www.wikidata.de-de.nina.az
Max Huttler 12 Mai 1823 in Munchen 1 Dezember 1887 in Augsburg war ein deutscher katholischer Priester Verleger und Mitglied der Kammer der Abgeordneten des Bayerischen Landtags Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ordensmann 2 Redakteur und Verleger 3 Politiker 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Ordensmann BearbeitenHuttler kam als Sohn des Arztes Franz Xaver Huttler und seiner Frau Else zur Welt Er wurde auf den Namen Anton getauft 1840 schloss er das heutige Wilhelmsgymnasium Munchen 1 ab und trat 1842 in das Benediktinerkloster St Stephan in Augsburg ein Dort erhielt er den Ordensnamen Maximilian und wurde am 13 November 1845 zum Priester geweiht Von 1845 bis 1850 wirkte Huttler als Studienlehrer an der Lateinschule des Klosters 1850 wurde er an der Universitat Freiburg im Fach Philosophie promoviert und bekleidete bis 1852 eine Professur fur Philosophie am Lyzeum seines Klosters Schon seit 1849 sind Zweifel Huttlers an der Entscheidung fur das Ordensleben erkennbar in denen sich grundsatzliche Kritik am Benediktinerorden Enttauschung uber das eigene Fortkommen und Querelen uber das von Huttler ins Kloster eingebrachte Erbteil mischten 1854 schliesslich verliess er das Kloster nachdem man sich uber den Verbleib des Schlosschens Lechhausen nahe Augsburg Huttlers Erbe beim Kloster geeinigt hatte 2 Redakteur und Verleger BearbeitenHuttler stieg ins Zeitungsgeschaft ein und wurde eine der bedeutendsten Verlegerpersonlichkeiten im Umfeld der katholischen Bayerischen Patriotenpartei Zunachst wirkte er als Redakteur beim Augsburger Stadt und Landboten der als volkstumlicher Ableger der anspruchsvolleren Augsburger Postzeitung angelegt war Noch 1855 wurde er Mitglied der Redaktion der Augsburger Postzeitung 1857 kaufte er zunachst den Augsburger Stadt und Landboten und benannte ihn in Neue Augsburger Zeitung um dann auch die Augsburger Postzeitung 1859 kam als weiteres Blatt der Augsburger Anzeiger hinzu Mit dem Erwerb einer Druckerei in Augsburg 1860 61 konnte Huttler seine Zeitungen selbst drucken Noch 1861 eroffnete er in Augsburg eine Buchhandlung eine Leihbucherei und grundete einen Leseverein Seine gesamten Unternehmungen fasste er als Literarisches Institut von Dr Max Huttler zusammen Nach der Reichsgrundung ubernahm er zudem den in Munchen erscheinenden Bayerischen Kurier 3 der den Munchener patriotischen Parteikreisen nahestand 1874 schliesslich grundete Huttler einen eigenen Buchverlag in Munchen seit 1877 in Augsburg Finanzielle Schwierigkeiten nur die Neue Augsburger Zeitung war auch kommerziell erfolgreich zwangen ihn 1885 Konrad Fischer als Teilhaber in seine Firma aufzunehmen Das Unternehmen firmierte nun als Literarisches Institut Dr Max Huttler amp Cie Nach Huttlers Tod ubernahm Fischer das Unternehmen als alleiniger Eigentumer 4 Politiker BearbeitenHuttler gehorte der Kammer der Abgeordneten des Bayerischen Landtags von 1869 bis 1875 an Bei den Wahlen im Mai 1869 errang er ein Mandat im Stimmkreis Gunzburg bei den Neuwahlen im November 1869 im Stimmkreis Mindelheim das er bis zum Ende der Wahlperiode wahrnahm Basis seiner Wahlerfolge war die Verwurzelung in der katholischen Vereinsszene Augsburgs und naturlich dass er als Verleger der Neuen Augsburger Zeitung und der Augsburger Postzeitung zu den Meinungsfuhrern im katholischen Bayern insbesondere im schwabischen Raum gehorte Dabei profilierte er die Augsburger Postzeitung als Hauptblatt der gemassigten liberal konservativen Variante des suddeutschen Katholizismus 5 und damit dezidiert gegen radikale Blatter wie Johann Baptist Sigls Bayerisches Vaterland oder das Frankische Volksblatt in Wurzburg bei dem in den 1870er Jahren Alois Rittler als Redakteur arbeitete Die unterschiedlichen Richtungen des politischen Katholizismus fanden sich nun auch in der katholischen Landtagsfraktion wieder die sich im Sommer 1869 zur Patriotischen Fraktion zusammenschloss der Grundungsakt der Bayerischen Patriotenpartei 6 zu deren Vatern Huttler somit gerechnet werden darf Zwar gehorte Huttler dem Landtag nur sechs Jahre an doch fielen in diese Zeit die grossen Debatten und wegweisenden Abstimmungen auf dem Weg zur Grundung des Deutschen Kaiserreichs Der Landtag hatte im Juli 1870 uber die Bewilligung der Kriegskredite zu befinden Deutsch Franzosischer Krieg und im Januar 1871 uber die Zustimmung zu den Novembervertragen Huttler gewinnt hier historische Bedeutung weil beide Abstimmungen in der Kammer der Abgeordneten fur die Regierung Ludwigs II nur zu gewinnen waren wenn die Patrioten oder ein Teil der Fraktion zustimmten Huttler gehorte neben Kammerprasident Ludwig von Weis und Johann Nepomuk Sepp zu den fuhrenden Abgeordneten jenes Fraktionsflugels der sich gegen die von Joseph Edmund Jorg gefuhrte ablehnende Fraktionsmehrheit stellte und mit den Liberalen fur die Kriegskredite 19 Juli 1870 und fur die Novembervertrage 21 Januar 1871 stimmte Nur so war ein ubereinstimmendes Votum von Konig Kammer der Reichsrate und Kammer der Abgeordneten zu erzielen wie es die Bayerische Verfassung von 1818 verlangte nur so auch war Bayerns Weg ins Kaiserreich zu beschreiten 7 Die Gruppe um Weis und Huttler hatte sich schon vor der Abstimmung vom 21 Januar von der patriotischen Fraktion getrennt und formierte sich Ende Januar unter dem Namen Centrum zu einer eigenen Fraktion ca 30 Mitglieder Die meisten dieser Abgeordneten aber auch Huttler selbst kehrten angesichts des einsetzenden Bayerischen Kulturkampfes schon Ende 1871 in die Fraktion der Patrioten zuruck 8 Werke BearbeitenDie Religions Philosophie des Raymundus von Sabunde ein Beitrag zur Geschichte der Philosophie Augsburg Kollmann 1851 Das Buch als Gegenstand des Kunstgewerbes 1881 Literatur BearbeitenGunnar Anger Max Huttler In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 22 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 133 2 Sp 594 598 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Friedrich Hartmannsgruber Die Bayerische Patriotenpartei 1868 1887 Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Band 82 C H Beck Munchen 1986 Paul Hoser Max Huttler als Zeitungs und Buchverleger 1823 1887 in Helmut Gier Johannes Janota Hg Augsburger Buchdruck und Verlagswesen von den Anfangen bis zur Gegenwart Otto Harrassowitz Wiesbaden 1997 S 1019 1032 Weblinks BearbeitenEintrag zu Max Huttler im Augsburger Stadtlexikon Max Huttler auswahlen Seite 4 der H Eintrage Eintrag zu Max Huttler Personendatenbank Landtagsabgeordnete im Portal Haus der Bayerischen Geschichte Einzelnachweise Bearbeiten Max Leitschuh Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in Munchen 4 Bde Munchen 1970 1976 Bd 4 S 18 Paul Hoser Max Huttler als Zeitungs und Buchverleger 1823 1887 in Helmut Gier Johannes Janota Hg Augsburger Buchdruck und Verlagswesen von den Anfangen bis zur Gegenwart Otto Harrassowitz Wiesbaden 1997 S 1019 f Paul Hoser Bayerischer Kurier In Historisches Lexikon Bayerns 29 August 2013 abgerufen am 12 Juli 2015 Paul Hoser Max Huttler als Zeitungs und Buchverleger 1823 1887 in Helmut Gier Johannes Janota Hg Augsburger Buchdruck und Verlagswesen von den Anfangen bis zur Gegenwart Otto Harrassowitz Wiesbaden 1997 S 1020 1024 So Friedrich Hartmannsgruber Die Bayerische Patriotenpartei 1868 1887 Munchen 1986 S 284 Dieter Albrecht Von der Reichsgrundung bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1871 1918 in Alois Schmid Hg Handbuch der bayerischen Geschichte Band IV 1 Munchen 2003 S 336 Ausfuhrlich dargestellt bei Friedrich Hartmannsgruber Die Bayerische Patriotenpartei 1868 1887 Munchen 1986 S 362 372 Friedrich Hartmannsgruber Die Bayerische Patriotenpartei 1868 1887 Munchen 1986 S 312 f Normdaten Person GND 117074330 lobid OGND AKS LCCN no99037296 VIAF 43933262 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Huttler MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Verleger und PolitikerGEBURTSDATUM 12 Mai 1823GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 1 Dezember 1887STERBEORT Augsburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Huttler amp oldid 239271237