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Dieser Artikel wurde aufgrund von inhaltlichen Mangeln auf der Qualitatssicherungsseite des Projektes Turkei eingetragen Hilf mit die Qualitat dieses Artikels auf ein akzeptables Niveau zu bringen und beteilige dich an der Diskussion Scheich Bedreddin osmanisch شيخ بدر الدين بن قاضى سماونا IA Seyḫ Bedreddin bin Ḳaḍi Simavna turkisch Seyh Bedreddin 3 Dezember 1358 Simavna Edirne 18 Dezember 1420 in Serez war ein bedeutender osmanischer Rechtsgelehrter Sufi und Rebell 1 Er ist eine umstrittene Figur der osmanischen Geschichte Er wurde 1420 zum Tode verurteilt und gehangt Inhaltsverzeichnis 1 Seine Familie 2 Leben 2 1 Erste Lebensjahre 2 2 Studium in Kairo 2 3 Ruckkehr ins Osmanische Reich und Verwicklung in Aufstand 2 4 Hinrichtung 3 Werke 3 1 Juristische Beitrage 3 2 Varidat 3 2 1 Formale Aspekte 3 2 2 Hauptthesen 3 2 3 Rezeption 4 Lehren 4 1 Das Dilemma der Propheten 4 2 Religiose Pflichten 4 3 Das Gott Mensch Verhaltnis 4 4 Der Weg des Menschen das Schicksal und die Entschlossenheit 4 5 Absage an die Jenseitsvorstellung des Korans 4 6 Ergebung bedeutet Emanzipation 5 Spatere Beurteilung und literarische Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSeine Familie BearbeitenBedreddin wurde um 1359 als Sohn des Qadi von Simavna Ghazi Isra il geboren Seiner Menakibname zufolge einer von seinem Enkel Halil verfassten und zur Gattung der oftmals religios ubersteigerten Hagiographien gehorenden Schrift war der Grossvater Bedreddins Abd al Aziz ein Neffe des Ala eddin Kaiqobad III gest 1307 des letzten regierenden Seldschukensultans in Konya Auch der Chronist Taskopruluzade spricht von der Zugehorigkeit des Vaters Bedreddins zur seldschukischen Herrscherfamilie von Konya Die Angaben uber die Zugehorigkeit zur seldschukischen Herrscherfamilie durften sich aus Taskopruluzades Geschichtswerk Sakaik i Nu maniye ableiten das in dem Vater Bedreddins einen Bruder Alaaddin Seldschukis sieht Diese Angaben lassen sich jedoch nach Aussage S Yaltkayas in den Stammverzeichnissen der Herrscherfamilien nicht nachweisen Die sehr fruhe Anwesenheit des Grossvaters und Vaters Bedreddins in Rumelien und ihre Bezeichnung als Ghazi macht ihre Zugehorigkeit zu den ersten Ghazitruppen sehr wahrscheinlich die 1354 unter der Leitung des osmanischen Thronfolgers Suleyman Paschas gest 1360 nach Europa ubersetzten und zu Plunderungen und Eroberungen aufbrachen In der Zeit der Plunderungs und Eroberungszuge der Osmanen auf dem europaischen Kontinent diente der Vater Bedreddins als Krieger Festungskommandant und Richter von Simavne in Rumelien westlich von Adrianopel Bedreddin benutzte selbst den Titel Sohn des Richters von Simavne als Namenszusatz Wie spater der Sohn scheint auch der Vater zunachst den Berufsweg des Gelehrten eingeschlagen zu haben bevor er mit seinem Grossvater an den Eroberungszugen in Europa teilnahm Seine Studien des Rechts die er in der Stadt Konya begonnen haben soll sollen ihn nach Angaben des Chronisten Ibn Arabschah nach Turkestan und in die Stadt Samarqand gefuhrt haben Nach der Ruckkehr ins Land Rum fand sich der Vater in den Reihen der osmanischen Truppen die im Hinterland von Byzanz operierten Mit seinen Truppen eroberte Ghazi Isra il die Festung Simavne Die Familie des byzantinischen Festungskommandanten Tekfur wurde dabei gefangen genommen Ghazi Isra il fiel der Besitz der Burg zu Er verteilte alle Beute an seine Leute und nahm sich die Tochter des Festungskommandanten zur Frau Sie erhielt den Namen Melek Engel Die christliche Kirche der Burg richtete er sich als Wohnung ein Hier wurde dann auch 1358 Mahmud Bedreddin geboren Manakibname S 9 13 Ghazi Isra il ubernahm in Simavne das Amt eines Befehlshabers Landvogts und Richters Qadi Es ist unklar ob er wirklich Qadi wurde oder wie es R Camuroglu vertrat es sich hierbei nur um eine Falschdeutung aufgrund der Ahnlichkeiten in der Schreibweise von Ghazi und Qadi handelt Ghazi Isra il war weiterhin an Eroberungs und Plunderungszugen beteiligt Mit 300 Mann nahm er an der Eroberung Adrianopels heute Edirne Turkei teil und siedelte anschliessend mit seiner Familie dorthin uber Leben BearbeitenErste Lebensjahre Bearbeiten Nach den Angaben der osmanischen Chronisten wurde Bedreddin zunachst vom Vater unterrichtet bis er Schuler eines gewissen Sahidi wurde Von seinem spateren Lehrer Mevlana Yusuf lernte er vor allem Sprachen Zu den Lehrern Bedreddins gehorte Mahmud Efendi ein angesehener islamischer Theologe der Qadi von Bursa und Leiter der dortigen islamischen Lehranstalt Madrasa Dieser hielt sich nach einer Pilgerfahrt mit seinem Sohn Musa Tschelebi fur kurze Zeit in Edirne auf Er unterrichtete Bedreddin in den Fachern Mathematik Astronomie und Buchstabenkunde deutung Musa st 1414 1415 der Sohn Mahmud Efendis wurde zu einem engen Studienfreund Bedreddins Musa sollte spater von Schah Ruch einem Sohn des Mongolenherrschers Timur nach Samarqand gerufen werden Er machte sich dort als Kaadizade i Rumi einen Namen als Astronom Musa war spater auch Lehrer des an Astrologie interessierten Fursten Ulugh Beg und arbeitete mit Giyaseddin Cemsid Ġiyaṯ ad Din Ǧamsid ibn Masʿud al Kasi zusammen Da Bedreddin seine Studien unbedingt fortsetzen wollte folgte er Mahmud Efendi nach Bursa begleitet von Mueyyid dem Sohn seines Onkels Abdulmumin Bedreddin Mueyyid und Musa studierten hier gemeinsam an der Madrasa von Kapicilar hauptsachlich Theologie kelam und Methodik Nach ungesicherten Quellen verliess Bedreddin 1382 die Stadt Bursa Er ging nach Konya zur Lehranstalt eines gewissen Feyzullah Nach den Angaben des Chronisten Taskopruluzade handelte es sich bei diesem um einen Schuler des beruhmten Fadlullah dem Grundervater der Hurufibewegung Bei Feyzullah studierte er insbesondere die Fachrichtungen Logik und Astronomie Da Feyzullah jedoch sehr bald verstarb musste das Studium unterbrochen werden Studium in Kairo Bearbeiten Bedreddin und sein Cousin Mueyyid bin Abdulmumin studierten in Jerusalem bei hohen Rechtsgelehrten und lebten in den Raumen der al Aqsa Moschee Sie lernten den Handler Ali Kasmiri kennen der ihnen eine Wohnung und ausreichend Essen bereitstellte und sie mit bekannten Gelehrten zusammenbrachte Mit Unterstutzung von Ali Kasmiri kamen sie um 1395 uber Jerusalem nach Kairo In Kairo lebten Bedreddin und Mueyyid mit finanzieller Unterstutzung von Kasmiri und konnten ihre Studien fortfuhren Als folgenreich fur seinen spateren Lebensweg erwies sich die Bekanntschaft mit dem Lehrer fur Logik Mubarek Schah zu dessen Schulern auch der bekannte ʿAli ibn Muhammad al Dschurdschani Mir as Sayyid as Sarif Zain ad Din ʿAli ibn Muḥammad al Ḥusaini al Ǧurǧani gehorte Er lernte auch Dschelaleddin Hizir kennen der sich spater als Aydinli Hadschi Pascha einen Namen machen sollte und auch eine Zeit lang als Chefarzt der Kairoer Klinik tatig war Unter seinen Studienfreunden befanden sich auch der Dichter Ahmedi und Semseddin Fenari Sams ad Din Muḥammad al Fanari Bedreddin Seyyit Serif Dschurdschani und Dschelaleddin Hizir studierten eine Zeit lang gemeinsam beim Gelehrten Scheich Ekmeleddin Akmal ad Din Muḥammad ibn Muḥammad ibn Maḥmud al Babarti Bedreddin hatte sich in Kairo als Gelehrter bald einen Namen gemacht und wurde ca 1389 1390 vom agyptischen Mamelucken Sultan Barquq als Erzieher fur den Prinzen Faradsch an den Hof gerufen Diese Tatigkeit ubte er zwei oder drei Jahre lang aus Die Bekanntschaft mit Scheich Husain al Achlati dem Scheich einer Tekke brachte ihn zum Sufismus Al Achlati und Bedreddin wurden vom agyptischen Sultan mit Sklavinnen beschenkt Es waren zwei abessinischen Schwestern namens Maria und Gazibe Aus der Verbindung Bedreddins mit Gazibe wurde 1390 Ismail der Vater des Verfassers des Manakibname geboren Manakibname S 30 33 geboren Aufgrund einer Lebenskrise wurde Bedreddin ein Murid Scheich al Achlatis Die Grunde die Bedreddin in die Krise fuhrten sind nicht mehr nachvollziehbar Das prunkvolle Gewand jedenfalls das er sonst immer trug legte er ab und zog sich harene Kleidung an Alles was er besass verteilte er unter den Armen Dann packte er seine Bucher brachte sie an den Nil wo er sie versenkte Die Trennung von Buchern ist wohl eher symbolisch zu verstehen als ein Zeichen fur den Beginn des Lebens als Sufi Nach dem Tod Scheich al Achlatis wurde Bedreddin zu seinem Nachfolger zum Scheich des Ordens gewahlt Auf dieses Amt geht sein Titel Scheich zuruck Ruckkehr ins Osmanische Reich und Verwicklung in Aufstand Bearbeiten nbsp Dieser und der folgende Unterabsatz ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Passagen in den beiden Folgeabsatzen wirken jedenfalls teilweise wie aus einem anderen Werk abgeschrieben Es finden sich jedoch keine Einzelnachweise auch dort nicht wo sie wie bei einem Zitat in Anfuhrungszeichen zu erwarten sind Gerade sechs Monate im Amt begab sich Bedreddin der wahrend seines Aufenthalts im Nahen Osten den Titel Bedreddin i Rumi trug auf die Ruckreise nach seiner Heimatstadt Edirne Die osmanische Armee hatte in der Schlacht bei Ankara gegen den Mongolenfuhrer Timur eine schwere Niederlage erlitten der Sultan Yildirim Beyazid war in Gefangenschaft geraten das Reich der Osmanen wieder zerstuckelt Auf der Ruckreise soll Bedreddin auch Timur dem Mongolenherrscher begegnet sein In der Stadt Kutahya lernte er wohl auch Torlak Hu Kemal kennen einen Aufstandischen Im Jahre 1407 oder 1408 starb seine Frau Gazibe in Edirne 1411 wurde er zum Kadiasker Heeresrichter unter dem Sultanssohn Musa Celebi der wahrend des osmanischen Interregnums im europaischen Teil die Macht erobert und sich zum Sultan der Osmanen ausgerufen hatte Als infolge der Thronkampfe Musa von seinem Bruder Mehmed Celebi geschlagen und getotet wurde begann 1413 fur Bedreddin eine Zeit der Verbannung Ungeklart ist ob er sich im Hausarrest befand gefangengesetzt oder aber mit einer Rente befriedigt und aus der Politik gedrangt wurde 1416 floh Bedreddin aus dem Ort seiner Verbannung in Richtung Walachei gelangte nach Silistre und tauchte wahrend die Aufstande unter der Fuhrung seines Schulers 2 Borkluce Mustafas in Westanatolien tobten in Deliorman auf vermutlich um den Aufstand neue Krafte zuzufuhren und ihn auf den Balkan auszuweiten Als Mehmed Celebi nach der Erringung der Alleinherrschaft Sultan Mehmed I merkte dass sich viele seiner Gegner um Bedreddin scharten liess er ihn bald festnehmen und 1420 in Serez auf dem Marktplatz nackt ausgezogen offentlich hinrichten Bedreddin hatte bereits das Alter von 60 Jahren uberschritten Hinrichtung Bearbeiten Nach Angaben des Manakibname wurde Bedreddin weil fur ein Todesurteil nach islamischem Recht keine Handhabe gefunden werden konnte nach dem orf Verfahren arab ʿurf juristische Beurteilung basierend auf dem Gewohnheitsrecht also nach der Tradition abgeurteilt Es ist beachtenswert dass uberhaupt eine Verhandlung stattgefunden ein Fatwa eingeholt aber auch dass sein Eigentum unberuhrt blieb kommentiert A Mumcu in seinem Buch Osmanli Devletinde Siyasetten Katl Hinrichtungen aus politischen Grunden bei den Osmanen die Aburteilung Bedreddins Sicher uberliefert ist das Todesurteil Sein Blut ist legitim sein Besitz ist unrein sprich Sein Leben darf ihm genommen sein Besitz aber nicht angeruhrt werden Sein mystisch philosophisches Hauptwerk Varidat blieb jahrhundertelang verboten der Besitz dieses Werkes wurde vielfach mit dem Tode geahndet Bei der Verurteilung Bedreddins treffen wohl zwei Grunde zusammen Zum einen war er in die Erhebungen gegen die osmanische Krone involviert Zumindest stellte er eine Gefahr fur den Sultan dar Andererseits handelte es sich bei ihm um einen hohen Gelehrten seiner Zeit zugleich um einen geistlichen Wurdentrager der eines der diesbezuglichen hochsten Amter bekleidet hatte Er war jedoch auch weiterhin ein einflussreicher und im Volke sehr beliebter Mystiker und Ordensfuhrer dessen unorthodoxe Vorstellungen bekannt waren Daher erscheinen die Versuche aus dem Fatwa alleine abzuleiten er sei an den Aufstanden selbst nicht beteiligt weit hergeholt Angesichts der Tatsache dass seine rechtswissenschaftlichen Werke eine sehr lange Zeit noch Verwendung fanden konnen es nicht diese gewesen sein die die orthodoxen Krafte zum Handeln veranlassten sondern eher seine in Varidat dargelegten Vorstellungen die die Grundannahmen der islamischen Religion betreffen Werke Bearbeiten nbsp Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Text mit seinen Erganzungen und Erklarungen in eckigen Klammern wirkt wie die Ubernahme aus einem anderen Werk das nicht angegeben ist Es finden sich keinerlei Einzelnachweise obwohl der Text geradezu danach schreit Eine Liste der Werke Bedreddins enthalt das Manakibname des Halil und die Chroniken des Taskopruluzade Diese sind 1 Ukudu l cevahir 2 Lataif ul Isarat 3 Ǧamiʿ ul fuṣulain gedruckt in Bulaq 1301h 4 Teshil 5 Nuru l kulub tefsiri und 6 Varidat Trotz der Fulle der Literatur uber Bedreddin der vielen Monographien und der kaum mehr zu uberblickenden kleineren Arbeiten und Wurdigungen liegt bis heute keine geschlossene Aufarbeitung der Werke und somit auch der religiosen Ansichten Bedreddins vor Seine Anhanger waren zumindest nach den offiziellen Fatwas orthodoxer Gelehrter und Religionsoberhaupter Scheich ul islam Unglaubige und Unruhestifter die verfolgt wurden Die Bedreddinforschung begann erst in den 1920er Jahren zunachst mit Franz Babinger S Yaltkaya A Golpinarli und Mehmet Fuat Koprulu Ein unvollendeter Kommentar serh von Muhammed Nur zum Werk Varidat war nur wenigen zuganglich Juristische Beitrage Bearbeiten Die umfangreichsten Arbeiten Bedreddins betreffen das Gebiet der Rechtsprechung In Camul ul fusu leyn Ǧamiʿ ul fuṣulain einem breit angelegten Werk in arabischer Sprache das in seiner Zeit als Heeresrichter im Dienste von Musa Tschelebi 1413 innerhalb von zehn Monaten verfasst wurde und vermutlich fur die Hand des Richters bestimmt war begrundet er seine Auffassung von der Unabhangigkeit des einzelnen Richters gegenuber der Tradition und der weltlichen Macht den Herrscher eingeschlossen Er erklart darin eine Urteilsfindung die nicht auf der eigenen Uberzeugung des Richters grundet sondern aufgrund der Uberzeugung einer anderen Person zustande gekommen ist als verwerflich und sundhaft Er bestarkt den Richter auch beim Heranziehen traditioneller Urteile die veranderten Rahmenbedingungen in die Urteilsfindung einzubeziehen Der Versuch Bedreddins eine Zweiteilung der Macht durch die Starkung der Autonomie des Rechts zu erreichen findet sich erst wieder fortgesetzt mit der Mecelle Mecelle i Ahkam i adliye dem Zivilgesetzbuch des osmanischen Reiches aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Weil Bedreddin sich nicht mit der Zusammenstellung bestehender Urteile begnugte sondern nach Grundsatzen fur die Urteilsfindung suchte gehort er fur N Kurdakul zu den bedeutendsten osmanisch turkischen Juristen Bis in die Mitte des 16 Jahrhunderts hinein wurden zahlreiche Abschriften seiner Werke hergestellt Besonders oft wurden die Werke Camul ul fusu leyn und Teshil die beide jeweils etwa tausend Seiten umfassen abgeschrieben Es liegen noch mindestens zehn undatierte Abschriften dieser Werke vor Wahrend von den juristischen Werken in unregelmassigen Abstanden neue Abschriften angefertigt wurden wurde das im Vergleich bescheiden anmutende Buchlein Varidat von seinen Anhangern sorgsam verborgen gehalten der Besitz von der orthodoxen Geistlichkeit unter Strafe gestellt Bei dem verschollenen Werk Teshil das er 1415 beendete handelte es nach den Angaben Bedreddins um einen Kommentar zum eigenen Rechtswerk Lataif ul Isarat in dem er sich mit der juristischen Wissenschaft auseinandergesetzt habe Uber die Entstehungsgeschichte des Teshil schreibt er Ich der als Sohn des Richters von Simavne bekannte Mahmud Sohn Isra ils ein schwaches Geschopf Gottes Er soll ihn von den Handen der Unterdrucker und ihrer Helfer retten seine Schande bedecken und Trauer und Ungluck von ihm abwenden und entfernen Gott ermoglichte mir mein juristisches Werk mit dem Titel Lataif ul isarat fertigzustellen Dem Leser fiel es schwer dieses Werk zu verstehen Um das Verstandnis der Grunde die zum Verfassen Anlass waren zu erleichtern darin enthaltene und schwer verstandliche geheime Bedeutungen zu klaren und die diesbezuglich festgestellten Stellen abzuarbeiten aber auch um eine negative Aufnahme meines Buches zu verhindern habe ich ohne Zogern mit ihrer Erklarung und Interpretation begonnen Dabei habe ich an die Tausend feine und kleine juristische Angelegenheiten mitgeteilt Die Bemerkungen die ich mit Ekval betitelt habe stammen falls keine anderen Hinweise vermerkt sind von mir und sind keine Wiedergabe von Erzahlungen oder nur auswendig Gelerntes Varidat Bearbeiten In seinem religios philosophischen Werk Varidat konzentriert sich Bedreddin auf die urreligiosen Themen Erschaffung Universum das Verhaltnis Gott Mensch Engel Traume Glaubensvorschriften Tod und Jenseits Varidat ist ein Wort arabischer Herkunft und hat die Bedeutungen Erinnertes das an das Innere Scheinende Einsichten Varidat liesse sich ohne Probleme auch als Offenbarungen wiedergeben Varidat ist eine Schriftgattung die sich ausschliesslich mit religiosen Fragen im sufistischen Sinne befasst und eine Art sufistischen Katechismus darstellt Yaltkaya schreibt uber den Typus des Varidat Genauso wie Politiker ihre Memoiren schreiben tragen sie Anm die Sufis diese Inspirationen unter den Namen Varidat oder Vakiat zusammen Formale Aspekte Bearbeiten Das Varidat Bedreddins lasst keine klare Gliederung erkennen Als roter Faden zieht sich die Darlegung eines inneren Sinnes bzw der tieferen Bedeutung religioser Begriffe aus den heiligen Schriften Varidat ist tatsachlich ein Konglomerat heterodoxer Vorstellungen und Gedankengange die mit diversen Bezugen auf allgemeingebrauchliche religiose Floskeln Hinweise auf die Worte des Propheten und religiose Texte verdeckt gehalten sind Dabei mischen sich verschiedene literarische Elemente Exempel Sprichworter Zitate Gebete Es gibt Vermutungen wonach es sich bei dieser Arbeit um eine nachtragliche Zusammenstellung seiner Vortrage handelt die vermutlich durch seine Schuler zusammengetragen wurden Im Varidat stellt Bedreddin Elemente orthodoxer wie auch sufistisch heterodoxer Anschauung meistens unvermittelt nebeneinander Seine Argumente bedienen sich in den meisten Fallen des Koran Wo er seine Thesen nicht mit einem Beleg aus den heiligen Buchern absichern kann und er mit seiner Ansicht in einen offenen Widerspruch mit der sunnitisch orthodoxen Betrachtung zu geraten droht weicht er unter Verweis auf den wissenden Sufi aus Dieser sei gezwungen dem Volke seine Botschaft nur in einer verstandlichen und zugleich auch verschleierten Form zu erklaren Die vorliegenden turkischsprachigen Ubersetzungen des Varidat sind sehr unterschiedlich in Gliederung und Begrifflichkeit Zudem machen sie keine gesicherten Angaben uber ihre Quellen Es ware daher oft angebrachter von diesen Ubersetzungen als kommentierte Wiedergaben zu sprechen Hauptthesen Bearbeiten Die Vorstellungen die Bedreddin in seinem Werk Varidat darlegt heben sich zwar nur in wenigen Positionen von den ublichen Arbeiten im Rahmen der islamischen Mystik ab doch diese wenigen betreffen die Kernfragen des islamischen Weltbildes Sie lassen sich anhand seiner Ausfuhrungen im Varidat als Thesen formulieren Der Prophet ist notwendigerweise ein Didakt Das Jenseits und die Auferstehung sind als Symbole aufzufassen Sie sind keine Wahrheiten im naturalistischen Sinne Die beiden Welten das Diesseits und das Jenseits sind zeitgleich Es handelt sich bei diesen um parallele Welten Die Begriffe Holle Paradies Sunde und Wohltat haben lediglich eine symbolische Bedeutung Es gibt keine Wieder Auferstehung ehemals toter Korper Der Sinn einer Handlung ist immer der Form vorzuziehen Am Ende des Pfades der Erkenntnis steht der wissende Mensch Dieser ist der von den Formen und Formalien der Welt befreite Idealmensch Insan i kamil Rezeption Bearbeiten S Yaltkaya beurteilt die Varidat Bedreddins als sehr hastig verfasst Er schreibt In diesem Buch das fur viel Unruhe gesorgt hat gibt es keine einzige Originalitat Bedreddin hat in seinem Buch keinen einzigen neuen Gedanken formuliert Hans Joachim Kissling schliesst sich dieser Meinung an S Yaltkaya ist hingegen folgender Ansicht Weil Bedreddin diese Gedanken zum ersten Mal in die Welt des Tasavvuf brachte wurde er abgeurteilt Das Werk Varidat polarisierte seine Leser stark So schrieb Nureddin Zade Muslihuddin Mustafa gestorben 1573 ein Anhanger des Bali aus Sofia Die von Bedreddin stammende und als Varidat bekannte Abhandlung ist eine Probe fur den Menschen Man kann es nur ablehnen oder anerkennen Ein Teil des Volkes ist der Abweichung heimgefallen und hat diejenigen die ihnen folgten vom rechten Weg abgebracht Ein Teil hat geschwiegen weil es die Stutzen des Islam nicht kannte ja selbst von diesen Schweigenden glaubte ein Teil dass auch die Weisen wie Seyh i Ekber Ibn Arabi von seinem Bedreddins Glauben sei Gott behute konnen sich Tiere zu Engeln gesellen Yavsi Muhammed Muhiyiddin Imadi gestorben 1516 der Vater des beruhmten Scheich ul islam Kanuni Sultan Suleymans Ebussuud Efendi lobt das Werk Varidat in hochsten Tonen Die Diskussion uber das Werk wurde uber viele Jahrhunderte hinweg sehr polemisierend weitergefuhrt Lehren BearbeitenDas Dilemma der Propheten Bearbeiten Die Propheten sind fur Bedreddin zweifelsohne Abgesandte Gottes Sie mussen sich jedoch bei der Verkundung gottlicher Wahrheit der Vielfalt in der menschlichen Verstehenskraft anpassen um uberhaupt verstanden zu werden Eine Konsequenz dieser These Bedreddins ist dass die heiligen Schriften somit auf die Stufe des menschlichen Verstandes geholt werden und somit die Unzulanglichkeiten des Menschen gegenuber Gott teilen Wenn das geschriebene oder uberlieferte Wort der Propheten das Resultat einer padagogischen Reduktion widerspiegelt sind sie nicht mehr wortlich zu befolgen sondern stets nach ihrem Sinn zu befragen Bedreddin vertritt die These dass jeder Mensch nur im Masse seiner Erkenntnisfahigkeit begreifen konne Daher sei der einfache Mensch deshalb auf Bilder und Gleichnisse angewiesen Die Propheten vergleicht Bedreddin in einem Gleichnis mit Eltern Um ihre Kinder zum Guten zu leiten erschrecken sie sie mit unwirklichen Dingen oder ermuntern sie mit unmoglichen Erwartungen Er weist damit auf ein Paradoxon hin Der Prophet befindet sich hier in dem Dilemma des Aufklarers dessen Wahrheit von der Zielgruppe nicht verstanden wird Er muss daher seine Wahrheit padagogisch darbieten und schafft dadurch gezwungenermassen Bilder die zum Selbstzweck geworden die Menschen irrefuhren Fur Bedreddin sind die Worte der Propheten und gereinigter Menschen wahr viele Menschen deuteten diese nur falsch Die heiligen Bucher stellen fur ihn keineswegs den besten Weg dar zu einem Verstandnis der gottlichen Wahrheit zu kommen Glaubst du dass du mit dieser verwirrten Seele Gott und die Propheten kennst und mit Lesen der Bucher auch ihre Bedeutung verstanden hast fragt er und fuhrt fort Solange du dich mit dem Unterricht beschaftigst entfernst du dich vom Verstandnis der Wahrheit Religiose Pflichten Bearbeiten Bei religiosen Pflichten fragt Bedreddin nach dem inneren Sinn Dieser sei entscheidend nicht die Form Das Gebet wird erst sinnvoll wenn sich durch ihn Seelen dem Wahren nahern Die aussere Form eines Gebetes ist lediglich von sekundarer Bedeutung Alle Gebete und Fursprachen auch Bittgaben d Verf sind nur Mittel die Moral zu verbessern und das Innere auch das Selbst d Verf zu reinigen Es gibt keine festgelegte Zeit Begrenzung oder Bedingung des Gebetes In welcher Form es auch ausgefuhrt wird es entspricht dem Willen Gottes Ziel und Zweck des Gebets sei es die Seelen von ihrer verganglichen Existenz zu losen und sich dem hochsten Wesen das keinen Anfang hat zuzuwenden So ist es fur ihn folgerichtig wenn er in Varidat auch den von heterodoxen Gruppierungen bevorzugten und von der Orthodoxie schwer verfolgten Gebetstanz semah in Schutz nimmt Wenn Menschen deren Wesen rein ist einen schonen Ton horen wenden sich ihre Seelen zu Gott Ihr Inneres entleert sich von den diesseitigen Sorgen und wird erfullt von der Liebe Gottes Kann eine Tatigkeit fragt Bedreddin die einen Menschen zu Gott fuhrt verboten werden Kann ein solches Vorgehen einem Muslim entsprechen Das Gott Mensch Verhaltnis Bearbeiten Die Vorstellung Gottes ist bei Bedreddin nicht eindeutig Sie ist mal pantheistisch mal monistisch mal monotheistisch Gott ist eine Ursubstanz die sich in den sichtbaren Formen des Diesseitigen ausdruckt Damit ware auch die Schopfungsgeschichte selbst als ein einmaliger Akt nicht mehr zu halten Zwar spricht er oft vom Akt der Schopfung und den Absichten eines schopferischen Gottes der einen ausgepragt anthropomorphen Charakter bekommt doch ist seine Vorstellung von den beiden Welten durchaus geeignet Gott als ein undefinierbares gestaltloses und getriebenes Etwas zu sehen dem die Schopfung entspringt ohne dass es dafur einer besonderen Absicht bedarf Aus diesem Grunde kann die Welt fur Bedreddin nur ohne Anfang und ohne Ende sein Er gerat auch an dieser Stelle in einen Widerspruch mit der Vorstellung des Jungsten Gerichts Nach Bedreddin ist der Wille Gottes wesensbedingt kann in keiner Sprache erklart werden Wesensbedingt bedeutet hier dass eine Wesenheit keinen anderen Grund zu ihrer Existenz benotigt als sich selbst Es bedeutet aber zugleich auch eine Abhangigkeit nicht anders sein zu konnen Gott kann sich nicht dagegen wehren eine Form anzunehmen Er lasst sich aber nicht auf seine jeweilige Form reduzieren Im Wesen Gottes ist die Neigung des Aus Sich Tretens und des Sichtbar Werdens die sich in sichtbaren Dingen verwirklichen Auch die Liebe entstammt dieser Neigung und ist wesensbedingt Also ist auch die Neigung wesensbedingt wie der Wille Gottes Gott als der Urgrund mit der Neigung ausgestattet sich zu Formen zu konzentrieren und aus sich herauszutreten hat folglich keinen Anfang Daraus folgt auch dass die Welt kein Ende besitzen kann eine den Ankundigungen des Koran deutlich widersprechende Position Der Weg des Menschen das Schicksal und die Entschlossenheit Bearbeiten Der Mensch steht im Mittelpunkt von Bedreddins Anschauung Die religiose Uberlieferung von der Gottebenbildlichkeit des Menschen sei nicht bildlich gemeint sondern geistig Gott sei fern von allen sinnlich erfassbaren Bildern Sinnlich erfassbare Bilder gehoren in die Wirklichkeit der menschlichen Sphare alem Das Abbild besteht auf diesen Stufen aus dem Eigentlichen Und das Eigentliche des Menschen ist seine Erschaffung nach dem Ebenbild Gottes Der besondere Stellung des Menschen beruht ihm zufolge darauf dass dieser als einziges Lebewesen Kenntnis von den gottlichen Namen habe Der Mensch pendele zwischen Gott Sein und Erdenwesen Sein obwohl er die Verkorperung des inneren Gesichtes des Gottlichen sei Das Ziel der Entwicklung des Menschen sei die Stufe des insan i kamil des wissenden oder weisen Menschen Dieser sei von der Erfullung religios vorbestimmter Rituale und Vorschriften entbunden da ihm das verschleierte Geheimnis selbst sichtbar geworden sei Wie jedoch wird das Geheimnis entschleiert Sich dem verschleierten Geheimnis nahern heisst fur Bedreddin zwischen dem Sein und dem Nicht Sein zu pendeln sich vom Sichtbaren das scheinbar und verganglich ist zu losen Hier zeigt sich Bedreddins Nahe zu Vorstellungen der Batini Bezogen auf die Frage der Schicksalhaftigkeit der Welt unterscheidet Bedreddin zwischen wissenden und unwissenden Menschen Der wissende Mensch wisse um Gott als Ursprung seiner selbst und somit auch seines Handelns Demgegenuber fasse der unwissende Mensch Gott und sich selbst als getrennt auf und erliege entweder der irrigen Annahme von vollkommener Freiheit oder von Pradestination Absage an die Jenseitsvorstellung des Korans Bearbeiten Das Diesseits und das Jenseits sind fur Bedreddin zwei Aspekte einer Welt die zusammen Gott darstellen Insbesondere in den Fragen des Jenseits setzt er sich entschieden von der Orthodoxie ab Die islamische Vorankundigung des Jungsten Gerichts und der Auferstehung von den Toten wird fur ihn durch die immer gegenwartige Einheit des Seienden gegenstandslos Bedreddins Vorstellungen dass weder Gott noch die Welt uber einen Anfang und ein Ende verfugen und der Schopfungsakt auf die Auflosung und die Neuverdichtung der gottlichen Substanz zuruckzufuhren ist macht eine Ruckkehr zu orthodoxen islamischen Positionen unmoglich Dabei gehort die Vorankundigung des Jungsten Tages Yaum al qiyama zu den wichtigsten Grundsatzen des islamischen Bekenntnisses Erst die Akzeptanz dieser Tatsache macht den orthodoxen Muslimen aus Bedreddin lost sich teilweise von der Vorstellung eines drohenden und strafenden Gottes Er befurchtet man wurde nur des zu erwartenden Lohnes im Jenseits wegen und nicht um des Glaubens selbst willen glauben Bedreddin unterscheidet zwei Welten eine Welt des Sichtbaren und eine des unsichtbaren Geistes alemi gayb melekut die der Engel und der Seelen Er nennt die unsichtbare Welt auch das Land der Traume Hierher gehoren die gereinigten Gattinnen Huri d Verf Palaste Fruchte und ihnen Gleichendes Auch der Dschin Geistwesen d Verf gehort in die Welt der Traume obwohl die die ihn sehen glauben ihn in dieser Welt gesehen zu haben Auch die geheime Welt ist in seinem Wesen Gott Sein Geheimnis ist nur scheinbar Alle Daseinsstufen befinden sich in der Welt der Dinge wenn diese Dinge verschwinden bleibt nichts ausser den Seelen ruh d Verf und die entkleideten abstrakten Wesen ubrig Zu allen Zeiten hatten Muslime die die unmittelbare Ankunft des Jungsten Gerichts erwartet Bedreddin hat eine eigene Deutung des Jungsten Tages Soweit bekannt schreibt er dass kiyamet der Jungste Tag das Ausloschen der Erscheinung einer Person und seiner Herrschaft uber die Attribute bedeutet Der Jungste Tag ist fur ihn nichts anderes als der Tod des Einzelnen Da sich die Seele und die Substanz nach seiner Ansicht nicht aufteilen lassen beginnt nach der Auflosung ein neues Zusammenfugen der Substanz Bedreddin bleibt im Rahmen mystischer Einheitsvorstellungen und fuhrt sie konsequent fort Den Lohn fur glaubiges Leben verlagert Bedreddin daher vom Jenseits in ein diesseitiges selbstverantwortetes gottlich ethisches Verhalten Doch wie in dieser Einheitsvorstellung Gottes der fur das Bose verantwortliche Teufel zu denken ist verschweigt Bedreddin wohlwissentlich Hier lost sich die Einheit des Seins und grenzt in ublich orthodoxer Manier den Teufel Iblis vom Gottlichen ab Ergebung bedeutet Emanzipation Bearbeiten Bedreddin legt der Allmacht Gottes Beschrankungen auf Laut Bedreddin konne dieser nichts wollen was der Qualitat der Dinge widerspricht Sein Wollen verwirklicht sich entsprechend der Natur der Dinge Der Allmachtige ist also nicht allmachtig Es gebe keinen Wesensunterschied zwischen Gott und dem Menschen also auch keinen in der Freiheit Der Mensch solle akzeptieren dass er selbst Gott sei und den Willen und die Tatigkeit sich selbst zuschreiben Was man Gott zuspricht steht auch dem Menschen zu Bedreddin durchlochert das Dogma der fatalistischen Gebundenheit des Einzelnen an ein vorbestimmtes gottliches Schicksal kismet und begrundet zugleich eine neue Abhangigkeit Aus dieser Gebundenheit konne es kein Entweichen geben Solche Gedanken waren und sind insbesondere wenn sie im Falle Bedreddins von dem hochsten Richter des Landes stammen fur die sunnitische wie auch schiitische Orthodoxie Gotteslasterungen Der orthodoxe Islam spricht zwar vom Recht des Einzelnen uber das Ich li nafsika alaika haqqun Du selbst hast dir gegenuber Rechte beginnt dieses aber zugleich zu regeln indem er sehr detaillierte Bestimmungen uber ein sittlich geistiges Leben festsetzt Spatere Beurteilung und literarische Rezeption BearbeitenFur Yavsi Muhammed Muhiyiddin Imadi gestorben 1516 ist Bedreddin ein Sultan in den Reihen der Wissenden von Gott und Glauben Ganz anders sein Sohn der beruhmte Scheich ul islam Kanuni Sultan Suleymans Ebussuud Efendi der als ranghochster Geistlicher zur beruhmtesten Figur islamischer Inquisition emporstieg Auf ihn gehen Bedreddin und seine Varidat betreffende Rechtsurteile zuruck worin die Anhanger Bedreddins als offenkundig Unglaubige eingeschatzt wurden die getotet werden mussen Die Bedreddin Rezeption hat sich mit der Zeit gewandelt Im Jahre 1900 stellte der bekannte deutsch turkische Publizist Friedrich Schrader unter dem Pseudonym I Schiraki Ischtiraki in der Kulturbeilage des SPD Parteiblattes Vorwarts Die Neue Welt Scheich Bedreddin und seinen Gefahrten und Junger Borkluce Mustafa als erste mohammedanische Kommunisten vor 3 Der turkische Poet Nazim Hikmet verfasste im Gefangnis in Bursa 1932 1934 sein beruhmtes Epos vom Scheich Bedrettin nachdem er eine Schrift uber Bedreddin gelesen hatte und ihm bewusst wurde wie nahe er den Ideen des marxistischen Sozialismus gestanden hatte 1936 4 Es ist nicht bekannt ob der des Deutschen Machtige Hikmet hatte als Schuler an der Marineschule in Halki 1917 18 den altesten Sohn von Friedrich Schrader kennengelernt der dort als Marine Stabsdolmetscher des Kommandeurs der Schule Kapitanleutnant Kurt Bocking diente Bedreddin durch den Aufsatz von Schrader kennengelernt hatte Das islamische Lager in der Turkei versucht gegenwartig mit Vehemenz den Gelehrten Bedreddin aus dem heterodoxen Lager herauszulosen und in das islamische Lager zu integrieren Literatur BearbeitenMichel Balivet Islam mystique et revolution armee dans les Balkans ottomans Vie du Cheikh Bedreddin le Hallaj des Turcs 1358 59 1416 Ed Isis Istanbul 1995 Nazim Hikmet Das Epos von Scheich Bedreddin Sohn des Kadis von Simavne Ararat Verlag Berlin 1982 ISBN 3 921889 09 X Mesut Keskin Die Toleranzidee in der anatolischen Heterodoxie am Beispiel Scheich Bedreddin Mahmud Isra ils mit Bezugen zur interkulturellen Erziehung Dissertation an der FU Berlin Mikrofiche Ausgabe 2001 Hans Joachim Kissling Das Menaqybname Scheich Bedr ed Din s des Sohnes des Richters von Samavna In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Band 100 1950 S 112 176 Hans Joachim Kissling Bedreddin Simavna Kadisioglu In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 1 Munchen 1974 S 168 170 Hans Joachim Kissling Badr al Din b Ḳaḍi Samawna In The Encyclopaedia of Islam New Edition Band I S 869 Mufid Yuksel Simavna Kadisioglu Seyh Bedreddin Haziran 2002 ISBN 975 6920 13 0 turkisch Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Scheich Bedreddin im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Kissling Badr al Din b Ḳaḍi Samawna In The Encyclopaedia of Islam New Edition Ernst Werner Walter Markov Geschichte der Turken Akademie Verlag Berlin 1978 S 43 I Schiraki Boreklidsche Pascha der erste muhamedanische Kommunist In Die Neue Welt Beilage zum Vorwarts Jahrgang 1900 S 139 147 Dietrich Gronau Nazim Hikmet rororo Bildmonographie 1991 ISBN 3 499 50426 X S 86 f Normdaten Person GND 118637762 lobid OGND AKS LCCN n84017824 VIAF 78822492 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bedreddin ScheichALTERNATIVNAMEN Bedreddin Seyh شيخ بدر الدين بن قاضى سماونا osmanisch KURZBESCHREIBUNG islamischer Theologe und PhilosophGEBURTSDATUM 3 Dezember 1358GEBURTSORT SimavnaSTERBEDATUM 18 Dezember 1420STERBEORT Serez Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scheich Bedreddin amp oldid 238238084