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Die Militargeschichte von Thailand deckt einen Zeitraum von etwa eintausend Jahren ab der von den Kampfen um die Unabhangigkeit vom Reich der Khmer uber die bewaffneten Auseinandersetzungen mit regionalen Machten wie Birma und Vietnam bis zu Spannungen mit den Kolonialmachten in Sudostasien Grossbritannien und Frankreich reicht und auch den Vietnamkrieg einschliesst Infolge der zentralen Lage in Sudostasien und seiner Grosse war Thailand das alte Siam uber die meiste Zeit eine regionale Grossmacht In beiden Weltkriegen war Thailand beteiligt allerdings auf unterschiedlichen Seiten im Ersten Weltkrieg auf der Seite der Alliierten im Zweiten Weltkrieg durch den Druck Japans auf der Seite der Achsenmachte In der Nachkriegszeit dominierten die engen Beziehungen zu den USA mit ihrem Hohepunkt wahrend des Vietnamkriegs Das Militar ist seit der Abschaffung der absoluten Monarchie in Thailand 1932 ein wichtiger politischer Faktor Inhaltsverzeichnis 1 Staatenbildung und regionale Konflikte 1300 1826 2 Siam die Kolonialmachte und der Erste Weltkrieg 1826 1932 3 Der Militarputsch 1932 und die japanische Besetzung wahrend des Zweiten Weltkriegs 3 1 Krieg gegen Frankreich 1940 1941 3 2 Japans Uberfall auf Thailand 3 3 Fall Japans und Rucktritt Phibuns 4 Regionaler Kommunismus 1945 1990 5 Uberwindung des Kommunismus und aktuelle Lage seit 1990 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseStaatenbildung und regionale Konflikte 1300 1826 BearbeitenDer siamesische Staat entstand nach der Auflosung des einst machtigen Reiches der Khmer im 14 Jahrhundert die sich auf ihr Kernland im heutigen Kambodscha zuruckziehen mussten Sie hatten grosse Teile Sudostasiens mit Hilfe von Militarfuhrern beherrscht indem sie personliche Abhangigkeiten und Beziehungen zu den Khmer Konigen aufbauten Ihre militarische Struktur war auf die Infanterie gestutzt die durch Kriegselefanten und spater durch Artillerie aus China verstarkt wurde Im 13 und 14 Jahrhundert brachen regionale Revolten gegen die Khmer im Gebiet der Tai Volker im heutigen Thailand und Vietnam aus die durch Angriffe aus dem unabhangigen Champa die Khmer in Bedrangnis brachten Nach der Eroberung von Angkor Wat durch Truppen aus Champa 1178 1179 schwand die Fahigkeit der Khmer die entfernteren Gebiete ihres Reiches zu kontrollieren Das erste unabhangige Tai Konigreich Sukhothai wurde sehr bald von einem anderen Tai Reich erobert dem Reich Ayutthaya das erst 1350 gegrundet worden war Nach 1352 wurde Ayutthaya der wichtigste Rivale der Khmer und konnte 1431 den Staat endgultig erobern Dem Zusammenbruch des Khmer Reiches folgten zahllose lokale Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Herrschaftsgebieten Da alle uber eine gleichwertige Militartechnik verfugten kam es bei den Auseinandersetzungen darauf an moglichst grosse Armeen bereitzustellen Dazu wurden regelmassig Bewohner der jeweiligen gegnerischen Staaten in das eigene Herrschaftsgebiet verschleppt um dort die Bevolkerungszahl zu erhohen und mehr Arbeitskrafte und Truppen zur Verfugung zu haben Ayutthaya konnte sich im Suden relativ leichten Zugriff auf malaiische Staaten sichern wahrend es im Westen und Norden auf einen machtigeren Gegner traf Birma Obwohl Birma oft geteilt und zerstritten war konnte es in Phasen der Einigung das Reich Ayutthaya bezwingen So geschah es im Siamesisch Birmanischen Krieg 1563 1569 als die Familie des Konigs in Ayutthaya gefangen genommen und nach Birma verschleppt wurde Unter den Geiseln befand sich Prinz Naresuan der eine militarische Ausbildung erhielt um fur die Birmanen ins Feld zu ziehen Dies tat er uber lange Jahre doch als ihn der birmanische Kronprinz aus Eifersucht uber seine Erfolge zu ermorden versuchte sagte er sich und das Reich Ayutthaya von den Birmanen los wohl wissend dass diese sich damit nicht einfach abfinden wurden Er verbesserte die Verteidigungsanlagen der Hauptstadt und fuhrte eine neue Kampftaktik ein die auf uberfallartige Angriffe gestutzt war also eine Guerilla Taktik 1593 kam es wahrend des Siamesisch Birmanischen Krieges 1593 1600 zu einem Kampf zwischen Naresuan und dem birmanischen Kronprinzen auf Kriegselefanten bei dem Naresuan den Birmanen totete nbsp Yamada Nagamasa 1590 1632 Wahrend dieser Zeit gab es zahlreiche Soldner in den Reihen der Siamesen vor allem aus Portugal aber auch aus Japan Samurai die vor dem Tokugawa Shogunat geflohen waren und nun in Sudostasien ihr Gluck suchten Die Japaner waren hoch geachtet ob ihrer Kriegskunst und als Palastwachen angestellt Wahrend der Thronfolgestreitigkeiten nach dem Tod des Bruders von Naresuan Ekathotsarot reg 1605 bis 1610 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Konig Songtham reg 1610 bis 1628 und den japanischen Wachen die einen anderen Thronfolger unterstutzen Songtham loste die Angelegenheit auf diplomatische Weise auch als laotische Krafte zur Friedensstiftung herbeieilten und Lop Buri einnahmen Sie wurden vertrieben und die Japaner in ihre fruheren Stellung eingesetzt wobei sie ihre Festung in Phetchabun an die Siamesen ubergeben mussten Unter Konig Narai entstanden Konflikte mit der englischen Britischen Ostindienkompanie die 1687 zu einem Krieg zwischen England und Siam fuhrte Die Englander wurden anschliessend vom Handelsverkehr mit Siam ausgeschlossen bis sie Birma 1826 teilweise erobern konnten Ein wiedervereinigtes Birma schlug Ayutthaya 1767 vernichtend indem es in drei gewaltigen Armeen nach Siam einmarschierte und Hilfsvolker aus dem Norden organisierte Die Hauptstadt Ayutthaya wurde vollig dem Erdboden gleichgemacht alles Gold wurde eingeschmolzen und nach Birma geschafft die anderen wertvollen Gegenstande wurden zerstort so das Staatsarchiv und die Bibliothek Siams Uberraschend schnell gelang den Siamesen unter General Taksin dem spateren Konig die Vertreibung der Birmanen Daruber hinaus konnte Taksin auch Vietnam und Kambodscha in Schach halten und sogar besiegen 1 Im Norden vertrieben seine Truppen die Birmanen und befreiten damit Lan Na wobei sie eine Pufferzone schufen Die nervenaufreibende Arbeit in der Kriegsfuhrung und beim Aufbau des Landes liess Taksin in einen Grossenwahn verfallen der schliesslich zu seiner Ablosung als Konig zugunsten von Rama I fuhrte Dieser war selbst ein erfolgreicher Heerfuhrer und wurde erst aus Kambodscha nach Siam zuruckbeordert um den Thron besteigen zu konnen Er ist der Stammvater der heute noch regierenden Chakri Dynastie in Thailand Militarische Auseinandersetzungen um die Oberherrschaft uber Sudostasien setzten sich fort wobei Siam die Kontrolle uber Kambodscha behielten und 1802 dabei half die missliebige Tay Sơn Dynastie durch den zunachst Siam zugeneigten Nguyễn Anh zu ersetzen 2 Spater war der vietnamesische Herrscher weniger um freundliche Beziehungen zu Siam bemuht und unterstutzte einen Aufstand gegen die Siamesen in Kambodscha und installierte fur eine gewisse Zeit eine vietnamesische Garnison in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh 3 Auch Konflikte mit Birma brachen wieder auf so im Siamesisch Birmanischen Krieg 1775 1776 und 1785 1792 In beiden Kriegen konnten die Siamesen anfangliche birmanischer Erfolge in entscheidende eigene Siege verwandeln 1809 mit der Thronubernahme von Konig Rama II erfolgte die letzte Invasion birmanischer Streitkrafte nach Siam womit sich die Siamesen als relativ starkste Militarmacht in Sudostasien behaupten konnten Dies auch weil Birma 1826 von den Briten besiegt wurde und Stuck fur Stuck in deren indisches Kolonialreich eingegliedert wurde Siehe auch Siamesisch Birmanischer Krieg Siamesisch Kambodschanischer Krieg Siamesisch Vietnamesischer KriegSiam die Kolonialmachte und der Erste Weltkrieg 1826 1932 BearbeitenDie Einnahme Birmas durch die Briten leitete eine neue Phase der siamesischen Militargeschichte ein Waren in der Vergangenheit Kriege gegen die Nachbarn gefuhrt worden so traten nun europaische Machte auf die Interessen in Sudostasien anmeldeten darunter vor allem England und Frankreich Bald fand sich Siam zwischen zwei Kolonialreichen und bildete einen nicht unwillkommenen Puffer zwischen Anglo Birma und Franzosisch Indochina Doch musste Siam auch seine Interessen in Laos behaupten dessen Vasallenkonig Anuvong 1827 rebellierte und vergeblich versuchte im Nordosten Siams dem Isan Gebiete zu erobern 1829 wurde er nach Gefangenschaft offentlicher Ausstellung und Folter mit seiner Familie in Bangkok hingerichtet Im Jahr 1839 brachen im Suden Unruhen aus in deren Folge Malaien aus den englischen Kolonien von Malakka in Siam eindrangen und versuchten Kedah und andere Provinzen von Siam abzuspalten Die lokalen Herrscher von Pattani und Nakhon Si Thammarat die eigentlich gemeinsam fur Ordnung hatten sorgen sollen standen sich feindselig gegenuber so dass es den militarisch unterlegenen Malaien anfangs gelang einen gewissen Druck auszuuben Dem Eingreifen von Konig Rama III war es schliesslich zu verdanken dass sich die Lage beruhigte und die Malaiische Halbinsel fur mehrere Jahrzehnte ruhig blieb Im Siamesisch Vietnamesischen Krieg 1841 1845 konnten die Siamesen erneut die Souveranitat uber Kambodscha behaupten Andere Unternehmungen wie die Kampfe um Kengtung und Chiang Hung 1852 bis 1855 endeten dagegen erfolglos insbesondere wegen der abgeschiedenen Lage der Kampfzonen und der eingesetzten Mittel die traditionell aus Kriegselefanten und leichter Artillerie bestanden Nachdem China in den Opiumkriegen von Grossbritannien besiegt wurde und seine militarische Schwache fur seine Vasallen offenbar wurde weigerten sich auch die Siamesen China langer als Souveran anzuerkennen Man fuhlte nun mehr die Macht des Westens wie Konig Rama III auf seinem Sterbebett gesagt haben soll Wir werden keine Kriege mehr mit Birma und Vietnam haben Wir werden nur mit dem Westen zu tun haben nbsp Franzosische Kriegsschiffe an der Mundung des Chao Phraya 1893Dies sollte sich in den kommenden Jahrzehnten bewahrheiten Frankreich ubte verstarkt Druck auf Siam aus indem es Vietnam in den 1840er Jahren in einer konzertierten Aktion einkesselte Saigon fiel 1859 1863 nahm Frankreich Kambodscha als Kolonie auf und vereinigte es 1887 mit Vietnam zu Franzosisch Indochina England baute seinen Einfluss in den Malaienstaaten im Suden Siams aus und war gleichzeitig im Norden aktiv als es Birma vollstandig unterwarf 1886 Die europaischen Machte konnten auf eine uberlegene Technologie zuruckgreifen wie z B Dampfschiffe doch blieben ihre Unternehmungen aufgrund der Kosten und Schwierigkeiten bei den weiten Distanzen und wegen des ungesunden Klimas Malaria begrenzt 1852 fuhrte Konig Mongkut Rama IV ein stehendes Heer ein davor wurden die Truppen je nach Lage zusammengerufen und kurz antrainiert Die Konigliche Thailandische Armee fuhrt ihren Ursprung auf dieses Datum zuruck Nach kleineren Scharmutzeln an den Grenzen des Landes wurde das Heer in den 1880er Jahren erstmals in eine grossere Kampfhandlungen verwickelt als die Banden der Ho aus Sud China nach Laos und Vietnam eindrangen Siam versuchte seinen Vasallen so gut wie moglich zu schutzen doch brachen die Banden an vielen Stellen durch zogen sich nach Belieben zuruck und rekrutierten Nachschub nbsp Siamesische Soldaten wahrend der Kampfe gegen die Ho in Laos 1875 Unter der Regierung von Konig Chulalongkorn Rama V erreichte Siam bis 1887 eine militarische Struktur nach europaischem Muster Das stehende Heer wurde wie auch die Verwaltung des Landes unter die zentrale Kontrolle des Palastes gestellt und die fruher wichtigen regionalen Kleinherrscher sukzessive entmachtet und durch Reprasentanten aus Bangkok ersetzt Wenig spater wurde die Konigliche Marine nach Reformplanen von Prinz Chumphon errichtet der heute noch als Doktor Phon verehrt wird Die Zentralisierung des Militars und seiner Fuhrung ging zu Beginn des 20 Jahrhunderts weiter wobei auch auslandische Berater hinzugezogen wurden Trotz der relativen militarischen Starke befand sich Siam in einer halb kolonialen Position war also nicht vollkommen frei in seinen Entscheidungen und Massnahmen insbesondere in der Aussenpolitik Die Rivalitat von England und Frankreich in der Region nutzten die Siamesen bis zur Errichtung der Entente Cordiale haufig aus Im Franzosisch Siamesischen Krieg 1893 besetzten die Franzosen Teile von Ost Siam und zwangen das Land einen ungleichen Friedensvertrag zu akzeptieren der die Beziehungen beider Lander bis in die Phase nach dem Kolonialismus in Sudostasien belastete Zuvor war Siam davon ausgegangen dass England seine Unterstutzung gewahren wurde was es jedoch nicht tat Siam musste auf Laos verzichten was zu einer wesentlichen Vergrosserung des franzosischen Kolonialreichs in Indochina fuhrte 1912 wurde ein Komplott von Offizieren unter Fuhrung von Hauptmann Leng Srichandh einem Militararzt gegen den seit 1910 regierenden Konig Rama VI Vajiravudh aufgedeckt das infolge des Verrats eines der Mitglieder fehlschlug Der Plan war wahrend der alljahrlichen Zeremonie zur Entgegennahme des Treueeids durch den Konig im Wat Phra Kaeo den Tempel einzukesseln alle wichtigen Mitglieder der Regierung zu verhaften und den Konig zur Annahme einer Verfassung zu zwingen In der Aussenpolitik naherte sich Siam Europa an Im Ersten Weltkrieg unterstutzte Vajiravudh die Entente mit 2000 Elitesoldaten Dafur erhielt das Land einen Sitz im Volkerbund Den 19 in diesem Feldzug gefallenen Soldaten wurde in Bangkok nordlich des Sanam Luang ostlich des Nationalmuseums ein Denkmal gesetzt das Expeditionary Force Monument genannt wird Daraufhin wurden nach dem Ende des Krieges die ungleichen Vertrage zwischen Siam und den USA England und Frankreich kassiert Die an Frankreich und England verlorenen Gebiete blieben jedoch weiterhin bei den Kolonialmachten Gegen Ende seiner Amtszeit am 11 November 1924 sah sich Rama VI erneut mit einem Staatsstreich konfrontiert der allerdings folgenlos blieb Die Putschisten wurden vom Konig alle begnadigt Der Militarputsch 1932 und die japanische Besetzung wahrend des Zweiten Weltkriegs BearbeitenKonig Rama VII reg 1925 bis 1935 trat ein schweres Erbe an als er in der Zeit der massiven Weltwirtschaftskrise einen maroden Haushalt vorfand den zu sanieren er sich gezwungen sah Dies fuhrte zu harten Einschnitten in die zu verteilende Geldmenge und zu erschwerten Lebensbedingungen der Menschen Auch das Militar musste mit weniger Geld auskommen und murrte Bereits seit 1927 arbeiteten mehrere in Europa studierende Siamesen unter Fuhrung von Pridi Phanomyong 1900 1983 an einem Plan fur einen Staatsstreich und fur die Einfuhrung einer Konstitutionellen Monarchie Neben Intellektuellen wie Pridi gehorten der Gruppe auch junge Offiziere wie der Leutnant Phibunsongkhram Phibun der spater mehrmals Premierminister war 4 Die Gruppe konnte einige einflussreiche Militars fur ihre Idee gewinnen die ebenfalls unzufrieden mit dem feudalen System waren Zum Verlauf des unblutigen Staatsstreiches siehe Staatsstreich in Siam 1932 Bereits im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs 1939 1945 arbeiteten siamesische und japanische Armeeangehorige eng zusammen insbesondere als Folge der Anstrengungen Japans zur Entfaltung einer Hegemonie in der Region 1939 wurde Siam in Thailand umbenannt und hatte bereits vorher in die Armee mit britischer und deutscher Hilfe investiert sowie eine Luftwaffe aufgebaut die aus japanischen und US amerikanischen Flugzeugen bestand Wahrend des Zweiten Weltkriegs war das Land nicht nur in die Auseinandersetzungen der Achsenmachte und der Alliierten sondern auch in alte regionale Konflikte verwickelt Freiheitsbewegungen in Vietnam Kambodscha und weniger machtvoll in Laos versuchten die Schwachung Frankreichs nach dessen Fall an das Deutsche Reich auszunutzen Thailand hatte ebenfalls eine Rechnung offen namlich den unfreiwilligen Verzicht auf Laos und kambodschanisches Gebiet den Frankreich unter Waffendrohung mehrere Jahrzehnte vorher abgepresst hatte Phibunsongkhram sah die Gelegenheit dies ruckgangig zu machen Die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs in Thailand lassen sich in drei Phasen einteilen den Krieg gegen Frankreich 1940 1941 den Uberfall Japans auf Thailand zur Absicherung Sudostasiens gegen Grossbritannien 1941 1944 und die Lage nach dem Fall Phibuns 1944 1945 Krieg gegen Frankreich 1940 1941 Bearbeiten Hauptartikel Franzosisch Thailandischer Krieg Nach dem Fall Frankreichs in Europa baute die japanische Militarorganisation Armeebasen in Franzosisch Indochina Auch Thailand sah seine Zeit gekommen und eroffnete eine Luftoffensive entlang des Mekong gegen Vientiane in Laos sowie Sisophon und Battambang in Kambodscha die auf wenig Gegenwehr stiess Im Januar 1941 begann die Armee eine Offensive zu Lande die nach kurzem Widerstand Laos eroberte in Kambodscha aber auf erheblichen Widerstand stiess Auf See hatte die thailandische Marine gegen die uberlegene franzosische Flotte keine grosseren Erfolge In der Schlacht von Koh Chang am 17 Januar 1941 unterlag die thailandische Marine und konnte nur ein franzosisches Schiff an der Sudkuste der Insel versenken Auf Initiative Japans einigte man sich aber am 28 Januar auf einen Waffenstillstand der am 9 Mai in einen Friedensvertrag mundete in dem Frankreich die strittigen Gebiete an Thailand zuruckgeben musste Japans Uberfall auf Thailand Bearbeiten Auch wenn Phibunsongkhram fest an der Seite von Japan stand hatte dieses eigene Interessen die weit uber Thailand hinausreichten Grossbritannien hatte sich in einem langeren Kolonialisierungsprozess die Olvorkommen und andere naturliche Ressourcen von Malakka gesichert Der Krieg in Europa mit den Luftangriffen der deutschen Luftwaffe und den beginnenden Kriegshandlungen um die Olvorkommen im Nahen Osten die von Erwin Rommel geleitet wurden spannte die britischen Krafte so sehr an dass sie ihre Gebiete in Birma und auf der Malaiischen Halbinsel nur muhsam verteidigen konnten Japan sah seine Chance in einem Einmarsch in Thailand um von dort aus in den Nordwesten nach Birma und in den Suden nach Malaya und Singapur vorzustossen Nach kurzen Gefechten am 8 Dezember 1941 billigte die thailandische Regierung den Zugriff Japans auf thailandische Ressourcen Kurze Zeit spater unterzeichnete Phibun ein gegenseitiges Beistandsabkommen das den Japanern vollen Zugriff auf das thailandische Eisenbahnsystem gab und Strassen Flugplatze Marinebasen und Kommunikationssysteme einschloss Thailand erhielt mit japanischer Hilfe die 1909 an England verlorenen Gebiete im Suden zuruck und konnte in den Shan Staaten Birmas einen Angriff beginnen Damit waren samtliche Anspruche Thailands an Gebiete erfullt die aufgrund der diplomatischen und militarischen Erpressung durch England und Frankreich zwischen 1893 und 1909 aufgegeben werden mussten Fall Japans und Rucktritt Phibuns Bearbeiten Gegen Ende des Krieges griff Japan aufgrund der Schwachung seiner Rohstoffzentren andernorts immer dreister auf die Ressourcen Thailands zuruck so dass von einer eigentlichen Besetzung des Landes gesprochen werden muss Die Alliierten nutzten ihre Luftuberlegenheit und bombardierten Bangkok und andere Ziele im Land Phibuns Sympathiewerte schwanden immer mehr woraufhin sich die zivile politische Elite von ihm abwendete und ihn im Juni 1944 zum Rucktritt zwang Infolge der Niederlage Japans zwangen England und Frankreich Thailand zur erneuten Aufgabe seiner Territorien in Laos und Kambodscha Damit war der Zustand vor dem Krieg wiederhergestellt Der Zweite Weltkrieg erwies sich auch in Sudostasien als Krieg in der Luft wie z B bei den Sturzkampfbombern 1941 gegen franzosische Stellungen und die Luftaufklarung in den Bergen des Nordens von Thailand Regionaler Kommunismus 1945 1990 BearbeitenAufgrund US amerikanischer Intervention wurde Thailand von ubermassigen Reparationszahlungen verschont wie sie zum Beispiel Grossbritannien forderte Der wachsende Einfluss des Kommunismus in Sudostasien fuhrte zu einer Annaherung Thailands an Europa und Amerika denn das Land sah sich mit alten Gegnern konfrontiert die unter kommunistischen Einfluss geraten waren Vietnam revoltierte offen gegen Frankreich als Kolonialmacht was einerseits im Sinne Thailands war jedoch fand dies unter dem Einfluss des Kommunismus statt Thailand nahm am Koreakrieg teil und das Land wurde unter den wechselnden Militarregierungen in der Folge enger Verbundeter der USA in der Region 1954 war das Land Grundungsmitglied der Sudostasiatischen Vertragsorganisation Im Angesicht der Ereignisse in Vietnam dessen Norden kommunistisch und expansionistisch war und gegen den Suden mit offenen und geheimen Aktionen vorging fand sich Thailand rasch an der Seite der USA als diese Anfang der sechziger Jahre in diesen Konflikt einzugreifen begannen Bereits 1961 wurde ein geheimes Militarabkommen mit den USA abgeschlossen der man 1963 offen Luftbasen und andere militarische Einrichtungen zur Verfugung stellte Schliesslich sandte Thailand sogar Truppen nach Vietnam um den Suden beim Kampf gegen den Kommunismus zu unterstutzen Vietnam reagierte mit verstarkter Unterstutzung der Infiltration der Kommunistischen Partei Thailands in vielen Regionen des Landes Mehr als in Vietnam war Thailand jedoch in Laos engagiert wo zwischen 1964 und 1972 ein geheimer Krieg Schattenkrieg gefuhrt wurde Gegen Ende des Vietnamkriegs hatten sich die Beziehungen allerdings verschlechtert und das gesamte Personal der Amerikaner musste aus Thailand abziehen und auch das direkte Eingreifen von Seiten Thailands wurde eingestellt Der Sieg des kommunistischen Nordens ermutigte auch die Untergrundorganisation in Thailand wo nach dem Massaker an der Thammasat Universitat im Oktober 1976 und infolge des repressiven Regimes unter General Tanin Kraivixien die Sympathie fur die Kommunisten stieg Ende der 1970er Jahre schatzte man die Zahl der bewaffneten Kommunisten auf rund 12 000 Die meisten Eindringlinge hielten sich im armen Nordosten des Landes an der laotischen und kambodschanischen Grenze auf Im folgenden Jahrzehnt wurde diese Bewegung jedoch unterdruckt 1978 griff Vietnam direkt in Kambodscha ein um das morderische Regime von Pol Pot zu sturzen Dies wurde zwar von Thailand und der Volksrepublik China stillschweigend unterstutzt doch kamen sich dabei die alten Feinde Thailand und Vietnam gefahrlich nahe Kleinere Grenzzwischenfalle waren bis 1988 an der Tagesordnung unter anderem als vietnamesische Truppen gegen Lager der Khmer Rouge auf thailandischen Gebiet vorgingen Uberwindung des Kommunismus und aktuelle Lage seit 1990 Bearbeiten nbsp General Prem Tinsulanonda 1980 bis 1988 thailandischer Premierminister Schon der Sturz der absolutistischen Monarchie im Juni 1932 war hauptsachlich von Militars geplant und vorangetrieben worden Das Militar spielte auch uber weite Strecken der neueren thailandischen Geschichte eine dominierende Rolle Auch in den Jahren nach 1990 spielte die Armee eine Rolle weniger aufgrund ausseren Bedrohungen des Landes sondern eher aufgrund innerer Konflikte Wahrend der 1980er Jahre bekleidete General Prem Tinsulanonda die meiste Zeit das Amt des Premierministers ein der Demokratie zugeneigter Politiker der die Rechte des Parlaments wiederherstellte Ab 1988 wurde Thailand zumeist demokratisch gefuhrt mit Ausnahme der Zeit von 1991 bis 1992 und 2006 bis 2007 als fur jeweils kurze Zeit Militarregierungen die Macht ubernahmen Seit dem Putsch vom 22 Mai 2014 herrscht allerdings erneut eine Militarjunta Die Zusammenarbeit Thailands mit den USA wurde im Zuge des Kriegs gegen den Terror von Prasident George W Bush wieder aufgenommen Thailand offnete Luftbasen fur Angriffe auf den Irak 2001 und Afghanistan 2003 und entsandte von Oktober 2003 bis September 2004 500 Soldaten in den Irak Seit 2004 intensiviert sich der Kampf malaiischer Aufstandischer im Suden des Landes insbesondere in den Provinzen Yala Pattani und Narathiwat Die Angriffe richten sich meist gegen Lehrer und andere Staatsbedienstete die von manchen Malaiien als Besatzer empfunden werden Die thailandische Armee reagierte mit Gewalt wobei mehr als 1500 Aufstandische ums Leben kamen und fast 3000 zivile Opfer zu beklagen waren die von den Aufstandischen meist wahllos ermordet wurden Seit 1982 werden in Thailand unter dem Namen Cobra Gold jahrliche multinationale Manover abgehalten an denen Soldaten aus Thailand den USA Japan Singapur Indonesien Malaysia und Sudkorea teilnehmen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Military history of Thailand Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenJoseph Buttinger The Smaller Dragon a political history of Vietnam Praeger New York 1958 Thawatt Mokarapong History of the Thai Revolution a study in political behaviour Chalermnit Bangkok 1972 Norman G Owen The Emergence Of Modern Southeast Asia National University of Singapore Press Singapur 2004 ISBN 9971 69 328 3 Nicholas Tarling The Cambridge History of Southeast Asia Cambridge University Press Cambridge 1999 ISBN 0 521 35505 2 Einzelnachweise Bearbeiten Owen 2004 S 94 f Tarling 1999 S 594 Buttinger 1958 S 305 Zur Vorgeschichte und den Ereignissen wahrend der Revolution 1932 siehe ausfuhrlich Mokarapong 1972 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Militargeschichte von Thailand amp oldid 223621239