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Mehmed Ebussuud Efendi osmanisch محمد أبو السعود العمادي Muḥammad Abu ʾs Suʿud al ʿImadi 1490 in Iskilip 1574 war ein hanafitischer Faqih Rechtsgelehrter Gelehrter des Tafsir Mufti Kazasker und Qadi im Osmanischen Reich Laut einigen Orientalisten sei Ebussuud Efendi kurdischer Abstammung laut anderen seie seine Abstammung nicht bekannt und es seie falsch eine kurdische Identitat anzuordnen Jedenfalls stammte seine Familie aus dem heutigen Irak 1 Grab von Ebussuud Efendi in Eyup Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Fernsehen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr war der 14 Scheichulislam des Osmanischen Reiches Er sprach neben turkisch auch Hocharabisch Persisch Osmanisch und Kurdisch 2 Mit der Aufwertung des Amts des Scheichulislams wahrend seiner Amtszeit verloren die Kazasker an Bedeutung Sein Vater war der turkische Sufi Seyh Yavsi von der Bayrami Orden Mutterlicherseits ist er Nachfahre von seinem Onkel Ali Kuscu Bey ʿAlaʾ ad Din ʿAli ibn Muhammad al Quschdschi 3 Er arbeitete als Richter in Istanbul Bursa und Rumelien Er unterstutzte per Fatwa die politischen Anstrengungen der Sultane seiner Zeit 4 So segnete er die Eroberung Zyperns durch Selim II die Totung der Jesiden durch Suleyman I sowie den Kampf gegen den schiitischen Sufi Orden der Safawiden ebenfalls unter Suleyman ab Ab 1537 war er Kazasker Unter Suleyman wurde er 1545 zum Grossmufti und Scheichulislam ernannt den arabischen Beinamen Gesetzgeber Kanuni erhielt Suleyman als er von Mehmed Ebu Suud Richtlinien erstellen liess wie die Scharia in der Auslegung der Hanefitischen Rechtsschule in der Praxis der staatlichen Realitat umgesetzt werden sollte Dies gilt als Hohepunkt der Macht des Ebu Suud 3 Im Namen der Scharia erlassene Verfugungen auf Grundlage der Rechtsgutachten Fatwa der Ulama gefuhrt im Namen des Obermufti waren unangreifbar und konsolidierten die Regentschaft des Sultans betrachtlich 5 Er reformierte die Gesetzessprechung im Auftrag des Sultan und brachte es in eine engere Kontrolle durch den Staat indem es erstmals zu einer Kodifizierung der Scharia kam als sogenannte Kanunname wurden entsprechende Gesetze erlassen Diese schrankten die freie Meinungsbildung von Richtern im Gegensatz zu vorher massiv ein 6 Aleviten Schiiten und Jesiden sowie andere Gruppen erklarte er ausnahmslos zu Unglaubigen und legitimierte das Toten dieser Obwohl sein Vater der Seyh von dem Sufi Orden Haci Bayram Veli war 7 In einer von Suleyman erfragten Fatwa uber die Kizilbasch schrieb er Diese Art der Gemeinschaft ist sowohl unglaubig und heidnisch als auch bose Aus diesen beiden Grunden ist es religiose Pflicht sie zu toten Gott hilft denen die der Religion helfen und tut Boses denen die einem Muslim Boses tun Wer im Kampf gegen diese Gruppe fallt fallt als Martyrer auf dem Wege Gottes Das Toten dieser Gruppe Aleviten ist wichtiger als das Toten von anderen Unglaubigen Die Sufi Gelehrten Yunus Emre und Scheich Bedreddin erklarte er ebenfalls zu Unglaubigen 8 Auf ihn gehen Bedreddin und sein Varidat betreffende Rechtsurteile zuruck worin die Anhanger Bedreddins als offenkundig Unglaubige eingeschatzt wurden die getotet werden mussen In einer Fatwa bezuglich Mietpreiserhohungen widersprach er Sultan Suleyman offentlich in dieser schrieb er Mit einem Befehl des Herrschers kann eine falsche Sache namesru nicht zu richtig mesru werden Als haram geltende Sachen konnen nicht zu halal erklart werden das ist die Anordnung des Islam Suleyman liess anschliessend von seinem Vorhaben ab 9 Neben seiner Justizreform und Kodifizierung der Schariagrundsatze blieb er fur seine ausfuhrliche Rechtsfragenerlauterung in Erinnerung so erklarte er den damals als neu geltenden Kaffee und das Karagoztheater als halal 10 Er hinterliess 22 Werke in Schriftform von diesen gilt die Koranauslegung Tafsir Irsadu l Aklu s Selim Mezaye l Kitabu l Kerim allgemeinhin als seine bedeutendste Fernsehen BearbeitenIn der Fernsehserie Muhtesem Yuzyil 2011 deutsch Das prachtige Jahrhundert wurde er von Tuncel Kurtiz gespielt Literatur BearbeitenHans Georg Majer Ebusuud Efendi In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 1 Munchen 1974 S 453 f Paul Horster Zur Anwendung des islamischen Rechts im 16 Jahrhundert Die juristischen Darlegungen ma ruzat des Schejch ul Islam Ebu Su ud gest 1574 herausgegeben ubersetzt und untersucht Verlag W Kohlhammer Stuttgart 1935 Bonner Orientalische Hefte Nr 10 Coline Imber Ebu s su ud The Islamic Legal Tradition Edinburgh University Press Edinburg 1997 Irene Schneider Ebussuud In Michael Stolleis Hrsg Juristen Ein biographisches Lexikon von der Antike bis zum 20 Jahrhundert 2 Auflage Beck Munchen 2001 ISBN 3 406 45957 9 S 192 Einzelnachweise Bearbeiten Islamische Enzyklopadie Ahmet Akgunduz cilt 10 Seite 365 371 Ismail Hami Danismend Osmanli Devlet Erkani Turkiye Yayinevi Istanbul 1971 S 21 turkisch a b Ismail Hami Danismend Osmanli Devlet Erkani Turkiye Yayinevi Istanbul 1971 S 114 turkisch Schneider 192 Alan Palmer Verfall und Untergang des Osmanischen Reiches Heyne Munchen 1994 englisches Original London 1992 S 23 Schneider 198 SEYH YAVSI auf islamansiklopedisi org tr Seyhulislam Ebussuud Efendi nin fetvalari Memento vom 3 Juli 2013 im Webarchiv archive today auf evrensel net Ismail Hami Danismend Osmanli Devlet Erkani Turkiye Yayinevi Istanbul 1971 S 84 turkisch Schneider 193Normdaten Person GND 119501023 lobid OGND AKS LCCN nr94007412 VIAF 37727988 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ebussuud Efendi MehmedALTERNATIVNAMEN Abu Saud Efendi MehmedKURZBESCHREIBUNG hanafitischer Faqih Rechtsgelehrter Gelehrter des Tafsir Mufti Kazasker und Kadi im Osmanischen ReichGEBURTSDATUM 1490GEBURTSORT IskilipSTERBEDATUM 1574 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ebussuud Efendi amp oldid 231426546