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Otto Gustav Andreae 24 Juni 1833 in Mulheim am Rhein 12 Februar 1910 in Koln war ein deutscher Unternehmer und Kunstmazen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stiftungen und gemeinnutzige Aktivitaten 3 Schriften 4 Einzelnachweise 5 LiteraturLeben BearbeitenOtto Gustav Andreae wurde als funftes und jungstes Kind des protestantischen Samtfabrikanten Karl Christian Andreae und von Johanna Theresia Rhodius geboren 1 Sein alterer Bruder war der Kunst und Kirchenmaler Karl Christian Andreae 1841 zog die Familie von Mulheim nach Koln Otto Gustav Andreae besuchte hier das Friedrich Wilhelm Gymnasium Nach seinem Schulabschluss begann er eine Lehre im Mulheimer Familienunternehmen das von seinem Grossvater Christoph Andreae zu wirtschaftlicher Blute gefuhrt wurde 1859 ubernahm er als Teilhaber die Samtproduktion im elterlichen Familienunternehmen das er bis zu seinem Ausscheiden aus der Firmenleitung im Jahr 1895 ausserst erfolgreich weiterfuhrte In der Eifel und im Siegtal richtete er Hunderte von mechanischen Webstuhlen ein grundete Werkstatten und weitere Fabrikationsstatten darunter in Mulheim 2 nbsp Grabanlage der Familien Schnitzler Andreae und Bunge an dem Melaten Friedhof1871 war er wesentlich an der Grundung der Mulheimer Handelskammer beteiligt deren erster Prasident er bis 1892 war 3 Ebenso setzte er sich fur die Grundung des Vereins der Industriellen sowie fur die Clarenberg Actien Gesellschaft fur Kohlen und Thonindustrie ein und gehorte zu deren Grundungsmitgliedern Politische Verantwortung ubernahm Otto Andreae als Stadtrat von Mulheim und Abgeordneter des Kreistages 1884 wurde er zum Kommerzienrat und 1897 zum Geheimen Kommerzienrat ernannt 4 Andreae starb am 12 Februar 1910 in Koln und wurde auf dem Melaten Friedhof in der Familiengrabstatte Bunge Andreae an der sogenannten Millionenallee MA zwischen Lit P und Q beigesetzt Die ursprungliche Grabanlage beruht entsprechend der Publikation Der Friedhof zu Koln Melaten aus 1898 von Johannes Ibach und H R Jung auf einem Entwurf von Hermann Otto Pflaume In der noch bestehenden Form entstand es wohl erst nach 1910 dem Todesjahr von Otto Andreae 5 6 Otto Andreae war seit dem 10 Oktober 1859 mit Johanna Steinkauler 1840 1917 verheiratet Das Paar hatte keine eigenen Kinder Sie adoptierten Ludowika von Borell du Vernay genannt Wika Andreae 1865 1955 die 1888 den Juristen Viktor Schnitzler heiratete 7 Stiftungen und gemeinnutzige Aktivitaten Bearbeiten nbsp Kunstgewerbemuseum am Hansaring um 1910Wie bereits sein Grossvater und Vater setzte sich Otto Andreae fur die Forderung von Kunst und Kultur in Koln und Mulheim ein Er war Mitglied zahlreicher Vereine und stiftete grosszugig Geldmittel zur Beschaffung und Errichtung von Kultureinrichtungen und Denkmalern Am 24 Dezember 1895 kundigte er in einem Brief an die Stadtverordneten Versammlung von Koln an 400 000 Mark fur den Bau eines neuen Kunstgewerbemuseums zu stiften wenn er ein Mitspracherecht uber die Wahl des Bauplatzes erhielte und das Gebaude noch vor 1900 fertiggestellt wurde 8 Andreae wurde ebenso wie Jakob Pallenberg der dem neuen Museum die Ausstattung eines Ausstellungssaales Pallenberg Saal stiften wollte unter Anderen neben Hermann Otto Pflaume Friedrich Carl Heimann August Thiersch und Otto von Falke in die Jury des Architekturwettbewerbs berufen Am 2 Juli 1896 erhielt die Stadt die landesherrliche Erlaubnis die Stiftung Andreae s anzunehmen 9 Im Mai 1900 wurde das Kunstgewerbemuseum am Hansaring trotz einer Uberschreitung der geplanten Baukosten von 115 670 Mark in Gegenwart von Otto Andreae eroffnet 10 Zur weiteren Aufwertung des Eingangsbereiches stiftete er am 29 November 1901 noch zwei elektrische Kandelaber Die neue Freitreppe mit den zwei achtarmigen Laternen im Neorenaissance Stil wurde im August 1902 eingeweiht Bereits zu Lebzeiten wurde Otto Andreae mit Portratbuste von Ferdinand Seeboeck geehrt die nach seinem Tod im November 1910 im Foyer des Kunstgewerbemuseums aufgestellt wurde Oberburgermeister Max Wallraf lobte Andreae anlasslich der Enthullung als einen Burger von seltenem kunstbegeistertem Opfersinn 11 nbsp Kaiser Wilhelm Ring Vater Rhein Brunnen von Adolf von HildebrandTestamentarisch verfugte er dass weitere 200 000 Mark fur eine Brunnenanlage aufgewendet werden sollten Der Vater Rhein Brunnen auf dem Kaiser Friedrich Ring wurde allerdings erst 1922 nach einem Entwurf von Adolf von Hildebrand realisiert 12 Das letzte Werk des Bildhauers sollte ursprunglich nach Andreae s Wunsch vor dem Kunstgewerbemuseum errichtet werden Aufgrund der schlechten Lichtverhaltnisse entschied man sich nach einer weiteren Stiftung von Wilhelm Dederich fur die Platzierung in einer Parkanlage des Kaiser Wilhelm Rings Die Brunnenanlage wurde ein Jahr nach dem Tod des Bildhauers Adolf von Hildebrand durch die Kunstler Carl Sattler amp Theodor Georgii vollendet Am 4 Juli 1939 wurde der Brunnen von den Nationalsozialisten demontiert da sie das Werk des judischen Kunstlers von Hildebrand nicht weiter im offentlichen Stadtbild dulden wollten Vom Brunnen ist heute lediglich ein Modell erhalten das sich im Stadthaus befindet 13 Er verfugte weiterhin dass nach dem Tod seiner Frau nochmals 50 000 Mark fur den Ankauf von Kunstgegenstanden gestiftet werden sollten Auch in der finanziellen Forderung von stadtebaulichen Projekten war Otto Andreae engagiert Zusammen mit Paul von Andreae beteiligte er sich 1905 am Geschaftskapital fur die Entwicklung der Colonie fur kleine Landhauser in Weiden bei Koln die auf Initiative der Kolner Architekten Emil Wilhelm Schreiterer und Bernhard Traugott Below Schreiterer amp Below sowie Louis Schreiber bis 1914 zwischen der Aachener Strasse und dem Lovenicher Bahnhof in Teilen realisiert wurde 14 Schriften BearbeitenOtto Andreae Otto von Falke Colnischer Kunstgewerbe Verein XIII Jahres Bericht des Kunstgewerbe Museums der Stadt Coln fur 1903 DuMont Koln 1904 Otto Andreae Max Creutz Colnischer Kunstgewerbe Verein XVIII Jahres Bericht des Kunstgewerbe Museums der Stadt Coln fur 1908 DuMont Koln 1909 Einzelnachweise Bearbeiten familienbuch euregio eu Geburtsurkunde Otto Andreae abgerufen am 14 August 2015 Heinz Hermanns Die Handelskammer fur den Kreis Mulheim am Rhein 1871 1914 und die Wirtschaft des Koln Mulheimer Raumes Schriften zur rheinisch westfalischen Wirtschaftsgeschichte Band 21 Koln 1969 S 187 ihk koeln de Findbuch 1862 bis 1910 abgerufen am 14 August 2015 Ulrich S Soenius Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Koln 2007 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 28 Werner Schmidt Der Bildhauer Wilhelm Albermann Leben und Werk Koln 2001 Publikationen des Kolnischen Stadtmuseums Band 3 ISBN 3 927396 85 0 S 189 f Josef Abt Johann Ralf Beines Celia Korber Leupold Melaten Kolner Graber und Geschichte Greven Koln 1997 ISBN 3 7743 0305 3 S 161 familienbuch euregio eu Ludowika von Borell abgerufen am 14 August 2015 Gerhard Dietrich Museum fur angewandte Kunst Koln Chronik 1888 1988 Stadt Koln Hrsg Koln 1988 S 36 Gerhard Dietrich Museum fur angewandte Kunst Koln Chronik 1888 1988 Stadt Koln Hrsg Koln 1988 S 38 Gerhard Dietrich Museum fur angewandte Kunst Koln Chronik 1888 1988 Stadt Koln Hrsg Koln 1988 S 46ff Iris Brenner Kolner Denkmaler 1871 1918 Aspekte burgerlicher Kultur zwischen Kunst und Politik Publikationen des Kolnischen Stadtmuseums Band 5 Koln 2003 ISBN 3 927396 92 3 S 123 Sigrid Braunfels Skulptur und Architektur des Wasserspiels Die Brunnen Adolf von Hildebrands Deutscher Kunstverlag Berlin 2005 ISBN 3 422 06509 1 Hiltrud Kier Werner Schafke Die Kolner Ringe Geschichte und Glanz einer Strasse Vista Point Koln 1987 ISBN 3 88973 066 3 S 35 37 Sabine Simon Schreiterer amp Below Ein Kolner Architekturburo zwischen Historismus und Moderne Dissertation Aachen 1999 S 54ff Literatur BearbeitenRobert Steimel Mit Koln versippt I Koln 1955 Tafel 2 Ulrich S Soenius Jurgen Wilhelm Hrsg Kolner Personen Lexikon Greven Koln 2007 ISBN 978 3 7743 0400 0 S 27f Normdaten Person GND 1268132705 lobid OGND AKS VIAF 1180166360563007070003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Andreae OttoALTERNATIVNAMEN Andreae Otto Gustav vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer und KunstmazenGEBURTSDATUM 24 Juni 1833GEBURTSORT Mulheim am RheinSTERBEDATUM 12 Februar 1910STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Andreae amp oldid 231909210