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Dieser Artikel behandelt die Wallfahrtskirche in der Schweiz Fur die italienische Gemeinde gleichen Namens siehe Madonna del Sasso Piemont Die Wallfahrtskirche der Madonna del Sasso ist ein wichtiges Ziel von Pilgerfahrten und erhebt sich auf einem Felsvorsprung innerhalb des kleinen Tals das der Wildbach Ramogna gegraben hat in einer Hohe von 370 Metern in der Gemeinde Orselina oberhalb von Locarno im schweizerischen Kanton Tessin Madonna del Sasso im August 2010Madonna del Sasso im Stadtbild Inhaltsverzeichnis 1 Sehenswurdigkeiten 2 Geschichte 3 Kunst 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSehenswurdigkeiten BearbeitenAusser dem Kloster umfasst der Gebaudekomplex bzw Sacro Monte die Kirche der Verkundigung die unterhalb liegenden Kapellen entlang der alten Zufahrtsstrasse mit dem Laubengang des Kreuzes den Aufstieg des Kreuzwegs und seine Stationen in Adikula die Kapelle der Pieta im Hof die Kapellen der Beweinung des toten Christus des Letzten Abendmahls und des Heiligen Geistes unterhalb des Laubengangs die Treppe das Friedhofskreuz den Kirchplatz und schliesslich die Kirche Santa Maria Assunta genannt Madonna del Sasso Geschichte Bearbeiten nbsp PortalEnde des 15 Jh siedelte sich der Franziskaner Fra Bartolomeo Piatti aus Ivrea 1 als Einsiedler an einem Ortchen am Fuss des Felsens an Er kam vom Kloster San Francesco in Locarno wo er innerhalb der Gemeinschaft keinen besonderen Titel hatte und kein Amt bekleidete Sein asketisches Leben forderte in der lokalen Bevolkerung einen starken Kult der Jungfrau die der Legende zufolge dem Ordensbruder erschienen war Marienerscheinung Es wurde der Bau der Kirche Santa Maria Annunciata am Fuss des Felsvorsprungs begonnen dank der Spende des Grundstucks durch Antonio Guido Orelli In der notariellen Schenkungsurkunde taucht erstmals der Name Madonna del Sasso in der Schreibart santa Maria del Saxo auf Am 16 Februar 1498 bestatigt Papst Alexander VI die von der Familie Masina del Monte erfolgte Schenkung des Felsens von Orselina an die Franziskaner um dort eine Wallfahrtsstatte zu errichten 2 Die Kirche wurde 1502 geweiht Am 10 Januar 1514 befreite Papst Leo X den Berg der Wallfahrtsstatte von jeder Dienstbarkeit und Gerichtsbarkeit 3 1522 erhielten die Wande eine Reihe von Fresken darunter dasjenige der Nordwand des Chors mit der Madonna auf dem Thron mit Kind das Domenico Pezzi aus Puria genannt Furgnicus 4 zugeschrieben werden kann einem Maler der zwischen der Gegend von Lugano und Genua pendelte und in der Klosterkirche Santa Maria degli Angioli in Lugano in der Pfarrkirche Santa Maria del Sasso in Morcote im Laubengang vor der Pfarrkirche von Villa Luganese in der Kirche San Biagio von Bellinzona Ravecchia und in Gravedona in der Kirche Santa Maria delle Grazie nachgewiesen ist An der Sudwand des Kirchenschiffs findet sich Christus und die Toragelehrten das den Gebrudern della Rovere genannt Fiammenghini zugeschrieben wird In dieser Kirche wird einige Jahre spater Fra Bartolomeo begraben werden 1814 wird die Kirche um etwa die Halfte reduziert um den Platz der Prozessionen zu schaffen Nach einem im kantonalen Archiv von Bellinzona aufbewahrten Pergament wurden 1487 von Rolando Bischof von Antarado eine Kirche und ein Oratorium alla beata Maria vergine santissima avvocata der seligen Jungfrau und heiligsten Fursprecherin Maria geweiht die beide vom Ordensbruder errichtet worden waren und um die herum eine grosse Volksfrommigkeit entstanden war Die Gebaude wurden dem Franziskanerkloster in Locarno und vor allem Fra Bartolomeo bis zu seinem Tode unterstellt nbsp Die WallfahrtsstatteEnde des 16 Jh begann der Bau einer zweiten Kirche oben auf dem Felsen die 1616 geweiht wurde Mit der Kronung der Madonna del Sasso im darauffolgenden Jahr begann eine Reihe von Arbeiten zur Verschonerung und Vervollstandigung des Sacro Monte Aus dieser Zeit stammen die Kapellen und die darin aufgestellten Tonskulpturen Die des Letzten Abendmahls besteht aus Terrakottastatuen von Francesco Silva aus Morbio Inferiore ein Modellierer der auch am Sacro Monte di Varese tatig war Die Geschichte von den Ursprungen der Wallfahrtsstatte ist in lateinischer Sprache auf einer Marmorplatte im Innern wiedergegeben die das Datum 10 Juli 1624 tragt In der Inschrift wird die Schenkung des Grundstucks an den Orden der Franziskaner durch die Familie Masina del Monte und die Einweihung der Kirche durch Filippo Archinti Bischof von Como am 1 Mai 1616 erwahnt 1617 wurde der Zugang erweitert der von der Pieta zur Wallfahrtsstatte fuhrt und 1618 wurde der kleine Turm mit der Bezeichnung offener Laubengang errichtet uber den man zur Kirche gelangt mit den Zimmern fur die Gaste im unteren Teil 1619 wurde auf dem Rucken des Hugels ein Weg mit einigen Kapellen angelegt die den Mysterien des Rosenkranzes gewidmet sind zu denen spater die heute noch vorhandenen Kapellen des Kreuzweges hinzukommen 1620 wurde die Kapelle des Kalvarienbergs errichtet 1625 diejenige der Veronika 1670 diejenige der Auferstehung in der Nahe der Kapelle des Kalvarienbergs Die Arbeiten wurden 1677 mit der Kapelle der Himmelfahrt abgeschlossen Mit einem Dekret vom 25 Juli 1848 enteignete der Staat und die Republik des Kantons Tessin das Kloster und die Wallfahrtsstatte der Madonna del Sasso und wies die Klosterinsassen aus dem Kanton aus Die Aufsicht uber die Statte erhielt der Kapuzinerpater Alessandro da Giornico und seither ist sie im Besitz des Kantons geblieben wahrend die Kapuziner die Aufsicht und Pflege der religiosen Angelegenheiten ubernahmen 5 Grosse Arbeiten wurden zwischen 1891 und 1912 unternommen wobei der gesamte Gebaudekomplex auf dem Gipfel des Sacro Monte stark umgebaut wurde Das Kloster wurde erweitert die Fassade in einem die Renaissance nachahmenden Stil neu errichtet 1892 1895 kamen kleine Loggien und Terrassen an der Ostseite hinzu und auch der Glockenturm wurde erneuert von Architekt Alessandro Ghezzi aus Lamone Danach wurde der Chor mit dem Bau einer Stutzmauer verbreitert die vollstandig den Felsvorsprung bedeckte auf dem die Wallfahrtsstatte ruht 1903 Zuletzt wurde die Nordseite erneuert mit dem Bau einer Loggia die den Zugang zum Chor der Kirche direkt vom Kloster aus ermoglicht Die Arbeit wurde 1912 beendet Diese Arbeiten erfolgten auf Initiative der Fratres wenn auch mit einer starken internen Opposition insbesondere von Pater Agostino aus Vezia Oberer der Tessiner Kapuziner und von Fra Bernardo aus Andermatt damals Aufseher des Klosters Projekt und Idee dieser Eingriffe gehen auf Fra Angelo Osio aus Pesaro zuruck Trotz der starken Kritik wurde der Eingriff von den Kapuzinern ausgefuhrt und finanziell von der lokalen Bevolkerung unterstutzt 1918 wurde die Kirche in den Rang einer Basilica minor erhoben Erste grossere Restaurierungen an Konvent an Teilen der Assunta Kirche und am Kreuzweg erfolgten zwischen 1974 und 1980 unter der Leitung des Architekten Luigi Snozzi Weitere bedeutende und vom Staat des Kantons Tessin subventionierte Restaurierungsarbeiten erfolgten 2004 bis 2012 6 Im Jahr 1949 als Pilgrim besuchte die Statue der Madonna del Sasso die ganzen Pfarreien des Kantons Tessin 7 nbsp Der Flucht nach Agypten nbsp Der Beweinung Christi nbsp Der Beweinung Christi nbsp Der Beweinung Christi nbsp Der Beweinung Christi nbsp Der Beweinung ChristiKunst BearbeitenVon grossem Wert ist die wundertatige Statue der Madonna del Sasso ein Ende des 15 Jh gefertigtes Werk aus Holz das Raffaele Casciaro am Merzagora zuschreibt Ebenfalls sehr wertvoll und zeitgleich mit der Statue der Jungfrau ist eine Holzgruppe der Kreuzabnahme die auch als Beweinung bekannt ist Sie wurde kurzlich restauriert und wird der Werkstatt der Gebruder De Donati zugeschrieben Mit aller Wahrscheinlichkeit ist Martino Benzoni der Autor der Grablegung mit acht Holzstatuen der Beweinung Christi die ursprunglich fur die Kapelle des Heiligen Grabes in der Klosterkirche von Locarno entstand und spater in eine entsprechende Kapelle der Wallfahrtsstatte verlegt wurde Im sudlichen Kirchenschiff befindet sich das Altarbild der Flucht nach Agypten von Bramantino 1520 wahrend die dritte Kapelle des nordlichen Kirchenschiffs das Altarbild Christus wird zum Grab gebracht enthalt ein Werk von Antonio Ciseri 1870 Die Verkundigung fur den Rusca Altar ca 1502 ist Werk von Bernardino de Conti Im Innern des Gebaudekomplexes finden sich auch zahlreiche Votivgaben aus verschiedenen Zeiten nbsp Madonna del Sasso mit Via Crucis heute nbsp Madonna del Sasso mit Via Crucis 1890 1900 Orgel Bearbeiten nbsp Innenansicht nbsp Innenansicht nach der Restaurierung Juni 2013 Die Orgel wurde 1961 von den Orgelbauern Balbiani Vegezzi amp Bossi errichtet Das Instrument ist auf zwei Gehause aufgeteilt Auf der Epistelseite befinden sich das Positiv und die Spielanlage auf der Evangelienseite Hauptwerk Schwellwerk und Pedal Die Orgel hat 45 Register auf drei Manualen und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind elektrisch 8 Die Disposition des Instrumentes lautet wie folgt I Positivo C c4Principale 8 Corno in selva 8 Clarabella 8 Eolina 8 Celeste 8 Fugara 4 Flauto armonico 4 Flautino 2 Vibratore II Grand Organo C c4Diapason 8 Principale 8 Dulciana 8 Flauto 8 Unda Maris 8 Ottava 4 Eolina 4 Flauto conico 4 Flauto in XII 2 Quinta Decima 2 Ripieno graveRipieno acutoTromba armonica 8 III Espressivo C c4Eufonio 8 Gamba 8 Bordoncino 8 Coro Viole 8 Principale 4 Flauto Dolce 4 Nazardo 2 2 3 Silvestre 2 Terza 1 3 5 IV Organo Echo C c4Sesquialtera 2 2 3 Cornetto 2 2 3 Oboe 8 Vibratore Pedale C g1Contrabasso 16 Subbasso 16 Bordone corale 16 Basso 8 Cello 8 Bordone 8 Dulciana 8 Corno 4 Eolina 4 Nazardo 2 2 3 Silvestre 2 Fagotto 16 Vibratore nbsp Antonio Ciseri malte 1883 in der Madonna del Sasso Die Grablegung ChristiLiteratur BearbeitenLeone Brughelli Leone da Lavertezzo Madonna del Sasso ob Locarno Geschichte und Beschreibung des Wallfahrtsortes Verlag Kapuziner Kloster Madonna del Sasso Locarno 1927 Guglielmo Buetti Note storiche delle chiese e parrocchie della pieve di Locarno 1902 e della Verzasca Gambarogno Valle Maggia e Ascona 1906 2 Auflage mit Foto von Buetti und Vorrede von Piero Bianconi Tipografia Pedrazzini Locarno 1969 Lara Calderari Simona Martinoli Patrizio Pedrioli Il Sacro Monte della Madonna del Sasso a Orselina Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2015 Daniela Pauli Falconi Madonna del Sasso In Historisches Lexikon der Schweiz 28 August 2008 Virgilio Gilardoni I monumenti d arte e di storia del Canton Ticino Locarno e il suo circolo Locarno Solduno Muralto e Orselina volume I Societa di storia dell arte in Svizzera Birkhauser Verlag Basilea 1972 S 418 478 Simona Martinoli u a Madonna del Sasso In Guida d arte della Svizzera italiana Hrsg GSK Edizioni Casagrande Bellinzona 2007 S 173 175 ISBN 978 88 7713 482 0 Elfi Rusch I Sacri Monti della Madonna del Sasso e di Brissago In Bollettino della Societa Storica Locarnese Nr 1 Tipografia Pedrazzini Locarno 1998 S 94 97 Celestino Trezzini Madonna del Sasso In Historisch Biographisches Lexikon der Schweiz Band 4 Liebegg Mailand Attinger Neuenburg 1927 S 715 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Madonna del Sasso Orselina Sammlung von Bildern Beschreibung Madonna del Sasso in ticino tourism ch Orselina Kulturguterinventar des Kantons Tessin Madonna del Sasso TI Ein Besuch bei der Schutzpatronin des Tessins Madonna del Sasso auf der Plattform ETHorama Orselina auf elexikon chEinzelnachweise Bearbeiten Urban Fink Bartolomeo Piatti In Historisches Lexikon der Schweiz 4 August 2010 abgerufen am 21 Marz 2020 Emilio Motta Effemeridi ticinesi Neue Auflage Edizioni Meta Luna Giubiasco 1991 S 19 Emilio Motta Effemeridi ticinesi S 8 Silvia Valle Parri Intorno a Furgnicus Domenico Pezzi tra letteratura critica e nuovi documenti In Bollettino Storico della Svizzera Italiana Bellinzona s IX 2007 vol CX fasc II Eadem Affreschi della cappella del presbiterio di Santa Maria del Sasso a Morcote tesi di laurea in storia dell arte moderna Universita Statale di Milano relatore Giovanni Agosti anni 2007 2008 Siro Borrani Il Ticino Sacro Memorie religiose della Svizzera Italiana raccolte dal sacerdote Siro Borrani prevosto di Losone Tipografia e Libreria Cattolica di Giovanni Grassi Lugano 1896 S 253 260 337 338 Rolf Amgarten Das Neue Jerusalem und der Moskoviter Tessiner Zeitung 23 Dezember 2016 Seite 2 La Madonna Pellegrina filmata da Vincenzo Vicari auf lanostrastoria ch entries Nahere Informationen zur Orgel 1 2 Vorlage Toter Link www orgeldokumentationszentrum ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis italienisch auf orgeldokumentationszentrum ch it46 175194444444 8 7936111111111 Koordinaten 46 10 30 7 N 8 47 37 O CH1903 704633 114650 Normdaten Geografikum GND 4597920 0 lobid OGND AKS VIAF 247386996 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Madonna del Sasso amp oldid 237160997