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Die haufig Martinsmunster genannte romisch katholische ehemalige Stiftskirche Sankt Martin Collegiale Saint Martin ist der beherrschende Sakralbau der Stadt Colmar im Elsass und eines der bedeutenden gotischen Bauwerke im Departement Haut Rhin Heute dient sie als Pfarrkirche franzosisch eglise paroissiale Nach der Franzosischen Revolution war sie kurzzeitig Kathedrale eines Bistums 1 und wird manchmal noch als Cathedrale Saint Martin bezeichnet Der jetzige Bau wurde 1234 bis 1365 errichtet die auffallige Bekronung des Glockenturms wurde nach einem Dachstuhl brand 1572 im Renaissancestil aufgesetzt Der stadtbildpragende TurmFassade und Turm Man beachte die ungewohnlichen massiven ausseren Stutzpfeiler SeitenansichtSt MartinInnenraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Gelaut 5 Ausmasse 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVon der um das Jahr 1000 errichteten ersten Vorgangerkirche wurden 1972 Uberreste freigelegt Es handelte sich um eine dreischiffige Kirche mit Querhaus und platt geschlossenem Chor Ein spater angebauter Westbau konnte bei den Grabungen nachgewiesen werden Auch von der zweiten romanischen Vorgangerkirche wurden Fundamente gefunden Ihr apsidial geschlossener Chor hatte bereits die Breite des heutigen Binnenchors die Nebenapsiden schlossen an ein Querhaus heutigen Ausmasses an 1234 erhob der Bischof von Basel die dem heiligen Martin geweihte Pfarrkirche zum Kollegiatstift mit 16 Kanonikern 1245 Dies war offenbar Anlass fur den Neubau der wohl ab 1234 mit dem nicht mehr vorhandenen Chor begann Vermutet wird ein 5 8 Chor wie er in der oberrheinischen Spatromanik ublich war 2 Die ostlichen Vierungspfeiler zeigen noch Sockelformen der Spatromanik so dass davon auszugehen ist dass erst im Querhaus dem altesten erhaltenen Bauteil der Ubergang zur gotischen Bauweise erfolgte Am sudlichen Querhausportal dem sogenannten Nikolausportal befindet sich die inschriftlich bezeichnete Figur des Meisters Humbert Maistre Hunbret der als Baumeister Architekt dieses Bauteils angesehen wird Das Langhaus mit seinen stammigen kantonierten Pfeilern entstammt der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts Die Westfassade verrat den Einfluss des Westbaus des Basler Munsters In die Mitte des 14 Jahrhunderts fiel die Errichtung des Chores fur den 1350 Grundstucke zugekauft wurden 1491 entstand laut einer Inschrift das Vierungsgewolbe Im Jahr 1572 brannte die Kirche ab nbsp St Martins Kirche im Jahr 1548 nach Sebastian Munsters Cosmographia einzige Darstellung des Turms vor dem Brand 1572 3 Von mehreren verhaltnismassig kleinen Portalen der Kirche sind einige zugemauert Die grossten im Tympanon weisen einen reichen Figurenschmuck auf Das Westportal zeigt die Anbetung der Heiligen Drei Konige und das Weltgericht im Wimperg erscheint der Heilige Martin bei der Mantelspende Das Sud Querhausportal stellt die Legende des Heiligen Nikolaus dar daruber ist eine weitere Weltgerichtsdarstellung zu sehen In den Archivolten ist Meister Humbert mit einem Winkel wiedergegeben Auffallend ist das farbige Ziegeldach das an jenes des Munster zu Thann erinnert Die massiven Stutzpfeiler der Fassade verleihen dem Gebaude vorne einen etwas schwerfalligen Aspekt der mit dem luftigen Aussehen der hohen spatgotischen Chorfenster kontrastiert Zu den ungewohnlichen ausserlichen Details des Gebaudes zahlen zwei Judensaue die eine als Wasserspeier und die andere als Portalwinkelfigur 4 nbsp Grabungsfunde der Vorgangerbauten nbsp Tympanon der Westfassade nbsp Tympanon der Sud Querfassade nbsp Chor nbsp Eine Colmarer Judensau nbsp Hauptportal der Westfassade nbsp Gewolbe sudl Chorumgang 3 Kapelle von Westen Schlussstein mit Blattmaske um 1400Ausstattung BearbeitenIm weitlaufigen Inneren das durch die Franzosische Revolution herbe Verluste an der Ausstattung erleiden musste sind bemerkenswert der im Elsass einzigartige Chorumgang mit dichtem Kapellenkranz sowie die erhaltenen mittelalterlichen Skulpturen Altar Madonna und Bleiglasfenster bartloser Christuskopf uber dem Nordportal der Fassade fruhes 13 Jahrhundert Orgel Bearbeiten nbsp OrgelprospektBemerkenswert ist auch der Orgelprospekt von 1755 der von Johann Andreas Silbermann geschaffen wurde Das Instrument wurde 1979 durch ein zeitgenossisches Instrument der Orgelbau Felsberg ersetzt Es hat 48 Register auf drei Manualen und Pedal 5 I Positif de Dos C g30 1 Montre 0 8 0 2 Bourdon 0 8 0 3 Quintaton 0 8 0 4 Prestant 0 4 0 5 Flute a cheminee 0 0 4 0 6 Nasard 0 2 2 3 0 7 Sesquialtera II0 8 Doublette 0 2 0 9 Larigot 0 1 1 3 10 Mixture IV11 Cymbale III IV12 Dulzain 16 13 Trichterregal 0 8 II Grand Orgue C g314 Montre 16 15 Montre 0 8 16 Flute a cheminee 0 0 8 17 Gambe 0 8 18 Quinte 0 5 1 3 19 Prestant 0 4 20 Flute conique 0 4 21 Rauschpfeife II22 Gemshorn 0 2 23 Mixture V VI24 Cymbale IV25 Trompette 16 26 Trompette 0 8 III Oberwerk C g327 Bourdon 8 28 Flute a cheminee 0 4 29 Flute conique 2 30 Principal 1 31 Quinte 2 3 32 Terzian II33 Regale 8 34 Voix humaine 8 Pedale C g1Grande Pedale35 Principal 16 36 Soubasse 16 37 Quinte 10 2 3 38 Octave 0 8 39 Sordun 32 40 Posaune 16 41 Trompette 0 8 Petite Pedale42 Octave 0 4 43 Flute 0 2 44 Cor de nuit 0 1 45 Rauschpfeife III 046 Mixture V VII47 Chalumeau 0 4 48 Cornet 0 2 Koppeln I II III II I P II P Von 1837 bis 1854 war der deutsche Musiker Martin Vogt Chorleiter und Organist im Martinsmunster Laut Konzertorganist Gerd Hofstadt war Vogt damals der meistverlegte Komponist von Kirchenmusik im Elsass und in der Nordschweiz Gelaut BearbeitenDas Hauptgelaut besteht aus acht Glocken die in den Jahren 1817 Glockengiesserei Edel 1976 78 Heidelberger Glockengiesserei und 1990 Karlsruher Glocken und Kunstgiesserei gegossen wurden Die Schlagtone der Glocken sind g0 b0 d1 f1 g1 b1 c2 und d2 6 Ausmasse BearbeitenDie Masse des Gebaudes sind 7 Innenlange 78 Meter Innenhohe 20 Meter Innenbreite im Querschiff 34 Meter Hohe des Turms 71 MeterLiteratur BearbeitenPeter Anstett Das Martinsmunster zu Colmar Beitrag zur Geschichte des gotischen Kirchenbaus im Elsass Mann Berlin 1966 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martinsmunster Colmar Sammlung von Bildern Martinsmunster Colmar In Structurae Geschichte und Beschreibung der OrgelEinzelnachweise Bearbeiten Die Prafektur des Ober Rhein Gebiets auf tourisme colmar com Abgerufen am 2 Oktober 2022 deutsch Peter Anstett Das Martinsmunster zu Colmar Berlin 1966 S 22 Sigmund Billings Kleine Chronik der Stadt Colmar Hrsg von Andreas Waltz Colmar 1891 S 80 81 Assall Paul Juden im Elsass Elster Verlag Moos 1984 ISBN 3 89151 000 4 Nahere Informationen zur Orgel Memento des Originals vom 15 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot decouverte orgue free fr Videoaufnahme eines Teilgelauts ohne Bourdon HB Kunstfuhrer Strassburg Colmar Elsass 1986 ISBN 3 616 06560 8 korrigierte ISBN 3 616 06520 848 077222222222 7 3583333333333 Koordinaten 48 4 38 N 7 21 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martinsmunster Colmar amp oldid 238111635