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Die romisch katholische Kirche Maria Unbefleckte Empfangnis ist ein ab 1685 errichtetes Kirchengebaude in Turkheim im Landkreis Unterallgau Bayern Die Kirche steht zusammen mit der angebauten vorher errichteten Loretokapelle unter Denkmalschutz 1 Die Kirche tragt das Patrozinium der Unbefleckten Empfangnis welches am 8 Dezember gefeiert wird Maria Unbefleckte Empfangnis in Turkheim Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 3 1 Altare 3 2 Deckengemalde 3 3 Kanzel 3 4 Holzfiguren 3 5 Gemalde 3 6 Sonstige Ausstattung 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche gehort zu einem Baukomplex bestehend aus Kirche Kloster und Loretokapelle Die Grundsteinlegung fur die Kirche erfolgte am 21 November 1685 Das Gebaude der Loretokapelle ist ca zwei Jahre alter Mit der Errichtung der Kapelle und des dortigen Gnadenbildes entwickelte sich eine Wallfahrt die zum Bau eines Kapuzinerklosters und zur Kirche fuhrte Der Kirchenbau wurde 1687 vollendet Bereits 1694 wurden umfangreichere Reparaturen durch Matthias Stiller durchgefuhrt Weihbischof Eustachius Egolf von Westernach weihte die Kirche am 5 August 1697 ein Das Kloster wurde am 15 Oktober 1802 im Zuge der Sakularisation aufgehoben jedoch als Aussterbekloster weiterbetrieben Konig Ludwig I verfugte am 10 Januar 1830 per Erlass die Wiedererrichtung des Klosters worauf die Renovierung von Kloster Kirche und Loretokapelle erfolgten Im Jahr 1866 machte der baufallige Zustand der Kirche grossere Reparaturen notwendig So wurde der Dachstuhl erneuert die Lattendecke neu eingezogen die mittlerweile herausgedruckte Nordwand ausgewechselt sowie die Sud und Ostwand teilweise erneuert Ein neuer Hochaltar mit einem Gemalde von Ferdinand Wagner aus Schwabmunchen wurde 1848 aufgestellt Neue Altare eine neue Kanzel Beichtstuhle und eine neue Kommunionbank von Ludwig Settele aus Turkheim wurden 1867 geschaffen Die Kirche erhielt 1887 eine romanisierende Ausmalung durch den Kunstmaler Frater Angelus Schnitzler der auch neue Altarbilder schuf 1914 wurde die Kirche erneut renoviert und 1948 der Innenraum sowie die Inneneinrichtung modernisiert Baubeschreibung BearbeitenDas Langhaus besteht aus einem Saal mit drei Fensterachsen und Spiegeldecke Die Voute des Langhauses wird von Rundstaben gesaumt An dessen Seitenwanden sind zwei grosse Rundbogenfenster in weitem Abstand eingesetzt Das Fenster in der Mitte der Nordwand ist vermauert gegenuberliegend davon befindet sich die Kanzel Ebenfalls an der Nordwand unter dem westlichen Fenster fuhrt eine Tur zur angebauten Loretokapelle Modernen Ursprungs ist die Empore an der Westwand diese ruht auf zwei Saulen aus Holz Der mittlere Teil der Brustung ist uber Konsolen vorkragend Unterhalb der Empore fuhrt eine zweiflugelige Stichbogentur mit barocken Beschlagen in das Kircheninnere Oberhalb der Empore befinden sich zwei Rundbogenfenster An das Langhaus schliesst sich durch einen wenig einspringenden Chorbogen mit Rundstab an der Westseite und Halbkreisschluss der eingezogene querrechteckige Chor an Der innen im 19 Jahrhundert verkurzte Chor besitzt eine Stichkappentonne Zu beiden Seiten des Hochaltares befinden sich Rundbogenturen Die Seitenwande sind im unteren Abschnitt durch breite Gruppen von je einer Ture und anschliessendem Fenster gegliedert Die Fenster besitzen ein neugotisches profiliertes Stichbogengewande Im oberen Bereich der Seitenwande befindet sich je eine Gruppe von zusammengefassten Rundbogenfenster mit profiliertem Gewande Ein Monchschor bzw eine Bibliothek wurde hinter dem Hochaltar eingebaut Vermutlich im 19 Jahrhundert wurde die niedrige gangartige Vorhalle an der Westseite der Kirche angebaut Diese Vorhalle bildet zugleich den Zugang zum Kloster Die Aussenseite der zur Vorhalle zugewendeten Kirchenture ist rundbogig und von toskanischen Pilastern umschlossen Gegenuberliegend sind zwei kleine Stichbogenfenster in der Westwand eingesetzt Zwischen den beiden Fenstern befinden sich drei Gedenktafeln Eine rundbogige Kerkernische ist in der Sudwand der Vorhalle vorhanden rechts daneben befindet sich die Klosterpforte Eine breite Ture deren Turflugel im Jugendstil geschaffen wurden fuhrt in der Nordwand zu einer offenen Vorhalle im ostlichen Nebenflugel des Ludwigstores Die Aussenfassade der Kirche ist einfach gehalten Um den rechteckigen Chor fuhrt ein barockes gekehltes Gesims Drei rechteckige Fenster sind in der Ostwand des Chores eingebaut Ein quadratischer Dachreiter ist auf dem Dachfirst des Chores aufgesetzt Dieser ist mit Blech verkleidet und besitzt Rundbogenoffnungen und ein Karniesgesims sowie ein Zeltdach Auf dem Zeltdach ist eine Wetterfahne in der Form eines Monches aufgesetzt Das gekehlte Traufgesims um das Langhaus stammt aus dem 19 Jahrhundert Im Westgiebel ist ein Kreisfenster sowie ein gekehltes Ortganggesims vorhanden Ausstattung BearbeitenAltare Bearbeiten In der Kirche befinden sich drei moderne Altare Der Hochaltar enthalt ein gemaltes Triptychon in dessen Mitte eine Immaculata von 1948 geschaffen durch den Turkheimer Otto Epple und beiderseits die heiligen Bonaventura und Franziskus zu sehen sind Die beiden seitlichen Bilder stammen aus dem 17 Jahrhundert und wurden 1948 restauriert Das grosse gefasste Holzkruzifix an der Wand uber dem Altar wird Lorenz Luidl aus Landsberg zugeschrieben und stammt aus der Zeit um 1700 Die beiden Putten die das Holzkruzifix flankieren stammen aus der gleichen Zeit Uber den beiden Seitenaltaren befinden sich hochrechteckige Gemalde Gemass Otto Epple stammen diese aus der abgebrochenen Kapuzinerkirche aus Munchen Das nordliche Gemalde ist mit Christian us Wink pinxit 1778 bezeichnet und stellt den heiligen Felix von Cantalicio dar Der heilige Laurentius von Brindisi dem das Jesuskind erscheint ist auf dem Gemalde des sudlichen Seitenaltares zu sehen Es ist mit Christian Wink pictor aulicus Monachii 1784 bezeichnet Deckengemalde Bearbeiten Ludwig Angerer aus Munchen schuf 1948 das Deckengemalde im Langhaus Dieses ist mit Ldg Angerer 1948 bezeichnet und stellt Maria Himmelfahrt dar Ein weiteres Deckengemalde befindet sich uber der Orgel In einem kleinen Kreisfeld ist der heilige Franziskus von Assisi zu sehen wie dieser den Vogeln predigt Kanzel Bearbeiten Die neuromanische Kanzel wurde modern vereinfacht Der polygonale Kanzelkorb enthalt neugotische Figuren von Jesus Christus und den vier Evangelisten Holzfiguren Bearbeiten Mehrere gefasste Holzfiguren sind in der Kirche aufgestellt So ein Kruzifix aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts und eine neugotische Mater Dolorosa von 1867 geschaffen von Otto Sieber aus Turkheim beide an der Nordwand des Langhauses Weitere neugotische Figuren der heiligen Ludwig von Toulouse Elisabeth sowie Clara und Veronika befinden sich an den Langswanden Der Kerkerheiland in der Vorhalle stammt aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Gemalde Bearbeiten An der Emporenbrustung ist ein Zyklus von sechs Szenen aus dem Leben Jesu angebracht Dieser befand sich ursprunglich in der Pfarrkirche in Turkheim und wurde in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts geschaffen Die auf Holz gefertigten Gemalde zeigen von links nach rechts die Auferstehung die Erscheinung des Auferstandenen vor Maria Magdalena Christus mit zwei Jungern auf dem Weg nach Emmaus Christus wie er dem Apostel Thomas erscheint Petrus wie er auf dem Wasser wandelt und die Himmelfahrt Christi Ein weiteres Gemalde in der Vorhalle zeigt die Darstellung im Tempel Sonstige Ausstattung Bearbeiten Die Orgel wie auch das Gestuhl sind neuromanisch Die sechs Beichtstuhle sind in die Wande eingelassen und wie das ubrige Gestuhl neuromanisch jedoch modern umgestaltet Auf drei Gedenktafeln aus Solnhofener Plattenkalk sind die Namen der Patres und Bruder niedergeschrieben die seit dem Jahr 1806 verstorben sind Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Unbefleckte Empfangnis Sammlung von BildernLiteratur BearbeitenHeinrich Habel Landkreis Mindelheim Hrsg Torsten Gebhard Anton Ress Bayerische Kunstdenkmale Band 31 Deutscher Kunstverlag Munchen 1971 S 455 456 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 S 1023 1024 Einzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung D 7 78 203 3948 05958 10 64027 Koordinaten 48 3 34 5 N 10 38 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Unbefleckte Empfangnis Turkheim amp oldid 238361863