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Max Eichholz 3 Dezember 1881 in Hamburg 12 Januar 1943 im KZ Auschwitz war ein deutscher Politiker der Deutschen Demokratischen Partei DDP er wurde Opfer des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben und Beruf BearbeitenMax Eichholz war ein Sohn des Juweliers Franz Eichholz und dessen Ehefrau und Frauenrechtlerin Julie Er hatte einen jungeren Bruder namens Jaques 24 Marz 1884 1 Eichholz der judischen Glaubens war studierte nach dem Abitur auf dem Wilhelm Gymnasium in Hamburg Rotherbaum Jura in Heidelberg Marburg und Berlin 1904 wurde er in Freiburg im Breisgau zum Doktor der Rechte promoviert Anschliessend leistete er seinen Referendardienst in Hamburg ab und arbeitete ab 1907 als Rechtsanwalt Innerhalb der Hamburger Judischen Gemeinde war er im liberalen Tempelverein tatig Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat Er wurde mit dem Eisernen Kreuz und dem Hanseatenkreuz ausgezeichnet Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte Eichholz sich in der Volksheim Bewegung In den 1920er Jahren grundete er mit dem sozialdemokratischen Politiker und Juristen Herbert Ruscheweyh und mit E Hackermann eine Sozietat in der damaligen Konigstrasse heute Poststrasse in der Hamburger Neustadt die schnell einen guten Ruf genoss nbsp Stolperstein fur Max Eichholz in Hamburg Harvestehude Mittelweg 89Im November 1935 und im April 1937 wurde er ohne Gerichtsverfahren verhaftet und fur jeweils mehrere Wochen ins KZ Fuhlsbuttel verschleppt und dort misshandelt Mit dem 30 September 1938 wurde durch die 5 Verordnung zum Reichsburgergesetz allen judischen Rechtsanwalten die Zulassung entzogen Auch Eichholz musste seine Kanzlei schliessen die er seit 1935 alleine gefuhrt hatte Nach den Novemberpogromen 1938 wurde er erneut verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht Zwar wurde er im Januar 1939 noch einmal auf freien Fuss gesetzt im Marz desselben Jahres aber erneut verhaftet und am 12 Juli wegen angeblicher Rassenschande zu funf Jahren Zuchthaus verurteilt Am 10 Dezember 1942 wurde er aus der Strafhaft nach Auschwitz deportiert wo er 1943 ermordet wurde Eichholz Frau und seine beiden Sohne konnten rechtzeitig nach Grossbritannien emigrieren Er selbst hatte sich geweigert mit ins Ausland zu gehen da er meinte er sei als Frontkampfer des Ersten Weltkriegs geschutzt und er ausserdem die Judische Gemeinde in Hamburg weiter rechtlich unterstutzen wollte Der Max Eichholz Ring in Hamburg Lohbrugge und die dort befindliche Grundschule sind nach ihm benannt Ausserdem erinnert an ihn ein Stolperstein vor seinem letzten Wohnsitz am Mittelweg 89 in Hamburg Harvestehude s Bild sowie ein weiterer vor dem Hamburger Rathaus Partei BearbeitenEichholz war in der Weimarer Republik Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei Er gehorte dem 1924 gegrundeten Klub vom 3 Oktober an einer Vereinigung sozialdemokratischer und liberaler Hamburger Politiker deren Ziel es zum einen war die Zusammenarbeit beider Parteien zu fordern zum anderen wollte sie durch konspirative Arbeit rechtzeitig gegen antirepublikanische Tendenzen vorgehen Obwohl Gegner der Fusion der DDP mit dem Jungdeutschen Orden zur Deutschen Staatspartei trat er nicht aus da er wie zum Beispiel auch Harald Abatz als demokratisches Gewissen weiter in der neuen Partei mitarbeiten wollte Abgeordneter BearbeitenEichholz war von 1921 bis 1933 Mitglied in der Hamburgischen Burgerschaft Er war dort als bedeutender Redner bekannt und arbeitete in verschiedenen Ausschussen in den Bereichen Bau Finanzen und Soziales mit Er war einer der ersten der sich stark gegen die antisemitische Agitation nationalsozialistischer Abgeordneter behaupten musste In der Burgerschaft bekannte er am 30 September 1930 aber auch selbstkritisch zum Umgang mit NSDAP und KPD Es ist ein Grundfehler von uns gewesen mit denen die nur die Diktatur anerkennen uber Demokratie zu streiten 2 Am 8 Juni 2012 wurden vor dem Rathaus Hamburg Stolpersteine fur die ermordeten Mitglieder der Hamburgischen Burgerschaft verlegt darunter auch ein weiterer fur Max Eichholz 3 Einzelnachweise Bearbeiten Kirsten Heinsohn Eichholz Juli In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 5 Wallstein Gottingen 2010 ISBN 978 3 8353 0640 0 S 102 Zitiert nach Stenographische Berichte der Hamburgischen Burgerschaft Jg 1930 19 Sitzung Seite 834 Stolpersteine fur ermordete MdHB endgueltige Inschriften Rathaus Hamburg PDF Datei 15 kB Literatur BearbeitenManfred Asendorf Wege zur Demokratie 75 Jahre demokratisch gewahlte Hamburgische Burgerschaft Hamburg 1994 Heiko Morisse Judische Rechtsanwalte in Hamburg Ausgrenzung und Verfolgung im NS Staat Hamburg 2003 ISBN 3 7672 1418 0 Ursula Wamser Wilfried Weinke Ulrich Bauche Hrsg Eine verschwundene Welt Judisches Leben am Grindel Uberarbeitete Neuauflage Hamburg 2006 ISBN 3 934920 98 5 Wilfried Weinke Die Verfolgung judischer Rechtsanwalte Hamburgs am Beispiel von Dr Max Eichholz und Herbert Michaelis In Angelika Ebbinghaus Karsten Linne Hrsg Kein abgeschlossenes Kapitel Hamburg im Dritten Reich Hamburg 1997 Frank Muller Mitglieder der Burgerschaft Opfer totalitarer Verfolgung 2 uberarbeitete und erganzte Auflage Herausgegeben von der Burgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg Hamburg 1995 DNB 944894100 S 28 31 Bundesrechtsanwaltskammer Hrsg Anwalt ohne Recht Schicksale judischer Anwalte in Deutschland nach 1933 Berlin 2007 S 213 214 Daniel Ihonor Max Eichholz 1881 1943 Vom schweren Gang eines kampferischen Hamburger Rechtsanwalts In Spates Gedenken Ein Geschichtsverein erinnert sich seiner ausgeschlossenen judischen Mitglieder herausgegeben von Joist Grolle und Matthias Schmoock Hamburgische Lebensbilder in Darstellungen und Selbstzeugnissen herausgegeben vom Verein fur Hamburgische Geschichte Band 21 Hamburg 2009 S 11 36 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Max Eichholz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 120547058 lobid OGND AKS VIAF 27904441 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eichholz MaxKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DDP MdHBGEBURTSDATUM 3 Dezember 1881GEBURTSORT Hamburg Freie Stadt Hamburg Deutsches KaiserreichSTERBEDATUM 12 Januar 1943STERBEORT KZ Auschwitz Auschwitz besetztes Polen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Eichholz amp oldid 228430107