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Marthe Richard eigentlich Marthe Crompton geb Betenfeld verw Richer 15 April 1889 in Blamont im Departement Meurthe et Moselle 9 Februar 1982 in Paris war eine franzosische Prostituierte Pilotin Spionin und kurzzeitige Stadtverordnete von Paris Bekannt wurde sie als Initiatorin des nach ihr benannten Gesetzes Loi Marthe Richard vom 13 April 1946 1 durch welches noch im selben Jahr samtliche Bordelle in Frankreich geschlossen wurden Marthe Richard 1915 Marthe Richard 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Vor dem Ersten Weltkrieg 2 Spionin wahrend des Ersten Weltkrieges 3 Verehrung als Kriegsheldin 4 Das Gesetz Loi Marthe Richard 5 Spatere Jahre 6 Kontroverse 7 Werke 8 Verfilmungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseVor dem Ersten Weltkrieg BearbeitenMarthe Betenfeld wuchs in einfachen Verhaltnissen in Blamont in Lothringen auf nur wenige Kilometer vom damals zum Deutschen Reich zahlenden Reichsland Elsass Lothringen entfernt Ihre Eltern waren Louis und Marie Elisabeth Betenfeld Der Vater arbeitete in einer Brauerei 1903 begann sie in Nancy eine Lehre als Hosenschneiderin Uber die dort stationierte Garnison und die zugehorigen Bordelle begann sie mit der Prostitution Nachdem ein Soldat sie unter dem Vorwurf sie habe ihn mit Syphilis infiziert angezeigt hatte wurde sie am 21 August 1905 in das nationale Prostituiertenregister eingetragen Anfang 1907 siedelte sie nach Paris um und ging dort weiter ihrer bisherigen Tatigkeit nach Noch im selben Jahr lernte sie den wohlhabenden deutlich alteren Fischhandler Henri Richer kennen Richer bemuhte sich um ihre Ausbildung und fuhrte sie in die gehobene Gesellschaft von Paris ein Er ermoglichte es ihr auch einen Pilotenschein zu erwerben den sie als eine der ersten Franzosinnen am 23 Juni 1913 erhielt und finanzierte ihr ein Flugzeug In der nachsten Zeit sollte die Fliegerei ihre Leidenschaft werden Sie trat dem Fliegerinnenverein Stella bei und nahm an Flugvorfuhrungen teil Von der Presse erhielt sie den Spitznamen l Alouette die Lerche Bei einer Bruchlandung bei La Roche Bernard im August 1913 wurde sie schwer verletzt Sie lag drei Wochen im Koma durch den Unfall verlor sie auch die Fahigkeit Nachwuchs zu bekommen Trotzdem nahm sie die Fliegerei wieder auf Im Februar 1914 wurde ihr ein Langstreckenrekord fur einen Flug mit einer Caudron G III von Le Crotoy nach Zurich zuerkannt obwohl sie in Wirklichkeit heimlich einen Teil der Strecke mit dem Zug zuruckgelegt hatte Nach Beginn des Ersten Weltkrieges bemuhte sie sich darum aktiv daran teilnehmen zu konnen Gemeinsam mit anderen Fliegerinnen der Stella grundete sie 1914 die L Union patriotique des aviatrices francaises Trotzdem wurde sie vom seinerzeit zustandigen General Hirschauer nicht zum Kriegsdienst zugelassen mit der Begrundung man sei nicht sicher ob im Falle einer Gefangennahme die einschlagigen Schutzbestimmungen der Haager Landkriegsordnung auch fur Frauen gelten wurden Richer erwarb fur sich und seine Gefahrtin ein Landhaus das Manoir de Beaumont in der Gemeinde Joue en Charnie westlich von Le Mans Dort verbrachten beide in den Jahren 1910 bis 1914 die Sommermonate 2 Obwohl sie mittlerweile anerkanntes Mitglied der Pariser Gesellschaft war wurde ihr die beantragte Loschung aus dem nationalen Prostituiertenregister verwehrt mit der Begrundung sie habe bei ihrer Ubersiedlung nach Paris im Jahre 1907 falsche Angaben zur Person gemacht Henri Richer und Marthe Betenfeld heirateten am 13 April 1915 Henri Richer zog kurz danach in den Krieg wo er am 25 Mai 1916 in Massiges westlich von Verdun seinen Kriegsverletzungen erlag Spionin wahrend des Ersten Weltkrieges BearbeitenDurch die Fliegerei lernte Marthe Richer Jean Violan Spitzname Zozo kennen Violan mit richtigem Namen Joseph Davrichewy oder auch Davrischischwili war ein russischer Emigrant georgischer Abstammung Er stand in jungen Jahren in einer direkten Beziehung zu Josef Stalin und war moglicherweise sogar dessen Halbbruder Violan flog fur die franzosische Luftwaffe und war auch fur den franzosischen Geheimdienst aktiv 3 4 5 Uber Violan bekam Marthe Richer wiederum Kontakt zu Georges Ladoux Ladoux war als Nachrichtenoffizier seit August 1914 Leiter der Presse und Telegrammzensur des Kriegsministeriums gewesen 6 Im Mai 1915 ubernahm er die Leitung der neu gegrundeten und von ihm auch aufgebauten Section de Centralisation du Renseignement Diese war dem 1907 wieder errichteten Deuxieme Bureau angeschlossen 7 Ladoux setzte dabei stark auf die Informationsgewinnung durch weibliche Spione die sich privat an Geheimnistrager der Gegenseite heranarbeiten sollten Die fur diesen Patriotisme horizontale benotigten Damen rekrutierte Ladoux gerne aus dem Halbweltmilieu 6 Ladoux hatte Marthe Richer zunachst im Verdacht fur Deutschland zu spionieren Er beauftragte Violan sie zu uberwachen Beide verliebten sich ineinander und begannen ein Verhaltnis Violan gelang es Ladoux von Richers Unschuld zu uberzeugen 3 Ladoux bot Marthe Richer daraufhin an in seinem Sinne fur Frankreich tatig zu werden Zunachst lehnte sie dies angewidert ab sagte aber nach dem Tode ihres Mannes dann doch zu moglicherweise aus Rachegefuhlen gegenuber Deutschland Nachdem er ihr Grundkenntnisse der Spionagetatigkeit vermittelt hatte setzte Ladoux sie auf den deutschen Offizier Hans von Krohn damaliger Marineattache in Spanien an Uber die tatsachlichen Ereignisse in der Folgezeit existieren unterschiedliche Versionen Eine populare auf den Mitte der 1930er Jahre veroffentlichten Erinnerungen Richards und Ladoux basierende Lesart besagt sie habe eine Liebesbeziehung zu von Krohn begonnen moglicherweise auch wiederaufgenommen Hierdurch sei sie an Informationen gelangt die sie mittels unsichtbarer Tinte an Ladoux ubermittelt habe uber einen Ring deutscher Agenten in Frankreich Waffenlieferungen an Aufstandische in Franzosisch Marokko oder U Boot Bewegungen Daruber hinaus habe sie sich der deutschen Seite pro forma ebenfalls als Agentin angeboten nur um erteilte Auftrage zu sabotieren 8 9 Eine andere Variante besagt dass die Aktion ganz anders abgelaufen und ein volliger Fehlschlag gewesen sei Richer und Violan Davrichewy sollten sich gemeinsam nach Madrid begeben In der dortigen Deutschen Botschaft sollten sie fur die Verbreitung pazifistischen Gedankengutes werben gleichzeitig aber auch versuchen den Safe in der Botschaft zu knacken Der Kontakt mit von Krohn sei wohl auch zustande gekommen Kurz darauf wurden die beiden aber in einen Autounfall verwickelt Ein russischer Pilot und eine Franzosin in einem Auto des deutschen Marineattaches zogen zunachst die Aufmerksamkeit der spanischen und dann auch der franzosischen Presse auf sich So ihrer Tarnung beraubt habe das Paar unverrichteter Dinge nach Paris zuruckkehren mussen 9 Im Verlaufe des Kontaktes zu von Krohn konnte sie diesem zwar einige geheime Informationen zu deutschen U Booten entlocken nicht aber die erhoffte Karte deutscher U Boot Stutzpunkte in Spanien 10 In Madrid hatte sie auch Kontakt zu Margaretha Geertruida Zelle genannt Mata Hari Beide wohnten im Laufe des Jahres 1916 zeitweise im Palace Hotel in Madrid Dem Deuxieme Bureau war Mata Hari bereits Mitte 1915 als potenzielle Spionin der Gegenseite aufgefallen Einen Auftrag sie zu uberwachen hatte Richer aber wohl nicht 11 Uber ihre weitere Tatigkeit im nachrichtendienstlichen Bereich gibt es wenige gesicherte Informationen Eine kriegsbeeinflussende Rolle hatte Richer nicht Insgesamt war sie wohl von Juni 1916 bis September 1917 mit verschiedenen Auftragen betraut Verehrung als Kriegsheldin BearbeitenNach Ende des Krieges hielt sich Richer in Paris auf Sie begann wieder zu fliegen und kam so in Kontakt zu Kreisen britischer Staatsburger Hierdurch lernte sie Thomas Crompton den damaligen Finanzdirektor der Rockefeller Stiftung in Frankreich kennen Beide heirateten 1926 Durch diese Hochzeit wurde sie britische Staatsburgerin und verlor da die doppelte Staatsburgerschaft nach franzosischem Recht unzulassig war ihren franzosischen Pass Nach Cromptons uberraschendem Tod 1928 zog sie nach Bougival westlich von Paris Eine Rente der Rockefeller Stiftung von monatlich 2000 FF ermoglichte ihr ein wohlhabendes Leben 1932 setzte eine neue Entwicklung ein Georges Ladoux ihr ehemaliger Fuhrungsoffizier begann einige Jahre nach seiner Pensionierung seine Erfahrungen und Erlebnisse aus seiner nachrichtendienstlichen Tatigkeit wahrend des Ersten Weltkrieges in mehreren Buchern zu veroffentlichen Diese teilweise autobiografischen aber auch stark mit fiktionalen Elementen durchsetzten Werke sollten in der Folgezeit dazu fuhren dass die Geheimdienste und ihre Akteure verklarend geradezu heroisierend dargestellt wurden Die Offentlichkeit nahm diese Darstellungen dankbar an obwohl sie bei weitem nicht der Realitat entsprachen 6 9 Ladoux firmierte als Autor unter Commandant Ladoux auf dem Titelblatt wurde seine Rolle als ehemaliger Chef des Geheimdienstes explizit angefuhrt die Bucher waren als Reihe unter dem Titel Memoires de Guerre Secrete angelegt 12 Hatte er sich zunachst mit den Vorgangen um Mata Hari beschaftigt 13 so folgte noch im selben Jahr ein zweiter Band in dem Marthe Richer die zentrale Rolle spielte 14 Auch wenn er sie in dem Buch als Marthe Richard titulierte so war doch durch etliche deutliche Hinweise klar wer gemeint war Marthe Crompton wie sie jetzt offiziell und bis zu ihrem Tode hiess 15 uberlegte zunachst gegen die Veroffentlichung vorzugehen entschloss sich aber dann stattdessen einen Teil der Tantiemen fur sich einzufordern und selbst ein Buch uber sich und ihre Aktivitaten wahrend dieser Zeit zu schreiben Zunachst erschien es unter ihrem fruheren Namen Marthe Richer 16 sie ubernahm aber schon bald den Nachnamen Richard unter dem sie fortan auch bekannt bleiben sollte Weitere Bucher von Ladoux zu anderen Begebenheiten aus dem Spionageumfeld sollten folgen nach dessen Tod 1933 17 nach anderen Angaben 1936 18 dann im Auftrag seiner Witwe veroffentlicht 19 Richards Bekanntheitsgrad wiederum stieg durch die Entgegennahme des Verdienstordens Legion d honneur am 17 Januar 1933 Dass sie diesen nur stellvertretend fur ihren verstorbenen Ehemann Thomas Crompton dem der Orden posthum verliehen worden war in Empfang nahm storte wenig Gleichwohl gab es auch Stimmen die kritisierten dass eine ehemalige Prostituierte eine solche Auszeichnung entgegennehmen durfte In der nachfolgenden Zeit hielt Marthe Richard zahlreiche Vortrage uber ihre Tatigkeit fur den franzosischen Geheimdienst Schliesslich wurde ihr bisheriges Leben 1937 unter dem Titel Marthe Richard au service de la France von Raymond Bernard unter anderen mit Erich von Stroheim als deutschem Offizier sowie Edwige Feuillere in der Titelrolle verfilmt 20 21 Richard veroffentlichte bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges noch zwei weitere Bucher uber ihre Abenteuer Das Gesetz Loi Marthe Richard BearbeitenWenn auch vieles uber Richards Rolle wahrend der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht und ihr Verhaltnis zu Resistance organisierter Kriminalitat Vichy Regime und zu den Besatzungstruppen unklar war und ist so galt sie doch nach Kriegsende als Heldin des Widerstandes als heroine des deux guerres Dieser Ruf ermoglichte es ihr 1945 auf der Liste der konservativen Mouvement republicain populaire MRP ein Mandat im Pariser Stadtrat zu erlangen Aufsehen erregte sie alsbald mit ihrer Forderung die organisierte Prostitution und damit auch alle Bordelle zu verbieten Eine am 10 Dezember 1945 von ihr gehaltene Rede fuhrte dazu dass der Prafekt des Departementes Seine zu dem Paris gehorte kurze Zeit spater eine Verordnung erliess wonach binnen drei Monaten alle Bordelle geschlossen werden mussten Ermutigt von diesem Erfolg startete Richard mit anderen eine Kampagne mit dem Ziel dies auch landesweit durchzusetzen Auch hier war sie erfolgreich Am 13 April 1946 erliess das franzosische Parlament mit der Mehrheit von MRP sowie der Kommunistischen Partei das Gesetz mit der Nummer 46 685 22 welches kunftig mit dem Namen Richards verbunden sein sollte und aufgrund dessen alle rund 1400 franzosischen Bordelle darunter etwa 180 in Paris geschlossen werden mussten Neben gesundheitspolitischen und moralischen Aspekten spielte bei der Entscheidung eine Rolle dass Bordelle wahrend der Besatzungszeit als Zentren der horizontalen Kollaboration gegolten hatten 23 Das Gesetz erhielt auch Bestimmungen zu weiteren Bereichen der organisierten Prostitution Offentliche Kontaktanbahnung wurde untersagt die Strafen fur Zuhalterei verscharft das auf die Zeit Napoleons zuruckgehende nationale Prostituiertenregister geschlossen Legal hingegen blieb die Prostitution an sich Nur wenige Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes sprach sich Richard fur eine Wiedereroffnung der Bordelle aus Hierfur bekam sie 1951 den inoffiziellen Prix du Tabou verliehen 24 Anfang der 1970er Jahre bestatigte sie erneut dass sie uber das Thema nachgedacht habe und nun nicht mehr gegen die Wiedereroffnung von Bordellen sei solange die darin tatigen Frauen nicht wie Sklavinnen gehalten wurden 25 Bezuglich der Vorgange die seinerzeit zur Verabschiedung des Gesetzes gefuhrt hatten bezeichnete sie sich bereits 1951 als Werkzeug in den Handen anderer und nannte insbesondere den MRP Politiker Leo Hamon sowie ihre Fuhrerin zu Zeiten der Resistance eine Madame Lefaucheux Moglicherweise spielte auch eine Rolle dass sie zur fraglichen Zeit mit einem Zuhalter liiert war und mit diesem private Probleme hatte die sie durch dieses Gesetz zu losen hoffte 26 Uber das Gesetz selbst sagte sie sie habe sich geirrt 24 10 Seit Erlass des Gesetzes gab es wiederholt Vorstosse Bordelle wieder zuzulassen 25 aber auch Uberlegungen die Bestimmungen zu verscharfen und z B Prostitution vollig zu verbieten 23 Neuere Biografien gehen davon aus dass Richard aufgrund ihres Status als Heldin sowohl von der MRP als auch von Abolitionistinnen instrumentalisiert wurde um fur deren Moralvorstellungen eine politische Mehrheit zu bekommen Auch fur die fulminante Rede die den Erlass des Gesetzes initiierte und die so gar nicht zu ihrem sonstigen Auftreten passte wird angenommen dass sie aus fremder Feder stammt Als Verfasser wird insbesondere der MRP Politiker Pierre Corval vermutet Das Gesetz selbst wie auch dessen Auswirkungen blieben in der Folgezeit umstritten Richard selbst setzte sich in den folgenden Jahren dafur ein dass die Pariser Prostituierten als eine Art offentlicher Fursorgerinnen anerkannt werden sollten 27 10 Spatere Jahre BearbeitenRichards politische Karriere wahrte nur kurz Nachdem sich herausstellte dass sie als britische Staatsburgerin gar nicht in den Stadtrat hatte gewahlt werden durfen schied sie bereits 1946 wieder aus diesem Gremium aus In der Folgezeit ausserte sie sich in der Offentlichkeit immer wieder gelegentlich widerspruchlich und insbesondere zu Fragen der Sexualitat und veroffentlichte auch noch mehrere Bucher Richard starb am 9 Februar 1982 Ihre Grabstatte befindet sich im Columbarium des Pariser Cimetiere du Pere Lachaise Division 87 Urne 5630 direkt oberhalb der ihres zweiten Ehemannes Thomas Crompton 15 28 Kontroverse BearbeitenWar die Rolle Richards als Heldin der Nation in der Zwischenkriegszeit weitgehend kritiklos akzeptiert worden so anderte sich dies mit ihrem politischen Engagement 1946 Am 19 Dezember 1946 schrieb Pierre Benard Chefredakteur der Zeitung Le Canard enchaine es gebe keinen Strom keine Kohlen keinen Wein keine Kartoffeln und viele Menschen hatten kein Dach uber dem Kopf gleichwohl beschaftige sich der Stadtrat zwei Sitzungen lang auf Betreiben Richards mit der Frage der Abschaffung der Bordelle 29 Zunehmend wurde nun ihre Vergangenheit hinterfragt Die Schwierigkeit dabei war dass sich das Wissen um die tatsachlichen Gegebenheiten weitgehend auf die Schilderungen beschrankten die Richard und Ladoux selbst gegeben hatten Gerade diese Berichte aber waren nicht nur als Tatsachenbeschreibungen angelegt sondern sollten der Uberhohung der eigenen Verdienste dienen Der Film wich aus dramaturgischen Grunden ebenfalls deutlich von den tatsachlichen Gegebenheiten ab Unabhangige Belege hingegen waren und sind bis heute Mangelware Ladoux selbst war seit vielen Jahren nicht mehr am Leben Violan ausserte sich 1947 dahingehend dass Richard eine Hochstaplerin une imposteuse sei Verscharfend kam hinzu dass es durchaus im Interesse bestimmter Kreise war Richard aus politischen Grunden zu diskreditieren Ein Verfahren gegen Richard wegen Diebstahl von Schmuck und Hehlerei wurde 1955 ergebnislos eingestellt In diesem Zusammenhang erstellte Inspektor Jacques Delarue von der Surete ein umfangreiches Dossier uber Richard welches zwar die im Verfahren gegen Richard erhobenen Vorwurfe entkraftete ansonsten aber nur wenig zur Erhellung von Richards Vorgeschichte beitragen konnte Im Februar 1971 bezweifelte Charles Chenevier ein ehemaliger stellvertretender Direktor der Kriminalpolizei in einer Fernsehsendung offentlich die Richtigkeit der Darstellungen aus der Zwischenkriegszeit Nachdem sich Chenevier dann 1976 in seinem Buch La Grande Maison in einem Kapitel mit der Uberschrift Die Spionin die aus dem Warmen kam und nicht existiert hat L espionne qui venait du chaud et qui n existait pas mit Marthe Richard beschaftigt hatte erwirkte diese gerichtlich die Beschlagnahmung des Buches In weiteren Auflagen durften von den Nachnamen der Beteiligten nur der Anfangsbuchstabe genannt werden 30 Richards tatsachliche Rolle konnte aus den genannten Grunden bis heute nicht abschliessend geklart werden In der jungeren Literatur werden ihre Leistungen ausserst skeptisch gesehen Teilweise wurden dabei auch Hypothesen aufgestellt wie die sie habe mit dem uberraschenden Ableben ihres zweiten Ehemannes Thomas Crompton zu tun gehabt ohne dass es hierfur belastbare Nachweise gibt Werke BearbeitenMarthe Richard Ma vie d espionne au service de la France Les Editions de France Paris 1935 Marthe Richard Espions de guerre et de paix Les Editions de France Paris 1938 Marthe Richard Mes dernieres missions secretes Espagne 1936 1938 Les Editions de France Paris 1939 Marthe Richard Faire face S L I M Paris 1947 Marthe Richard Appel des Sexes Editions du Scorpion Paris 1951 Marthe Richard Mon destin de femme France loisirs Paris 1974 Verfilmungen BearbeitenMarthe Richard au service de la France Spielfilm von Raymond Bernard von 1937 mit Edwige Feuillere in der Titelrolle 20 Marthe Richard TV Verfilmung von Thierry Binisti aus dem Jahre 2011 mit Clementine Celarie in der Titelrolle 31 Literatur BearbeitenNatacha Henry Marthe Richard L aventuriere des maisons closes Punctum Paris 2006 ISBN 2 35116 010 X martherichard com Elisabeth Coquart Marthe Richard De la petite a la grande vertu Payot Paris 2006 ISBN 2 228 90076 1 Malte Konig Zwei Biografien zu Marthe Richard sehepunkte 8 Nr 5 15 Mai 2008 Abgerufen am 1 Mai 2012 Charles Chenevier L espionne qui venait du chaud et qui n existait pas In Charles Chenevier La Grande Maison Presses de la Cite Paris 1976 ISBN 2 258 00157 9 Reginald Dipwipple She likes to be on top Alternative Darstellung des Lebens von Marthe Richard auf einer Website uber Spione und Spionage Abgerufen am 1 Mai 2012 Mary Blume A postwar heroine who fooled France Artikel uber Richard in der International Herald Tribune 3 August 2006 Abgerufen am 3 Mai 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marthe Richard Sammlung von Bildern Biografie Texte Fotos Videos zu Marthe Richard auf einer Website uber ihren Geburtsort Blamont franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten A l occasion des 60 ans de la loi Marthe Richard un peu d histoire Bibliotheque municipale de Lyon 21 April 2006 archiviert vom Original abgerufen am 12 April 2011 franzosisch Le Manoir de Beaumont auf der Website der Gemeinde Joue en Charnie Abgerufen am 14 Mai 2012 franzosisch a b Simon Sebag Montefiore Der junge Stalin S Fischer Frankfurt 2007 S ISBN 3 10 050608 1 Georgie et France Joseph Davrichewy 1882 1975 revolutionnaire aviateur agent de contre espionnage 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Toter Link www livre rare book com Abbildung des Titelblattes jpg Datei 134kb Abgerufen am 16 Mai 2012 Angabe in der Franzosischen Nationalbibliothek und im Systeme universitaire de documentation sudoc Margaret H Darrow French women and the First World War ISBN 1 85973 366 2 bzw ISBN 1 85973 361 1 Martyn Cornick Peter Morris The French Secret Services A Selected Bibliography Transaction New Brunswick 1993 ISBN 1 56000 111 9 S 24 ff a b Marthe Richard au service de la France in der Internet Movie Database englisch Bernard 1936 Marthe Richard au service de la France 10 Juni 2013 abgerufen am 15 September 2023 franzosisch Abbildungen aus dem Film und kurze Inhaltsangabe Gesetz Nr 46 685 vom 13 April 1946 Als Digitalisat verfugbar im Amtsblatt des seinerzeit zu Frankreich gehorenden Territoriums Togo vom 1 Juni 1947 S 467 PDF 3MB abgerufen am 2 Mai 2012 a b Stefan Ulrich Frankreich will kaufliche Liebe verbieten In Suddeutsche Zeitung 8 Dezember 2011 Abgerufen am 4 Mai 2012 a b Je suis 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des maisons closes 177 dans la capitale autour de 1500 en France Mme Marthe Richard l espionne bien connue a ouvert le debat Das genannte Kapitel auf einer Website uber ihren Heimatort Blamont Abgerufen am 18 Mai 2012 franzosisch Marthe Richard in der Internet Movie Database englisch Normdaten Person GND 132651238 lobid OGND AKS LCCN no2006072528 NDL 00454112 VIAF 64011046 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richard MartheALTERNATIVNAMEN Betenfeld Marthe Geburtsname Richer Marthe Ehename erste Ehe KURZBESCHREIBUNG franzosische Politikerin und ProstituierteGEBURTSDATUM 15 April 1889GEBURTSORT BlamontSTERBEDATUM 9 Februar 1982STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marthe Richard amp oldid 239325289