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Mittelalterliche Denkmaler im Kosovo 2 ist eine von der UNESCO gelistete Statte des Weltkulturerbes der Republik Serbien auf dem Gebiet des Kosovo 1 Die serielle Welterbestatte umfasst vier Komplexe von Sakralbauten der Serbisch Orthodoxen Kirche und steht auf der Liste des gefahrdeten Welterbes 3 Mittelalterliche Denkmaler im KosovoUNESCO WelterbeKloster Visoki DecaniVertragsstaat en Serbien Serbien 1 Typ KulturKriterien ii iii iv Flache 0 0 4 67 haPufferzone 227 03 haReferenz Nr 724UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2004 Sitzung 28 Erweiterung 2006Gefahrdung seit 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Einschreibung 3 Umfang 4 Komponenten 5 Politische Situation 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenIm spaten 12 Jahrhundert begrundete Stefan Nemanja der als Vasall des Byzantinischen Reichs uber Raszien herrschte dort einen autonomen serbischen Staat der unter seinen Nachfolgern den Nemanjiden zu einem Konigreich und schliesslich Mitte des 14 Jahrhunderts zu einem Zarenreich wurde Das Nemanjiden Reich umfasste auch das Gebiet des heutigen Kosovo Die Nemanjiden Konige forderten die Kirche und stifteten Kloster und Kirchen Unter den Nemanjiden wurde die Serbisch Orthodoxe Kirche zu einem von Konstantinopel unabhangigen Patriarchat Mehrere Konige aus der Dynastie der Nemanjiden werden von der Serbisch Orthodoxen Kirche als Heilige verehrt Nach dem Tod des letzten Nemanjidenherrschers im spaten 14 Jahrhundert begann der Zerfall ihres Reiches Im 15 Jahrhundert wurde es von dem Osmanischen Reich erobert Einschreibung BearbeitenKloster und Kirchen aus der Zeit der Nemanjiden ausserhalb des Kosovo waren bereits 1979 und 1986 in das Weltkulturerbe aufgenommen worden 2004 beschloss das Welterbekomitee auf seiner 28 Sitzung auch das im Kosovo liegende Kloster Visoki Decani aufgrund der Kriterien ii und iv in die Liste des UNESCO Welterbes einzutragen 4 Kriterium ii Das Kloster Decani stellt eine aussergewohnliche Synthese aus byzantinischen und westlichen mittelalterlichen Traditionen dar Das Kloster und insbesondere seine Gemalde ubten auch einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung von Kunst und Architektur wahrend der osmanischen Zeit aus Kriterium iv Das Kloster Decani stellt ein herausragendes Beispiel fur die letzte Phase der Entwicklung der serbisch slawischen Architektur dar Der Bau hat ostbyzantinische und westliche mittelalterliche Traditionen integriert 2006 beschloss das Welterbekomitee auf seiner 30 Sitzung die Welterbestatte um zwei weitere im Kosovo gelegene Kloster und eine Kirche zu erweitern und die Bezeichnung in Mittelalterliche Denkmaler im Kosovo zu andern Die Erweiterung erfolgte unter den Kriterien ii iii und iv 5 Kriterium ii Das Patriarchatskloster von Pec das Kloster Gracanica und die Kirche der Jungfrau von Ljevisa spielten eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des kirchlichen Bauwesens und der Wandmalerei auf dem Balkan zwischen dem 14 und 16 Jahrhundert im eigenstandigen balkan palaiologischen Renaissance Architekturstil der eine Verschmelzung des ostlichen orthodoxen byzantinischen mit dem westlichen romanischen Stil widerspiegelt Kriterium iii Die Wandmalereien in den drei Kirchen sind ein aussergewohnliches Zeugnis fur die Manifestationen der kulturellen Tradition der palaiologischen Renaissance von Byzanz auf dem Balkan Sie zeigen den Hohepunkt der Entwicklung der balkanischen Kunst aus der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts in Gracanica und Ljevisa ahnlich nur der Kirche der Heiligen Apostel in Thessaloniki und dem Protatonskloster auf dem Berg Athos wahrend die Gemalde in den Kirchen von Pec die von etwa 1300 bis 1673 74 datieren eine eindrucksvolle Demonstration der Entstehung dieses Stils und seiner Nachwirkungen sind Kriterium iv Das Patriarchatskloster von Pec das Kloster Gracanica und die Kirche der Jungfrau von Ljevisa spiegeln die Entwicklung eines eigenstandigen palaiologischen Renaissancestils der Architektur und Wandmalerei auf dem Balkan im 14 Jahrhundert wider als die vereinten Krafte von Kirche und Staat genutzt wurden um fur Serbien im Einklang mit seinen politischen Orientierungen eine starke Identitat zu schaffen Auf derselben Sitzung setzte das Welterbekomitee die erweiterte Welterbestatte aufgrund von Schwierigkeiten bei ihrer Verwaltung und Erhaltung die auf die politische Instabilitat der Region zuruckzufuhren sind auf die Liste des gefahrdeten Welterbes 6 Umfang BearbeitenDie Welterbestatte umfasst vier Komponenten 7 die insgesamt einen Schutzbereich von 4 67 Hektar haben Drei dieser Komponenten umfassen eine Klosterkirche und die sie umgebenden Klostergebaude eine Komponente alleine eine Kirche Die einzelnen Schutzbereiche sind jeweils von Pufferzonen umgeben die insgesamt eine Flache von 227 03 ha haben Komponenten BearbeitenBezeichnung Lage Bauzeit Kern zone Puffer zone Anmerkungen BildKloster Visoki Decani Decan Standort 42 54705 20 26641 1328 1335 1 80 ha 111 64 ha Klosteranlage mit dem grossten Kirchengebaude des mittelalterlichen Serbien errichtet als Grablege fur Konig Stefan Uros III Decanski Konig 1321 1331 enthalt ein vollstandig erhaltenes Freskenensemble im Byzantinischen Stil und die grosste Ansammlung von romanischen Skulpturen auf dem Balkan nbsp weitere Bilder Patriarchenkloster Pec Peja Standort 42 66119 20 26558 13 16 Jh 1 53 ha 99 81 ha Klosteranlage mit vier Kirchen davon drei in einem Gebaudekomplex aneinandergebaut mit Fresken aus dem 13 bis zum 17 Jahrhundert seit 1253 Sitz des serbischen Erzbischofs ab 1346 des Patriarchen von Pec Kronungsort der serbischen Konige nbsp weitere Bilder Muttergotteskirche Ljeviska Prizren Standort 42 21158 20 73591 13 14 Jh 0 12 ha 3 47 ha erbaut unter Stefan Uros II Milutin Konig 1282 1321 alteste Funfkuppelkirche der serbischen Architektur wahrend der osmanischen Herrschaft in eine Moschee umgewidmet in den 1950er Jahren Wiederentdeckung der mittelalterlichen Fresken nbsp weitere Bilder Kloster Gracanica Gracanica Standort 42 59849 21 19343 14 Jh 1 22 ha 12 11 ha erbaut unter Stefan Uros II Milutin Konig 1282 1321 von der ursprunglichen Klosteranlage ist nur die Kirche erhalten eine Kreuzkuppelkirche mit funf Kuppeln Hauptwerk des serbisch byzantinischen Stils nbsp weitere Bilder Politische Situation BearbeitenDie Aufnahme der Statte in das Welterbe 2004 und ihre Erweiterung 2006 erfolgten vor Unabhangigkeitserklarung des Kosovo im Jahr 2008 Die UNO hat bislang die Unabhangigkeit des Kosovo nicht anerkannt und betrachtet ihn weiter als Autonome Provinz Serbiens Demzufolge wird die Welterbestatte von der UNESCO weiterhin als Welterbestatte Serbiens gefuhrt 3 Ausserdem ist der Kosovo kein Vertragsstaat der Welterbekonvention und kann daher auch keine eigene Welterbestatte haben Die Verantwortung fur die Verwaltung und den Erhalt der Welterbestatte liegt bei der Regierung der Republik Serbien in Zusammenarbeit mit der Regierung des Kosovo und der UN Mission UNMIK Literatur BearbeitenDecani Monastery Nomination of the Cultural Monument for Inclusion on the World Heritage List 2002 unesco org PDF 24 0 MB Nominierungsschrift Serbian Medieval Monuments on Kosovo and Metohija Serial Nomination of Cultural Monuments for Inclusion on the World Heritage List 2004 unesco org PDF 24 0 MB Nominierungsschrift fur die Erweiterung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Medieval Monuments in Kosovo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mittelalterliche Denkmaler im Kosovo auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten a b siehe Abschnitt Politische Situation Offizielle Bezeichnungen englisch Medieval Monuments in Kosovo franzosisch Monuments medievaux au Kosovo deutsche Ubersetzung entsprechend Welterbeliste In Unesco de Abgerufen am 5 September 2020 a b Medieval Monuments in Kosovo In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre abgerufen am 5 September 2020 englisch Decision 28 COM 14B 47 In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre 2004 abgerufen am 6 September 2020 englisch Decision 30 COM 8B 53 In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre 2006 abgerufen am 6 September 2020 englisch Decision 30 COM 8B 54 In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre 2006 abgerufen am 6 September 2020 englisch Medieval Monuments in Kosovo Maps In whc unesco org UNESCO World Heritage Centre abgerufen am 4 Juli 2020 englisch Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Welterbestatten in Serbien Kulturerbe Stadt Stari Ras und Kloster Sopocani 1979 Kloster Studenica 1986 Mittelalterliche Denkmaler im Kosovo 2004 Romuliana Palast des Galerius bei Gamzigrad 2007 Stecci Mittelalterliche Grabsteine 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mittelalterliche Denkmaler im Kosovo amp oldid 238965442