www.wikidata.de-de.nina.az
Die Mittelmeerflorfliege Chrysoperla mediterranea ist ein Netzflugler aus der Familie der Florfliegen Chrysopidae Die Mittelmeerflorfliege wurde lange Zeit zur Artengruppe der Gemeinen Florfliege gestellt da sich die einzelnen Arten dieser Gruppe ausserlich kaum voneinander unterscheiden Im Jahr 1972 beschrieb der osterreichische Entomologe Herbert Holzel die Mittelmeerflorfliege anhand einiger eigenstandiger Merkmale als eigene Art Die Untersuchungen von Charles S Henry und anderen erbrachten die Bestatigung dass sich das Vibrationsmuster das wahrend des Balzverhaltens vom Mannchen zur Anlockung des Weibchens verwendet wird grundlegend von dem der anderen Arten unterscheidet 1 Da damit Weibchen anderer Arten nicht angelockt werden konnen 2 ergibt sich eine Kreuzungsbarriere die eine Hybridisierung der Arten verhindert Mittelmeerflorfliege Mittelmeerflorfliege Chrysoperla mediterranea Systematik Klasse Insekten Insecta Ordnung Netzflugler Neuroptera Familie Florfliegen Chrysopidae Unterfamilie Chrysopinae Gattung Chrysoperla Art Mittelmeerflorfliege Wissenschaftlicher Name Chrysoperla mediterranea Holzel 1972 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Merkmale 2 1 Anpassung an die Jahreszeiten 3 Biologische Schadlingsbekampfung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksVerbreitung BearbeitenDie Mittelmeerflorfliege kommt im westlichen Mittelmeerraum bis Nordafrika vor Im Zuge der Klimaerwarmung verbreitete sie sich aber auch weiter nordlich bis Belgien und Luxemburg Steve J Brooks vom Natural History Museum London bestimmte im Jahr 2001 Chrysoperla mediterranea in einer Probe die in Belgien von Christian Fassote gesammelt wurde und in einer Probe aus Luxemburg von Evelyne Carrieres 3 Weiters wurde die Art in warmebegunstigten Regionen Mitteleuropas wie der sudlichen Steiermark in Osterreich 4 und dem pannonischen Klimabereich von Westungarn bis zum Alpenostrand gefunden 5 Merkmale BearbeitenLange Zeit glaubte man dass die Gemeine Florfliege Chrysoperla carnea eine einzige Spezies sei die in der gesamten Holarktis also auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet ist Im Lauf der Zeit konnten jedoch geringe morphologische Unterschiede festgestellt werden die auf das Vorkommen verschiedener Arten nebeneinander im selben Lebensraum schliessen liessen Alle Arten besitzen einen langen und schlanken grun gefarbten Korper der eine Lange von drei Zentimetern erreichen kann Ihre Flugel haben eine dichte grune Flugeladerung Sie werden in der Ruhestellung uber dem Hinterleib dachartig zusammengelegt Auffallig sind die halbkugelformigen Facettenaugen die goldfarben schillern Diese Farbung der Augen war ausschlaggebend fur den Benennung der Gattung Chrysoperla Goldperle Die Mittelmeerflorfliege unterscheidet sich von den anderen Arten der Gruppe Chrysoperla carnea durch ihre schmaleren Flugel eine dunklere Farbung und eine fehlende Schwellung an der Basis der Tarsalklauen Die Mittelmeerflorfliegen sind nur in Gebieten anzutreffen die einen Bewuchs mit Pinien oder anderen Kiefernarten aufweisen Die Unterscheidungsmerkmale konnen jedoch variieren so dass eine eindeutige Bestimmung aufgrund der Morphologie nur von erfahrenen Spezialisten durchgefuhrt werden kann Anpassung an die Jahreszeiten Bearbeiten Der Mittelmeerflorfliege fehlt eine Anpassung die bei den weiter nordlich verbreiteten Arten zu finden ist Die Arten Chrysoperla carnea und Chrysoperla pallida verfarben sich vor der Uberwinterung gelblich bis braun und passen dadurch ihre Farbe der herbstlichen Natur an Im Fruhling werden Flugel und Korper dieser Arten wieder grun wahrend die Individuen der Mittelmeerflorfliege ihre grune Farbung uber die Jahreszeiten hinweg beibehalten Da die Florfliegen selbst unter optimalen Bedingungen durchschnittlich nur 110 bis 140 Tage leben 6 muss aber nicht jede Generation uberwintern und es kann nicht beobachtet werden ob sich samtliche Individuen verfarben oder nicht Biologische Schadlingsbekampfung Bearbeiten nbsp Blattlauslowe Die Larven der Florfliegenarten aus der Chrysoperla carnea Gruppe unterscheiden sich ausserlich nicht Die Mittelmeerflorfliegen werden ebenso wie die anderen Arten der Chrysoperla carnea Gruppe fur die biologische Schadlingsbekampfung gezuchtet Die Weibchen der Mittelmeerflorfliege konnen in den rund 100 Tagen in denen sie fruchtbar sind bei guten Lebensbedingungen an die 520 Eier legen Diese werden bevorzugt in der Nahe von Blattlauskolonien abgelegt Die daraus schlupfenden Larven werden Blattlauslowen genannt Sie ernahren sich rauberisch von verschiedenen Milben und kleinen Insekten besonders aber von Blattlausen Sie konnen bis zu 10 Blattlause am Tag aussaugen die sie mit ihren langen zangenformigen Kiefern festhalten konnen Einzelnachweise Bearbeiten Charles S Henry Stephen J Brooks James B Johnson Peter Duelli Revised concept of Chrysoperla mediterranea Holzel a green lacewing associated with conifers courtship songs across 2800 kilometres of Europe Neuroptera Chrysopidae Systematic Entomology 24 4 S 335 350 Oktober 1999 doi 10 1046 j 1365 3113 1999 00085 x engl Charles S Henry und Marta Lucia Martinez Wells Testing the ability of males and females to respond to altered songs in the dueting green lacewing Chrysoperla plorabunda Neuroptera Chrysopidae In Behavioral Ecology and Sociobiology Volume 61 Number 1 Verlag Springer Berlin Heidelberg November 2006 doi 10 1007 s00265 006 0235 8 engl Archivierte Kopie Memento des Originals vom 1 September 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot insects tamu edu ORF Steiermark vom 24 Januar 2007 Bote fur Klimawandel Mittelmeerflorfliege in Graz nachgewiesen 1 1 2 Vorlage Toter Link oesterreich orf at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Franziska Anderle Die Neuropterida des Eichkogels bei Modling Niederosterreich In Zusammenfassung der Vortrage der 8 Tagung des AK Neuropteren vom 29 April 1 Mai 2005 auf dem Schloss Schwanberg S 3 2005 PDF Memento des Originals vom 29 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dgaae de C F Carvalho M Canard und C Alauzet Influence of the density of Chrysoperla mediterranea Holzel 1972 Neuroptera Chrysopidae adults on its laboratory reproduction potential Acta Zoologica Academiae Scientiarum Hungaricae 48 Suppl 2 S 61 65 2002 PDF 323kB Literatur BearbeitenHorst Aspock Herbert Holzel und Ulrike Aspock Kommentierter Katalog der Neuropterida Insecta Raphidioptera Megaloptera Neuroptera der Westpalaarktis In Denisia Band 2 Linz 2001 S 1 606 zobodat at PDF Charles S Henry Stephen J Brooks James B Johnson Peter Duelli Revised concept of Chrysoperla mediterranea Holzel a green lacewing associated with conifers courtship songs across 2800 kilometres of Europe Neuroptera Chrysopidae Systematic Entomology 24 4 S 335 350 Oktober 1999 doi 10 1046 j 1365 3113 1999 00085 x engl Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mittelmeerflorfliege Chrysoperla mediterranea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gesang von Chrysoperla mediterranea Horbeispiel Flash 102 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelmeerflorfliege amp oldid 221533145