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Malonsaure Propandisaure ist eine bei Raumtemperatur kristalline Dicarbonsaure deren Ester und Salze Malonate genannt werden z B Diethylmalonat Malonsaurediethylester StrukturformelAllgemeinesName MalonsaureAndere Namen Propandisaure Propandikarbonsaure MALONIC ACID INCI 1 Summenformel C3H4O4Kurzbeschreibung farblose Kristalle 2 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 141 82 2EG Nummer 205 503 0ECHA InfoCard 100 005 003PubChem 867ChemSpider 844DrugBank DB02175Wikidata Q421972EigenschaftenMolare Masse 104 06 g mol 1Aggregatzustand fest 2 Dichte 1 60 g cm 3 3 Schmelzpunkt 132 135 C 3 Siedepunkt Zersetzung ab 140 C 3 Dampfdruck 0 1 Pa 18 5 C 3 pKS Wert pKs1 2 83 4 pKs2 5 69 4 Loslichkeit gut in Wasser 1400 g l 1 bei 20 C 3 gut in Pyridin Ethanol und Diethylether 2 nahezu unloslich in Benzol 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 3 GefahrH und P Satze H 318P 280 305 351 338 310 3 Toxikologische Daten 1310 mg kg 1 LD50 Ratte oral 5 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Vorkommen 2 Biochemie 3 Darstellung und Gewinnung 4 Eigenschaften 5 Verwendung 6 Pathologie 7 Malonat Verwechslungsgefahr mit Malat und Maleat 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte und Vorkommen BearbeitenMalonsaure wurde 1858 von Victor Dessaignes bei der Oxidation der Apfelsaure entdeckt Der Name leitet sich von lat malum Apfel Pflanzengattung 2 ab Malonsaure kommt im Zuckerrubensaft vor Biochemie BearbeitenBei der mitochondrialen Fettsauresynthese mtFASII bildet Malonsaure das Startsubstrat welches dann im ersten Schritt der mtFASII durch die Malonyl CoA Synthetase ACSF3 in Malonyl CoA umgewandelt wird 6 7 Malonsaure ist ein Zellgift das durch Hemmung der Succinat Dehydrogenase den Ablauf des Citratzyklus Krebszyklus hemmt Darstellung und Gewinnung BearbeitenMalonsaure wird unter anderem durch Umsetzung von Chloressigsaure mit Natriumcyanid NaCN Kolbe Nitrilsynthese und anschliessender Hydrolyse der entstandenen Cyanessigsaure hergestellt 2 8 nbsp Herstellung von Malonsaure durch Reaktion mit Chloressigsaure Eigenschaften BearbeitenMalonsaure bildet farb und geruchlose Kristalle die einen Schmelzpunkt von 136 C besitzen und sich in Wasser leicht losen Die Verbindung tritt in drei polymorphen Kristallformen auf Eine g Form existiert nur bei tiefen Temperaturen und wandelt sich bei 225 9 C in die b Form um Die Phasenumwandlung von der b Form zur a Form erfolgt bei 79 C Die Formen a und b bzw b und g stehen enantiotrop zueinander 9 Der Feststoff zersetzt sich oberhalb des Schmelzpunktes unter Kohlenstoffdioxidabspaltung zu Essigsaure In wassriger Losung findet diese Decarboxylierung ab 70 C statt 2 In hoher siedenden Losungsmitteln wie Ethylenglycol Trimethylenglycol 1 3 Butandiol und 2 3 Butandiol verlauft die Reaktion oberhalb von 100 C als Reaktion erster Ordnung 10 nbsp Decarboxylierung von MalonsaureErhitzt man Malonsaure mit stark wasserentziehenden Mitteln z B mit Phosphorpentoxid so entsteht durch intramolekulare Wasserabspaltung in schlechter Ausbeute Kohlenstoffsuboxid 2 auch Malonsaureanhydrid genannt Malonsaure ist eine CH acide Verbindung d h durch den elektronenziehenden Effekt der beiden Carboxygruppen kann am zentralen Kohlenstoff leicht ein Proton abgespalten werden Verwendung BearbeitenMalonsaurederivate sind Synthesebausteine bei der Knoevenagel Kondensation oder der Malonestersynthese und dienen beispielsweise zur Herstellung von Barbitursaure und deren Derivaten Insbesondere gelang William Henry Perkin jr erstmals eine Cyclopropanierung durch Umsetzung des C H aciden Malonsaurediethylesters mit 1 2 Dibromethan und zwei Aquivalenten Natriumethanolat Beim Erhitzen von Gemischen cyclischer Imine mit Malonsaure entstehen b Aminocarbonsauren 11 Es werden jahrlich 10 bis 100 Tonnen nach Europa importiert 12 Pathologie BearbeitenWenn erhohte Malonsaurespiegel mit erhohten Methylmalonsaurespiegeln einhergehen kann dies auf die Stoffwechselerkrankung kombinierte Malon und Methylmalonazidurie CMAMMA hinweisen Durch die Berechnung des Verhaltnisses von Malonsaure zu Methylmalonsaure im Blutplasma kann die CMAMMA von der klassischen Methylmalonazidurie unterschieden werden 13 Malonat Verwechslungsgefahr mit Malat und Maleat BearbeitenMalonat darf nicht mit dem Saureanion der Apfelsaure dem Malat Ion oder dem Anion der Maleinsaure dem Maleat verwechselt werden 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Malonsaure Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu MALONIC ACID in der CosIng Datenbank der EU Kommission abgerufen am 2 Juli 2020 a b c d e f g h Eintrag zu Malonsaure In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 13 Juni 2014 a b c d e f g Eintrag zu Malonsaure in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 20 Januar 2022 JavaScript erforderlich a b chem wisc edu pKa Data Compiled by R Williams PDF 645 kB Datenblatt Malonic acid bei Sigma Aldrich abgerufen am 10 August 2012 PDF Andrzej Witkowski Jennifer Thweatt Stuart Smith Mammalian ACSF3 Protein Is a Malonyl CoA Synthetase That Supplies the Chain Extender Units for Mitochondrial Fatty Acid Synthesis In Journal of Biological Chemistry Band 286 Nr 39 September 2011 S 33729 33736 doi 10 1074 jbc M111 291591 PMID 21846720 PMC 3190830 freier Volltext elsevier com Caitlyn E Bowman Susana Rodriguez Ebru S Selen Alpergin Michelle G Acoba Liang Zhao Thomas Hartung Steven M Claypool Paul A Watkins Michael J Wolfgang The Mammalian Malonyl CoA Synthetase ACSF3 Is Required for Mitochondrial Protein Malonylation and Metabolic Efficiency In Cell Chemical Biology Band 24 Nr 6 Juni 2017 S 673 684 e4 doi 10 1016 j chembiol 2017 04 009 PMID 28479296 PMC 5482780 freier Volltext elsevier com Nathan Weiner Malonic acid In Organic Syntheses 18 1938 S 50 doi 10 15227 orgsyn 018 0050 Coll Vol 2 1943 S 376 PDF Fukai M Matsuo T Suga H Thermodynamic properties of phase transitions in malonic acid and its deuterated analog in Thermochim Acta 183 1991 215 243 doi 10 1016 0040 6031 91 80461 Q Clark L W The Kinetics of the Decarboxylation of Malonic Acid and Other Acids in Neutral Solvents in J Phys Chem 71 1967 2597 2601 doi 10 1021 j100867a031 Jurgen Martens Jurgen Kintscher und Wolfgang Arnold Synthese und Stereochemie von neuen 2 substituierten 4 Thiazolidinylessigsauren in Tetrahedron 1991 47 S 7029 7036 doi 10 1016 S0040 4020 01 96157 5 Malonic acid Substance Information ECHA Abgerufen am 10 Mai 2018 britisches Englisch Monique G M de Sain van der Velden Maria van der Ham Judith J Jans Gepke Visser Hubertus C M T Prinsen A New Approach for Fast Metabolic Diagnostics in CMAMMA In JIMD Reports Volume 30 Band 30 Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 2016 ISBN 978 3 662 53680 3 S 15 22 doi 10 1007 8904 2016 531 PMID 26915364 PMC 5110436 freier Volltext springer com William B Jensen The Origin of the Names Malic Maleic and Malonic Acid in J Chem Educ 2007 84 S 924 doi 10 1021 ed084p924 Normdaten Sachbegriff GND 4168727 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malonsaure amp oldid 237926544