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Manfred Kahlweit 4 September 1928 in Ostpreussen 24 Januar 2012 in Gottingen war ein deutscher Physiker und Physikochemiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Quellen 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenManfred Kahlweit absolvierte das Studium der Physik an der Universitat Gottingen das er mit dem Diplom abschloss Seine Diplomarbeit fertigte er im damaligen neuen Max Planck Institut fur Physikalische Chemie in Gottingen an das von Karl Friedrich Bonhoeffer geleitet wurde Dort arbeitete er dann an seiner Doktorarbeit mit dem Thema Uber elektrische Potentialdifferenzen an der Phasengrenze nichtmischbarer Flussigkeiten mit der er 1954 von der Universitat Gottingen promoviert wurde Nach der Promotion arbeitete er als Postdoc in Kalifornien 1963 wurde Manfred Kahlweit als Wissenschaftliches Mitglied der Max Planck Gesellschaft zuruck in das Gottinger Max Planck Institut fur Physikalische Chemie nun unter der Leitung von Carl Wagner berufen Er habilitierte sich 1965 fur Physikalische Chemie am Institut fur Physikalische Chemie der Universitat Gottingen Seine Habilitationsschrift hat den Titel Uber die Kinetik der Phasenbildung in kondensierten Systemen In seinen Vorlesungen im Institut fur Physikalische Chemie behandelte er die Thermodynamik heterogener Mehrphasensysteme 1967 wurde er Direktor im Max Planck Institut fur Physikalische Chemie und wirkte dann an der Umgestaltung dieses Institutes mit das 1971 in einem Neubau in Gottingen Nikolausberg als Max Planck Institut fur biophysikalische Chemie neu gegrundet wurde Dort leitete er von 1971 bis zu seiner Emeritierung die Abteilung Kinetik der Phasenbildung Mit seinen Mitarbeitern untersuchte Manfred Kahweit experimentell und theoretisch im Rahmen der klassischen Thermodynamik insbesondere die Entmischung von ubersattigten oder unterkuhlten flussigen oder festen Mischphasen mit der Bildung neuer Phasen durch Keimbildung Wachstum und Umlosung von Ausscheidungsteilchen Im Mittelpunkt der Untersuchungen stand die Kinetik der Phasenbildungsprozesse und ihre theoretische Beschreibung Die theoretischen Weiterentwicklungen zielten auf eine zusammenfassende Beschreibung der nacheinander und gleichzeitig ablaufenden Prozesse Keimbildung Wachstum und Umlosung Die Untersuchungen wurden auch auf kolloidale Systeme und insbesondere Mizellen ausgedehnt Neben seiner wissenschaftlichen Tatigkeit engagierte sich Manfred Kahlweit auch offentlich Er war Mitglied des Grundungssenats der Universitat Bremen und gestaltete das neuartige Profil dieser Universitat mit Bremer Modell Er war Kommissarischer Leiter wahrend der Grundungsphase des 1992 gegrundeten Max Planck Instituts fur Kolloid und Grenzflachenforschung in Potsdam Auch setzte er sich fur die Grundung eines Max Planck Instituts fur die Erforschung des Musikempfindens ein das allerdings erst 2012 als Max Planck Institut fur empirische Asthetik realisiert wurde Manfred Kahlweits politisches Engagement begann 1963 mit dem Eintritt in die SPD und 1968 gehorte er zu den Grundungsmitgliedern des Ortsvereins Hetjershausen in seinem Wohnort Dort war er dann auch Burgermeister von 1970 bis 1973 als Hetjershausen nach Gottingen eingemeindet wurde 1973 wurde er in den Gottinger Stadtrat gewahlt wo er 1974 SPD Fraktionsvorsitzender wurde 1979 legte er sein Ratsmandat aus beruflichen Grunden nieder Neben seinen vielfaltigen Aktivitaten war Manfred Kahlweit ein begeisterter Musik Liebhaber 1 Bereits 1956 wahrend seiner kalifornischen Postdoc Zeit begann er Rezensionen fur high fidelity zu schreiben Seit 1959 rezensierte er dann fur fonoforum als freier Mitarbeiter bis ca 1989 und fur Tageszeitungen Er war seit Beginn Mitglied der Jury des Deutschen Schallplattenpreises der 1963 als Preis der deutschen Schallplattenkritik zum ersten Mal von fonoforum verliehen wurde Er war verheiratet mit Renate Kahlweit geb Kirchhoff Tochter des Gynakologen Prof Heinz Kirchhoff Die Journalistin Cathrin Kahlweit ist seine Tochter 2 Werke Auswahl BearbeitenUber elektrische Potentialdifferenzen an der Phasengrenze nichtmischbarer Flussigkeiten Zeitschrift f Elektrochemie 58 9 S 658 665 1954 Uber die Kinetik der Phasenbildung in kondensierten Systemen Universitat Gottingen Math naturwiss Fakultat Habilitationsschrift v 5 Juli 1965 Alterung von Niederschlagen durch Umlosen Ostwald Reifung Angewandte Chemie 77 9 S 431 1965 The structure of a precipitate as determined by the interplay of nucleation growth and ageing Progress in Solid State Chemistry 2 0 S 134 174 1965 The internal oxidation of Cu Si alloys zusammen mit P Bolsaitis Acta Metall 15 5 S 765 772 1967 On the ageing of dendrites Scr Metall 2 5 S 251 254 1968 Kinetics of crystal growth from aqueous solutions J CRYST GROWTH 3 4 0 S 401 1968 On the dendritic growth of NH4Br crystals from aqueous solutions J CRYST GROWTH 5 5 S 391 394 1969 Precipitation in Ni Si Alloys zusammen mit G Sauthoff Acta Metall 17 S 1501 1509 1969 On the dendritic growth of NH4Cl crystals from aqueous solutions J CRYST GROWTH 6 2 S 125 129 1970 On the dendritic growth of NH4CI crystals from aqueous solutions II J CRYST GROWTH 7 1 S 74 78 1970 Ostwald ripening of precipitates Adv Colloid Interface Sci 5 1 S 1 35 1975 Nucleation in Liquid Solutions In Reaction in Condensed Phases Hrsg H E N R Eyring Academic Press 1975 S 675 698 Chapter 12 On the kinetics of precipitation Faraday Discuss Chem Soc 61 S 48 52 doi 10 1039 DC9766100048 1976 Further considerations on aging Ostwald Ripening Scr Metall 10 7 S 601 603 1976 Uber den derzeitigen Stand der Umlosungstheorie Ostwald Reifung Chemie Ingenieur Technik 48 8 S 676 679 1976 Further considerations on the aging of polydisperse suspensions Ostwald Ripening In Hydrosols and Rheology Hrsg M I L T Kerker Academic Press 1976 Weitere Betrachtungen zur Theorie der Alterung Ostwald Reifung Colloid and Polymer Science 255 1 S 98 1977 On the kinetics of micellization in aqueous solutions zusammen mit M Teubner Adv Colloid Interface Sci 13 1 2 S 1 64 1980 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Bearbeiten Preis der Deutschen Schallplattenkritik Traueranzeige Gottinger Tageblatt vom 28 Januar 2012Normdaten Person GND 102012167X lobid OGND AKS VIAF 232217989 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kahlweit ManfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und PhysikochemikerGEBURTSDATUM 4 September 1928GEBURTSORT OstpreussenSTERBEDATUM 24 Januar 2012STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manfred Kahlweit amp oldid 200615750