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Die Essener Marktkirche bis Ende des 19 Jahrhunderts Gertrudiskirche liegt in der Essener Innenstadt am Markt dem ursprunglichen Essener Marktplatz der einst wirtschaftliches politisches und religioses Zentrum der Stadt war Die im Ursprung romanische nach teilweisem Wiederaufbau spatgotische Hallenkirche war die erste protestantische Kirche Essens Marktkirche in Essen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orgel 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung der Kirche findet sich im Testament der Abtissin Theophanu in dem sie bestimmte dass zu ihrem Gedachtnis Kerzen ad sancta Gertrudii entzundet werden sollten Das ursprungliche Patrozinium der Heiligen Gertrud von Nivelles resultierte aus Theophanus familiaren Kontakten im Stift Nivelles war Theophanus Schwester Adelheid Abtissin Vermutlich entstand der erste Kirchenbau an dieser Stelle um das Jahr 1043 in dem Abtissin Theophanu von Kaiser Heinrich III das Marktrecht erhielt als Kirche fur die Marktleute St Gertrud gehorte zur Kirchenfamilie des Essener Munsters und war bis zur Reformation bei Prozessionen als Station in die Stiftsliturgie eingebunden Mit der Aufteilung Essens in zwei Pfarrbezirke wurde St Gertrud Pfarrkirche der sudlichen Stadt wahrend die nordliche Innenstadtgemeinde in St Johannis verblieb Eine erste Benennung als Marktkirche kann bereits fur das 14 Jahrhundert nachgewiesen werden Sie diente wahrend des Mittelalters dem Stadtrat auch als Wahl und Sitzungsort Durch die Besetzung der Kirche durch das Burgertum 1543 welches damit die Einsetzung eines evangelischen Predigers forderte erlangte die Marktkirche eine zentrale Bedeutung Allerdings konnte sich der Magistrat erst 1563 durchsetzen wobei Konflikte mit den Furstabtissinnen konfessioneller und politischer Art die Folge waren Am 28 April 1563 hielt Pfarrer Heinrich Barenbroch der Reformator von Essen die erste evangelische Predigt in der Heilig Geist Kapelle am 2 Mai konnte er in der Gertrudiskirche zum ersten Mal das Abendmahl unter beiderlei Gestalt austeilen Nach seinem Tod 1587 fand Barenbroch im Chor der Kirche beim Eingang zur Sakristei seine letzte Ruhestatte Wahrend der spanischen Besatzung setzte die Essener Furstabtissin Maria Clara von Spaur den katholischen Gottesdienst durch Zwei Jahre spater nach Abzug der Spanier 1630 nahm der Prediger Wittgen vom Aschenbruch dem Ort wo heute die Kreuzeskirche steht den protestantischen Gottesdienst wieder in der Gertrudiskirche auf Seitdem blieb die Kirche protestantisch 1 1786 wurde dem sudlichen Kirchenschiff nach Umbau eine kleine Vorhalle angefugt In den Jahren 1871 und 1872 fanden umfangreiche Sanierungsarbeiten statt wobei das Innere ein neues Aussehen erhielt Hinzu kamen neue bunte Fenster gestiftet von Gustav Ernst Waldthausen In den Jahren 1877 1878 und 1894 1895 erlitt die Kirche erste Bergschaden durch den Steinkohlenbergbau 1 Nach der Weihe der neuen katholischen Gertrudiskirche in der sudlichen Innenstadt erhielt die Kirche auch offiziell den Namen Marktkirche Im Zweiten Weltkrieg wurde die damals dreischiffige Hallenkirche bis auf die Aussenmauern und zwei Joche zerstort der Turm war grosstenteils eingesturzt Die Kirche galt den Stadtplanern als Verkehrshindernis und sollte zunachst nicht wieder aufgebaut werden Baudezernent Sturm Kegel setzte jedoch einen teilweisen Wiederaufbau durch wenn auch nur die beiden ostlichen Joche als Kirche erneut errichtet wurden die Turmfundamente und der restliche Teil der Kirche wurden abgerissen Neben der Verkleinerung der Grundflache um fast die Halfte wurden Dachform und Reiter beim Wiederaufbau verandert so dass der heutige Bau nur einen Torso der ursprunglichen Kirche darstellt Auf den so neu entstandenen westlichen Portalen waren in einem Bronzerelief die apokalyptischen Reiter in Erinnerung an Krieg und Vernichtung dargestellt 2006 wurde die Kirche vom Architekten Eckhard Gerber umgeplant und durch einen neuen Westchor aus blauem Glas erganzt die ehemaligen Westportale wurden auf die Empore versetzt Seit September 2006 unterhalt die Evangelische Kirche in der Marktkirche eine zentrale Kirchen Wiedereintrittsstelle nbsp Marktkirche um 1912 nbsp Innenansicht 2011 nbsp Westchor aus blauem GlasOrgel BearbeitenEinst befand sich in der Kirche eine Orgel der Orgelbaufirma Georg Stahlhuth Dieses Instrument wurde verkauft und durch ein digitales Instrument von Ewald Kienle mit 26 Registern auf zwei Manualen und Pedal ersetzt 2 I Hauptwerk C g31 Bordun 16 2 Prinzipal 8 3 Rohrflote 8 4 Oktave 4 5 Spitzflote 4 6 Quinte 2 2 3 7 Superoktave 2 8 Mixtur IV9 Trompete 8 II Schwellwerk C g310 Gedackt 8 11 Gambe 8 12 Vox celeste 8 13 Flote 4 14 Nasat 2 2 3 15 Waldflote 2 16 Terz 1 3 5 17 Zimbel III18 Oboe 8 Tremulant Pedalwerk C f119 Prinzipal 16 20 Subbass 16 21 Oktavbass 8 22 Bassflote 8 23 Choralbass 4 24 Nachthorn 2 25 Posaune 16 26 Trompete 8 Koppeln II I I P II PSiehe auch BearbeitenListe Essener SakralbautenLiteratur BearbeitenMatthias Pape Hrsg Kirche in der Stadt fur die Stadt Funf Jahre Citykirchenarbeit an der Marktkirche Essen Blumhardt Verlag 2 Auflage Hannover 2000 ISBN 3 932011 27 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b Tony Kellen Die Industriestadt Essen in Wort und Bild Geschichte und Beschreibung der Stadt Essen Zugleich ein Fuhrer durch Essen und Umgebung Essen Ruhr 1902 Druck und Verlag von Fredebeul amp Koenen S 87 online Informationen zur Stahlhutorgel und zur heutigen Orgel Memento vom 21 Marz 2005 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marktkirche Essen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Baudenkmal Marktkirche PDF 349 kB Bodendenkmal Marktkirche PDF 1010 kB Die Marktkirche im Internet51 457222222222 7 0125 Koordinaten 51 27 26 N 7 0 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marktkirche Essen amp oldid 235387494