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Wigancice Zytawskie deutsch Weigsdorf war ein Dorf und ist eine Wustung in der Gemeinde Bogatynia deutsch Reichenau Powiat Zgorzelecki Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es wurde im Jahre 1999 wegen der Erweiterung des Tagebaus Turow aufgelassen Devastierung Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Oberweigsdorf 2 2 Niederweigsdorf 2 2 1 Mittelweigsdorf Friedreich Maxdorf und Neugersdorf 2 2 2 Obervorwerk Niederweigsdorf 2 2 3 Niedervorwerk Niederweigsdorf Minkwitz 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Dorf befand sich sieben Kilometer nordostlich von Bogatynia im Tal des Weigsdorfer Baches der im ostlich gelegenen Nachbarort Visnova in Tschechien in die Wittig einmundet Die geographischen Koordinaten sind 50 57 32 N 15 0 15 O 50 958888888889 15 004166666667 Koordinaten 50 57 32 N 15 0 15 O In Weigsdorf stand eine Vielzahl der Oberlausitzer Umgebindehauser Im Nordosten erhebt sich der Hain 297 m mit dem sagenumwobenen Heidenstein Geschichte BearbeitenDer Ort wurde schriftlich erstmals im Jahr 1334 durch Petrus de Wicgnandisdorf erwahnt und bestand aus einem Ober und einem Niederdorf Urkundlich wurde im Niederdorf die erste Kirche 1346 bestatigt Im 17 Jahrhundert wurde das Dorf in vier Orte aufgeteilt die jedes einen Gerichtskretscham mit eigener Patrimonialgerichtsbarkeit besassen und weitere Exulantensiedlungen auf den Ortsfluren begrundet Im Jahr 1854 wurde die Strasse von Ostritz uber Konigshain und Neugersdorf nach Mittelweigsdorf und Oberweigsdorf errichtet Dadurch wurde die Verkehrsanbindung deutlich verbessert Bis dahin fuhrte eine Strasse von Hirschfelde uber Seitendorf und Dornhennersdorf nach Oberweigsdorf das unterhalb an der bohmischen Grenze gelegene Mittelweigsdorf war bis dahin nur schlecht erreichbar 1873 entstand eine Poststation und Postkutschenverbindung von Hirschfelde die 1922 durch eine Kraftwagenlinie ersetzt wurde Wegen der Weltwirtschaftskrise wurde jedoch im selben Jahr der Postkutschenbetrieb wieder aufgenommen und 1925 endgultig durch den Kraftverkehr abgelost der spater noch bis Zittau erweitert wurde Im spaten 19 Jahrhundert entstanden vor allem im verkehrsgunstigeren Oberweigsdorf einige Textilfabriken wie die Leinwarenfabrik der Fa Beckert aus Zittau spater Paul Gohle 1890 folgte die Kokosweberei Hengstenberg und 1901 die Kokosweberei Hartdorf 1872 grundete sich der Weigsdorfer Braunkohlenbauverein der jedoch nur kurzen Bestand hatte Nach der Vereinigung der bis dahin selbstandigen Orte zur Gemeinde Weigsdorf Sa im Jahr 1923 war diese bis 1945 die ostlichste Gemeinde Sachsens Nach der Grenzfestlegung entlang der Lausitzer Neisse wurde der zur Amtshauptmannschaft Zittau gehorige Ort nach dem Zweiten Weltkrieg polnisch und erhielt den Namen Wigancice Zytawskie Die deutschen Bewohner wurden vertrieben Neugersdorf mit den Bruderhausern und Maxdorf wurden unter dem Namen Wyszkow vereinigt Friedreich erhielt den Namen Wolanow und wurde zunachst ein eigenstandiges Dorf Heute sind diese Orte Teile der Gemeinde Bogatynia Durch den Ausbau des Braunkohlentagebaus Turow zu einem Grosstagebau entstanden sudostlich von Strzegomice und Wigancice Zytawskie grosse Abraumhalden Im Jahr 1995 wurde ein Grenzubergang fur Wanderer ins tschechische Visnova eroffnet Nachdem das Nachbardorf Strzegomice zuvor bereits geraumt worden war erfolgte 1999 auch die Aussiedlung der Einwohner von Wigancice Zytawskie um auch die Fluren dieses Dorfes zum Haldensturz zu verwenden Das Stellmacherhaus wurde 2005 nach Zgorzelec umgesetzt Die Geschaftsstelle Umgebindeland ehrte Elzbieta Lech Gotthardt im Jahr 2006 bei der Verleihung des Umgebindehauspreises fur die Umsetzung mit einem von acht Preisen 1 Oberweigsdorf Bearbeiten Das Oberdorf war ursprunglich Teil der Standesherrschaft Friedland Seidenberg und befand sich ab 1454 im Besitz der Biebersteiner Bei der Teilung der Herrschaft kam Oberweigsdorf 1630 an die neu gebildete und Christian von Nostitz gehorende Standesherrschaft Seidenberg Reibersdorf und kam 1635 als Teil der Oberlausitz an Sachsen 1893 erwarb der Fabrikant Richter aus dem bohmischen Mildenau Luh das Rittergut Oberweigsdorf Am 13 April 1923 vereinigten sich die Gemeinden Oberweigsdorf und Mittelweigsdorf zur Gemeinde Weigsdorf Niederweigsdorf Bearbeiten Niederweigsdorf war anfanglich Besitz der ortlichen Adelsfamilie von Weigsdorf die 1620 ausstarb Der Ort war ursprunglich das Zentrum von Weigsdorf hier ist auch die seit 1346 nachweisbare Kirche errichtet worden 1530 gelangte Niederweigsdorf durch ein Tauschgeschaft gegen Engelsdorf an die Herren von Schwanitz Zu dieser Zeit wurden Bewohner von Weigsdorf evangelisch doch der letzte katholische Pfarrer blieb bis zu seinem Tod im Amt 1546 wurde durch die Grundherren von Oberweigsdorf Friedrich von Bieberstein und Niederweigsdorf Melchior von Schwanitz die beide Protestanten waren und das gemeinsame Kirchenpatronat innehatten der erste evangelische Pfarrer in sein Amt eingefuhrt Seit dem Beginn des 17 Jahrhunderts setzte eine Zersplitterung des Ortes ein Die Abtretung der Oberlausitz an Sachsen fuhrte dann 1635 zu einer Teilung unter zwei Landesherren unterschiedlicher Konfession Wahrend in der bohmischen Herrschaft Friedland schon zu Zeiten Albrecht von Waldsteins die Gegenreformation eingesetzt hatte erfolgte diese in der Oberlausitz nicht Die Kirche in Niederweigsdorf blieb protestantisch und bildete ab 1635 eine sachsische Exklave im bohmischen Teil des Ortes Dies fuhrte mehrfach zu Streitigkeiten und die Friedlander Herrschaft suchte zu verhindern dass ihre Untertanen die evangelischen Gottesdienste aufsuchten Mit dem Grenzrezess von 1848 wurde diese Situation bereinigt Die Kirche lag nun direkt auf der sachsisch bohmischen Grenze die zwischen Mittelweigsdorf und der Kirche gelegenen Fluren wurden an Sachsen ubergeben so dass die Kirche nunmehr ungehindert von beiden Seiten der Grenze zuganglich war Das Kirchenpatronat hatte seither ausschliesslich die Standesherrschaft Reibersdorf inne 1734 erhielt die Kirche eine neue Glocke 1804 erfolgte ein Umbau des Kirchenschiffes und 1908 wurde ein neues Altarbild des Dresdner Malers Paul Rossler eingeweiht Das benachbarte Pfarrhaus das direkt an der bohmischen Grenze lag erhielt 1859 eine neue Gestaltung Mittelweigsdorf Friedreich Maxdorf und Neugersdorf Bearbeiten Durch den Verkauf an den Besitzer von Dornhennersdorf Christoph von Gersdorff entstand 1610 Niederweigsdorf Gersdorffscher Anteil der 1635 ebenfalls zu Sachsen kam und auf dessen Fluren 1666 die Exulantensiedlung Neugersdorf gegrundet wurde zu der spater noch die Bruderhauser hinzukamen Nach der 1727 durch Johanna Charlotte von Gersdorff erfolgten Ubertragung des Gersdorffschen Anteils an ihren Ehemann Johann Maximilian von Nussler wurde dieser Teil als Niederweigsdorf Nusslerscher Anteil bezeichnet In dieser Zeit entstand auf diesem Teil mit dem 1735 gegrundeten Maxdorf eine weitere Ansiedlung Ab 1760 lasst sich fur den Nusslerschen Anteil erstmals die Bezeichnung Mittel Weigsdorf nachweisen 1766 erwarb der Hauptmann Goldschmidt von Goldenberg Mittel Weigsdorf einschliesslich Neugersdorf und Maxdorf und liess 1767 auf diesem Besitz noch den Ort Friedreich anlegen Adolph Ferdinand von Runckel der 1778 Mittelweigsdorf einschliesslich aller zugehorigen Siedlungen erworben hatte verkaufte diesen bereits 1783 an die Herren von Einsiedel auf Reibersdorf Im Jahr 1832 erwarb Gottfried von Metzig gemeinsam mit den Brudern Bischoff Mittelweigsdorf Von Metzig der 1855 starb war der letzte Erb Lehn und Gerichtsherr von Weigsdorf Als Folge der Teilung der Oberlausitz und der Abtretung von Dorfel an Bohmen wurde Mittelweigsdorf 1848 zum ostlichsten Dorf des Konigreiches Sachsen Nach der Abschaffung der Patrimonialgerichtsbarkeit entstanden die selbststandigen Dorfer Mittelweigsdorf Friedreich Maxdorf und Neugersdorf die sich 1872 zur Gemeinde Mittelweigsdorf vereinigten Den Gutsbesitz Mittelweigsdorf kaufte 1893 der Fabrikant Richter aus Mildenau 1911 brannte der Gerichtskretscham nieder Obervorwerk Niederweigsdorf Bearbeiten Aus dem Gersdorffschen Anteil heraus erfolgte 1616 durch Christoph von Gersdorff der Verkauf des Obervorwerkes an die Familie Kalckreuth Dieses Lehngut verblieb 1635 bei der Abtretung der Oberlausitz an Sachsen auf bohmischen Gebiet und wegen der Gegenreformation musste Balthasar von Kalckreuth 1651 seinen Besitz verkaufen Uber die Herren von Dobern gelangte das Obervorwerk 1681 an die Grafen von Gallas nachmals beerbt durch Clam Gallas und wurde als Bohmisch Weigsdorf in die Herrschaft Friedland eingegliedert Nach der Grenzregulierung von 1848 entstand daraus die Gemeinde Bohmisch Weigsdorf Niedervorwerk Niederweigsdorf Minkwitz Bearbeiten Das zur Oberlausitz gehorige Niedervorwerk war der Anteil von Niederweigsdorf der bis 1732 im Besitz der Familie von Schwanitz blieb Einer der vielen nachfolgenden Besitzer war Caspar Heinrich von Minckwitz der auf einer zugehorigen inmitten des bohmischen Gebiets befindlichen Flur 1770 die sachsische Exklave Neuminkwitz angelegen liess 1788 erwarben die Herren von Einsiedel auf Reibersdorf das Niedervorwerk einschliesslich Neuminkwitz fur das sich spater der Name Minkwitz durchsetzte Infolge des Grenzrezesses zwischen Sachsen und Bohmen von 1848 wurden grosse Teile der Niedervorwerksfluren sowie die Exklave Minkwitz an Bohmen ubergeben und Teil der neu gebildeten Gemeinde Bohmisch Weigsdorf Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 2 3 4 1777 1 2 besessene Mann 13 Gartner 48 Hausler1777 2 15 besessene Mann 13 Gartner 42 Hausler1834 1 6371834 2 702 Jahr Einwohnerzahl1871 1 7841871 2 7101890 1 6761890 2 596 Jahr Einwohnerzahl1910 1 9531910 2 5751925 15741939 14781 Mittelweigsdorf 2 OberweigsdorfLiteratur BearbeitenTilo Bohmer Marita Wolff Im Zittauer Zipfel Lusatia Verlag Bautzen ISBN 3 929091 85 2 Cornelius Gurlitt Weigsdorf In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 29 Heft Amtshauptmannschaft Zittau Land C C Meinhold Dresden 1906 S 247 Weblinks BearbeitenHistorische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage Weigsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Mittelweigsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Oberweigsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Umgebindehauspreis Stiftung Umgebindehaus abgerufen am 26 Oktober 2016 Die Stiftung Umgebindehaus hat den Umgebindehauspreis wie spater schrittweise auch deren Aufgaben von der Geschaftsstelle Umgebindeland ubernommen und fortgefuhrt Vgl Weigsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Vgl Mittelweigsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Vgl Oberweigsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenNormdaten Geografikum GND 1224502574 lobid OGND AKS VIAF 1152161030915423920000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wigancice Zytawskie amp oldid 233068691