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Marta Eriksdotter Leijonhufvud 24 Dezember 1520 auf Gut Ekeberg Gemeinde Lillkyrka in Narke 15 Januar 1584 in Stegeholm Vastervik war eine schwedische Adlige die aufgrund ihres politischen Einflusses als Schwester der Konigin Margareta Eriksdotter Leijonhufvud und ihrer Fuhrungsqualitaten als Gutsherrin den Beinamen Kung Marta Konig Marta erhielt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarta Eriksdotter war das jungste der sechs Kinder des schwedischen Reichsrats Erik Abrahamsson Leijonhufvud und dessen Gemahlin Ebba Eriksdotter aus dem Geschlecht der Wasa Sie war noch nicht geboren als ihr Vater als Unterstutzer des Reichsverwesers Sten Sture beim Stockholmer Blutbad am 8 November 1520 hingerichtet wurde Ebba Eriksdotter die wahrenddessen mit ihren funf Kindern im Kloster in Vasteras Zuflucht gefunden hatte blieb anders als die Frauen der anderen Hingerichteten in Freiheit und durfte ihren Besitz der 500 Bauernhofe umfasste behalten Marta kam knapp zwei Monate nach dem Tod ihres Vaters vermutlich auf Gut Ekeberg zur Welt und wuchs dort und auf Schloss Loholm in Grafsnas in Vastergotland auf Nachdem ihre altere Schwester Margareta 1536 die zweite Ehefrau von Konig Gustav I Wasa geworden war heiratete Marta am 3 Marz 1538 auf Nykopingshus Svante Stensson Sture den Sohn von Sten Sture und Christina Gyllenstierna In der Literatur wird bisweilen angegeben dass Sture eigentlich mit Margareta verlobt gewesen sei die wahrend er im Zusammenhang mit der Grafenfehde in Lubeck festsass Ehefrau des Konigs geworden war 2 Nachweisbar ist das jedoch nicht Aus der Ehe mit Sture hatte Marta 15 Kinder Martas Mutter besass als Verwandte und Schwiegermutter des Konigs grossen Einfluss am Hof Auch Marta und ihr Ehemann Svante Sture mutterlicherseits ein Cousin des Konigs gehorten zu dessen engen Vertrauten Als Konigin Margareta 1551 starb fiel Marta und ihrer Schwiegermutter die Erziehung der acht Kinder zu die die Mutter uberlebt hatten Im folgenden Jahr heiratete der Konig die 17 jahrige Katharina Stenbock die Tochter von Martas altester Schwester Brita 1560 starb Gustav I Wasa und sein Sohn Erik XIV aus erster Ehe folgte ihm nach In dessen ersten Regierungsjahren behielten Marta und Svante ihre Vertrauensstellung am Hof 1561 wurde Svante zum Grafen von Stegeholm und Vastervik und Freiherrn von Horningsholm ernannt Doch spatestens im Zusammenhang mit dem Beginn des Dreikronenkrieges richtete sich der krankhafte Verfolgungswahn des Konigs gegen die angesehene Sture Familie obwohl Svante und seine drei altesten Sohne treu an seiner Seite kampften Wahrend ihr Mann im Krieg weilte verwaltete Marta die Guter und setzte auch mindestens einmal eigenmachtig einen Priester ein Es gelang ihr ihre Walder gegen die Begehrlichkeiten der koniglichen Werft zu verteidigen Der zweite Sohn Sten 1544 fiel am 7 Juli 1565 als Vize Admiral der schwedischen Flotte in der Seeschlacht bei Bornholm gegen eine Danisch Lubecker Flotte nachdem er erfolgreich das Schiff des danischen Admirals erobert hatte Im folgenden Jahr erregte Martas altester Sohn Nils 1543 den Argwohn des Konigs als er sich bei der Belagerung der Festung Bohus auszeichnete Erik XIV der furchtete der Sture Sohn trachte nach seinem Thron liess ihn als angeblichen Verrater verhaften und foltern doch Nils Sture wurde vom Reichsrat freigesprochen Ein Jahr spater lud der Konig Svante Sture und dessen Sohne Nils und Erik 1546 auf sein Schloss Svartsjo liess sie verhaften und ihnen und einigen weiteren Adligen darunter Martas Bruder Sten Leijonhufvud auf dem Reichstag in Uppsala wegen Hochverrats den Prozess machen Marta versuchte zu ihrem Mann und ihren Sohnen zu gelangen wurde aber abgefangen und auf einem Bauernhof festgesetzt Aus der Gefangenschaft schrieb Marta an Karin Mansdotter die Geliebte des Konigs und dessen achtjahrige uneheliche Tochter Virginia aus einer fruheren Beziehung und flehte sie an sich fur ihren Mann und ihre Sohne einzusetzen Diese Briefe sind erhalten geblieben nbsp Erik Stures Kleider im Dommuseum in UppsalaAm 24 Mai 1567 besuchte der Konig die Gefangenen auf Schloss Uppsala entschuldigte sich und stellte ihnen die Freiheit in Aussicht griff dann aber unvermittelt Nils mit dem Messer an und gab anschliessend den Befehl auch Svante und Erik Sture und die ubrigen Gefangenen zu toten Nur Sten Leijonhufvud uberlebte auf ausdrucklichen Befehl des Konigs Sten zu verschonen Der Konig bereute seine Tat bald und entschuldigte sich bei Marta Sie forderte fur sich und die Angehorigen der ubrigen Opfer eine hohe Entschadigung welche sie auch erhielt Dazu behielt sie die Grafschaft und die Guter ihres Mannes Bei der feierlichen Beisetzung der Ermordeten am 4 Juli 1567 im Dom zu Uppsala liess Marta auch deren blutbefleckten Kleider ausstellen Sie befinden sich heute noch im Dommuseum in Uppsala 3 Die sogenannten Sture Morde wurden als Beweis fur die Geisteskrankheit des Konigs gewertet und fuhrten zu seiner Absetzung Zu der Entschadigung die Marta gefordert und erhalten hatte gehorten genug Silberbarren um den Aufstand ihrer Neffen der Herzoge Johann und Karl gegen ihren Halbbruder zu finanzieren Als 1568 Erik abgesetzt wurde und Johann III den Thron bestieg wurde Marta als seine Tante und eine der reichsten Grundbesitzer in Schweden zur einflussreichsten Frau am Hof Als Grafin von Vastervik bewirtschaftete sie erfolgreich die Walder und hielt dafur eine eigene Handelsflotte nbsp Martas Versohnung mit ihrer Tochter Malin Gemalde von Oskar Anderson aus dem 19 Jahrhundert Ihre Tochter Magdalena Malin Svantesdotter Sture verursachte 1573 einen Skandal Sie liebte seit ihrer Jugend ihren Cousin Erik Gustafsson Stenbock 1538 1602 einen Sohn von Martas Schwester Brita 1514 1572 und deren Ehemann dem Reichsverweser Gustav Stenbrock 1571 sowie Bruder der Konigswitwe Katharina Stenbock In Ubereinstimmung mit dem Bischof von Uppsala Laurentius Petri verbot Marta die Eheschliessung im Hinblick auf die enge Verwandtschaft Schliesslich entfuhrte Stenbock unterstutzt von Herzog Karl 1573 seine Geliebte Das Paar liess sich heimlich von einem danischen Pastor trauen Marta veranlasste Konig Johann III ihren Schwiegersohn zu verhaften und war erst nach langem Zureden bereit dem Brautpaar zu verzeihen 1575 erhielt Erik Stenbock die konigliche Gnade zuruck und wurde zum Statthalter von Vastergotland ernannt Marta starb am 15 Januar 1584 und wurde neben ihrem Mann und ihren ermordeten Sohnen in der Sture Kapelle im Dom zu Uppsala beigesetzt Zwei ihrer Tochter die mit Ture Nilsson Bielke verheiratete Margareta und die mit Gustaf Axelsson Baner verheiratete Kristina erlitten dasselbe Schicksal wie Mutter und Grossmutter Ihre Ehemanner wurden zusammen mit weiteren Adligen beim sogenannten Linkoping Blutbad am 20 Marz 1600 von Konig Karl IX hingerichtet weil sie sich auf die Seite von Konig Johanns Sohn Sigismund III Wasa gestellt hatten Hogenskild Bielke der Witwer ihrer Schwester Anne blieb bis an sein Lebensende im Gefangnis Nur Malins Mann Erik Stenbock gelang die Flucht nach Danemark Nach seinem Tod erhielt Malin die von der Krone beschlagnahmten Guter zuruck Nachkommen BearbeitenAus Martas Ehe mit Svante Sture stammen folgende Kinder Sigrid 13 Dezember 1538 16 Marz 1613 Ture Pedersson Bielke 1514 1577 Eltern von Nils Turesson Bielke Malin 9 November 1539 1610 Erik Gustafsson Stenbock 1538 1602 zu ihren Enkeln gehorten Erik und Gustaf Otto Stenbock Anna 29 Januar 1541 21 Juni 1595 Hogenskild Bielke 1538 1605 hingerichtet Sten 25 Februar 1542 1542 Nils 20 Juni 1543 ermordet 24 Mai 1567 Sten 4 November 1544 7 Juli 1565 in der Seeschlacht von Bornholm Erik 18 Mai 1546 ermordet 24 Mai 1567 Margareta 16 November 1547 8 Dezember 1617 Ture Nilsson Bielke 1548 1600 hingerichtet Gustaf 20 Dezember 1548 als Kind Iliana um 1550 24 Februar 1556 Mauritz 24 November 1552 14 Marz 1592 Nachfolger seiner Mutter als Graf von Vastervik und Herr zu Horningsholm Mit seiner Enkelin Anna Margareta Sture 1615 1646 starb das Adelsgeschlecht der Sture aus Karl 13 Dezember 1555 24 Januar 1598 Brita 11 April 1557 zu einem unbekannten Zeitpunkt Iliana 24 Dezember 1558 zu einem unbekannten Zeitpunkt Kristina 22 Dezember 1559 4 Januar 1619 Gustaf Axelsson Baner 1547 1600 hingerichtet nbsp Nils Sture nbsp Erik Sture nbsp Grabmal von Margareta und ihrem Mann Ture Bielke im Dom zu Linkoping nbsp Mauritz Sture nbsp Kristina StureLiteratur BearbeitenCharlotte Cederbom Marta Eriksdotter Leijonhufvud Ivan Svalenius Marta Eriksdtr Leijonhufvud in Svenskt biografiskt lexikon Band 22 1977 1979 S 479 Einzelnachweise Bearbeiten Lejonhufvud Martha In Anteckningar om svenska qvinnor S 229 Lejonhufvud Margaretha In Anteckningar om svenska qvinnor S 227 The Cathedral Museum Uppsala Sweden Normdaten Person LCCN n96091307 VIAF 21409941 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 23 Oktober 2021 PersonendatenNAME Leijonhufvud Marta EriksdotterALTERNATIVNAMEN Marta KungKURZBESCHREIBUNG schwedische AdligeGEBURTSDATUM 24 Dezember 1520GEBURTSORT NarkeSTERBEDATUM 15 Januar 1584STERBEORT Stegeholm Vastervik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marta Eriksdotter Leijonhufvud amp oldid 227816994