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Matthias Beule 26 September 1877 in Grevenbruck 24 August 1921 in Kreuzburg Oberschlesien war ein deutscher Bildhauer Matthias Beule Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Fruhe Berufsjahre in Olpe und Dusseldorf 1 3 Tatigkeit in Oberschlesien 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Matthias Beule zeigte schon fruh Talent zum Bilden und Gestalten Nach einer 1895 abgeschlossenen Steinmetz Lehre in Lippstadt arbeitete er einige Jahre als Geselle in der Werkstatt eines Kolner Bildhauers Wahrend dieser Zeit durfte die monumentale Gotik des Kolner Doms tiefe Eindrucke bei ihm hinterlassen und sein spateres Wirken gepragt haben Aufgrund seiner Begabung wurde er um die Jahrhundertwende von der Dusseldorfer Kunstakademie angenommen seine Studien schloss er dort mit Auszeichnung ab Fruhe Berufsjahre in Olpe und Dusseldorf Bearbeiten Beule war in der Folge selbststandig als Bildhauer tatig und spezialisierte sich auf kirchliche Kunst Er arbeitete in Rheinbach und von 1898 bis 1907 in der Erkelenzer Bildhauerwerkstatt von Peter Winkelnkemper In Erkelenz heiratete er 1907 Maria Katharina Marx 1 Er liess sich ab 1907 in Olpe nieder An der nach einem Brand neu errichteten St Martinus Kirche in Olpe schuf er als erstes grosseres Werk die Kreuzigungsgruppe mit Madonna uber dem Hauptportal Auch die unter Verwendung gotischer Formen gestaltete Westfassade und seine Plastiken uber den Seiteneingangen fanden grosse Beachtung 2 Seiner Olper Zeit entstammen auch die Pieta und der Hubertusaltar der St Servatius Kirche in Kirchveischede der geschnitzte Hochaltar in der Kirche St Antonius Einsiedler in Drolshagen Iseringhausen und die Pieta der Andachtsstatte auf dem Friedhof von St Nikolaus in Grevenbruck Nach dem Vorbild gotischer Schnitzaltare ist das Altarretabel in Iseringhausen farbig gefasst Die Farbfassungen hatten die Aufgabe dem Kunstwerk als Objekt des Anbetens einen uberirdischen Glanz zu verleihen Die Figuren vermitteln einen lebendigen Eindruck mit ausdrucksvollen Gesichtern wie sie von den grossen Bildhauern der Spatgotik Tilman Riemenschneider oder Veit Stoss bekannt sind 3 Im Jahr 1909 siedelte Beule nach Dusseldorf uber Von hier aus hat er die gesamte Ornamentik an dem neuen Kuppelbau der Pfarrkirche St Blasius in Balve entworfen und ausgefuhrt Aus dieser Zeit stammt auch das aufwandige mit Steinreliefs verzierte dreiteilige Portal der katholischen Kirche St Elisabeth in Gerthe 1912 1913 neoromanisch die Reliefs zeigen Einflusse des Jugendstils 4 5 Tatigkeit in Oberschlesien Bearbeiten Im Jahr 1911 erhielt Beule einen Auftrag fur die Gesamtausstattung der neoromanischen Kirche St Paulus in Friedenshutte Oberschlesien Er schuf die Statuen des St Florian und der St Barbara den Hauptaltar und vier Nebenaltare Besondere Anerkennung fand Beule fur die Heiligenfiguren zu denen ihm bauerliche bzw werktatige Menschen Oberschlesiens Modell standen In Erwartung weiterer Grossauftrage in Oberschlesien verlegte er im Jahr 1912 seinen Sitz nach Beuthen So wurde ihm die komplette Inneneinrichtung der neoromanischen Rosenkranz Mutter Gottes Kirche in Schlesiengrube ubertragen Die von Beule geschaffene Ausstattung tragt ebenfalls neoromanische Zuge erwahnenswert sind der Haupt und der Taufaltar Der Marienaltar in der Herz Jesu Kirche zu Hindenburg Rokittnitz zeigt dass Beule auch im Stil des Barock versiert war Weitere Arbeiten von Beule in Oberschlesien befinden sich in der Laurentius Kirche in Antonienhutte der Pfarrkirche in Rossberg und der Hyazinth Kirche in Beuthen Eine seiner letzten Arbeiten ist ein Ehrenmal in Godullahutte Im Ersten Weltkrieg wurde Beule als Sanitatssoldat eingesetzt Er widmete sich besonders den Schwerverletzten und versuchte ihnen in Kursen kunstgewerbliche Fertigkeiten beizubringen Im Jahr 1919 erkrankte Beule an Lungentuberkulose von der er sich nicht mehr vollstandig erholte er starb am 24 August 1921 in Kreuzburg nbsp St Martinus in Olpe nbsp St Martinus Hauptportal nbsp St Martinus Nebenportal nbsp Rosenkranz Kirche in Schlesiengrube nbsp Rosenkranz Kirche Hochaltar nbsp Rosenkranz Kirche Taufaltar nbsp St Antonius Einsiedler Iseringhausen Rezeption BearbeitenBeule genoss wegen seiner Werke in den Kirchen Oberschlesiens hohes Ansehen Der Grevenbrucker Heimatkundler Josef Boerger zahlte ihn 1924 zu den Bedeutenden Sauerlandern 6 Das Werk von Matthias Beule geriet spater etwas in Vergessenheit Im Jahr 2012 konnten die Arbeiten des Bildhauers nach langen Bemuhungen insbesondere von Mitgliedern der Familie Beule zusammenfassend in Fotodokumentationen dargestellt und der Offentlichkeit im Rahmen einer Sonderausstellung im Museum der Stadt Lennestadt gezeigt werden 7 Die Kunsthistorikerin Ulrike Monreal Kaiser halt den Flugelaltar in der Laurentiuskirche zu Antonienhutte fur das wichtigste Werk von Matthias Beule Als besonders beeindruckend bezeichnet sie die prunkvolle Gestaltung des Masswerks und des Gesprenges Die grossen Flugelaltare waren die aufwendigsten und kunstlerisch reichsten Werke an der Schwelle von der Gotik zur Renaissance bzw vom Mittelalter zur Neuzeit 8 Literatur BearbeitenJoseph Boerger Bedeutende Sauerlander In Trutznachtigall Heimatblatter fur das kurkolnische Sauerland Zeitschrift des Sauerlander Heimatbundes Jahrgang 1924 S 19 21 Hans Mieles Matthias Beule Bildhauer im Sauerland und in Schlesien In De Suerlanner Heimatkalender fur das kurkolnische Sauerland Jahrgang 1968 S 23 ff Ulrike Monreal Kaiser Matthias Beule Ein Kunstlerleben um die Jahrhundertwende In Jahresheft des Heimat und Verkehrsvereins Grevenbruck Nr 32 2013 S 21 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Matthias Beule Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Friedel Krings Das neugotische Bildhauerzentrum Erkelenz In Heimatkalender des Kreises Erkelenz 1985 S 79 92 Ulrike Monreal Kaiser Matthias Beule Ein Kunstlerleben um die Jahrhundertwende In Jahresheft des Heimat und Verkehrsvereins Grevenbruck Nr 32 2013 S 23 f Ulrike Monreal Kaiser Matthias Beule Ein Kunstlerleben um die Jahrhundertwende In Jahresheft des Heimat und Verkehrsvereins Grevenbruck Nr 32 2013 S 25 Christel Darmstadt Hrsg Sakrale Baukunst in Bochum Bochum 2003 ISBN 3 920612 94 9 S 60 f Steinfiguren und Reliefs an der Kirche St Elisabeth Bochum Gerthe 1913 Bebilderter Beitrag auf www artibeau de abgerufen am 2 Februar 2017 Joseph Boerger Bedeutende Sauerlander In Trutznachtigall Heimatblatter fur das kurkolnische Sauerland Zeitschrift des Sauerlander Heimatbundes Jahrgang 1924 S 19 Jochen Kruse Matthias Beule bleibt unvergessen In Westfalenpost Lokalteil Kreis Olpe vom 7 November 2012 Ulrike Monreal Kaiser Matthias Beule Ein Kunstlerleben um die Jahrhundertwende In Jahresheft des Heimat und Verkehrsvereins Grevenbruck Nr 32 2013 S 27 f Normdaten Person GND 189463783 lobid OGND AKS VIAF 220599303 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beule MatthiasKURZBESCHREIBUNG deutscher BildhauerGEBURTSDATUM 26 September 1877GEBURTSORT GrevenbruckSTERBEDATUM 24 August 1921STERBEORT Kreuzburg Oberschlesien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Matthias Beule amp oldid 225235621