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Lucien Paye 28 Juni 1907 in Vernoil le Fourrier Departement Maine et Loire 25 April 1972 in Paris war ein franzosischer Verwaltungsbeamter Politiker und Diplomat der zwischen 1961 und 1962 Minister fur nationale Bildung von 1962 bis 1964 Botschafter in Senegal sowie zwischen 1964 und 1969 erster Botschafter Frankreichs in der Volksrepublik China war Zuletzt fungierte er von 1970 bis zu seinem Tod 1972 als Prasident des Rechnungshofes Cour des Comptes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium und Beamter der Bildungsverwaltung 1 2 Bildungsminister und Botschafter 1 3 Prasident des Rechnungshofes 2 Veroffentlichungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStudium und Beamter der Bildungsverwaltung Bearbeiten Paye absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium an der in der Rue d Ulm im Quartier Latin gelegenen Ecole normale superieure ENS das er 1927 mit der Agregation de lettres abschloss Im Anschluss war er in der Schulverwaltung tatig und engagierte sich zunachst fur die Sekundar und Hochschulbildung fur Menschen aus dem franzosischen Teil des Maghreb wie Marokko 1 Am 16 Oktober 1948 wurde Paye Nachfolger von Georges Gaston als Generaldirektor fur Unterricht Directeur de l Instruction publique beim Generalresidenten des Protektorats in Tunesien 2 Er war damit der letzte Leiter der franzosischen Bildungsverwaltung vor der Unabhangigkeit Tunesiens am 20 Marz 1956 Zuvor hatte bereits Jallouli Fares am 17 September 1955 das Amt des Bildungsministers in der Regierung von Premierminister Tahar ben Ammar ubernommen Im Anschluss war Paye politischer Direktor des Ministerresidenten in Algerien Robert Lacoste und nahm fur diesen aufgrund seiner Kenntnisse an verschiedenen Gesprachen entsprechend der franzosischen Doktrin zur Aufstandsbekampfung des Algerienkrieges teil 3 4 5 1957 erfolgte seine Promotion an der Universitat von Paris mit einer Dissertation zum Thema Enseignement et societe musulmane introduction et evolution de l enseignement moderne au Maroc 6 Am 24 Februar 1957 wurde er Grundungsrektor der aus der Medizinischen Schule von Franzosisch Westafrika Ecole de medecine de l AOF hervorgegangenen Universitat Dakar 7 und ubte dieses Amt bis zu seiner Ablosung durch Claude Franck 1960 aus Bildungsminister und Botschafter Bearbeiten Am 20 Februar 1961 wurde Paye als Nachfolger von Pierre Guillaumat von Premierminister Michel Debre zum Minister fur nationale Bildung in dessen Regierung berufen und bekleidete dieses Amt bis zum Ende von Debres Amtszeit am 14 April 1962 8 Wahrend seiner Amtszeit als Bildungsminister grundete er 1961 den Concours national de la resistance et de la deportation CNRD ein Wettbewerb unter jungen Leuten um die Erinnerung an die Verdienste der Widerstandsbewegung Resistance wahrend der Zeit der deutschen Besatzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg lebendig zu halten Am 2 Dezember 1961 legte er den Grundstein zur Erweiterung der Universitat Grenoble auf einem 186 Hektar grossen Areal zwischen Saint Martin d Heres und Gieres Des Weiteren setzte er sich auch als Bildungsminister fur die Arbeit der Universitat Dakar ein 7 Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung wurde er durch Dekret vom 19 September 1962 zum Nachfolger von Claude Hettier de Boislambert als Botschafter in Senegal ernannt 9 Sein Nachfolger wurde im Juni 1964 Jean Vyau de Lagarde Im April 1964 wurde Paye erster Botschafter in der Volksrepublik China und bekleidete diese Funktion bis 1969 und wurde dann von Etienne Manac h abgelost 10 11 Wahrend dieser Zeit engagierte er sich nachhaltig auf dem Gebiet der franzosisch chinesischen Kulturbeziehungen Andererseits fiel in seine Amtszeit der Beginn der Kulturrevolution 1966 12 13 Prasident des Rechnungshofes Bearbeiten nbsp Paye zu Ehren wurde nach seinem Tod das 1951 gebaute Studentenwohnheim Residence Lucien Paye der Cite Internationale Universitaire de Paris benanntEr war ferner von 1968 bis 1970 Prasident zur Reform der Statuten der offentlich rechtlichen Rundfunkanstalt ORTF Office de Radiodiffusion Television Francaise Zuletzt wurde Paye durch Dekret vom 19 Januar 1970 14 Nachfolger von Andre d Estresse de Lanzac als Erster Prasident des Rechnungshofes Cour des Comptes und bekleidete diese Funktion bis zu seinem Tod 1972 Sein Nachfolger wurde daraufhin Desire Arnaud 15 Als Prasident des Rechnungshofes forderte er Philippe Seguin der spater zwischen 1986 und 1988 Minister fur Soziales und Beschaftigung sowie von 2004 bis zu seinem Tod 2011 selbst Prasident des Rechnungshofes war 16 Fur sein langjahriges Engagement in der Hochschulbildung sowie zugunsten auslandischer Studenten wurde ihm zu Ehren nach seinem Tod 1973 das 1951 nach Planen des Architekten Albert Laprade gebaute Studentenwohnheim Residence Lucien Paye der Cite Internationale Universitaire de Paris benannt Die Fassade dieses Gebaudes wurde von der Bildhauerin Anna Quinquaud gestaltet Daruber hinaus wurde die Ecole Lucien Paye in Saint Nolff sowie das Parise Theatre Lucien Paye nach ihm benannt Sein Sohn ist der Diplomat Jean Claude Paye der unter anderem zwischen 1984 und 1994 Generalsekretar der Organisation fur wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD war Veroffentlichungen BearbeitenL Education de la jeunesse marocaine reflexions et principes d action 1940 Tunisie Centre de recherches et d etudes pedagogiques L Arabe dialectal enseigne aux jeunes eleves des ecoles francaises 1950 Documents sur les resultats de l enseignement en langue francaise dans les etablissements scolaires de Tunisie 1957 Enseignement et societe musulmane introduction et evolution de l enseignement moderne au Maroc Dissertation Universitat von Paris 1957 Neuauflage 1992 Deux experiences de formation des cadres et de perfectionnement des travailleurs et employes africains 1959 Mission de l enseignement superieur en Afrique 1960 Texte de l allocution aux obseques du doyen J Peres 1962 Weblinks BearbeitenFrench Ministeries rulers org Bernard Menager Guy Mollet un camarade en republique 1987 ISBN 2 85939 335 8 S 526 f Michel Sot Herausgeber Etudiants africains en France 1951 2001 cinquante ans de relations France 2002 ISBN 2 84586 321 7 S 1 ff Veroffentlichungsnachweis in Google BooksEinzelnachweise Bearbeiten Pierre Vermeren La formation des elites marocaines Des nationalistes aux islamistes 1920 2000 2010 ISBN 2 70715 544 6 S 30 34 36 Pierre Vermeren La formation des elites marocaines Des nationalistes aux islamistes 1920 2000 2010 ISBN 2 70715 544 6 S 166 f 176 252 Gregor Mathias Galula in Algeria Counterinsurgency Practice versus Theory 2011 ISBN 0 31339 576 4 S 56 Jose Alain Fralon Jacques Chevallier l homme qui voulait empecher la guerre d Algerie 2012 ISBN 2 21367 044 7 David Galula Pacification in Algeria 1956 1958 Neuauflage 2002 ISBN 0 83304 108 8 Aissa Kadri Herausgeberin Parcours d intellectuels maghrebins scolarite formation socialisation et positionnements 1999 ISBN 2 86537 997 3 S 43 ff a b Etienne Le Roy Un passeur entre les mondes le livre des anthropologues du droit disciples et Amis du Recteur Michel Alliot 2000 ISBN 2 85944 395 9 S 69 f Kabinett Debre Dekret vom 19 September 1962 auf der Homepage von Legifrance Vor 1964 wurde die diplomatische Vertretung Frankreichs in der Volksrepublik China von einem Geschaftstrager wahrgenommen Pierre Jean Remy La Chine Journal de Pekin 1963 2008 2008 ISBN 2 73819 275 0 S 94 ff Edward E Rice Mao s Way 1974 ISBN 0 52002 623 3 S 209 Jeremi Suri Power and Protest Global Revolution and the Rise of Detente 2009 ISBN 0 67404 416 9 S 290 ff Dekret vom 19 Januar 1970 auf der Homepage von Legifrance Liste der Prasidenten des Cour des Comptes Memento des Originals vom 3 Oktober 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ccomptes fr Michel Taubmann Le fils perdu de la Republique2015 ISBN 2 35417 349 0 Bildungsminister der Funften Franzosischen Republik Jean Berthoin Andre Boulloche Michel Debre Louis Joxe Pierre Guillaumat Lucien Paye Pierre Sudreau Louis Joxe Christian Fouchet Alain Peyrefitte Francois Xavier Ortoli Edgar Faure Olivier Guichard Joseph Fontanet Rene Haby Christian Beullac Alain Savary Jean Pierre Chevenement Rene Monory Lionel Jospin Jack Lang Francois Bayrou Claude Allegre Jack Lang Luc Ferry Francois Fillon Gilles de Robien Xavier Darcos Luc Chatel Vincent Peillon Benoit Hamon Najat Vallaud Belkacem Jean Michel Blanquer Pap Ndiaye Normdaten Person GND 124230660 lobid OGND AKS VIAF 169599248 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Paye LucienKURZBESCHREIBUNG franzosischer Politiker und DiplomatGEBURTSDATUM 28 Juni 1907GEBURTSORT Vernoil le Fourrier Departement Maine et LoireSTERBEDATUM 25 April 1972STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucien Paye amp oldid 187997719