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Marie Charles Ferdinand Walsin Esterhazy 16 Dezember 1847 in Paris 21 Mai 1923 in Harpenden England war ein franzosischer Offizier und Spion fur Deutschland Er war der Ausloser der Dreyfus Affare Er ubergab gegen Bezahlung militarische Geheimdokumente an den deutschen Militarattache in Paris Maximilian von Schwartzkoppen Diesen Verrat hatte die Justiz ursprunglich Alfred Dreyfus zugeschrieben und ihn dafur verurteilt Ferdinand Walsin Esterhazy um 1895 Das zerrissene und wieder zusammengeklebte Bordereau mit dem Walsin Esterhazy den Deutschen geheime Informationen anbot Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalsin Esterhazy war der Sohn des Generals und Divisions kommandanten im Krimkrieg Louis Joseph Ferdinand Walsin Esterhazy 1807 1857 1 und dessen Ehefrau Marie Therese Zelie Dequeux de Beauval Entfernt war er mit der ungarischen Magnatenfamilie Esterhazy verwandt Sein Grossvater Jean Marie Auguste Walsin Esterhazy 1767 1840 geboren in Valleraugue im Departement Gard war der uneheliche Sohn von Grafin Marie Anne Esterhazy de Galantha 1742 1823 und von Marquis Jean Andre Cesar de Ginestous 1725 1810 Der franzosische Arzt Dr Walsin Leibarzt der Esterhazys adoptierte Jean Marie als seine Eltern verstorben waren Ferdinand Walsin Esterhazy wuchs in Frankreich auf und war Schuler des Lycee Bonaparte heute Lycee Condorcet Nach der Schule trat er in die Legion von Antibes ein eine 1866 gegrundete Freiwilligenlegion der papstlichen Streitkrafte die den Kirchenstaat beschutzen sollte Als der Zweck der Legion 1870 nach italienischer Annexion des Kirchenstaats obsolet geworden war nahm er auf franzosischer Seite am Deutsch Franzosischen Krieg teil Nach diesem Krieg war er 1874 im Range eines Capitaine als Ordonnanzoffizier des Generals Francois Grenier tatig 1877 wurde er dem Deuxieme Bureau der Geheimdienstabteilung der Armee zugeteilt Ab 1894 begann er fur die deutsche Seite zu spionieren wohl uberwiegend aus finanziellen Motiven Nachdem im November 1897 Mathieu Dreyfus der Bruder des zu Unrecht verurteilten Alfred Dreyfus an den Kriegsminister geschrieben und Walsin Esterhazy als Autor des Bordereau mit dem Spionageangebot an den deutschen Botschafter bezeichnet hatte verlangte Walsin Esterhazy selbst einen Militarprozess gegen sich in dem er trotz schwerwiegender Vorwurfe am 11 Januar 1898 in einem Geheimverfahren freigesprochen wurde Wahrend Emile Zola daraufhin sein beruhmtes J accuse veroffentlichte und nun selbst wegen Beleidigung der Armee verurteilt wurde gab Ferdinand Walsin Esterhazy schliesslich im Juli 1899 in der Zeitung Le Matin zu das besagte Bordereau geschrieben zu haben behauptete aber dass dies auf Anweisung seiner Vorgesetzten geschehen sei Noch im gleichen Jahr unehrenhaft aus der franzosischen Armee entlassen floh er nach London und verbrachte den Rest seines Lebens im englischen Exil Uber lange Jahre verarmt klagte er dass Juden seine Existenz zerstort hatten und die Armee ihn verraten hatte Die Forchtensteiner Linie der Familie Esterhazy zahlte ihm spater mindestens 50 000 Francs damit er sich nicht mehr Esterhazy sondern Jean de Voilemont nannte 2 Eine kleine Erbschaft sicherte ihm schliesslich ein Auskommen bis er unter verschiedenen Pseudonymen als Journalist Arbeit fand Walsin Esterhazy starb 1923 Er behauptete noch kurz vor seinem Tode er habe den Bordereau im Auftrag von Jean Sandherr dem damaligen Leiter des Nachrichtendienstes verfasst 3 Walsin Esterhazy war seit dem 6 Februar 1886 mit Anne Marie de Nettancourt Vaubecourt 1864 1944 verheiratet Sie hatten zwei Tochter Claire Marie Everilda Walsin Esterhazy 1887 1965 4 Schauspielerin bekannt unter dem Namen Hilda Robesca und Marie Alice Armande Valentine Walsin Esterhazy 1889 1976 5 Klavierlehrerin Literatur BearbeitenHenri Guillemin L enigme Esterhazy Gallimard Paris 1962 Jean Doise Un secret bien garde Histoire militaire de l Affaire Dreyfus Le Seuil Paris 1994 ISBN 2 02 021100 9 George Whyte Die Dreyfus Affare Die Macht des Vorurteils Ubersetzung aus dem Englischen von Oliver Mallick Vorwort von Sir Martin Gilbert Lang Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 631 60218 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand Walsin Esterhazy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage der Familie EsterhazyEinzelnachweise Bearbeiten Louis Ferdinand WALSIN ESTERHAZY bei Geneanet abgerufen am 29 November 2016 EsterhazyWiki abgerufen am 25 Oktober 2021 Martin P Johnson The Dreyfus Affair Honour and Politics in the Belle Epoque Basingstoke 1999 S 151 Everilda WALSIN ESTERHAZY bei Geneanet abgerufen am 29 November 2016 Valentine WALSIN ESTERHAZY bei Geneanet abgerufen am 29 November 2016 Normdaten Person GND 118965670 lobid OGND AKS LCCN n87881052 VIAF 159148995933559751397 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walsin Esterhazy FerdinandALTERNATIVNAMEN Walsin Esterhazy Marie Charles Ferdinand vollstandiger Name Voilemont Marie Charles FerdinandKURZBESCHREIBUNG franzosischer Offizier und SpionGEBURTSDATUM 16 Dezember 1847GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 21 Mai 1923STERBEORT Harpenden England Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Walsin Esterhazy amp oldid 236314683