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Louis Armand de Lom d Arce 9 Juni 1666 in Lahontan 21 April 1716 1 auch genannt Baron de Lahontan war ein franzosischer Offizier und Reisender in den franzosischen Kolonien Nordamerikas 2 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Erste Uberfahrt 1 2 Erster Feldzug 1 3 Fort Saint Joseph 1 4 Aufgabe des Forts 1 5 Erkundungsreise zum Mississippi 1 6 Schlacht von Quebec 1 7 Erste Ruckreise nach Frankreich 1 8 Gefecht auf Neufundland 1 9 Fahnenflucht 1 10 Reise durch Europa 1 11 Seine letzten Jahre 2 Nachbetrachtung 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenEr war der alteste Sohn von Isaac de Lom d Arce Baron von Lahontan und seiner zweiten Frau Francoise Le Fascheux de Couttes Sein Vater etwa um 1594 geboren hatte 18 Jahre seines Lebens und enorme Geldmengen darauf verwendet den Gave de Pau einen Fluss in den Pyrenaen zu begradigen um ihn von Pau nach Bayonne schiffbar zu machen Er kaufte das Landgut Esleix und das Baronat Lahontan wo er sich auch ansiedelte Seine erste Ehe mit Jeanne Guerin blieb kinderlos Als sie verstarb heiratete der Siebziger erneut und seine zweite Ehefrau schenkte ihm noch drei Kinder Isaac de Lom d Arce verstarb verarmt am 4 November 1674 Erste Uberfahrt Bearbeiten Im Alter von 17 Jahren brach Louis Armand de Lom d Arce der den Titel von seinem Vater geerbt hatte wahrscheinlich am 29 August 1683 mit drei Kompanien Marinesoldaten an Bord der Fregatte Tempete von La Rochelle auf um am 7 November desselben Jahres in Quebec nordamerikanischen Boden zu betreten 3 Nachdem er vermutlich in Beaupre den Winter verbracht hatte besuchte Louis Armand im Mai 1684 die Ile d Orleans und die Dorfer der Indianer in der Umgebung bevor er nach Montreal zog wo der Gouverneur Joseph Antoine Le Febvre de La Barre gerade eine Expedition gegen die Irokesen auf die Beine stellte Louis Armand verliess Montreal Ende Juni mit den franzosischen Truppen und erreichte das Fort Frontenac Mitte Juli Er beteiligte sich an der am 5 September 1684 stattgefundenen Friedensverhandlung mit Hauptlingen der Irokesen an der Anse de La Famine am sudlichen Ufer des Ontariosees Joseph Antoine Le Febvre de La Barre hat eine kleine Armee von Milizionaren Regularen und verbundeten Indianern mitgenommen die aber sehr bald an Krankheiten und Hunger litten Der Onondaga Hauptling Otreouti genannt Grande Gueule deutsch Aufschneider war Anfuhrer eines der funf Irokesenstamme und fuhrte das Wort Er machte den Franzosen schnell klar dass die Indianer unbeeindruckt von der kleinen Armee sich in der alleinigen Position sahen einen Frieden zu schliessen oder nicht Mit fast leeren Handen kehrten Le Febvre de La Barre und mit ihm Louis Armand und eine dezimierte Truppe nach Montreal zuruck Otreouti versprach 1 000 Biberfelle als Kompensation fur jungste Einfalle der Irokesen gegen die Franzosen aber er weigerte sich Frieden mit den Illinois zu schliessen den Geschaftspartnern der Franzosen Erster Feldzug Bearbeiten nbsp Louis Armand de Lom d Arces Karte des Gebiets um den Huronsee Eriesee und OntarioseeLouis Armand verbrachte den darauffolgenden Winter in der Garnison von Montreal nutzte aber jede Gelegenheit lange Jagdausfluge mit den Indianern zu unternehmen Ende Marz 1685 uberquerte er den Sankt Lorenz Strom in Richtung des Forts Chambly um die Kanus auf Pelzschieber zu kontrollieren Gegen Mitte September bezog er sein Winterquartier in Boucherville wo er vermutlich bis Mai 1687 wohnte Im Juni 1687 verliess Louis Armand Montreal mit den neuen Gouverneur Jacques Rene de Brisay der gegen den Irokesenstamm der Seneca Krieg fuhren wollte Im Fort Frontenac angekommen erkannte er einen der gefangengenommenen Irokesen als einen mit dem er an 1684 an der Anse de La Famine Freundschaft geschlossen hatte Louis Armand protestierte mit Emporung uber die Behandlung gegenuber Gefangenen was ihm einen Arrest in seinem Zelt uber mehrere Tage einbrachte Am 13 Juli gerieten die franzosischen Truppen in einen Hinterhalt der Irokesen Louis Armand lieferte eine anschauliche Beschreibung uber die Verwirrung die auf franzosischer Seite herrschte Fort Saint Joseph Bearbeiten Louis Armand rechnete mit einer Ruckkehr nach Frankreich wenn dieser Feldzug beendet ware aber wegen seiner inzwischen angeeigneten Sprachkenntnisse des Algonquin beorderte ihn Jacques Rene de Brisay einen Verband im Fort Saint Joseph am St Clair River zu leiten Mitte September kam er an diesem Fort an das Daniel Greysolon sieur du Luth ein Jahr zuvor eingerichtet hatte und ubernahm das Kommando Nach einem Winter der Einsamkeit verliess er das Fort am 1 April 1688 und begab sich zum Fort Michilimackinac unter dem Vorwand Proviant fur seine Manner zu holen aber wahrscheinlich wollte er etwas gegen seine Langeweile tun Er kam Anfang Mai in Michilimackinac an als plotzlich Pater Jean Cavelier Pater Anastase Douay Henri Joutel und andere Uberlebende der tragischen Expedition von Robert Cavelier de La Salle zum Mississippi auftauchten All diese Leute waren auf dem Weg nach Montreal Dort traf er auch Kondiaronk Hauptling der Tionontati Huronen und der Petun genannt Die Ratte den er spater in seinem Werk Dialogues portratieren sollte Louis Armand war auch Zeuge einer Hinrichtung eines gefangenen Irokesen den Kondiaronk dem Kommandanten Denis Joseph Jucherau de La Ferte ubergeben hatte Aufgabe des Forts Bearbeiten Louis Armand kehrte am 1 Juli 1688 zum Fort Joseph zuruck nicht ohne zuvor Umwege einzuschlagen die ihn zuerst nach Norden in Richtung Sault Ste Marie fuhrten wo er 40 junge Saulteaux Krieger rekrutierte dann nach Osten bis zur Insel Manitoulin Nachdem er eilig die mitgebrachten Sacke mit Getreide im Fort Joseph abgeladen hatte brach er zusammen mit seinen alliierten Saulteaux und Odawa zwei Tage spater auf Sie folgten dem sudlichen Ufer des Eriesees und lieferten sich gelegentliche Gefechte mit Trupps von Cayuga einem Volk der Irokesen Am 24 August ins Fort zuruckgekommen erfuhr Louis Armand dass die Garnison des Fort Niagara durch Skorbut dezimiert wurde und dass sein Kommandant Raymond Blaise Des Bergeres de Rigauville den Befehl erhalten hatte es aufzugeben und sich mit der Handvoll von Uberlebenden nach Fort Frontenac zuruckzuziehen Da der Proviant und die Munition in Saint Joseph hochstens fur zwei Monate gereicht hatte entschied Louis Armand dass sein Fort aufgrund der neuen Situation nicht gehalten werden konnte Es wurde am 27 August in Brand gesteckt und Louis Armand und seine Leute begaben sich nach Michilimackinac wo sie am 10 September ankamen Die Jahreszeit war fur eine Reise nach Quebec schon zu weit fortgeschritten so dass Louis Armand Vorbereitungen fur eine Erkundungsreise in Richtung Suden traf Erkundungsreise zum Mississippi Bearbeiten nbsp Karte der Riviere LongueAm 24 September 1688 startete er eine Expedition mit einem Trupp Soldaten und funf Odawa Jagern fur deren Verlauf es keine gesicherte Dokumentation gibt Er uberquerte vermutlich den Michigansee um an der Green Bay dem Fox River flussaufwarts zu folgen Der Trupp erreichte den Wisconsin River und folgte diesem flussabwarts bis zur Mundung in den Mississippi Sie reisten diesen flussaufwarts bis zur Mundung eines aus Westen einstromenden Flusses den Louis Armand La Riviere longue deutsch der lange Fluss nannte und gab an diesen uber mehrere hundert Meilen erforscht und dabei verschiedene indianische Stamme getroffen zu haben Ihre Ruckkehr fuhrte sie mit Kanus uber den Wabash River und den Illinois River zuruck zum Michigansee und schliesslich am 22 Mai 1689 zu Michilimackinac Diese Reise gilt unter Historikern als umstritten angesichts der zuruckgelegten Entfernungen bei winterlichen Bedingungen Es wird bezweifelt ob es die Reise in der Form uberhaupt gegeben hat Schlacht von Quebec Bearbeiten nbsp Verteidigung von Quebec 1690 nbsp Zeitgenossische Darstellung der SchlachtAnfang Juni 1689 verliess Louis Armand Michilimackinac und sollte auch nicht mehr in den Westen zuruckkehren Er erreichte Montreal am 9 Juli nachdem Philippe de Rigaud de Vaudreuil ihn bei den Lachine Stromschnellen vor dem Ertrinken rettete Er begab sich etwas spater nach Quebec um am 12 Oktober bei der Ankunft von Louis de Buade de Frontenac zugegen zu sein der das zweite Mal zum Gouverneur von Neufrankreich berufen worden war Louis Armand erfuhr dass sein Baronat von Labatut in der Zwischenzeit beschlagnahmt worden war und bat deshalb erneut um die Erlaubnis nach Frankreich zuruckzukehren Frontenac aber forderte seine Dienste uberliess ihm aber eine Unterkunft und seine Geldborse Im folgenden Fruhjahr ersuchte Frontenac Louis Armand zu den Irokesen zu reisen um ihnen Friedensangebote vorzulegen Louis Armand lehnte ab und Pierre d Aux Eau de Jolliet nahm an seiner Stelle den Auftrag an und wurde mit Feindseligkeit von den Indianern aufgenommen wie Louis Armand es vorhergesehen hatte Er stieg nach und nach in der Gunst von Frontenac und begleitete ihn im Juni 1690 nach Montreal Im Oktober erreichte sie dort die Nachricht von einer englischen Flotte unter dem Kommando von Sir William Phips die den Sankt Lorenz Strom herauffuhr Louis Armand kehrte eilig mit Frontenac nach Quebec zuruck und kampfte mit den franzosischen Einheiten in den Waldern gegen die ausgeschifften englischen Truppen Hauptartikel Schlacht von Quebec 1690 Erste Ruckreise nach Frankreich Bearbeiten Ende November nachdem sich die Temperaturen kurzzeitig erholt hatten schickte Frontenac Louis Armand an Bord der Fleur de Mai nach Frankreich um die Botschaft des Sieges zu uberbringen 4 Mitte Januar 1691 kam das Schiff in La Rochelle an Dort erfuhr Louis Armand vom Tod des Staatsministers Jean Baptiste Colbert marquis de Seignelay fur den er von Frontenac ein Empfehlungsschreiben dabei hatte Sein Nachfolger Louis II Phelypeaux de Pontchartrain verweigerte ihm einen Urlaub und ordnete stattdessen seine Ruckkehr nach Quebec am Ende des Sommers an Immerhin wurde Louis Armand zum Hauptmann bei halbem Lohn befordert In Paris fand er seine Familienangelegenheiten als hoffnungslos verworren vor Enttauscht uber die fehlenden Fortschritte kehrte Louis Armand nach La Rochelle zuruck schiffte sich Ende Juli auf der Honore ein und kam am 18 September in Quebec an 5 Im Laufe des darauffolgenden Winters versuchte Frontenac eine Heirat zwischen Louis Armand und seiner 18 Jahre alten Patentochter Genevieve Damours Tochter von Mathieu d Amours de Chauffours zu arrangieren doch Louis Armand lehnte ab Gefecht auf Neufundland Bearbeiten nbsp Fort Plaisance Placentia 1675Im Sommer 1692 unterbreitete Louis Armand seinem Gouverneur erneut ein altes Projekt zur Verteidigung der Westgrenze das die Einrichtung von drei Forts vorsah eines an der Mundung des Niagara River eines bei Saint Joseph und eines an der Georgian Bay Leichte Truppentransportschiffe mit 50 baskischen Matrosen bemannt sollten die Verbindung zwischen den Forts aufrechterhalten Frontenac gefiel das Projekt auf Anhieb und er genehmigte Louis Armand die Ruckreise nach Frankreich um das Projekt dem Hof vorzulegen Dieser schiffte sich am 27 Juli 1692 auf der Sainte Anne ein Das Schiff kam am 18 August in Placentia auf Neufundland an und wartete einen Monat lang auf baskische Fischer die es nach Frankreich eskortieren sollte Am 14 September jedoch wurden funf englische Kriegsschiffe gesichtet mit Kurs auf Placentia Der Gouverneur von Neufundland Jacques Francois de Monbeton de Brouillan traf Vorkehrungen fur die Verteidigung des Hafens Louis Armand wurde mit 60 baskischen Matrosen auf einen vorgeschobenen Posten beordert Am 17 September verhinderten Louis Armand und seine Matrosen mehrere Versuche der Englander an Land zu kommen Am nachsten Tag wurden Louis Armand und Philippe de Pastour de Costebelle an Bord des Flaggschiffs der St Alban s empfangen um einen Austausch von Kriegsgefangenen vorzubereiten Am 19 September bombardierten sich die Kriegsparteien den ganzen Tag aber die Englander zogen schliesslich entmutigt ab Am 6 Oktober brach Louis Armand zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren nach Frankreich auf um die Neuigkeiten eines franzosischen Sieges zu uberbringen und in beiden Fallen hatte er mitgewirkt Die Fahrt uber den Atlantischen Ozean dauerte 17 Tage bevor Louis Armand in Saint Nazaire ausschiffte und eilig nach Versailles weiterreiste Sein Projekt der Befestigung der Grossen Seen loste wenig Aufmerksamkeit aus aber seine Tapferkeit bei der Verteidigung von Placentia fuhrte am 1 Marz 1693 zur Aufnahme in die Marinegarde und am 15 Marz zur Beforderung zum koniglichen Leutnant in Placentia mit dem Kommando uber eine Kompanie von 100 Soldaten Fahnenflucht Bearbeiten Am 12 Mai 1693 schiffte sich Louis Armand erneut in Saint Nazaire ein Bei der Uberfahrt nach Neufundland wurde ein englisches Schiff mit Tabak beladen aufgebracht Am 20 Juni erreichte Louis Armand Placentia Brouillan war allerdings verargert uber die Ernennung von Louis Armand die Unstimmigkeit zwischen den Mannern spitzte sich zu Brouillan berichtete dem Minister Louis Armand wurde seine Pflichten als Leutnant bei der Verteilung der Vorrate vernachlassigen dass er seine Autoritat und seine ergriffenen Massnahmen in Frage stelle und dass er seine Soldaten von ihren Aufgaben abhalten wurde indem sie sein Brennholz schneiden Louis Armand bezichtigte seinen Vorgesetzten seine Manner schlecht zu behandeln und seine Position unrechtmassig auszunutzen und er komponierte Lieder mit beleidigenden Texten gegenuber seinem Gouverneur Um seinen unliebsamen Offizier loszuwerden schlug Brouillan ohne sein Wissen einen Posten als Kommandant der Insel Saint Pierre vor Der Hohepunkt des Streits erfolgte am 20 November 1693 als Brouillan und seine Diener maskiert bei einem Abendessen mit geladenen Gasten bei Louis Armand auftauchten Tische und Banke umstiessen und Flaschen und Glasern zerschlugen In den folgenden Tagen kam es zu Zusammenstossen zwischen der Dienerschaft Brouillans und Louis Armands und Brouillan bezichtigte zwei Soldaten von Louis Armand die in der Region Arbeit verrichteten der Fahnenflucht Louis Armand befolgte den Rat der Franziskaner und suchte eine gutliche Einigung Er furchtete jedoch die Konsequenzen von Brouillans Berichten und traf in seiner Verzweiflung eine Entscheidung Er zahlte dem Kapitan des einzigen vor Anker liegenden Schiffs die enorme Summe von 1 000 Ecu dass er ihn mit nach Europa nehme Reise durch Europa Bearbeiten Louis Armand kam Ende Januar 1694 in Viana do Castelo Portugal an Er reiste weiter nach uber Porto und Coimbra nach Lissabon Im April ging er an Bord eines Schiffes zu den Niederlanden Er besuchte Rotterdam und Amsterdam bevor er nach Hamburg weiterreiste Dort schrieb er am 16 Juni 1694 einen von ihm nicht veroffentlichten Brief in dem er schildert zwei Franzosen getroffen zu haben die an der letzten Expedition von Robert Cavelier de La Salle teilgenommen haben sollen Im gleichen Monat begab sich Louis Armand nach Kopenhagen wo der franzosische Minister ihn dem danischen Hof vorstellte und ihm Briefe fur die Hoflinge in Versailles mitgab Aber als er am franzosischen Hof im Dezember 1694 vorsprach wollte Pontchartrain ihn nicht empfangen Seine Reise in das Bearn 1695 verlief ebenfalls enttauschend Das Schloss von Lahontan war verkauft worden und der einstige Baron war ein Fremder in seiner Geburtsgemeinde geworden Er war gerade dabei juristische Fragen in Nachbargemeinden zu klaren da erhielt er die Ankundigung dass ein Haftbefehl gegen ihn erteilt wurde Er uberquerte in Verkleidung die Pyrenaen und erreichte Spanien Seinen letzten veroffentlichten Brief schrieb er am 8 Oktober 1695 in Saragossa Seine letzten Jahre Bearbeiten Uber seine letzten Jahre ist wenig bekannt 1697 bat er vergeblich um eine Wiederaufnahme auf einen Posten im Westen von Neufrankreich Ein Brief von Francois d Usson de Bonrepaus zeigt an dass Louis Armand sich am 18 September 1698 in Den Haag aufhielt und dass er einen Posten als franzosischer Diplomat in Spanien fur ein moderates jahrliches Einkommen von 400 Ecu annahm Am 1 und 7 September 1699 schrieb er an den Herzog von Jovenazo dass er von Lissabon zuruck sei wo er am spanischen Hof Dokumente bezuglich des Mississippi ubergeben habe 1702 hielt er sich vermutlich in den Niederlanden auf wo sein Buch Nouveaux Voyages dans l Amerique Septentrionale deutsch Neue Reisen in Nordamerika 1703 erschien Kurz vorher reiste er nach England wo er vermutlich bestimmte Arbeiten uber Nordamerika verfasste die ihm zugeschrieben werden Seine Spuren verlieren sich bis zum November 1710 als Gottfried Wilhelm Leibniz angab dass Louis Armand sich am Hofe des Kurfursten von Hannover aufhalte aber bei schlechter Gesundheit sei Es wird allgemein angenommen dass Louis Armand de Lom d Arce im Jahre 1716 verstarb was hochstens mit einer Veroffentlichung eines seiner Hefte als posthumer Ehrenerweisung durch Leibniz im Jahre 1716 abgeleitet werden konnte Nachbetrachtung BearbeitenEs gibt keine Portrats von Louis Armand es wird angenommen dass er gross gewachsen schlank und blass war In seiner Zeit in Neufrankreich hat er vermutlich bislang wenig erkundete Gebiete um den Mississippi besucht und war zweimal an der erfolgreichen Verteidigung von englischen Angriffen beteiligt Andererseits hat er keine grosseren Spuren in der Neuen Welt hinterlassen Bis auf seinem letzten Aufenthalt in Placentia wurde er im offiziellen Schriftverkehr kaum erwahnt Aber mit seinen in den spaten Jahren erschienenen Werken die auf seinem Tagebuch und seinen Notizen basieren brachte er Nordamerika nach Europa und wurde einer der meistgelesenen Autoren in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Die drei Bucher umfassen eine grosse Vielfalt an Themen In Nouveaux Voyages dans l Amerique Septentrionale erzahlt er in Briefform die in jener Zeit en vogue war von seinen zehn Jahren in Neufrankreich darunter auch seine moglicherweise imaginare Reise zum Riviere longue Die Memoires de l Amerique septentrionale deutsch Erinnerungen an Nordamerika liefern eine malerische Beschreibung der Geografie Neufrankreichs gefolgt von einer anthropologischen Studie uber die Ureinwohner einer linguistischen Bemerkung und einem Glossar der Algonquin Sprache Der Supplement aux Voyages ou Dialogues avec le sauvage Adario deutsch Nachtrag zu den Reisen oder Dialoge mit dem Wilden Adario ist in der Form einer Reiseerzahlung geschrieben und handelt von europaischen Landern die in der damaligen Zeit wenig bekannt waren Portugal Aragon die Niederlande die hanseatischen Stadte und Danemark Der Rest des Buches gibt funf fiktive Unterhaltungen mit einem Indianerhauptling namens Adario wieder Adario ist ein partielles Anagramm von Kondiaronk Sie handeln von Themen wie dem christlichen Glauben der Gesellschaft den franzosischen Gesetzen der Medizin und der Heirat Die Wiedergabe von Erlebnissen wird in den Buchern angereichert mit kritischen Gedanken uber Korruption in den Kolonien das Verbot der Einreise von Hugenotten den Versuch der Ausloschung der Irokesen oder uber die sogenannten Tochter des Konigs Daruber hinaus bilden Louis Armands Werke eine Zusammenfassung von philosophischen Gedanken des beginnenden 18 Jahrhunderts uber Aberglaube Untugenden der europaischen Gesellschaft die Mangel an Logik der christlichen Dogmen und die Tugenden des guten Wilden Die gleichen Ideen finden sich in den spateren Werken Gullivers Reisen von Jonathan Swift 1726 Discours sur l origine et les fondements de l inegalite parmi les hommes von Jean Jacques Rousseau 1754 L Ingenu Der Freimutige von Voltaire 1767 und Supplement au voyage de Bougainville von Denis Diderot 1796 publiziert wieder 1827 erschien das Werk Les Natchez von Francois Rene de Chateaubriand Eine der Hauptpersonen tragt den Namen Adario und die Namen aller Ureinwohner tauchen im Glossar von Louis Armand de Lom d Arce auf Werke BearbeitenBaron de Lahontan Nouveaux Voyages dans l Amerique Septentrionale Den Haag 1703 Digitalisat auf Google Books franzosisch Baron de Lahontan Dialogues de Monsieur le Baron de Lahontan et d un sauvage dans l Amerique London 1704 Digitalisat auf Gallica franzosisch Baron de Lahontan Memoires de l Amerique septentrionale ou la suite des Voyages de Monsieur le Baron de Lahontan Den Haag 1704 auf Google Books franzosisch Real Ouellet Alain Beaulieu Hrsg Lahontan Œuvres completes PUM Montreal 1990 ISBN 978 2 7606 1516 8 Literatur BearbeitenDoris L Garraway Of Speaking Natives and Hybrid Philosophers Lahontan Diderot and the French Enlightenment Critique of Colonialism in Daniel Carey Lynn Festa Hgg The Postcolonial Enlightenment Eighteenth Century Colonialism and Postcolonial Theory Oxford 2009 S 207 239Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Louis Armand de Lom d Arce Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dictionnaire biographique du Canada franzosisch Notice biographique du Repertoire du patrimoine culturel du Quebec franzosisch Theo Jung Stimmen der Natur Diderot Tahiti und der homme naturel in Denis Diderot und die Macht Denis Diderot et le pouvoir Hg Isabelle Deflers Erich Schmidt Verlag Berlin 2015 S 135 155 La Hontan passim Einzelnachweise Bearbeiten Library of Congress Authorities Library of Congress abgerufen am 20 Februar 2018 englisch haufige abweichende Schreibweise la Hontan Charles Vianney Campeau Navires venus en Nouvelle France Charles Vianney CAMPEAU abgerufen am 20 Februar 2018 franzosisch Charles Vianney Campeau Navires venus en Nouvelle France Charles Vianney CAMPEAU abgerufen am 20 Februar 2018 franzosisch Charles Vianney Campeau Navires venus en Nouvelle France Charles Vianney CAMPEAU abgerufen am 20 Februar 2018 franzosisch Normdaten Person GND 119080230 lobid OGND AKS LCCN n50039411 VIAF 41883343 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lom d Arce Louis Armand deALTERNATIVNAMEN Baron de Lahontan Baron de la HontanKURZBESCHREIBUNG franzosischer Offizier und ReisenderGEBURTSDATUM 9 Juni 1666GEBURTSORT LahontanSTERBEDATUM 21 April 1716 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Louis Armand 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