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Die Liste der im Nationalsozialismus ermordeten Mitglieder der Hamburgischen Burgerschaft umfasst 23 Burgerschaftsabgeordnete die wahrend der Weimarer Republik Mandate in der Hamburgischen Burgerschaft hatten und in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden Es handelt sich um vierzehn Mitglieder der Kommunistischen Partei funf Abgeordnete der Sozialdemokratischen Partei zwei der Deutschen Demokratischen Partei bzw der Deutschen Staatspartei und einen der Wirtschaftspartei Vor dem Hamburger Rathaus verlegte Stolpersteine fur 20 Mitglieder der Hamburgischen Burgerschaft die Opfer des Nationalsozialismus wurden Seit 1981 ist im Hamburger Rathaus am Aufgang zum Plenarsaal der Burgerschaft eine Gedenktafel angebracht der Text lautet Zum Ehren und Gedenken an die Mitglieder der Burgerschaft die nach 1933 Opfer totalitarer Verfolgung wurden 1 Bernhard BastleinAdolf BiedermannFranz JacobErnst ThalmannAm 8 Juni 2012 wurden in Hamburg vor dem Rathaus Stolpersteine fur die ermordeten Mitglieder der Hamburger Burgerschaft verlegt 2 Kurt Adams geb 15 Dezember 1889 Hamburg gest 7 Oktober 1944 KZ Buchenwald war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1924 bis 1933 als Abgeordneter der SPD Studienrat und von 1929 bis 1933 Direktor der Hamburger Volkshochschule 1944 wurde er nach dem gescheiterten Attentat vom 20 Juli wahrend der Aktion Gitter verhaftet und in das KZ Buchenwald eingewiesen dort starb er an einer Hirnhautentzundung 3 Etkar Andre geb 17 Januar 1894 Aachen gest 4 November 1936 Hamburg war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1927 bis 1933 als Abgeordneter der KPD Hafenarbeiter und Mitglied der KPD Bezirksleitung Wasserkante Er wurde am 5 Marz 1933 verhaftet 1936 bei einem Prozess vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht zum Tode verurteilt und im Hof des Untersuchungsgefangnis an der Holstenglacis hingerichtet 4 Bernhard Bastlein geb 3 Dezember 1894 Hamburg gest 18 September 1944 Zuchthaus Brandenburg war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft 1921 als Abgeordneter der KPD Feinmechaniker wiederholt inhaftiert und 1940 Mitbegrunder der Bastlein Jacob Abshagen Gruppe Im Mai 1944 ein weiteres Mal verhaftet am 5 September 1944 wie Franz Jacob zum Tode verurteilt und im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet 4 Adolf Biedermann geb 30 Marz 1881 Hamburg gest 11 Mai 1933 Recklinghausen war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1919 bis 1927 als Abgeordneter der SPD Angestellter und Abgeordneter des Reichstags von 1926 bis 1933 Auf den Bahngleisen bei Recklinghausen ermordet aufgefunden 5 Gustav Brandt geb 4 April 1894 Wolstorf gest Fruhjahr 1945 Werl war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1931 bis 1933 als Abgeordneter der KPD Seemann und Werftarbeiter 1933 im Prozess um den Altonaer Blutsonntag zu elf Jahren Zuchthaus verurteilt Auf einem Transport vom Zuchthaus Werl nach Celle von der SS erschossen 5 Valentin Ernst Burchard geb 26 Januar 1881 Hamburg genauer Todestag und ort unbekannt war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1932 bis 1933 als Abgeordneter der Deutschen Staatspartei DStP zuvor Deutsche Demokratische Partei Kaufmann Er wurde am 8 November 1941 in das Ghetto Minsk deportiert und ist seitdem verschollen Max Eichholz geb 3 Dezember 1881 Hamburg gest 12 Januar 1943 KZ Auschwitz war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1921 bis 1933 als Abgeordneter der DDP ab 1930 DStP Rechtsanwalt Er wurde mehrfach verhaftet und schliesslich im KZ Auschwitz ermordet 5 Hugo Eickhoff geb 26 September 1906 Wandsbek gest 15 Dezember 1944 in Focșani Rumanien war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1931 bis 1933 als Abgeordneter der KPD Angestellter Er wurde verhaftet und im KZ Sachsenhausen untergebracht spater dem Sonderbataillon Dirlewanger zugeteilt Er fiel in Focșani in Rumanien 6 Theodor Haubach geb 15 September 1896 Frankfurt am Main gest 23 Januar 1945 Berlin war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1928 bis 1929 als Abgeordneter der SPD und von 1923 bis 1928 Redakteur beim Hamburger Echo 1944 als Angehoriger des Kreisauer Kreises verhaftet im Januar 1945 zum Tode verurteilt und gehenkt 6 Wilhelm Heidsiek geb 4 Januar 1888 Preussisch Oldendorf gest 7 November 1944 KZ Neuengamme war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft im Jahr 1933 als Abgeordneter der SPD Er starb im KZ Neuengamme 7 Ernst Henning geb 12 Oktober 1892 Magdeburg gest 14 Marz 1931 Hamburg Kirchwerder war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1928 bis 1931 als Abgeordneter der KPD Arbeiter Er wurde in einem Omnibus von SA Mitgliedern erschossen 6 Hermann Hoefer geb 21 August 1868 Hamburg gest 13 Dezember 1945 Hamburg war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1928 bis 1931 als Abgeordneter der KPD Lehrer und Mitglied der Bastlein Jacob Abshagen Gruppe Am 17 Juni 1944 verhaftet und bis zu seiner Befreiung am 23 April 1945 im Zuchthaus Coswig untergebracht Er starb an den Folgen der Haft 8 Heinrich Louis Erich Hoffmann geb 12 Januar 1885 Goldberg Schlesien gest 7 Juli 1936 Hamburg fuhr von 1902 1909 zur See war Vorsitzender des Arbeiterrats bei Blohm amp Voss war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1920 bis 1927 als Abgeordneter der KPD Hafenarbeiter und Journalist Von den Nazis in den Tod getrieben 9 Franz Jacob geb 9 August 1906 Hamburg gest 18 September 1944 Zuchthaus Brandenburg war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1932 bis 1933 als Abgeordneter der KPD Schlosser wiederholt inhaftiert und 1940 Mitbegrunder der Bastlein Jacob Abshagen Gruppe Am 4 Juli 1944 ein weiteres Mal verhaftet am 5 September 1944 wie Bernhard Bastlein zum Tode verurteilt und im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet 8 Fritz Lux geb 28 September 1892 Imten Ostpreussen gest 6 November 1933 Hamburg Fuhlsbuttel war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1928 bis 1933 als Abgeordneter der KPD Hafenarbeiter Er wurde am 25 Juli 1933 vom Kommando zur besonderen Verwendung verhaftet in Schutzhaft genommen und schwer misshandelt Er starb im Gefangnis Fuhlsbuttel an den Verletzungen 10 Adolf Panzner geb 4 August 1892 Hamburg gest 6 Februar 1944 Rickling war 1931 Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft als Abgeordneter der KPD Nachfolger des ermordeten Ernst Henning kaufmannischer Angestellter Er wurde mehrfach verhaftet und starb an den Folgen schwerer Misshandlungen 11 Fritz Reich geb 31 August 1886 in Konigsberg genauer Todestag und ort unbekannt vom Amtsgericht Hamburg festgesetztes Todesdatum 31 Mai 1944 war 1927 28 Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft als Abgeordneter der Wirtschaftspartei Kaufmann Wurde nach dem Novemberpogrom 1939 zum Umzug von der Uhlenhorst zum Grindel gezwungen Im Januar 1944 in das KZ Theresienstadt deportiert und dort oder in einem der Vernichtungslager ermordet 12 August Schmidt geb 13 Juli 1884 Konigsaue bei Quedlinburg gest 3 August 1939 Hamburg war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1928 bis 1931 als Abgeordneter der KPD Werftarbeiter Am 17 September 1935 verhaftet 1936 zu zwei Jahren Gefangnis verurteilt an den Haftfolgen gestorben 11 Otto Schumann geb 5 November 1888 Magdeburg gest 3 Mai 1945 Lubecker Bucht war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1931 bis 1933 als Abgeordneter der SPD Angestellter Er wurde 1944 nach dem gescheiterten Attentat vom 20 Juli wahrend der Aktion Gitter verhaftet und im KZ Neuengamme untergebracht Er starb bei der Cap Arcona Katastrophe in der Lubecker Bucht 11 Theodor Skorzisko geb 9 September 1899 Raschlowitz 1941 fur tot erklart war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1931 bis 1932 als Abgeordneter der KPD Elektromonteur Er wurde im Herbst 1933 verhaftet und 1935 zu 18 Monaten Gefangnis verurteilt Nach seiner Haftentlassung emigrierte er zunachst nach Prag spater nach Paris 1940 wurde er mit einer schweren Lungenentzundung in ein Pariser Krankenhaus eingeliefert vor dem Einmarsch der Deutschen sollte er im April 1940 evakuiert werden Er gilt seitdem als verschollen 13 14 Ernst Thalmann geb 16 April 1886 Hamburg gest 18 August 1944 KZ Buchenwald war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1919 bis 1933 als Abgeordneter der KPD Transportarbeiter und ab 1925 Vorsitzender der KPD Am 3 Marz 1933 festgenommen und nach elfeinhalbjahriger Haft ermordet 13 Hans Westermann geb 17 Juli 1890 Hamburg gest 16 Marz 1935 Polizeigefangnis Fuhlsbuttel war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1928 bis 1930 als Abgeordneter der KPD Schneider Er wurde am 6 Marz 1935 verhaftet und starb zehn Tage spater nach schweren Misshandlungen im Polizeigefangnis Fuhlsbuttel 13 Die Gedenktafel am Aufgang zur Burgerschaft bezieht ausdrucklich die Opfer totalitarer Gewalt mit ein Das Gedenken gilt insbesondere Alfred Levy geb 6 Januar 1885 in Hamburg gest 28 Mai 1938 in Butowo Sowjetunion war Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft von 1921 bis 1927 als Abgeordneter der KPD Schriftsetzer Nach mehrmaligen Inhaftierungen floh er 1935 uber Berlin und Prag in die Sowjetunion Dort geriet er 1938 in die Stalinsche Sauberung wurde verhaftet zum Tode verurteilt und in Butowo erschossen 9 Literatur BearbeitenFrank Muller Mitglieder der Burgerschaft Opfer totalitarer Verfolgung 2 uberarbeitete und erganzte Auflage Herausgegeben von der Burgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg Hamburg 1995 DNB 944894100 Weblinks BearbeitenHeinrich Hannover Verschwiegene Geschichte abgerufen am 17 Oktober 2010Einzelnachweise Bearbeiten Wegweiser zu Statten der Erinnerung an die Jahre 1933 bis 1945 PDF 1 1 MB aktualisierte zweite Auflage 2008 abgerufen am 15 Oktober 2010 Stolpersteine fur ermordete MdHB endgueltige Inschriften Rathaus Hamburg PDF 16 kB Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 S 247 a b Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 S 248 a b c Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 S a b c Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 S 250 Wilhelm Heidsieck auf Cuxpedia a b Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 S 251 a b Projektgruppe Arbeiterkultur in Hamburg Vorwarts und nicht vergessen Arbeiterkultur in Hamburg um 1930 Verlag Frohlich amp Kaufmann Berlin 1982 Herausgegeben zur gleichnamigen Ausstellung auf Kampnagel vom 1 Mai bis 30 September 1982 ISBN 3 88725 110 5 S 319 Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 S 252 a b c Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 S 253 Frank Muller Mitglieder der Burgerschaft Opfer totalitarer Verfolgung S 64f a b c Ursel Hochmuth Gertrud Meyer Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933 1945 S 254 Skorzisko Theodor In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der im Nationalsozialismus ermordeten Mitglieder der Hamburgischen Burgerschaft amp oldid 207110423