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Max Creutz 8 Dezember 1876 in Aachen 13 Marz 1932 in Krefeld war ein deutscher Kunsthistoriker Direktor des Kunstgewerbemuseums in Koln und des Kaiser Wilhelm Museums in Krefeld Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenDer in Aachen geborene Max Creutz besuchte das Progymnasium zu Julich und das Gymnasium zu Duren wo er 1897 das Zeugnis der Reife erhielt Sein Vater trug den Namen Max Creutz und war Koniglicher Kreis Rentmeister Creutz studierte zunachst Kunstgeschichte in Wien wo er auch eine Malschule besuchte In Munchen besonders aber an der Universitat Berlin trieb er dann philosophische historische sowie kunsthistorische Studien gleichzeitig bildete er sich in der Malerei autodidaktisch weiter Dazwischen fallen Reisen durch Deutschland Italien Belgien und Holland Am 16 Marz 1901 legte er seine Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwurde der Philosophischen Fakultat der Universitat Berlin vor Das Thema Masaccio mit dem Versuch zur stilistischen und chronologischen Einordnung seiner Werke Anschliessend kam eine Zeit als wissenschaftlicher Assistent am Kunstgewerbemuseum Berlin wo er die Neuauflage des Kunsthandbuchs 1904 bearbeitete Auch war er verantwortlicher Redakteur der Berliner Architekturwelt Seit 1908 war er Direktor des Kunstgewerbemuseum in Koln 1 Ende des Jahres 1911 wurden im 1907 gegrundeten Deutschen Werkbund Wunsche nach einer eigenen reprasentativen Ausstellung laut Carl Rehorst der Kolner Werkbundvorstand wollte die Ausstellung unbedingt fur seine Stadt und leitete unverzuglich die Grundung eines Vereins in die Wege mit ihm selbst als geschaftsfuhrendem Vorsitzenden an der Spitze mit Oberburgermeister Max Wallraf und dem Vorsitzenden des Deutschen Werkbundes Peter Bruckmann Beteiligt waren von Seiten des Werkbundes zunachst nur Karl Ernst Osthaus und Max Creutz als Ortsvertrauensmann Als erster Stellvertretender Schriftfuhrer 2 fur die Kolner Werkbundausstellung merkte er 1913 zu den stadtebaulichen Anderungen an Rehorst versucht einen Spagat zwischen der Wahrung des alten Stadtbildes und dem Aufbau des neuen Es ist insbesondere das Verdienst von Karl Rehorst den grossen Schwierigkeiten gegenuber gerade die Stiefkinder der Architektur Nutzbauten und industrielle Werke mit gleicher Liebe behandelt zu haben wie die reprasentativen Bauten der Stadt 3 Rehorst hatte den Gesamtplan immer wieder neu angepasst und organisierte die Durchfuhrung mit einem riesigen Stab an stadtischen Beamten bis das Gelande am 15 Mai 1914 eroffnet wurde Das Kolner Haus auf dem Gelande entstand unter Leitung eines Ausschusses mit Vorsitz von Max Creutz nach Planen von Ludwig Paffendorf Im Jahre 1919 wurde die Ausstellung der Sammlung Wilhelm Clemens im Kunstgewerbemuseum Koln eroffnet Der Rheinlander Creutz war einer der wenigen Menschen die umfassend in die Sammlertatigkeit des Malers Clemens eingeweiht war 4 1922 ging Max Creutz von Koln nach Krefeld um die Nachfolge von Friedrich Deneken anzutreten der vor ihm ein Vierteljahrhundert lang Direktor des Kaiser Wilhelm Museums gewesen war Dass Max Creutz uberhaupt fur eine Position in Krefeld zu Verfugung stand lag an einem gesellschaftlichen Skandal Er soll ein Verhaltnis mit der Frau eines Dezernenten gehabt haben die zu seiner Entlassung 1916 gefuhrt hatte Bevor er spater in Krefeld seine Stelle als Direktor antreten konnte war ein sehr personliches Empfehlungsschreiben des damaligen Kolner Oberburgermeisters Konrad Adenauer notig der die Affaire der Frau anlastete Dieser Brief zerstreute die Bedenken der Entscheider und Max Creutz konnte im Oktober 1922 seinen Dienst antreten Lag Denekens Schwerpunkt zunachst auf neuzeitlichem Kunstgewerbe und Kleinkunst des Jugendstils des Art nouveau und des Impressionismus verlagerte Creutz die Ausstellungs und Ankaufspolitik auf die Moderne die damalige zeitgenossische Kunst Er war der Ansicht dass ein Museum fur zeitgenossische Kunst nicht nur Ausstellungen sondern auch Ankaufe braucht Bald gehorten nicht nur Werke der sogenannten deutschen Impressionisten sondern auch der Brucke Maler des Blauen Reiters und Arbeiten des Rheinischen Expressionismus zur Sammlung des Museums und in zahlreichen Ausstellungen versuchte Creutz eine Verbindung zwischen den reichlich vorhandenen Werken des Mittelalters und den Kunstlern seiner Zeit herzustellen Neben wichtigen Einzelwerken wie Marine verte 1925 von Max Ernst Sintflut 1912 von Wassily Kandinsky die Symphonie Schwarz Rot 1929 von Alexej von Jawlensky kamen Arbeiten von Karl Schmidt Rottluff Ernst Ludwig Kirchner Erich Heckel Heinrich Nauen und Heinrich Campendonk hinzu Max Creutz hatte im Herbst 1923 den Thorn Prikker Schuler Heinrich Campendonk zu dessen ersten Einzelausstellung eingeladen Gezeigt wurden ausschliesslich Hinterglasmalerei des jungen Kunstlers die der Museumsmann wegen ihrer Leuchtkraft und Nahe zur Volkskunst schatzte Das Bild Pierrot mit Schlange von Campendonk erworben 1923 wurde aktuell restauriert und wieder ausgestellt 5 1923 gelang es Max Creutz die mobile Vorbildersammlung Wanderausstellungen vorbildlichen Kunstgewerbes des Deutschen Werkbundes des Deutschen Museums fur Kunst in Handel und Gewerbe mit weit uber 2000 Objekten und grafische Arbeiten der wichtigsten modernen Gestalter aus der Zeit von 1900 bis 1914 nach Krefeld zu holen insbesondere nach der engen Zusammenarbeit mit dem Hagener der Kunstmazen und Kunstsammler Karl Ernst Osthaus seit 1911 6 7 nach dessen Tod und der Auflosung des Osthaus Museums mit bedeutenden in mancher Beziehung einmaligen Bestanden Im selben Jahr beauftragte er Johan Thorn Prikker mit monumentalen Wandbildern fur sein Museum 8 Zu dem gewunschten Oberthema das Leben stellte Thorn Prikker in vier Bildern Lebensphasen in einem Zyklus von der Kindheit bis zum reifen Alter dar Fur Hermann Lange 1874 1942 und dessen Freund Josef Esters baute Ludwig Mies van der Rohe die Villen an der Wilhelmshofallee die heutigen Museen Max Creutz war fur Hermann Lange welcher Mitbegrunder des Vereins Neue Kunst in Krefeld und Creutz in zahlreichen Unternehmungen die der Forderung der Modernen Kunst dienten unterstutzte und dem Architekten Mies van der Rohe der massgebliche Kontaktgeber gewesen 9 Hermann Lange hatte ihn mit Hilfe seines Fordererkreises bei zahlreichen Unternehmungen unterstutzte die der Forderung der Modernen Kunst dienten Max Creutz war verheiratet mit Kathe geborene Schutze Diese war die Schwester der Malerin Grafikerin und Frauenrechtlerin Ilse Schutze 1868 1923 welche mit Ernst Schur verheiratet war 10 Beide waren auch als Autorinnen tatig Im Lexikon deutscher Frauen der Feder von Sophie Pataky steht geschrieben dass Kathe Schutze Feuilletons fur Tageszeitungen schrieb 1901 erschien die Humoreske Kathe Karlchen und ich im Hermann Eichblatt Verlag Berlin In der Zeitschrift Kunstgewerbe fur s Haus sind beide Autorinnen mehrfach vertreten Ilse Schutze Schur starb 1923 in Krefeld Die Sterbedaten von Kathe Schutze Creutz sind nicht bekannt Creutz starb 1932 im Alter von 55 Jahren und musste nicht miterleben wie 1937 durch die Enteignung und den Verkauf der Expressionistensammlung des Kaiser Wilhelm Museums ein wesentlicher Teil seines Lebenswerks zerstort wurde Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenJulius Lessing Max Creutz Wandteppiche und Decken des Mittelalters in Deutschland Wasmuth Berlin 1901 Kunsthandbuch fur Deutschland Erstausgabe 1904 Das Charlottenburger Rathaus In Berliner Architekturwelt Jahrgang 8 1906 Otto Andreae Max Creutz Colnischer Kunstgewerbe Verein XVIII Jahres Bericht des Kunstgewerbe Museums der Stadt Coln fur 1908 DuMont Koln 1909 Hermann Luer Max Creutz Geschichte der Metallkunst Band 2 Max Creutz Kunstgeschichte der edlen Metalle Enke Stuttgart 1909 Joseph Maria Olbrich Max Creutz Das Warenhaus Tietz in Dusseldorf Wasmuth Berlin 1909 Max Creutz Fuhrer durch das Kunstgewerbe Museum der Stadt Koln 1914 Max Creutz Profanbauten von Friedrich Patzer Wassmuth Berlin 1912 Max Creutz Banken und ander Verwaltungsgebaude Wassmuth Berlin 1911 Max Creutz Martin Dulfer Berlin 1910 Wilhelm Kreis Max Creutz Das Warenhaus Tiez in Elberfeld X Sonderheft der Architektur des XX Jahrhunderts Ernst Wasmuth Berlin 1912 Digitalisat Literatur BearbeitenGudrun M Konig Konsumkultur Inszenierte Warenwelt um 1900 Bohlau Wien Koln Weimar 2009 ISBN 978 3 205 77661 1 S 117 Sabine Roder In der Farbe atmet die Seele des Bildes Max Creutz und der Kampf um die Moderne in den 1920er Jahren In Rainer Stamm Hrsg Katalog Farbwelten von Monet bis Yves Klein Kunstsammlungen Bottcherstrasse Bremen 2009 ISBN 978 3 9810296 4 2 S 20 35 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Creutz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Gerhard Storck Ursprunge Als Krefelder Kunst in die Zukunft aufbrach Marz 1932 starb in Krefeld der Kunsthistoriker Max Creutz Westdeutsche Zeitung vom 5 April 2007 abgerufen am 13 Mai 2016Einzelnachweise Bearbeiten Foto Max Creutz und Fritz Witte Max Creutz 1876 1932 Direktor des Kunstgewerbemuseums und Fritz Witte 1876 1937 Direktor des Schnutgen Museums auf kulturelles erbe koeln de abgerufen am 13 Mai 2016 auf kulturelles erbe koeln de abgerufen am 13 Mai 2016 Deutscher Werkbund Vorbereitung auf die Werkbundausstellung 1914 Max Creutz Die Neugestaltung des Kolner Stadtbildes in Jahrbuch des Deutschen Werkbundes 1913 Die Kunst in Industrie und Handel Jena 1913 S 84 Wilhelm Clemens der Kunstsammler S 26 27 Peter Zenker Wilhelm Clemens aus Neurath Maler Kunstsammler Stifter PDF auf peter zenker de abgerufen am 13 Mai 2016 Petra Diederichs Wieder wie neu Campendonks schonstes Werk Max Creutz Direktor des KWM bis 1932 hatte ihn fur die Sammlung erworben Rheinische Post vom 13 Februar 2016 abgerufen am 13 Mai 2016 Dokument aus dem Karl Ernst Osthaus Archiv Jahresbericht des Deutschen Museums fur Kunst in Handel und Gewerbe von 1911 12 Dokument aus dem Karl Ernst Osthaus Archiv Jahresbericht des Deutschen Museums fur Kunst in Handel und Gewerbe von 1912 13 Max Creutz Die neuen Monumentalbilder Thorn Prikkers im Krefelder Kaiser Wilhelm Museum Die Kunst fur alle Malerei Plastik Graphik Architektur Marz 1924 S 184 189 Mies Bauherr der Seidenbarone Peter Pfister Ilse Schutze Schur eine vergessene sozialdemokratische Kunstlerin des fruhen 20 Jahrhunderts auf Friedrich Ebert StiftungNormdaten Person GND 143140612 lobid OGND AKS LCCN nr00023894 VIAF 20262925 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Creutz MaxALTERNATIVNAMEN Creutz Max vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 8 Dezember 1876GEBURTSORT AachenSTERBEDATUM 13 Marz 1932STERBEORT Krefeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Creutz amp oldid 228659170