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Das Mausoleum des Hauses Pfalz Neuburg ist ein zwolfeckiger Zentralbau am Chor der Hofkirche St Andreas in Dusseldorf Als Mausoleum diente der Barockbau der im Auftrag des Kurfursten Karl III Philipp von der Pfalz errichtet wurde der Grablege von Angehorigen des herzoglichen Hauses Pfalz Neuburg insbesondere der Bestattung des 1716 verstorbenen Kurfursten Johann Wilhelm von der Pfalz der den Bau einer Totenkapelle bereits 1693 testamentarisch verfugt hatte Deren Entwurf wird dem Hofarchitekten Simon Sarto zugeschrieben der auch die Bauarbeiten 1716 1717 leitete Mausoleum am Chor von St Andreas 2019 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Innenansicht Gewolbe Nische und OkulusDas Zwolfeck als Grundriss des eingeschossigen verputzten Gebaudes findet in einer schiefergedeckten Barockhaube mit geschlossener Laterne die ebenfalls uber zwolf Ecken geformt sind einen oberen Abschluss der dem Bau den Charakter einer Kapelle verleiht Nach dem Vorbild der Hofkirche schliesst ein umlaufendes Kranzgesims die Umfassungswande zur Traufe ab Funf Okuli die sich als Oberlichter auch schon in den Fensterachsen der Hofkirche befinden erscheinen in der Fassade des Mausoleums auf farblich abgesetzten Wandvorlagen und belichten das Innere uber Bleiglasfenster mit Teilungen die als Andreaskreuz ausgebildet sind Den Innenraum uberspannt auf sechs Pfeilern die funf jeweils mit Bogen uberwolbte Wandnischen und einen Eingang rahmen eine einfache Kuppel In den Wandnischen stehen Sarkophage vor den Pfeilern Kerzenleuchter aus Bronze Die hellverputzten Innenwande zeigen schlichte Sockel und Pfeilerprofile Der Fussboden ist mit dunklen sternformig ausgelegten Marmorplatten gestaltet Der Zutritt zum Mausoleum erfolgt uber die an der Westseite der Kirche liegende Patronatsloge und einen Gang hinter dem Hochaltar Geschichte BearbeitenDer noch in Innsbruck residierende Kurfurst Karl Philipp bewilligte am 1 September 1716 den Bau des Mausoleums Da Anna Maria Luisa de Medici als Kurfurstin Witwe vor Ort das Projekt uberwachte und dem Bauplan ihre Zustimmung gab wird angenommen dass das ihr bekannte Konzept der Cappella dei Principi an der Basilica di San Lorenzo in Florenz ein architektonisches Vorbild fur die Dusseldorfer Chorscheitelrotunde gewesen sein konnte Um den Bau zu finanzieren wurden einige Hauser auf der Kramerstrasse die unter Karl Philipps Vorganger erworben worden waren fur 13 540 Reichstaler versteigert Unter Leitung des Architekten Simon Sarto wurde der Bau bis Ende August 1717 errichtet Danach wurden die metallenen aus einer Blei Zinn Legierung hergestellten Sarkophage von acht mumifizierten Personen der jungere Linie Pfalz Neuburg des Adelsgeschlechtes Wittelsbach die zuvor in der 1651 errichteten Furstengruft der Andreaskirche bestattet worden waren in das Mausoleum uberfuhrt nbsp Sarkophag des Kurfursten Johann Wilhelm von der Pfalz nbsp Metallsarg des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm von der Pfalz nbsp Sarge der Herzogin Anna Katharina Konstanze und weiterer Angehoriger des Hauses Pfalz Neuburgin der Nische an der Stirnseite gegenuber dem Eingang barocker ehemals vergoldeter Prunksarkophag des Kurfursten Johann Wilhelm von der Pfalz ein Werk des Hofbildhauers Gabriel Grupello in der Nische rechts daneben schlichter Metallsarg des Herzogs Wolfgang Wilhelm von Pfalz Neuburg des Grossvaters der Kurfursten in der Nische links daneben schlichter Metallsarg des Generals Friedrich Wilhelm von Pfalz Neuburg eines Bruders der Kurfursten in der Nische rechts neben dem Eingang Holzsarge der Prinzessin Leopoldine Eleonore von der Pfalz und des kurz nach seiner Geburt verstorbenen Prinzen Johann von der Pfalz 1 Februar 1675 Geschwister der Kurfursten in der Nische links neben dem Eingang schlichte Metallsarge der Herzogin Anna Katharina Konstanze der ersten Ehefrau des Herzogs und spateren Kurfursten Philipp Wilhelm von der Pfalz sowie die Metallsarge der Prinzessinnen Maria Adelheid Anna 6 Januar 1656 22 Dezember 1656 und Sophie Elisabeth von der Pfalz 27 Mai 1657 7 Februar 1658 Geschwister der Kurfursten Wahrend der Koalitionskriege wurden die ausseren Metallsarge der Prinzessinnen Leopoldine Eleonore und des Prinzen Johann von Grabraubern gestohlen so dass nur die mit Samt beschlagenen inneren Holzsarge erhalten sind Angestossen durch einen Bericht des Dusseldorfer Tribunalrichters Theodor von Haupt vom November 1819 an die preussische Regierung uber den verwahrlosten Zustand des Mausoleums mit teils offenen teils halb zertrummerten Sargen legte Regierungs und Baurat Adolph von Vagedes 1820 Plane fur eine Neugestaltung vor die jedoch wegen der Kosten verworfen wurde Erst 1875 wurde eine einfache Renovierung durchgefuhrt bei der der noch verlotete Sarg des Kurfursten Johann Wilhelm geoffnet und nach Untersuchung wieder versiegelt wurde Das Innere des Mausoleums wurde 1935 mit neuem Steinfussboden und Fenstern restauriert Im Zweiten Weltkrieg beschadigte ein Luftangriff das Gebaude 1958 anlasslich des 300 Geburtstags des Kurfursten Johann Wilhelm wurde es erneut restauriert und nach einem Entwurf von Ewald Matare gestaltet Auf ihn gehen die farbigen Glasfenster die Wahl der zarten Wandfarbe in den Boden eingelassene Namensinschriften und die bronzenen Kerzenleuchter zuruck Literatur BearbeitenKarl Leopold Strauven Die furstlichen Mausoleen Dusseldorf s in der St Lambertuskirche der Kreuzbruder und Hof St Andreas Kirche Dusseldorf 1879 S 23 ff Digitalisat Paul Kauhausen Die Geschichte des Dusseldorfer Mausoleums In Dusseldorfer Heimatblatter Herausgegeben vom Heimatverein Dusseldorfer Jonges e V 4 Jahrgang 1935 Heft 5 S 8 16 Jurgen Rainer Wolf Das Mausoleum Kurfurst Johann Wilhelms von der Pfalz an St Andreas zu Dusseldorf ein unbekanntes Werk von Simon von Sarto 1716 1717 In Elias H Fullenbach Antonin Walter Red St Andreas in Dusseldorf Die Hofkirche und ihre Schatze Zum 350 Geburtstag des Kurfursten Johann Wilhelm von der Pfalz Hrsg vom Dominikanerkloster Dusseldorf Dusseldorf 2008 ISBN 978 3 89978 090 1 S 65 83 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mausoleum des Hauses Pfalz Neuburg an St Andreas Dusseldorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Mausoleum des Hauses Pfalz Neuburg Webseite im Portal dominikaner duesseldorf de Wolfgang Kaps Dusseldorf St Andreaskirche Mausoleum Beschreibung der Sarge PDF im Portal pfalzneuburg de 51 227689 6 775137 Koordinaten 51 13 39 7 N 6 46 30 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mausoleum des Hauses Pfalz Neuburg amp oldid 238633240