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Das Mittelmoselmuseum in Traben Trarbach ist ein Heimatmuseum mit umfangreichen Sammlungen unter anderem zur bauerlichen Wohnkultur des 19 Jahrhunderts zum Wohnstil einer wohlhabenden Patrizierfamilie und zur Geschichte der Starkenburg der Grevenburg sowie der ehemaligen franzosischen Festung Mont Royal Mittelmoselmuseum Ansicht des Mittelmoselmuseums von der Enkircher Strasse ausDatenOrt Traben Trarbach Rheinland PfalzArt HeimatmuseumEroffnung 1 April 1928 seit 1955 in diesem Gebaude ISIL DE MUS 132310 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Haus Bocking 3 Ausstellungsrundgang 3 1 Zweites Obergeschoss 3 2 Dachgeschoss 3 3 Erstes Obergeschoss 3 4 Hochparterre 3 5 Flure und Treppenhaus 4 Erganzende Informationen 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenAm 1 April 1928 wurde das Heimatmuseum von Dr Ernst Willen Spies begrundet Das damals noch kleine Museum war im Burgersaal des alten Rathauses Traben untergebracht und zeigte Architekturfragmente Hausrat Keramik Waffen und Munzen 1 Im Jahr 1937 siedelte das Museum in das ehemalige Kommandantenhaus am Trabener Moselufer um Es wurde vom Landkreis Zell und vom Rheinischen Museumsverband gefordert Schliesslich wurde es 1938 als Mittelmosel Museum fur den Kreis Zell und die Moselbereiche der angrenzenden Kreise anerkannt Das Museum zog 1955 in die Patriziervilla Haus Bocking um in der es sich noch heute befindet Die Stadt Traben Trarbach erwarb das Gebaude 1963 von der Eigentumerfamilie und richtete es mit Unterstutzung des Landkreises Zell zu dem Traben Trarbach damals noch gehorte und dem Land Rheinland Pfalz in der Zeit von 1965 bis 1968 1 als Museum her Die Stadt wurde 1969 die Haupttragerin des Museums Museumsleiter Dr Ernst Wilhelm Spies starb am 5 Dezember 1975 nach einem Verkehrsunfall Im Jahre 1980 wurde der Museumsverein gegrundet Ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser der Mosel im Dezember 1993 richtete schwere Schaden im Museum an Haus Bocking BearbeitenDas Haus Bocking auch Palais Bocking genannt ist ein barockes Patrizierhaus das um 1760 fur den sponheimischen Landkassierer Johann Adolf Bocking errichtet wurde 2 Die Plane dazu lieferte der Architekt Christian Ludwig Hautt der pfalz zweibruckischer Oberbaudirektor war Haus Bocking ist ein schlichter zweistockiger Bau auf hohem Sockelgeschoss mit Mansarddach der durch Fenster in neun Achsen unterteilt ist und Eckquaderungen besitzt Das Gebaude ist verputzt und hat einen hellgelben Anstrich An der zur Strasse gelegenen Sudseite besitzt er ein aufwandig gestaltetes Segmentbogen Portal das von ionischen Pilastern flankiert und von einem verkropften Giebel bekront ist An der moselseitigen Nordfassade weist das Gebaude in der Mittelachse einen kleinen Balkon mit schmiedeeisernem Gitter auf 3 Ausstellungsrundgang BearbeitenDer Eingang zum Museum befindet sich im Hochparterre Der Rundgang beginnt im zweiten Obergeschoss Uber das Dachgeschoss und das erste Obergeschoss geht es zuruck ins Hochparterre Zweites Obergeschoss Bearbeiten In Raum 1 zeigen Vitrinen Einblicke in die Ur und Fruhgeschichte Es sind Gesteinsproben und Geratschaften aus dem hiesigen Bergbau zu sehen ferner Mineralien und Fossilien Weitere Vitrinen zeigen ausgegrabene Gegenstande aus der Kelten und Romerzeit sowie aus der Zeit der Franken Dem Reichsgrafengeschlecht der Sponheimer die lange Zeit uber Traben Trarbach herrschten sind weitere Vitrinen gewidmet Modelle der Grevenburg Rustungen und Informationen uber Mont Royal sind in Raum 2 zu sehen darunter Originalplane der franzosischen Festung die Ernst Willen Spies wahrend des Zweiten Weltkriegs aus Paris mitbrachte 1 Raum 3 zeigt ein Stadtmodell von Trarbach Informationen uber die Stadtbrande und einen Silbermunzfund In Raum 4 werden Geratschaften und Handwerkszeug aus dem Weinbau ausgestellt Dachgeschoss Bearbeiten Unter dem Dach wird die bauerliche Wohnkultur des 19 Jahrhunderts vorgestellt Werkstatten von Kufern Schuhmachern und anderen Berufen sind zu sehen ferner eine Spinnstube und allerlei Gegenstande des taglichen Lebens Erstes Obergeschoss Bearbeiten nbsp In Raum 8 ist u a ein Hammerklavier von 1811 zu sehenIn dieser Etage Raume 6 bis 11 wird gezeigt wie die Patrizierfamilie Bocking im 18 und 19 Jahrhundert lebte Unter anderem sind Schlafzimmer Herrenzimmer und Kontor zu sehen die alle vollstandig eingerichtet sind In Raum 7 ist ein Bildnis des pfalz zweibruckischen Baurats Christian Ludwig Hautt zu sehen Ferner ist hier eine Prunkvase ausgestellt die ein Geschenk eines Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preussen an die Familie Bocking war Aus den Beschreibungen ist nicht ersichtlich welcher Friedrich Wilhelm gemeint ist Der Mittelpunkt von Raum 8 ist ein von Nannette Streicher 1811 in Wien gebautes Hammerklavier auf dem ab und zu noch Konzerte gegeben werden 4 Hochparterre Bearbeiten nbsp Das SpeisezimmerAuch diese Etage welche die Raume 12 bis 19 umfasst ist dem Leben der Familie Bocking gewidmet Raum 15 ist das sogenannte Goethezimmer Im November 1792 weilte der Dichter als Gast der Familie im Haus Bocking Er hatte wie er in seiner Prosaschrift Kampagne in Frankreich beschreibt bei schlechtem Wetter und starker Stromung sein Ziel Trarbach gerade noch im Dunklen erreicht 5 Das Speisezimmer Raum 16 ist mit 1100 Delfter Kacheln geschmuckt die in damaliger Zeit als Ballast mit den Weinhandelsschiffen moselaufwarts kamen Raum 17 zeigt eine bemerkenswerte aus einem Nachlass stammende Apothekeneinrichtung von 1857 In den Raumen 18 und 19 sind Kuche und Gesindestube aus der damaligen Zeit eingerichtet Flure und Treppenhaus Bearbeiten Dort sind Werke verschiedener Kunstler ausgestellt beispielsweise malerische Ansichten der Mittelmosel von Karl Bodmer und Lithografien Romantik der Mosel von Trier bis Koblenz von Clarkson Stanfield Erganzende Informationen BearbeitenIn der Kampagne in Frankreich schrieb Goethe uber seinen Aufenthalt im Hause Bocking Nun uberfiel uns die Nacht bevor wir Trarbach erreichen oder auch nur gewahren konnten Es ward stockfinster eingeengt wussten wir uns zwischen mehr oder weniger steilem Ufer als ein Sturm bisher schon ruckweise verkundigt gewaltsam anhaltend hereinbrach bald schwoll der Strom im Gegenwind bald wechselten abprallende Windstosse niedersturzend mit wutendem Sausen eine Welle nach der anderen schlug uber den Kahn wir fuhlten uns durchnasst Der Schiffmeister barg nicht seine Verlegenheit die Not schien immer grosser je langer sie dauerte und der Drang war aufs hochste gestiegen als der wackere Mann versicherte er wisse weder wo er sei noch wohin er steuern solle Endlich stiegen wir in Trarbach glucklich ans Land wo man uns in einem leidlichen Gasthof Henne mit Reis alsobald anbot Ein angesehener Kaufmann aber die Landung von Fremden in so tiefer sturmischer Nacht vernehmend notigte uns in sein Haus wo wir bei hellem Kerzenschein in wohl geschmuckten Zimmern englische schwarze Kunstblatter in Rahm und Glas gar zierlich aufgehangen mit Freude ja mit Ruhrung gegen die kurz vorher erduldeten finsteren Gefahrlichkeiten begrussend erblickten Herr und Frau noch junge Leute beeiferten sich uns gutlich zu tun wir genossen des kostlichsten Moselweins an dem sich mein Gefahrte der eine Wiederherstellung freilich am notigsten haben mochte besonders erquickte 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c M Losse Die Mosel Burgen Schlosser Adelssitze und Befestigungen von Trier bis Koblenz S 146 M Losse Die Mosel Burgen Schlosser Adelssitze und Befestigungen von Trier bis Koblenz S 145 K Freckmann Die Mosel Ein Kunstreisefuhrer S 70 Exklusiver Musikgenuss auf hochstem Niveau In Trierischer Volksfreund Ausgabe vom 13 Juli 2006 abgerufen 2 Mai 2014 a b Goethes Kampagne in Frankreich bei Projekt GutenbergLiteratur BearbeitenKlaus Freckmann Die Mosel Ein Kunstreisefuhrer Michael Imhof Petersberg 2012 ISBN 978 3 86568 082 2 S 70 71 Michael Losse Die Mosel Burgen Schlosser Adelssitze und Befestigungen von Trier bis Koblenz Burgen Schlosser Herrensitze Band 3 Michael Imhof Petersberg 2007 ISBN 978 3 86568 240 6 S 145 146 Mittel Mosel Museum Museumsfuhrer Traben Trarbach Januar 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mittelmoselmuseum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 49 948907 7 112103 Koordinaten 49 56 56 07 N 7 6 43 57 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelmoselmuseum amp oldid 203232189