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Die Marienkirche auch als Stadtpfarrkirche St Marien bezeichnet ist eine mittelalterliche Kirche in Strausberg Landkreis Markisch Oderland Brandenburg Sie gilt als das alteste und hochste Gebaude der Stadt und eine der grossten noch erhaltenen Feldsteinkirchen der Mark Brandenburg Ansicht von SudwestenInnenansicht 2016 GewolbemalereiFlugelaltarDie Kirche gehort zum Kirchenkreis Oderland Spree der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bau 3 Geschichte 4 Ausstattung 4 1 Orgel 4 2 Glocken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Marienkirche befindet sich in der Predigerstrasse eine Nebenstrasse der Grossen Strasse im Zentrum der Stadt Strausberg nicht weit vom ostlichen Ufer des Straussees und der Stadtmauer entfernt Bau BearbeitenDer am Ubergang zwischen Romanik und Gotik aus Feld und Backsteinen errichtete schnorkellose Kirchenbau hat die Form einer dreischiffigen Pfeilerbasilika Auffallig sind der massive hohe Turm des Gebaudes und die kleine Annenkapelle an der Sudseite des Chors Geschichte BearbeitenIm 13 Jahrhundert wurden im Barnim viele Siedlungen offiziell zu Stadten ernannt Im Zuge der Verleihung des Stadtrechts wurde auch Strausberg mit einer Pfarrei ausgestattet die mit dem Bau der Marienkirche um 1250 ihre dazugehorige Stadtpfarrkirche erhielt Nach der Errichtung von St Marien als Stadtpfarrkirche in der Mitte des 13 Jahrhunderts erfolgte in den Jahren 1341 42 nach einem Brand eine Renovierung und teilweise Wolbung der Kirche 1432 stand die Kirche erneut in Brand Teile ihres Inneren sturzten ein Ab 1448 folgte ein Umbau der Kirche der u a den Bau des Chors mit Sternengewolbe die Kreuzrippenwolbung des ursprunglich flachen Daches des Langhauses sowie die Einrichtung einer Glockenstube und eines Rundbogenfensters im Turm beinhaltete Auch die Gewolbemalereien wurden 1448 fertiggestellt 1549 wurde das Gewolbe der Annenkapelle entfernt 1747 kam es zur Erganzung des Turmes durch einen 50 m hohen barocken Holzaufsatz mit Laterne Kugel und Kreuz Im Jahre 1815 wurde die Annenkapelle mit einem klassizistischen Portal geschmuckt 1922 wurde der holzerne Turmaufsatz wieder abgerissen Im Jahre 2004 feierte die Stadt Strausberg das 750 jahrige Jubilaum der Marienkirche Ausstattung BearbeitenDas Innere der Marienkirche beherbergt neben einer zu Beginn des 18 Jahrhunderts geschaffenen barocken Holzkanzel einen aus Rosenholz geschnitzten Flugelaltar aus dem 16 Jahrhundert In der Mitte des Altars befinden sich eine Marienfigur mit Jesuskind und Strahlenkranz seitlich davon thronen verschiedene Heiligenfiguren Die Flugel enthalten Nachbildungen der zwolf Apostel Das Gewolbe der Kirche ist mit umfangreichen spatgotischen Gewolbemalereien verziert In der Kirche befindet sich ausserdem auch das Epitaph von Andreas Angelus dem Chronisten der mittelalterlichen Geschichte der Mark Brandenburg Ausserdem ist eine fur die Form der Stadtpfarrkirche ausserst seltene Busserzelle vorhanden Orgel Bearbeiten nbsp Orgel nbsp SpieltischDie erste Orgel von St Marien war ein kleines Positiv aus dem Jahr 1534 1594 erhielt St Marien eine neue Orgel des Orgelbauers Martin Voigt Coburg Dieses Instrument wurde im Dreissigjahrigen Krieg schwer beschadigt und erst 1707 restauriert In den Jahren 1773 1774 errichtete der Orgelbauer Ernst Julius Marx Berlin eine neue Orgel Das Instrument kostete 1430 Taler es hatte 27 Haupt und 7 Nebenregister mit insgesamt 1 451 Pfeifen aus Geldmangel wurden die funf hochsten Tone sowie der tiefste Ton jeweils weggelassen Der Orgelprospekt war reich geschnitzt von ihm sind bis heute das Gottesauge und die beiden Putten erhalten Im Ersten Weltkrieg mussten die grossen Prospektpfeifen zu Rustungszwecken abgegeben werden Nach dem Krieg errichtete die Orgelbaufirma W Sauer Orgelbau Frankfurt Oder im Jahre 1929 ein neues Instrument mit 37 Registern 2 460 Pfeifen auf drei Manualwerken und Pedal das Orgelgehause blieb erhalten wurde aber jeweils seitlich erweitert Die Orgel blieb im Zweiten Weltkrieg unversehrt Sie wurde zuletzt 2015 von dem Orgelbauer Christian Scheffler Sieversdorf saniert 1 I Hauptwerk C g31 Bourdun 16 2 Prinzpal 8 3 Floete 8 4 Gamba 8 5 Octave 4 6 Blockfloete 4 7 Quinte 2 2 3 8 Octave 2 9 Cornett III IV10 Mixtur V11 Trompete 8 II Manualwer C g312 Prinzipal 8 13 Quintaton 8 14 Dolce 8 15 Prinzipal 4 16 Quinte 2 2 3 17 Octave 2 18 Sifflote 1 19 Cymbel II III Manualwerk C g320 Liebl Gedeckt 16 21 Nachthorn 8 22 Salicional 8 23 Vox Coelestis 8 24 Rohrflote 4 25 Trompete 4 26 Waldflote 2 27 Sesquialter II 2 2 3 28 Krummhorn 8 Pedal C f129 Prinzipal 16 30 Subbass 16 31 Echobass 16 32 Octavbass 8 33 Cello 8 34 Principal 4 35 Rohrflote 4 36 Mixtur IV37 Posaune 16 Koppeln Glocken Bearbeiten nbsp Die GlockenSt Marien verfugt uber ein funfstimmiges Gelaut Es besteht aus zwei Bronzeglocken aus den Jahren 1928 und 1950 die elektrisch gelautet werden und drei Stahlglocken aus dem Jahr 1960 Die Stahlglocken wurden fur die St Matthaus Gemeinde in Berlin Tiergarten gegossen 1989 an die Kirchengemeinde St Marien verschenkt und sind seit 1994 im Turm untergebracht Diese werden wie es in wenigen Kirchen noch ublich ist per Hand gelautet Bis 2016 wurden die Stahlglocken nur bei besonderen Anlassen gelautet wurden aber danach ins Hauptgelaut integriert und lauten nun auch mit den Bronzeglocken zusammen 2 Nr Name Gussjahr Giesser Material Gewicht kg Durchmesser cm Schlagton Inschrift 1 Auferstehung 1950 Schilling und Sohne Apolda Bronze 1181 128 es1 Friede sei mit euch Joh 20 192 Gotteslob 1928 Carl Voss Stettin Bronze 800 110 ges1 Geopfert fur Deutschlands Wehr neu erstanden zu Gottes Ehr 1928 Gegossen von C Voss amp Sohn Stettin3 Barmherzigkeit 1960 Bochumer Verein Stahl 2084 160 d1 Alle die ihr muhselig und beladen seid Mt 11 284 Gnade 1960 Bochumer Verein Stahl 1125 130 f1 Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes Mt 6 335 Segen 1960 Bochumer Verein Stahl 440 80 g1 Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende Mt 28 20Literatur BearbeitenErnst Badstubner Stadtkirchen der Mark Brandenburg 1 Auflage Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1982 S 203 Matthias Friske Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim Geschichte Architektur Ausstattung Lukas Verlag Berlin 2001 Kirchen im landlichen Raum Bd 1 ISBN 3 931836 67 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marienkirche Strausberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtwiki Seite Strausberg Kirchengemeinde St Marien Strausberg Cara Schweizer Lambrecht Kuhn Hartmut Kuhne vom Lehrstuhl fur Christliche Archaologie Denkmalkunde und Kulturgeschichte der Humboldt Universitat Berlin Memento vom 17 Juni 2008 im Internet Archive Routen der Romanik in Berlin und Brandenburg Stadtpfarrkirche St Marien StrausbergEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel und zur Disposition auf der Website der Gemeinde Informationen zu den Glocken52 580157 13 880452 Koordinaten 52 34 48 6 N 13 52 49 6 O Normdaten Geografikum GND 4496953 3 lobid OGND AKS LCCN n2009056267 VIAF 237442292 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienkirche Strausberg amp oldid 224557499