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Louis Nicolas 15 August 1634 in Aubenas 1682 war ein franzosischer Jesuitenmissionar in Kanada der eine Algonkin Grammatik und den Codex canadiensis hinterliess Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Literatur 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 AnmerkungenBiografie BearbeitenNicolas trat 1654 in Toulouse dem Jesuitenorden bei erhielt 1663 die Priesterweihe und kam am 25 Mai 1664 als Missionar nach Neufrankreich um dort bis 1675 zu bleiben Zunachst ging er nach Sillery um die Sprache der zu missionierenden Indianer zu erlernen und um Theologie zu studieren Doch floh er zweimal zu den Algonkin im Gebiet von Trois Rivieres Im August 1667 ging er auf seine erste Missionsreise Sie fuhrte in Begleitung von Pere Claude Allouez zu den Ottawa Die beiden blieben zunachst in Chagouamigon am Sudwestufer des Oberen Sees wo sie Sioux Illinois und Huronen begegneten doch Pater Allouez suchte sich bald ein weiter sudlich gelegenes Missionsgebiet Am 21 Juni 1668 war Nicolas wieder in Quebec Dies hing moglicherweise damit zusammen dass seine Oberen ihn wegen Brutalitat gegen Indianer die er ameriquains septentrionnaux nordliche Amerikaner nannte und Vernachlassigung seiner eigentlichen Aufgaben zuruckschickten Zwar erhielt er nochmals Gelegenheit an seinen Wirkungsort zuruckzukehren doch bereits 1669 wurde er einstweilen kaltgestellt Im nachsten Jahr erhielt er eine weitere Bewahrungschance diesmal aber in Begleitung von Pater Jean Pierron und bei den Agniers de Tionontoguen 1671 war er jedoch wieder in Sillery und unterzeichnete Taufakten Wahrscheinlich begann er wahrend dieses erzwungenen Aufenthalts mit der Abfassung seiner Grammatik Im Fruhjahr 1673 unterbrach er dieses Werk und ging nach Sept Iles kehrte allerdings im Lauf des Sommers zuruck In diesen Monaten verfasste er seine Memoire pour un missionnaire qui ira aux Sept Isles que les Sauvages appellent Manitounagouch ou bien Mantounok 1 1673 und 1674 hielt er sich in Batiscan auf wohl in einer wirtschaftlich verwaltenden Tatigkeit Ab 1674 tauchte er in den Registern der Jesuiten gar nicht mehr auf Daher ist anzunehmen dass er spatestens 1675 nach Frankreich zuruckgekehrt ist Nun versuchte er seine Werke zu publizieren doch der Orden verweigerte ihm die Genehmigung So trat Nicolas 1677 aus dem Jesuitenorden aus Sein letzter gesicherter Aufenthaltsort ist Albi 1678 Sein Hauptinteresse galt weniger der Mission als der Landschaft und ihren Bewohnern den Indianern im Gebiet der Grossen Seen Wahrend seiner Tatigkeit in Nordamerika bereiste er das Gebiet zwischen dem Oberen See und Sept Iles zwischen Trois Rivieres und dem Gebiet sudlich des Ontariosees Er geriet dabei in Auseinandersetzungen bei denen er sogar einen Hauptling der Odawa Kinonge mit einer Keule geschlagen haben soll In Sillery bei Quebec soll er sich ein Barenjungenpaar gehalten haben das er zahmte und dressierte was seinen Ordensbrudern wohl besonders missfiel nbsp Seite 1 des Codex canadiensis die den Sieg des franzosischen Konigs uber die Hollander hier als Lowe ihrem Wappentier darstellt Massue royalle de France qui a Par la force de sa Couronne renverse presque toute la Hollande Represantee par ce Lion renverse qui est les amories de Hollande Les serres du lion renverse quon voit dans cette page marquent les victoires de Louis Le grand devant qui toute la Hollande trembla dans les guerres que le Roy avoit contre les Hollandois Er gilt als Verfasser des Codex canadiensis einer 79 seitigen Beschreibung von Pflanzen und Tieren vor allem aber der Indianer der Region Sie ist mit 180 Illustrationen von grosster Bedeutung fur die biologische historische und ethnologische Wissenschaft Dabei ubernahm er Entwurfe und Konturen aus den Historiae canadensis seu Novae Franciae Libri Decem des Jesuiten Francois du Creux erschienen in Paris 1666 Doch fugte er akribisch Tatowierungen Pfeifenformen Waffen und Schilde Frisuren und Korperbemalungen hinzu In geradezu ethnologischer Genauigkeit hielt er Werkzeug und Kanutypen fest deren unterschiedliche Formen er prazise bestimmten Stammen zuordnete Ausserdem uberliefert er das Aussehen einer Maske einer Heilergesellschaft der False Face Society Zudem enthalt der Kodex eines der beiden einzigen uberlieferten Portrats von Indianern aus der franzosischen Epoche das von Hauptling Iskouakite der Ottawa Dazu kommen zahlreiche essbare Pflanzen sowie Tiere der Region wie Baren und Elche Otter Biber und Robben Auch Meerestiere bildete er ab unterschied dabei aber nicht Meeressauger von Fischen Der Kodex wird heute vom Thomas Gilcrease Institute in Tulsa Oklahoma aufbewahrt Sicher hat er zudem die Histoire Naturelle des Indes Occidentales verfasst sowie die besagte Grammaire algonquine Sein Todesjahr ist ungewiss doch vermutet man dass er gegen 1700 verstarb da der Codex canadiensis um diese Zeit entstand Sollte der letzte datierbare Eintrag von fremder Hand stammen konnte er allerdings auch schon in den 1680er Jahren gestorben sein Literatur BearbeitenDiane Daviault L Algonquin au XVIIe siecle Quebec 1994 ISBN 2 7605 0770 X Guy Tremblay Louis Nicolas sa vie et son oeuvre unveroffentlichte Dissertation Departement d histoire Universite de Montreal 1983Siehe auch BearbeitenGeschichte der First Nations Forschungsgeschichte der indianischen Kulturen Nordamerikas Jean TalonWeblinks BearbeitenCodex canadiensis bei Library and Archives Canada Diane Daviault Le Pere Louis Nicolas et la premiere grammaire de l algonquin Universite du Quebec a Chicoutimi archive org 6 Juni 2013 Louis Nicolas In The Canadian Encyclopedia Abgerufen im 1 Januar 1 englisch francais Anmerkungen Bearbeiten J R Twaites Band 59 S 55 63 Normdaten Person GND 1022418416 lobid OGND AKS LCCN n96006967 VIAF 5115355 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nicolas LouisKURZBESCHREIBUNG franzosischer Jesuit in KanadaGEBURTSDATUM 15 August 1634GEBURTSORT AubenasSTERBEDATUM 1682 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louis Nicolas amp oldid 232654504