www.wikidata.de-de.nina.az
Melchior Franck um 1579 in Zittau 1 Juni 1639 in Coburg war ein evangelischer deutscher Komponist an der Stilwende von der Spatrenaissance zum Fruhbarock Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Wirkung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Gedenkstein auf dem Coburger SchlossplatzUber Melchior Francks Lebensumstande ist wenig bekannt Es sind kein Bild und kein Nachlass erhalten und es ist nur eine einzige Handschrift uberliefert Er besuchte das Gymnasium in Augsburg war Schuler Hans Leo Hasslers und ging mit ihm nach Nurnberg Dort war er 1602 ein Jahr lang als Schulgehilfe an St Egidien tatig Auch wenn man nichts uber seine Ausbildung weiss moglicherweise war er ein Schuler von Christoph Demantius zeigen seine Werke doch eine grundliche Kenntnis des niederlandischen Stils der Schule Orlando di Lassos Anders als einige seiner Zeitgenossen etwa Heinrich Schutz hatte Franck nicht die Moglichkeit einer Studienreise nach Italien Den damals neuen italienischen Stil die seconda pratica hat Melchior Franck wohl durch Hassler kennengelernt 1603 trat Melchior Franck die Stelle eines Hofkapellmeisters bei Herzog Johann Casimir in Coburg an die er lebenslang innehatte Nach vielen Schicksalsschlagen wie dem Tod seiner Kinder und seiner Frau der Not des Dreissigjahrigen Kriegs und dem Tod von Herzog Johann Casimir starb Franck 1639 in Armut Werke BearbeitenMelchior Franck steht an der Stilwende von der Spatrenaissance beispielsweise reprasentiert durch Giovanni Pierluigi da Palestrina Thomas Tallis und Orlando di Lasso zum Fruhbarock Er gehort zum stilistischen Umfeld von Michael Praetorius Melchior Vulpius und Leonhard Lechner Claudio Monteverdi und Heinrich Schutz gehoren zu seinen Zeitgenossen Er schuf ein umfangreiches kompositorisches Werk das grosstenteils im Druck erschien und auf den musikalischen Bedarf eines barocken Furstenhofes zugeschnitten war Francks Werk umfasst geistliche Musik in deutscher und lateinischer Sprache vornehmlich zum Gebrauch im evangelischen Gottesdienst Zahlreiche Motetten Psalmvertonungen und andere Kirchenmusiken sind erhalten Bekannt sind beispielsweise die vierstimmigen Gemmulae Evangeliorum auch herausgegeben als Deutsche Evangelienspruche fur das Kirchenjahr von 1623 einige Chorale im Evangelischen Gesangbuch finden sich die Melodien zu Gen Himmel aufgefahren ist EG 119 und Jerusalem du hochgebaute Stadt EG 150 sowie der Kanon Da pacem Domine ursprunglich ein Gastebucheintrag Franck komponierte ebenso weltliche Vokalmusik Seine zahlreichen weltlichen Liederbucher haben hinsichtlich der Texte Bergreihen Reuterliedlein Quodlibets Liebes und andere Volkslieder oder Gesange nach italienischen Mustern auch literarische Bedeutung Ferner schuf er Instrumentalmusik beispielsweise Tanzsatze Das Volkslied Ach Tannenbaum eine Ursprungsversion des Liebesliedes O Tannenbaum das spater zum popularen Weihnachtslied O Tannenbaum umgedichtet wurde wird ihm zugeschrieben Wirkung BearbeitenFranck wurde von Zeitgenossen wie Johann Staden und Valentin Dretzel als berumbter Meister geschatzt Seine Instrumentalwerke waren fur die Entwicklung der Orchester Suite von Bedeutung Hundert Jahre nach seinem Tod war Franck vergessen Sein Werk wurde erst Ende des 19 Jahrhunderts und im 20 Jahrhundert wiederentdeckt Nach wie vor sind grosse Teile seines Werks nur Spezialisten bekannt Besondere Verdienste um die Pflege des Franck Erbes hat sich der Melchior Franck Kreis Coburg erworben Ensembles fur alte Musik fuhren Francks Musik regelmassig auf beispielsweise das Ensemble Alte Musik Dresden oder Cantus Thuringia amp Capella Siehe auch BearbeitenKommt ihr G spielenLiteratur BearbeitenClarence Theodore Aufdemberge Vollstandiges Werk Verzeichnis der Kompositionen von Melchior Franck In Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 1975 Friedrich Wilhelm Bautz Franck Melchior In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 79 80 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Moritz Furstenau Franck Melchior In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 213 Knut Gramss Notendrucke von Melchior Franck und ihre Standorte In Stefan Noth Hrsg Coburg 1056 2006 ein Streifzug durch 950 Jahre Geschichte von Stadt und Land Wikomm Verlag Stegaurach 2006 ISBN 3 86652 082 4 Kurt Gudewill Franck Melchior In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 319 f Digitalisat Melchior Franck Drei Quodlibets In Kurt Gudewill Friedrich Blume Hrsg Das Chorwerk Heft 53 Aloys Obrist Melchior Franck Ein Beitrag zur Geschichte der weltlichen Composition in Deutschland in der Zeit vor dem 30jahrigen Krieg A Haack Berlin 1892 Diss Universitat Berlin 1892 ViFaMusik Markus Rathey Franck Melchior In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 6 Eames Franco Barenreiter Metzler Kassel u a 2001 ISBN 3 7618 1116 0 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Franck 2 Melchior In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 6 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 484 485 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Melchior Franck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Melchior Franck in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Melchior Franck im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Melchior Franck in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Melchior Franck im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Website zu Melchior Franck https melchior franck de Titel Bach Cantatas englisch Werke von Melchior Franck auf arkivmusic comNormdaten Person GND 11869250X lobid OGND AKS LCCN n82052310 VIAF 275552 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Franck MelchiorKURZBESCHREIBUNG deutscher KomponistGEBURTSDATUM um 1579GEBURTSORT ZittauSTERBEDATUM 1 Juni 1639STERBEORT Coburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Melchior Franck amp oldid 237170410