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Maximilian Friedrich Wilhelm August Leopold von Schwartzkoppen 24 Februar 1850 in Potsdam 8 Januar 1917 in Berlin war ein preussischer General der Infanterie sowie Militarattache Er ist heute vorwiegend wegen seiner Rolle in der Dreyfus Affare bekannt Maximilian von Schwartzkoppen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Militarkarriere 2 Schriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Maximilian von Schwartzkoppen entstammte der um 1500 erstmals in Braunschweig urkundlich genannten Burgerfamilie Swartekop deren Mitglieder im Jahr 1688 in den Reichs sowie erblandisch osterreichischen rittermassigen Adelsstand erhoben wurden Er war der Sohn des spateren preussischen Generals der Infanterie Emil von Schwartzkoppen 1810 1878 und dessen erster Ehefrau Anna Maria Luise von Ditfurth 1816 1865 Militarkarriere Bearbeiten Schwartzkoppen trat Ende der 1860er Jahre in die Preussische Armee ein 1870 nahm er am Deutsch Franzosischen Krieg teil Von 1885 bis 1888 gehorte er als Hauptmann dem Generalstab an Danach war er militarischer Begleiter des Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen Darmstadt Vom 10 Dezember 1891 bis zum 15 November 1897 fungierte Schwartzkoppen als deutscher Militarattache in Paris 1 In dieser Funktion oblag ihm die Pflege der militarpolitischen Beziehungen des Deutschen Reiches zu Frankreich Inoffiziell beschaffte er auch fur den deutschen Nachrichtendienst Informationen uber das franzosische Heer worauf sich seine Rolle in der Dreyfus Affare begrundet Im Fruhjahr 1894 hatte ein zunachst nicht identifizierter franzosischer Offizier Schwartzkoppen militarische Geheiminformationen zum Kauf angeboten Die Putzfrau Marie Bastian entwendete am 25 September aus seinem Papierkorb ein sogenanntes Bordereau ein Schreiben das Unterlagen begleitet und leitete es gemeinsam mit anderen Papierfragmenten an den franzosischen Nachrichtendienst weiter der sie regelmassig fur solche Dienste bezahlte Das zerrissene nicht unterschriebene Bordereau wurde vom Nachrichtendienst wieder zusammengesetzt Im Brief war festgehalten welche Dokumente an den deutschen Nachrichtendienst ubergeben worden waren Das waren zwar keine gravierenden Geheimnisse doch das Bordereau war fur den franzosischen Nachrichtendienst der eindeutige Hinweis dass ein Offizier des franzosischen Generalstabs Informationen an den deutschen Nachrichtendienst verkaufte In der Folge wurde der aus dem Elsass stammende judische Offizier Alfred Dreyfus verdachtigt Schwartzkoppens Informant zu sein offentlich angeklagt und trotz erheblicher Zweifel an seiner Schuld verurteilt Spater gelang es die Unschuld Dreyfus nachzuweisen der wie sich zeigte vor allem aus antisemitischen Motiven angeklagt und durch gefalschte Dokumente belastet worden war Spatere Untersuchungen zeigten dass tatsachlich der Offizier Ferdinand Walsin Esterhazy Kommandeur eines Bataillons des 74 Infanterieregiments in Rouen das Angebot an Schwartzkoppen gerichtet hatte 2 Schwartzkoppen selbst bestatigte die Unschuld Dreyfus Jahrzehnte spater in seinen Lebenserinnerungen die 1930 postum durch Bernhard Schwertfeger den Bearbeiter von Schwartzkoppens Nachlass herausgegeben wurden Insbesondere in Frankreich wurden sie in den fruhen 1930er Jahren als Les carnets de Schwartzkoppen La verite sur Dreyfus edites par Bernhard Schwertfeger et traduits sur le texte allemand par Alexandre Koyre preface Lucien Levy Bruhl ein Bestseller Am 11 September 1907 erhielt Schwartzkoppen den Charakter als General der Infanterie Er stand ausserdem a la suite des Kaiser Franz Garde Grenadier Regiments Nr 2 in Berlin und war u a Inhaber des Roten Adlerordens I Klasse mit Eichenlaub des Kronenordens I Klasse sowie Rechtsritter des Johanniterordens 3 Wahrend des Ersten Weltkriegs wurde Schwartzkoppen am 6 Juli 1916 Kommandeur der neu aufgestellten 202 Infanterie Division 4 mit der er an der Ostfront zum Einsatz kam David Lewis beschrieb Schwartzkoppens ausseres Erscheinungsbild als das des preussischen Offiziers schlechthin hoch gewachsen schlank aber athletisch von stahlerner Eleganz und das Entzucken eines jeden militarischen Schneiders 5 Schriften BearbeitenMaximilian von Schwartzkoppen Bernhard Schwertfeger Hrsg Die Wahrheit uber Dreyfus Aus dem Nachlass bearbeitet von Bernhard Schwertfeger Verlag fur Kulturpolitik Berlin 1930 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maximilian von Schwartzkoppen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Maximilian von Schwartzkoppen im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Paul Alexis Naturalisme pas Mort Lettres inedites de Paul Alexis a Emile Zola 1971 S 447 William Fortescue The Third Republic in France 2000 S 53 Rangliste der Koniglich Preussischen Armee und des XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps fur 1909 Hrsg Kriegsministerium Mittler amp Sohn Berlin 1909 S 139 Ehren Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres Hrsg Deutscher Offizier Bund Mittler amp Sohn Berlin 1926 S 115 David L Lewis Prisoner of Honour The Dreyfus Affair 1975 S 76 Normdaten Person GND 127290702 lobid OGND AKS VIAF 47779522 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwartzkoppen Maximilian vonALTERNATIVNAMEN Schwartzkoppen Maximilian Friedrich Wilhelm August Leopold von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer General der Infanterie sowie MilitarattacheGEBURTSDATUM 24 Februar 1850GEBURTSORT PotsdamSTERBEDATUM 8 Januar 1917STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian von Schwartzkoppen amp oldid 238193956