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Maundia triglochinoides ist die einzige Art der Gattung Maundia und Familie Maundiaceae innerhalb der Einkeimblattrigen Pflanzen Sie kommt nur in Australien vor Maundia triglochinoidesMaundia triglochinoides IllustrationSystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida ohne Rang MonokotyledonenOrdnung Froschloffelartige Alismatales Familie MaundiaceaeGattung MaundiaArt Maundia triglochinoidesWissenschaftlicher Name der FamilieMaundiaceaeNakaiWissenschaftlicher Name der GattungMaundiaF Muell Wissenschaftlicher Name der ArtMaundia triglochinoidesF Muell Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstandsstiel 1 3 Blutenstand 1 4 Blute 1 5 Alternative Interpretationen der Blutenorgane 1 6 Fruchte 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Einzelnachweise 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Maundia triglochinoides ist eine krautige ausdauernde Pflanze Sie bildet bis 5 mm dicke Rhizome Entlang dem Rhizom stehen die Blatter buschelig Die Blatter sind schwammig und aufgeblasen im Querschnitt sind sie dreieckig Sie sind bis 80 cm lang und 5 bis 10 mm breit 1 Die Blatter sind nicht in Stiel und Spreite differenziert eine Ligula fehlt 2 Blutenstandsstiel Bearbeiten Der Blutenstandsstiel ist im Querschnitt kreisrund Er hebt den Blutenstand uber die Wasseroberflache empor Er tragt weder Blatter noch Schuppen Die Epidermis des Stiels ist eine Zellschicht dick Eine Rindenschicht fehlt oder besteht aus ein bis acht Zellschichten von dunnwandigen Zellen Die Stele besteht aus zahlreichen Leitbundeln die ohne Muster im Querschnitt verteilt sind Die zentral liegenden Bundel sind dabei grosser als die ausseren Es sind kollaterale Leitbundel In den grosseren Leitbundeln liegt an der Stelle des Protoxylems eine Lakune Die Tracheiden bilden eine hufeisenformige Reihe um das Phloem Die Tracheiden sind spiralformig versteift mit bis zu funf parallelen Spiralen pro Zelle Tracheen wurden nicht beobachtet Die peripheren Leitbundel sind meist invertiert d h das Xylem liegt aussen Die grosseren Bundel sind fast vollstandig von einer Bundelscheide aus dunnwandigen verholzten Fasern umgeben kleinere Bundel haben nur an der Phloem Seite Fasern mittelgrosse haben zwei Faserstrange an der Phloem wie Xylem Seite Der Raum zwischen den Bundeln ist mit einem Aerenchym ausgefullt Dabei sind grosse Luftkanale durch uniseriaten Reihen von dunnwandigen Zellen getrennt In der Langsachse sind die Luftkanale durch transverse Septen in Kammern unterteilt Die Septen Zellen sind perforiert und vermitteln so eine Verbindung zwischen den einzelnen Kammern Ausser den Faserzellen bei den Leitbundeln gibt es keine spezialisierten mechanischen Elemente im Stiel 2 Blutenstand Bearbeiten Der Blutenstand ist eine unverzweigte Ahre 2 Er ist bis 10 cm lang und 2 5 cm breit 1 Die Bluten stehen entlang des Blutenstands in regelmassig alternierenden dreizahligen Wirteln Vor der Anthese sind die Internodien sehr kurz die Bluten stehen sehr dicht sodass die Achse nicht sichtbar ist Es sind sechs Orthostichen von Bluten zu erkennen Nach der Anthese sind die Internodien gestreckt die Achse ist zwischen den Bluten bzw Fruchten zu sehen Es sind keine blutentragenden Brakteen oder Rudimente zu erkennen Die Bluten sind vollstandig sitzend manchmal mit Ausnahme der obersten Bluten in der Ahre Auch die Fruchte sind daher sitzend und stehen senkrecht von der Achse ab 2 Blute Bearbeiten Mit Ausnahme der obersten Bluten einer Ahre besitzen alle einen stabilen Grundbauplan Die Blutenhulle besteht aus zwei Tepalen Diese stehen transversal abaxial Sie sind grun und uberragen die Staubblatter um 1 5 mm Sie haben eine schmale Basis und sind mit dem Receptaculum an den Radien der beiden transverasl abaxialen Staubblatter des inneren Staubblattwirtels befestigt Sie haben einen kurzen Nagel der sich allmahlich zur fast kreisrunden Platte erweitert Diese ist auffallig dick an der abaxialen Seite befinden sich zahlreiche Stomata Deren Schliesszellen sind bohnenformig 2 Es gibt sechs Staubblatter in zwei alternierenden trimeren Wirteln im ausseren Wirtel gibt es ein medianes abaxiales Staubblatt und zwei transversal adaxiale Staubblatter im inneren ein medianes adaxiales und zwei transversal abaxiale Staubblatter Die Staubblatter sind gelb tetrasporangiat und bithekisch Staubfaden fehlen Die Konnektive sind breit und sehr kurz nur rund ein Drittel der Thekenlange Die Theken setzen sich frei weit uber die Konnektive fort und nur kurz unterhalb Die Antheren offnen sich extrors Die Endothecium Zellen besitzen faserige Verdickungen Die Pollenkorner sind kugelig inaperturat die Pollenoberflache ist reticulat 2 Das Gynoeceum besteht aus vier Fruchtblattern nur an der Spitze des Blutenstandes kann die Zahl variieren drei bis funf Die Fruchtblatter sind 6 bis 8 Millimeter lang 1 Sie sind ausgepragt schlauchformig ascidiat An der Basis sind sie congenital uber das Blutenzentrum miteinander verbunden Der verbundene Teil ist etwa so lang wie der freie Jedes Fruchtblatt enthalt eine einzelne Samenanlage die ventral ansetzt Die Samenanlage ist hangend bitegmisch und orthotrop Die Mikropyle wird vom inneren Integument gebildet Das aussere Integument besteht aus drei bis vier Zellschichten und enthalt auffallige Luftkanale 2 Alternative Interpretationen der Blutenorgane Bearbeiten Vor der detaillierten Studie von Sokoloff et al 2013 2 gab es verschiedene Interpretationen zur Identitat der Bluteorgane Entweder besitzt die Blute zwei Perianth Segmente oder diese werden als zwei Hochblatter interpretiert Die Staubblatter werden entweder als 12 je bilokulare Staubblatter gezahlt oder die sechs ausseren werden als Perianth Segmente interpretiert wahrend die inneren sechs als Staubblatter gedeutet werden oder es sind 12 unilokulare Staubblatter die zu Paaren verwachsen sind Alle 12 bilden Pollen und offnen sich extrors 1 Die meist als Blute interpretierte Struktur Euanthien Interpretation wurde verschiedentlich auch als Blutenstand aus mehreren eingeschlechtigen Bluten interpretiert Pseudanthien These 2 Fruchte Bearbeiten Nach der Befruchtung entwickelt sich vor allem der verwachsene Teil der Fruchtblatter sodass er deutlich starker entwickelt ist als der freie Teil Staubblatter und teils auch die Tepalen verbleiben zur Fruchtreife an der Frucht 2 In der sich entwickelnden Samenanlage kommt es im Bereich der Chalaza im Nucellus zu einem ungewohnlichen Vorgang der sehr selten unter den Angiospermen ist Die Zellwande der Nucellus Zellen am nachsten zur Chalaza losen sich auf es bildet sich eine sehr grosse vielzellkernige Coenocyte Diese enthalt eine grosse Vakuole mit zahlreichen Cytoplasma Strangen Die Zellkerne durften alle funktional sein Die Funktion dieser Struktur ist nicht bekannt Zwischen dieser Coenocyte und dem Endosperm liegen mehrere Lagen einzellkerniger Nucellus Zellen 2 Die Angaben ob sich die Fruchte zur Reife offnen variieren Nach einer Interpretation offnen sich die Fruchte zur Reife 1 bleiben aber mit der zentralen Achse verbunden Nach mehreren anderen Autoren gibt es jedoch keine morphologischen Anzeichen dass sich die Fruchte offnen 2 Das Exokarp ist eine Zellschicht dick und besteht aus kurzen dunnwandigen Epidermiszellen Sie besitzen Stomata mit bohnenformigen Schliesszellen die Zahl der die Schliesszellen umgebenden Zellen scheint nicht fixiert zu sein Das Mesokarp ist vielschichtig und besteht vorwiegend aus mittelgrossen dunnwandigen Zellen Im mittleren und ausseren Bereich des Mesokarps sind grosse kugelige oder langliche Interzellularen vorhanden Im mittleren Fruchtteil ist jedes Fruchtfach von mehreren Lagen Fasern die eher dunne verholzte Zellwande besitzen umgeben Das Endokarp besteht nur aus der innersten Schicht der Fruchtwand 2 Die Samen fullen das Fach praktisch vollstandig aus Die Mesotesta und die Exotesta sind im reifen Samen nicht mehr ersichtlich 2 Vorkommen BearbeitenMaundia triglochinoides kommt nur in Australien vor Hier ist sie auf die Bundesstaaten New South Wales und Queensland beschrankt Nach Suden reicht das Areal bis ins sudliche Sydney Sie wachst in Sumpfen und flachem Susswasser auf schwerem Lehmboden 1 In beiden Bundesstaaten wird Maundia triglochinoides als gefahrdet vulnerable eingestuft 3 Ursache fur die Gefahrdung ist Habitatverlust und fragmentierung 2 Die Blute erfolgt in den warmen Monaten 1 Maundia triglochinoides ist wahrscheinlich windbestaubt Anemophilie 2 Systematik BearbeitenDie Maundiaceae sind eine Familie der Ordnung Alismatales 4 Innerhalb dieser Ordnung sind sie innerhalb der petaloiden Klade die Schwestergruppe von Potamogetonaceae Zosteraceae 5 6 Die Art Maundia triglochinoides und die Gattung Maundia wurden 1858 von Ferdinand von Mueller erstbeschrieben 7 Traditionell wurde Maundia in die Familie Juncaginaceae gestellt Nakai Takenoshin hat zwar 1943 eine eigene Familie Maundiaceae aufgestellt 8 dies wurde aber im Wesentlichen nur von Armen Takhtajan 1997 ubernommen Erst molekulargenetische Arbeiten durch von Mering und Kadereit 2010 und Les und Tippery 2013 zeigten dass Maundia nicht zu den Juncaginaceae gehort 2 Basierend auf diesen Arbeiten hat die Angiosperm Phylogeny Group die Gattung 2016 als eigenstandige Familie anerkannt 4 Der Gattungsname Maundia ehrt den englisch australischen Arzt John Maund 1823 1858 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Gattung und Art auf Flora of New South Wales Online abgerufen am 19 Mai 2016 a b c d e f g h i j k l m n o p q Dmitry D Sokoloff Sabine von Mering Surrey W L Jacobs amp Margarita V Remizowa Morphology ofMaundiasupports its isolated phylogenetic position in the early divergent monocot order Alismatales Botanical Journal of the Linnean Society 2013 Band 173 S 12 45 doi 10 1111 boj 12068 New South Wales government Environment amp Heritage Maundia triglochinoides a herb vulnerable species listing abgerufen am 24 Mai 2016 a b The Angiosperm Phylogeny Group An update of the Angiosperm Phylogeny Group classification for the orders and families of flowering plants APG IV Botanical Journal of the Linnean Society 2016 Band 181 S 1 20 doi 10 1111 boj 12385 Donald H Les Nicholas P Tippery In time and with water the systematics of alismatid monocotyledons In P Wilkin S J Mayo Early Events in Monocot Evolution Cambridge University Press 2013 S 118 164 Sabine von Mering Joachim W Kadereit Phylogeny systematics and recircumscription of Juncaginaceae a cosmopolitan wetland family In Seberg Petersen Barfod und Davis Hgg Diversity Phylogeny and Evolution in the Monocotyledons Aarhus University Press Aarhus Denmark S 55 79 PDF Ferdinand von Mueller Fragmenta phytographiae Australiae Vol 1 Melbourne Auctoritate Gubern 1858 Nakai Tanegoshin Maundiaceae Ordines Familiae Tribi Genera Sectiones novis edita Appendix 1943 S 213 Tokyo Imperial University Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maundia triglochinoides Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Maundiaceae in P Stevens APWebsite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maundia triglochinoides amp oldid 219566525