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Der Liwadija Palast ukrainisch Livadijskij palac Liwadijskyj palaz russisch Livadijskij dvorec Liwadijski dworez war die Sommerresidenz des letzten russischen Zaren Nikolaus II Er liegt in Liwadija einem Vorort von Jalta auf der Halbinsel Krim am Ufer des Schwarzen Meeres und wurde in den Jahren 1910 und 1911 anstelle eines vorherigen Palastes gebaut 1945 fand hier die Konferenz von Jalta statt Vorderseite des Liwadija Palastes Inhaltsverzeichnis 1 Palastanlage 2 Geschichte 2 1 Sommerresidenz der Zaren 2 2 Sanatorium 2 3 Konferenz von Jalta 3 Museum 4 Elektrizitatswerk und Orgelzentrum 5 Weblinks 6 EinzelnachweisePalastanlage Bearbeiten nbsp Italienischer Innenhof nbsp Inneres der russisch orthodoxen PalastkircheDie Palastanlage umfasst als Haupttrakt den eigentlichen Liwadija Palast den sogenannten Weissen Palast der als Wohn und Reprasentationsgebaude ausschliesslich fur die kaiserliche Familie bestimmt war Der Weisse Palast hat zwei Stockwerke und zwei Innenhofe italienischer und maurischer Innenhof Daneben besteht die Palastanlage aus zwei grossen Nebentrakten wobei der eine fur die Minister und der andere fur den Hofstaat und die Bediensteten bestimmt war Dies war notwendig da der Zar sich z T mehrere Monate in Liwadija aufhielt Ausserdem verfugt die Palastanlage uber eine kleine russisch orthodoxe Kirche die 1866 vom russischen Architekten Ippolito Monighetti erbaut wurde sowie einen grosszugigen englischen Landschaftspark Geschichte BearbeitenSommerresidenz der Zaren Bearbeiten nbsp Wandteppich mit letzter Zarenfamilie nbsp Buro von Nikolaus II Nach 1835 war vom polnischen Adligen Lew Potocki in der krimtatarischen Siedlung Liwadiya ein Herrenhaus mit grosszugiger Parkanlage und Hofen angelegt worden 1 Im Jahr 1861 wurde dieses fur den russischen Zaren Alexander II und die kaiserliche Familie als Sommerresidenz erworben In den Jahren 1862 bis 1866 wurde das Potocki Herrenhaus unter Leitung des Architekten I A Monigetti in einen ersten Palast umgebaut Nach dem Tod von Alexander II im Jahr 1881 war das Schloss die Sommerresidenz seines Sohnes Zar Alexander III Neben der Sommerresidenz Liwadija verwendete der Zar auch das Jagdschloss Massandra unweit von Jalta Alexander III verstarb nach dreizehn Jahren Regentschaft im Jahr 1894 im Liwadija Palast selbst Das Schloss ging an seinen Sohn den letzten Zaren von Russland Nikolaus II uber Nachdem das vorhandene Gebaudeensemble 1909 wegen starker Grundwasserschaden abgerissen worden war liess Nikolaus II von dem Jaltaer Architekten Nikolai Krasnow der mit den schwierigen Bodenverhaltnissen gut vertraut war den heutigen Weissen Palast errichten Die Zarin Alexandra wunschte sich an dem damals abgelegenen Ort alle modernen Annehmlichkeiten wie Telefon und elektrischen Strom Nikolaus II liess den gesamten Palast mit Nebentrakten von 1910 bis 1911 im fruhen italienischen Renaissance Baustil mit einem Innenhof in maurischem Stil bauen Als Baumaterial wurden spezielle oberflachenbehandelte weisse Kalksteine aus Inkerman verwendet Das Gebaude enthielt 116 Raume in verschiedenen Stilen und wurde am 11 September 1911 eingeweiht Der Liwadija Palast wurde zur Lieblingsresidenz des Zaren da es hier im Gegensatz zu Sankt Petersburg moglich war ein halbwegs normales Familienleben zu fuhren Er verwendete ihn als seine Sommerresidenz bis zum Ende seiner Regentschaft im Jahr 1917 Nach seiner Abdankung 1917 hatte er vergebens darum gebeten sich als Privatmann nach Liwadija zuruckziehen zu durfen 1 Sanatorium Bearbeiten Von 1931 bis 1941 wurde in der Palastanlage ein Sanatorium fur Bauern betrieben 1941 bis 1944 war Liwadija im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht besetzt Nach der Einnahme von Sewastopol und damit der gesamten Krim durch die 11 deutsche Armee fand im Schlossgarten von Liwadija am 6 Juli 1942 die zentrale Feierstunde zum Abschluss des Krimfeldzuges statt auf der der kommandierende General Erich von Manstein zum Generalfeldmarschall ernannt wurde 2 Im Kriegsverlauf wurde das Gebaudeensemble stark beschadigt aber nach Kriegsende wieder restauriert und bis auf den Haupttrakt des Weissen Palastes weiterhin als Sanatorium betrieben Konferenz von Jalta Bearbeiten nbsp Der historische Konferenztisch nbsp Churchill Roosevelt und Stalin im italienischen Hof von LiwadijaVom 4 bis 11 Februar 1945 fand im Liwadija Palast die Konferenz von Jalta statt an der die Fuhrer der USA Franklin D Roosevelt Grossbritannien Winston Churchill und des Gastgebers Sowjetunion Josef Stalin uber das Nachkriegseuropa verhandelten Die Palastanlage wurde extra fur diese Konferenz aufwandig restauriert Museum BearbeitenAnlasslich eines offiziellen Staatsbesuchs des damaligen US Prasidenten Nixon 1974 in der Sowjetunion wurde im Haupttrakt des Weissen Palastes ein zeitgeschichtliches Museum eingerichtet Das Parterre ist dabei der Konferenz von Jalta gewidmet wo die Raume noch genau so wie zur Zeit der Konferenz eingerichtet sind Die obere Etage konnte nach dem Zerfall der Sowjetunion 1992 mit den ursprunglichen Zarengemachern wieder eroffnet werden Das Arbeitszimmer und die Gemacher der kaiserlichen Familie konnen besichtigt werden Elektrizitatswerk und Orgelzentrum Bearbeiten nbsp Orgelzentrum1910 bis 1911 wurde fur den Palast ein Elektrizitatswerk gebaut entworfen vom Hofarchitekten Gleb Guschtschin Dieses versorgte bald den ganzen Ort mit Strom 3 In den 1920er Jahren wurde es stillgelegt und die Technik entfernt In der Folgezeit wurde das Gebaude als Gaststatte dann als Klub Kriegsgefangenenlager Lagerhalle und Werkstatt genutzt In den spaten 1980er Jahren war es stark abgenutzt In den 1990er Jahren grundete der Organist und Orgelbauer Wladimir Chromtschenko mit anderen dort das Zentrum fur Orgelmusik Livadia Das Gebaude wurde instand gesetzt es wurden eine Orgelbauwerkstatt Konzert und Veranstaltungsraume eingerichtet 1998 stellte Chromtschenko fur das Zentrum eine Orgel mit 65 Registern fertig die grosste in der Ukraine und die erste von einem sowjetischen Orgelbauer geschaffene Es fanden regelmassig Konzerte fur Orgel oder auch andere Instrumente statt von 2004 bis 2009 wurde das Fest Livadia als grosstes Orgelfestival im Gebiet der GUS veranstaltet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Liwadia Palast Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die letzte Residenz der Romanowa Neun Fakten uber den Liwadija Palast Russia BeyondEinzelnachweise Bearbeiten a b Details uber den Liwadija Palast auf der Homepage des Gaasterland Verlages abgerufen am 18 September 2010 Erich von Manstein Verlorene Siege 16 Aufl Bonn 2000 S 283 285 Zur Geschichte Zentrum fur Orgelmusik Livadia Livadia deutsch 44 467777777778 34 143055555556 Koordinaten 44 28 4 N 34 8 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liwadija Palast amp oldid 227815673