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Christina Nilsdotter Gyllenstierna auch Kristina 1494 95 Januar 1559 war eine schwedische Adlige und Ehefrau des Reichsverwesers Sten Sture des Jungeren Nach dessen Tod setzte sie den Widerstand gegen Christian II fort Christina Gyllenstierna an der Predella des von ihr und Sten Sture gestifteten Altars im Dom zu VasterasDenkmal am Stockholmer Konigsschloss Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 2 1 Kampf gegen die Kalmarer Union 2 2 Unter Gustav Vasas Regierung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenChristina Nilsdotter von Fogelvik aus dem Adelsgeschlecht der Gyllenstierna hatte danische und schwedische Wurzeln Ihre Eltern waren der Reichsrat Nils Eriksson Gyllenstierna und Sigrid Eskilsdatter Baner 1527 Sie hatte zwei Bruder Erik und Eskil Ihre Halbschwester aus der ersten Ehe ihrer Mutter war Cecilia Mansdotter Eka 1475 1522 die Mutter von Gustav Vasa Von der Seite ihres Vaters stammte sie von Karl Knutsson Bonde ab der als Karl VIII dreimal vom schwedischen Reichsrat zum Gegenkonig des Unionskonigs Christian I gewahlt wurde Sie heiratete 1511 Sten Sture den Jungeren Aus der Ehe stammten je drei Sohne und Tochter Nils Sture 1512 1527 Iliana Stensdotter Sture 1514 vor 1524 Magdalena Stensdotter Sture 1516 1521 Svante Sture d J 1517 1567 Anna Stensdotter Sture 1518 vor 1524 Gustav Sture 1519 1520 1527 heiratete sie auf Drangen von Gustav Vasa dessen Cousin Johan Turesson Tre Rosor 1559 Aus dieser Ehe stammte ein Sohn Gustav Johanson Tre Rosor 1531 3 April 1566 Leben BearbeitenChristinas genauer Geburtstag und ort ist nicht bekannt Als Jugendliche wurde sie mit dem Ritter Nils Gadda verlobt der jedoch schon 1508 starb Im folgenden Jahr am 21 Oktober 1509 kam eine neue Verlobung mit Sten Sture dem Neffen ihres ersten Verlobten und Sohn des damaligen Reichsverwesers Svante Sture zustande den sie am 16 November 1511 heiratete Der damals 18 jahrige war bereits zum Gouverneur von Vastergotland ernannt worden 1512 gelang es ihm als Nachfolger seines Anfang des Jahres verstorbenen Vaters zum Reichsverweser gewahlt zu werden 1516 stiftete das Ehepaar gemeinsam den Hochaltar im Dom zu Vasteras auf dessen Predella sie mit ihren Wappen abgebildet sind Kampf gegen die Kalmarer Union Bearbeiten Im Machtkampf um Erhalt der Kalmarer Union kam es nach einem erfolglosen Versuch 1518 1520 die Unabhangigkeit Schwedens durchzusetzen zum Einmarsch der Danen in Schweden Am 19 Januar 1520 wurde Sten Sture bei der Schlacht bei Bogesund schwer verletzt und starb am 3 Februar Seine Witwe schickte den Kanzler Peder Jakobsson Sunnanvader zusammen mit ihrem altesten Sohn nach Danzig um dort um Unterstutzung zu werben und versuchte die schwedischen Stande gegen den Einmarsch der Danen zu einen Zwar genoss Fru Kristina hohes Ansehen in der Bevolkerung konnte jedoch aufgrund mangelnder Unterstutzung durch den Adel nur Stockholm halten Nach viermonatiger Belagerung willigte sie im September 1520 in den Waffenstillstand und eine damit versprochene Amnestie ein Nach der Kronung von Christian II zum schwedischen Konig am 4 November 1520 liess dieser jedoch auf Betreiben des Erzbischofs von Uppsala Gustav Trolle unter dem Vorwurf der Ketzerei einen Grossteil des schwedischen Reichsrats weitere Adlige und Dienstleute sowie den Stockholmer Stadtrat und viele Burger beim Stockholmer Blutbad hinrichten Unter den Ermordeten waren auch Christinas beide Bruder ihr Onkel und ihr Schwager Die Leiche ihres Mannes wurde ausgegraben und zusammen mit der Leiche ihres kurz zuvor verstorbenen jungsten Kindes mit den Leichen der Hingerichteten auf einem Scheiterhaufen verbrannt Christina Gyllenstierna selbst entging nur knapp der Hinrichtung Wie andere weibliche Mitglieder der Familie Sture wurde sie erst auf der Burg Tre Kronor gefangengehalten und 1521 mit ihren Tochtern nach Kopenhagen gebracht Wahrend der katastrophalen Bedingungen der Gefangenschaft im Blauen Turm 1 starben ihre Halbschwester Cecilia Mansdotter Eka und deren Tochter Emerantia Mutter und Schwester von Gustav Vasa sowie vermutlich Christinas drei Tochter Ihre Mutter Sigrid Eskilsdatter befand sich zu dieser Zeit mit Christinas Sohnen Nils und Svante im Gefangnis auf der Kalundborg Ein erfolgreicher Bauernaufstand unter ihrem Halbneffen Gustav Vasa fuhrte zur Vertreibung des danischen Konigs aus Schweden und 1523 zur Bildung eines selbstandigen Konigreichs Schweden Der neue Konig erkannte Trolle nicht als Erzbischof an was zur Losung von der romisch katholischen Kirche und zur Bildung der lutherischen Staatskirche fuhrte Unter Gustav Vasas Regierung Bearbeiten Im Januar 1524 begnadigte der durch den Sturz von Christian II an die Macht gekommene danische Konig Friedrich I Christina Gyllenstierna Sie kehrte mit ihrem altesten Sohn Nils und ihrer Mutter nach Schweden zuruck wahrend der jungere Sohn Svante in Danemark blieb und dort seine Ausbildung fortsetzte Wahrend Peder Jakobsson Sunnanvader der unter Sture Kanzler gewesen war in Dalarna einen Aufstand gegen Gustav Vasa anfuhrte wurden Geruchte laut dass Christina den danischen Admiral Soren Norby heiraten wollte um auf diesem Weg ihrem Sohn Nils Stensson den Weg auf den Thron zu ebnen Norby hielt dem abgesetzte Christian II immer noch die Treue Wahrend Christian II die Ehe seines Anhangers mit Christina Gyllenstierna befurwortete bedrangten Friedrich I und Gustav Vasa sie auf die Eheschliessung zu verzichten Da der 13 jahrige Nils sich mittlerweile an Gustav Vasas Hof befand erklarte Christina Gyllenstierna 1525 dass sie und Norby nie vorgehabt hatten zu heiraten Um sicherzugehen dass sie keine Ehe mit einem seiner Gegner schloss vermittelte der Konig unverzuglich ihre zweite Ehe mit seinem getreuen Cousin Johann Turesson Tre Rosor die am 11 August 1527 geschlossen wurde Das Verhaltnis zwischen dem Konig und seiner Tante blieb angespannt Nach dem Tod ihrer Mutter 1527 zogen sich die Streitigkeiten um deren Erbe bis 1550 hin 2 Christinas altester Sohn Nils starb 1527 angeblich an der Pest Wenig spater gab sich in Dalarna wo erneut ein Aufstand gegen Gustav Wasa ausgebrochen war ein junger Mann als Nils Sture aus und beanspruchte den Thron fur sich Vor einer Gegenuberstellung mit seiner angeblichen Mutter entfloh er nach Norwegen zu Olav Engelbrektsson und Vincens Lunge von wo aus er auf ein Gerucht vom Tod des Konigs hin zusammen mit den norwegischen Aufstandischen einen Uberfall auf Schweden versuchte Als sich herausstellte dass der Konig am Leben war floh der sogenannte Daljunker 1528 nach Rostock Dort wurde er gefangengenommen Es ist ein Brief von Christina Gyllenstierna vom 8 August 1528 erhalten in dem sie auf Druck des Konigs bestatigte nicht die Mutter des Daljunkers zu sein Einen Monat spater wurde der Daljunker hingerichtet In der Forschung ist umstritten ob es sich nicht vielleicht doch um den echten Nils Stensson gehandelt haben konnte 3 1529 erhoben sich in Vastergotland Gegner der Reformation und dessen gewaltsamer Durchsetzung durch Gustav Vasa An der Spitze der Aufruhrer standen Christinas Schwiegervater der Reichshofmeister Ture Jonsson Tre Rosor und dessen zweiter Sohn der Dompropst Joran Turesson Im Auftrag des Konigs verhandelte Christina mit ihrem Schwager Die Unruhen waren schnell wieder beruhigt Wahrend der Grafenfehde fiel Christina Gyllenstiernas letzter uberlebender Sohn aus erster Ehe der 17 jahrige Svante 1534 in die Hand der Lubecker die ihn gegen Gustav Vasa zum schwedischen Konig machen wollten Svante Stensson verweigerte sich jedoch der ihm von Jurgen Wullenwever zugedachten Rolle und blieb bis 1536 im Gefangnis in Lubeck Im Herbst 1535 verbreitete sich von Lubeck aus in weiten Teilen Europas das Gerucht dass Christinas Ehemann Johann Turesson als Oberbefehlshaber der schwedischen Truppe in der Grafenfehde Konig Gustav getotet habe Wahrend Gustav Vasas Ehe mit ihrer Verwandten Margareta Eriksdotter Leijonhufvud ab 1536 hatte Christina Gyllenstierna eine wichtige Rolle am Hof inne 2 Ihr Sohn Svante heiratete 1538 Marta Eriksdotter Leijonhufvud die jungere Schwester der Konigin Christina Gyllenstierna starb im Alter von etwa 65 Jahren kurz nach ihrem zweiten Ehemann Sie wurde wie ihre Mutter in der Kirche von Trosa beigesetzt Nach ihrem Tod stritten ihre beiden uberlebenden Sohne um ihr reiches Erbe Literatur BearbeitenHans Gillingstam Kristina Nilsdotter Gyllenstierna In Svenskt biografiskt lexikon 17 1967 1969 S 599 schwedisch Katarina Harrison Lindbergh Kristina Nilsdotter Gyllenstierna In Svenskt kvinnobiografiskt lexikon Margareta Skantze Dar brast ett adelt hjarta Kung Kristian II och hans varld Karlskrona 2019 S 328 359 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christina Gyllenstierna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Doppelportrat von Sten Sture und Christina Gyllenstierna von 1516 im Schwedischen NationalmuseumEinzelnachweise Bearbeiten Die Eroberung Stockholms durch Kristian II a b Karin Tegenborg Falkdalen Margareta Regina vid Gustav Vasas sida Setterblad Stockholm 2016 So zuletzt Lars Olof Larsson Gustav Vasa landsfader eller tyrann 2002 S 149 160 Normdaten Person GND 1148791221 lobid OGND AKS LCCN n2002034298 VIAF 78136509 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gyllenstierna ChristinaALTERNATIVNAMEN Gyllenstierna Christina Nilsdotter vollstandiger Name Gyllenstierna KristinaKURZBESCHREIBUNG schwedische Adlige und Ehefrau des Reichsverwesers Sten Sture des JungerenGEBURTSDATUM 1494 oder 1495STERBEDATUM Januar 1559 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christina Gyllenstierna amp oldid 219801098