen Medien daher als uberraschend 26 Nach Angaben des Innenministers und Wahlleiters Sadeq Mahsuli lag die Wahlbeteiligung bei 85 Prozent 27 sie erreichte damit einen neuen Rekord bei iranischen Prasidentschaftswahlen Kandidaten Stimmen Mahmud Ahmadineschad 24 592 793 63 1 Mir Hossein Mussawi 13 338 121 34 2 Mohsen Rezai 681 851 1 75 Mehdi Karroubi 338 278 0 87 ungultige Stimmen 420 171Gesamt 39 371 214 100 Quelle princeton edu 28 Ergebnisse in den einzelnen Provinzen Bearbeiten Nach Angaben der iranischen Behorden siegte Prasident Ahmadineschad in nahezu allen Provinzen Lediglich in West Aserbaidschan und Sistan und Belutschistan stimmten demnach mehr Menschen fur Mussawi als fur Ahmadineschad Seine besten Ergebnisse erreichte Ahmadineschad in Kerman und Semnan mit jeweils uber 77 der Stimmen Geringer war die Zustimmung in den Gebieten mit aserbaidschanischer kurdischer und belutschischer Bevolkerung in den nordlichen westlichen und sudostlichen Randgebieten des Landes sowie in der Hauptstadt Teheran Unter Beobachtern gelten v a die Ergebnisse in den Provinzen Ardabil Ost Aserbaidschan und Lorestan als Indizien fur eine Wahlfalschung In der Provinz Ardabil hatte Ahmadineschad bei den Prasidentschaftswahlen 2005 lediglich 7 der Stimmen gewinnen konnen 2009 nach offiziellen Angaben hingegen deutlich uber 50 Ahnlich in Mussawis Heimatprovinz Ost Aserbaidschan 2005 erhielt Ahmadineschad hier 10 der Stimmen 2009 uber 56 In Lorestan erhielt Ahmadineschad 2009 angeblich knapp 71 der Stimmen 2005 hatte er hier mit 9 noch eine Niederlage hinnehmen mussen wahrend Kandidat Mehdi Karroubi in seiner Heimatprovinz mit 55 der Stimmen triumphierte Den amtlichen Angaben zufolge sturzte dieser 2009 auf 5 der Stimmen ab 29 Ergebnisse der Wahl der Auslandsiraner Bearbeiten Eine breite Mehrheit der in Deutschland lebenden Iraner stimmte offiziellen Angaben zufolge fur den Oppositionskandidaten Mussawi Nach Angaben der iranischen Botschaft in Berlin erhielt Amtsinhaber Ahmadineschad unter den Auslandsiranern die in Deutschland ihre Stimme abgaben 1 246 von insgesamt 9 609 abgegebenen Stimmen also 13 wahrend Herausforderer Mussawi auf 7 817 Stimmen d h 81 4 kam 30 Weltweit gaben 234 812 Auslandsiraner ihre Stimme ab davon votierten 78 300 fur Ahmadineschad 111 792 fur Mussawi 4 647 fur Karroubi und 3 635 fur Rezai 31 Reaktionen im Iran BearbeitenDer geistliche Fuhrer des Iran Seyyed Ali Chamene i gratulierte im iranischen Fernsehen am 13 Juni Ahmadineschad zu seinem Sieg Dass 24 Millionen Iraner fur ihn gestimmt hatten sei ein Anlass zum Feiern und eine Bestatigung fur die Republik Der Wahlausgang sei ein Beweis dass das Volk dem psychologischen Krieg des Feindes Widerstand leiste und dass es selbstandig bleibe Er dankte dem Innenministerium der Polizei und allen die zum Wahlausgang beigetragen hatten 32 Vorwurf des Wahlbetrugs Bearbeiten nbsp Ein Demonstrant mit dem Plakat Auswahl ist nicht Wahl Bereits vor der Wahl warnte der Vorsitzende des Expertenrats Ajatollah Akbar Haschemi Rafsandschani in einem Brief an Revolutionsfuhrer Seyyed Ali Chamene i vor Wahlfalschungen und liess wissen Morgen kann es dich treffen 33 Ebenso kursieren Dokumente aus anonymen Kreisen des Innenministeriums zu einem moglichen Wahlbetrug in denen Mussawi als klarer Sieger galt 34 Am 12 Juni kurz nach 23 Uhr letzte Wahllokale hatten noch geoffnet verkundete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA den erdrutschartigen Sieg von Ahmadineschad Drei Stunden spater meldete das Innenministerium 20 Millionen Stimmen seien bereits gezahlt worden und Ahmadineschad liege mit 69 Prozent weit an der Spitze Bahman Nirumand bezweifelt dass um 23 Uhr des Wahlabends uberhaupt eine Stimme ausgezahlt war ebenso dass 5 Stunden nach Wahlschluss bereits 30 Millionen Stimmen gezahlt werden konnten 35 Der Herausforderer Ahmadineschads Mir Hussein Mussawi aber auch iranische Journalisten ausserten nach Bekanntgabe des vorlaufigen Ergebnisses den Verdacht der Wahlmanipulation Er sprach von einer Farce der er sich nicht beugen werde 36 Ausserdem kritisierte er die Offiziellen deren Verhalten die Saulen der islamischen Republik gefahrde und die Tyrannei heraufbeschwore 37 Als Indiz moglicher Einflussnahme durch das Innenministerium wurde gewertet dass das Versenden von SMS Kurznachrichten am Wahltag unterbunden war Al Jazeera berichtete dass Ahmadineschad in Tabris der Heimatstadt Mussawis amtlichen Angaben zufolge 57 der Stimmen erzielt hatte Der Sender nannte dieses Ergebnis ausserst unwahrscheinlich 38 Karim Sadjadpour vom Carnegie Institut fur internationalen Frieden verglich diese Niederlage gegenuber CNN mit einer Wahlniederlage Barack Obamas gegenuber John McCain unter den Afroamerikanern 39 Dass Mehdi Karroubi als Lure in seiner Heimatprovinz nur von 20 000 Luren gewahlt worden sein soll erscheint Navid Kermani irreal Der Vorwurf betrifft nicht Manipulationen in einzelnen Wahllokalen Es geht darum dass im Innenministerium wo die Ergebnisse zusammenliefen die Zahlen willkurlich ausgetauscht worden sein sollen 40 Die Opposition rechnet vor dass nach den Angaben der Wahlleitung Ahmadineschad rund 7 Millionen Stimmen mehr erzielte als bei seinem historischen Sieg 2005 41 Mohammed Ali Abtahi der Wahlkampfleiter von Mehdi Karroubi bezeichnet am 13 Juni die Wahl als riesiger Betrug 42 und schreibt in seinem Blog die Zahl der fur Karroubi abgegebenen Stimmen sei geringer als die Anzahl seiner registrierten Wahlhelfer 20 Mohsen Rezai beschreibt auf seiner Webseite konkret den Vorwurf der Wahlmanipulation anhand zweier Ausschnitte des staatlichen Fernsehens Das erste Bild aufgenommen am Samstag 13 Juni um 09 47 Uhr rechnet ihm 633 048 Stimmen zu das zweite Bild aufgenommen am selben Tag um 13 53 Uhr verzeichnet 587 913 Stimmen fur Rezai 43 Mir Hossein Mussawi legte einen Bericht uber die Betrugsfalle zur Wahl vor indem er bezweifelte dass die Wahlurnen vor Beginn der Wahl leer gewesen seien und die Wahlzettel ohne Seriennummern waren was es so im Iran noch nie gegeben habe 44 Nach Angaben der FAZ wurden fur 40 Millionen Wahler 63 Millionen Wahlzettel gedruckt 45 Der Staatsminister im Auswartigen Amt Gernot Erler erlauterte im Deutschlandfunk es habe eine eigentlich viel zu fruhe Verkundung eines Endergebnisses gegeben als noch gar nicht ausgezahlt sein konnte In der Addition der Stimmenanteile habe es einmal 108 Prozent einmal 94 Prozent gegeben 46 Keiner der iranischen Grossajatollahs gratulierte Ahmadineschad zum Wahlsieg Vier von ihnen Hossein Ali Montazeri Naser Makarem Shirazi Mousa Shubairi Zanjani Mousavi Ardebili beschwerten sich offentlich uber Wahlbetrug Der alteste und konservative Grossajatollah Lotfollah Safi Golpaygani wiederum kritisierte beide Seiten im Wahlstreit Er stellte fest dass der Wachterrat in seinen Entscheidungen unparteiisch sein musse und nicht einen Kandidaten begunstigen durfe die Opposition wiederum durfe nicht unnachgiebig auf ihren Rechten beharren 47 In der mit Spannung erwarteten Freitagspredigt am 19 Juni nahm Chamene i Stellung zu den Prasidentschaftswahlen Er erklarte die Wahl fur rechtens 48 und stellte fest dass die islamische Republik niemals Verrat begehen und die Stimmen der Menschen manipulieren wurde Die Rechtsstrukturen und die Wahlgesetze im Iran wurden keinen Wahlbetrug erlauben 49 Gleichzeitig rief er alle Parteien auf die Gewalt zu beenden 50 und gestand ein den Ansichten des Wahlsiegers Ahmadineschad naher zu stehen als denen der anderen Kandidaten 51 Die renommierte britische Denkfabrik Chatham House erstellte eine beachtenswerte Analyse die die Unplausibilitat der Wahlergebnisse aufzuzeigen versucht 52 Es gibt jedoch auch eine Studie die Ahmadineschad gegen Vorwurfe des Wahlbetruges in Schutz nimmt 53 Zwei Umfragen amerikanischer Meinungsforschungsinstitute World Public Opinion und Tomorrow Free Terror die eine Telefonbefragung mittels der staatlichen iranischen Telefongesellschaft vornahmen erlangen ahnliche Zahlen die der amtlichen Ergebnissen nahe liegen 54 55 Proteste gegen die Wahl Bearbeiten nbsp Massendemonstration von Mussawi Anhangern in Teheran nbsp Massives Polizeiaufgebot bei Protesten gegen das Wahlergebnis Hauptartikel Proteste nach den iranischen Prasidentschaftswahlen 2009 Infolge des Verdachts auf Wahlbetrug und Mussawis Weigerung das Wahlergebnis anzuerkennen gingen dessen Anhanger in vielen iranischen Stadten auf die Strasse Bereits einen Tag nach der Wahl kam es in Teheran zu Strassenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei Die Proteste entwickelten sich zu den grossten Unruhen im Iran seit der Islamischen Revolution Am 15 Juni beteiligten sich bis zu drei Millionen Iraner an Demonstrationen und Protestveranstaltungen Die Sicherheitskrafte setzten teilweise Waffengewalt ein Mehrere Menschen kamen ums Leben In den folgenden Tagen kam es immer wieder zu Demonstrationen und Zusammenstossen mit den Sicherheitskraften Die Regierung betonte die Rechtmassigkeit des Wahlergebnisses der Wachterrat gestand eine Neuauszahlung von 10 der abgegebenen Stimmen zu Mussawi lehnte diesen Vorschlag ab und forderte weiterhin Neuwahlen Die Regierung reagierte mit einem Verbot der Proteste und versprach ein hartes Vorgehen gegen jeden der sich diesem Verbot widersetzen sollte Bei erneuten Auseinandersetzungen zwischen Mussawi Anhangern und der Polizei kamen nach Regierungsangaben mindestens 10 Menschen ums Leben Diese Zahl wurde im Laufe der nachsten Wochen auf 30 nach oben korrigiert die Opposition spricht dagegen von 69 namentlichen Opfern 56 Viele Oppositionelle wurden inhaftiert Festnahmen Bearbeiten Oppositionelle berichteten dass es nach der amtlichen Bekanntmachung des Wahlergebnisses zu mehr als 100 Verhaftungen kam Betroffen waren unter anderem Mohammad Reza Chatami ein Bruder des fruheren Prasidenten Mohammad Chatami Mohsen Mirdamadi der Generalsekretar der Partizipationsfront des islamischen Iran 57 Neben den ehemaligen Kabinettsmitgliedern Mohammad Chatamis Vize Innenminister Mostapha Tadschadeh Vize Aussenminister Mohsen Aminsadeh Vizeprasident Mohammed Ali Abtahi 58 Regierungssprecher Abdolah Ramezanzadeh und dem Berater Said Hajjarian 59 waren auch Mitarbeiter Mussawis betroffen so Behzad Nabavi ehemaliger Bergbauminister unter Premierminister Mussawi und die Berater Mohammad Reza Jalaipour und Saeed Laylaz 60 Weitere Festnahmen betrafen Ebrahim Yazdi erster Aussenminister der islamischen Republik Iran 61 und den Nurnberger Menschenrechtspreistrager Abdolfattah Soltani 62 Insgesamt wurden bis zum 17 Juni etwa 500 Oppositionelle Journalisten und Intellektuelle verhaftet 63 Neuere Zahlen vom 25 Juni gehen von uber 600 Verhafteten aus die Opposition spricht von mehreren Tausend 64 Einige politische Beobachter und Journalisten verglichen die Vorgange mit einem Staatsstreich 65 66 67 Ashura Verhaftungswelle Bearbeiten Zu einer weiteren massiven Verhaftungswelle kam es am 28 Dezember 2009 nach Protestkundgebungen im Rahmen des schiitischen Aschura Festes Hauptartikel Proteste nach den iranischen Prasidentschaftswahlen 2009Internationale Reaktionen Bearbeiten nbsp grun Lander die die Wahl anerkennenWahrend die meisten westlichen Staaten Vorbehalte gegen die Rechtmassigkeit der Wahl formulierten gratulierten die Hisbollah Syrien Afghanistan und der Sekretar der Arabischen Liga bereits am nachsten Tag Es folgten Venezuela Turkei Russland Nordkorea China Brasilien und die Vereinigten Arabischen Emirate Am 24 Juni gratulierten Algerien Libyen Senegal und Sudan US Aussenministerin Hillary Clinton erklarte sie wolle den Vorwurfen des Wahlbetrugs nachgehen daher erkenne die USA einen Wahlsieg Ahmadineschads vorerst nicht an 68 Die EU Ratsprasidentschaft kommentierte das Wahlergebnis mit Skepsis Die Prasidentschaft ist besorgt uber angebliche Unregelmassigkeiten wahrend des Wahlprozesses und die Gewalt die direkt nach der Bekanntgabe der offiziellen Wahlergebnisse ausbrach Israel wies nach Verkundung von Ahmadineschads Sieg erneut auf die Gefahr einer nuklearen Bedrohung durch den Iran hin Aussenminister Avigdor Lieberman erklarte die internationale Gemeinschaft musse nach der Wiederwahl von Prasident Ahmadineschad ohne Zugestandnisse gegen das iranische Atomprogramm und die Unterstutzung terroristischer Organisationen durch Teheran vorgehen 69 Siehe auch BearbeitenGeschichte des Iran seit 1979 Politisches System des Iran Cyberkrieg Iranische Studentenproteste im Juli 1999Literatur BearbeitenStephan Grigat et al Hrsg Iran im Weltsystem Bundnisse des Regimes und Perspektiven der Freiheitsbewegung Wien 2010 ISBN 978 3 7065 4939 4 Von der Osten Sacken et al Hrsg Verratene Freiheit Der Aufstand im Iran und die Antwort des Westens Verbrecher Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 940426 51 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iranische Prasidentschaftswahlen 2009 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikinews Nach Prasidentenwahl im Iran Eskalation der Proteste Nachricht Dossier Prasidentenwahl im Iran Memento vom 14 Juni 2009 im Internet Archive Umstrittenes Wahlergebnis im Iran Warum die Ajatollahs schweigen von Bahman Nirumand Christiane Hoffmann Die Revolution der Revolutionskinder FAZ vom 22 Juni 2009 Preliminary Analysis of the Voting Figures in Iran s 2009 Presidential Election Chatham House and the Institute of Iranian Studies University of St Andrews 21 Juni 2009 PDF Datei 369 kB Nach der Prasidentenwahl Unruhen im Iran auf dem Informationsportal zur politischen BildungEinzelnachweise Bearbeiten Wahlbetrug Vorwurfe und Proteste nach Ahmadinedschads Erdrutschsieg Focus Online 13 Juni 2009 US troubled over Iran election a b Ulrich Pick Ahmadinedschad klarer Wahlsieger Memento vom 16 Juni 2009 imInternet Archive www tagesschau de vom 13 Juni 2009 Irans Wachterrat will zehn Prozent der Stimmen neu auszahlen Memento des Originals vom 21 Juni 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot de reuters com Reuters vom 20 Juni 2009 Zehntausende bei Schweigemarsch in Teheran In Tagesspiegel 18 Juni 2009 Online Guardian Council rules out vote nullification Memento des Originals vom 25 Juni 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www presstv ir Press TV vom 22 Juni 2009 Wachterrat bestatigt Wahlsieg Ahmadinedschads Memento vom 3 Juli 2009 im Internet Archive Die Zeit online vom 30 Juni 2009 a b c Iran Report 04 2009 der Heinrich Boll Stiftung Memento vom 17 Juni 2009 im Internet Archive PDF 106 kB Prasidentschaftswahl Machtkampf in Iran Chatami macht Ruckzieher Die ZEIT online 16 Marz 2009 Ahmadinedschads Weg fuhrt direkt in den Abgrund Tagesspiegel 10 Mai 2009 Vier Kandidaten zu iranischer Prasidentenwahl zugelassen Memento vom 24 Januar 2013 im Webarchiv archive today AFP 20 Mai 2009 Ahmadinedschads Konkurrenten bestatigt Memento vom 24 Mai 2009 im Internet Archive Suddeutsche Zeitung 20 Mai 2009 Iranische Prasidentschaftskandidaten bestatigt Nicht mehr online verfugbar reuters com 20 Mai 2009 archiviert vom Original am 10 Marz 2013 abgerufen am 23 April 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch 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vom 14 Juni 2009 Clinton will Vorwurfe uber Wahlbetrug prufen Spiegel online vom 13 Juni 2009 Nach Prasidentschaftswahl im Iran Internationale Zweifel am Wahlergebnis Memento vom 16 Juni 2009 im Internet Archive Tagesschau vom 14 Juni 2009 Wahlen und Volksabstimmungen im IranPersien bis 1935 Parlament 1906 1909 1914 1921 1924 1926 1928 1930 1933 1935 nbsp Iran 1935 1979 Parlament 1937 1939 1941 1944 1947 1950 1952 1954 1956 1960 1961 1963 1967 1971 1975Senat 1950 1954 1960 1963 1967 1971 1975Volksabstimmungen 1953 1963IslamischeRepublikIran seit 1979 Prasident 1980 1981 Juli 1981 Okt 1985 1989 1993 1997 2001 2005 2009 2013 2017 2021Parlament 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 2020Expertenrat 1982 1990 1998 2006 2016Verfassungsversammlung 1979Volksabstimmungen 1979 Marz 1979 Dez 1989 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasidentschaftswahl im Iran 2009 amp oldid 237630014