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Linsenhofen ist ein Ortsteil der Gemeinde Frickenhausen im Landkreis Esslingen in Baden Wurttemberg LinsenhofenGemeinde FrickenhausenWappen von Linsenhofen vor der EingemeindungKoordinaten 48 35 N 9 22 O 48 578333333333 9 3713888888889 354 Koordinaten 48 34 42 N 9 22 17 OHohe 354 m u NNFlache 3 35 km Einwohner 2609 Mai 2019 Bevolkerungsdichte 779 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 72636Vorwahl 07025 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Fruhe Neuzeit Krieg Pest und ihre Folgen 2 2 Vom 19 Jahrhundert zur Gegenwart 3 Wappen 4 Politik 5 Einwohnerentwicklung 6 Besonderheiten 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLinsenhofen liegt im Steinachtal auch Neuffener Tal genannt eineinhalb Kilometer sudlich von Frickenhausen Nachbarorte von Linsenhofen sind im Norden Frickenhausen im Sudwesten Neuffen und im Suden und Osten Beuren Geschichte Bearbeiten nbsp Linsenhofen 1683 1685 im Kieserschen ForstlagerbuchDie Siedlungsforschung geht davon aus dass die Dorfer mit den Endungen hausen und hofen als Ausbauorte in den Jahren zwischen 650 und 750 gegrundet wurden Auch das Steinachtal durfte in dieser Zeit urbar gemacht worden sein Urkundlich erwahnt wurde Linsenhofen nachweislich in den Zwiefalter Chroniken der Monche Ortlieb und Berthold im Jahr 1137 In dem Dokument ist unter anderem die Schenkung von zwei Huben Land in Lisinhofen an das Kloster Zwiefalten vermerkt Linsenhofen gelangte 1301 zusammen mit Neuffen durch Kauf an Wurttemberg Fruhe Neuzeit Krieg Pest und ihre Folgen Bearbeiten Im Dreissigjahrigen Krieg blieb das Steinachtal bis 1630 weitgehend unbehelligt Allerdings mussten hohe Zahlungen zur Finanzierung des Krieges geleistet werden Die Amter Nurtingen und Neuffen hatten 1630 die fur damalige Verhaltnisse ungeheuerliche Summe von 35 672 Gulden aufzubringen 1631 32 trugen Linsenhofen 259 Gulden und Frickenhausen 156 Gulden zu weiteren Umlagen bei Die Wirtschaftskraft von Linsenhofen war damals also deutlich hoher als die von Frickenhausen Erst nach der Schlacht bei Nordlingen 1634 kam der Krieg auch ins Steinachtal Die beruchtigten Dragoner des Walter Butler und Kroaten plunderten die Dorfer Die Kriegslasten stiegen ins Unermessliche 1644 wurden Linsenhofen 854 Gulden 1646 47 sogar 1 612 Gulden auferlegt Allerdings konnten nur zwei Drittel dieser Summe bezahlt werden Die Pest wutete die Bevolkerung Linsenhofens wurde halbiert 1643 zahle man noch 215 Einwohner Als der Dreissigjahrige Krieg 1648 zu Ende ging konnte sich die Bevolkerung nicht lange erholen Bereits 1688 ruckten die Franzosen unter General Melac von Esslingen vor den Hohenneuffen bei ihrem Ruckzug wurde auch Linsenhofen geplundert Auch ohne grossen Krieg blieb das Leben im 18 Jahrhundert armlich Die kostspielige Hofhaltung Herzog Eberhard Ludwigs und seiner Nachfolger trug ihren Teil dazu bei Vom 19 Jahrhundert zur Gegenwart Bearbeiten Linsenhofen kam 1806 bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im Konigreich Wurttemberg zum Oberamt Nurtingen Die Verwaltungsreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg fuhrte 1938 zur Zugehorigkeit zum neu umfassten Landkreis Nurtingen Da Linsenhofen nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war gehorte der Ort somit seit 1945 zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden Wurttemberg bei der Linsenhofen zum Landkreis Esslingen kam Am 1 Januar 1975 wurde Linsenhofen nach Frickenhausen eingemeindet 1 In Linsenhofen gibt es ein Rathaus eine Grundschule einen Kindergarten und eine Mehrzweckhalle Turn und Festhalle nbsp Pfarramt nbsp Evangelische Kirche St Georg nbsp Altes FachwerkhausWappen BearbeitenBlasonierung In Silber zwei schreitende rotgekleidete Manner die an einer geschulterten roten Stange eine grune Traube tragen Das Ortswappen lasst sich seit 1778 nachweisen Das auch in anderen Weinbaugemeinden verwendete Motiv bezieht sich auf das Alte Testament der Bibel Danach brachten die ins gelobte Land ausgesandten Botschafter Josua und Kaleb eine ubergrosse Traube Weinbeeren aus dem Land Kanaan mit In Linsenhofen heisst es noch heute zum Wappen Josua und Kaleb tragen einen Trauben weg vgl 4 Mose Num 13 23 EU Offiziell bestatigt wurde das Wappen vom Innenministerium Baden Wurttemberg allerdings erst kurz vor der Eingemeindung namlich am 11 Dezember 1973 Politik BearbeitenDer Ortschaftsrat besteht aus 12 Personen hauptamtliche Ortsvorsteherin ist Regine Theimer Burgermeister Ortsvorsteher seit 1934 Zeitraum NameBurgermeister1934 1939 Rudi Sauer1939 1940 1940 1945 Otto Maisch1945 1948 Gottlieb Lepple kommissarisch 1948 1975 Otto MaischOrtsvorsteher 1975 1976 Otto Maisch1976 2015 Helmut Weissseit 2015 Regine TheimerEinwohnerentwicklung BearbeitenDie Einwohnerentwicklung bis zur Eingemeindung nach Frickenhausen zeigt dass die Zahl der Einwohner seit 1834 gemass den Ergebnissen der Volkszahlung in Deutschland bis zum Jahre 1900 gesunken und dann ab 1939 kontinuierlich bis 1970 wieder gestiegen ist Entwicklung von 1834 bis 1970 Stichtag Einwohner3 Dezember 1834 11051 Dezember 1871 9341 Dezember 1900 91717 Mai 1939 106413 September 1950 14256 Juni 1961 150827 Mai 1970 1815Besonderheiten BearbeitenAus der Umgebung von Linsenhofen stammt eine Mostapfelsorte der Linsenhofer Samling auch Linsenhofer Schoner aus Beuren Linsenhofer Renette Personlichkeiten BearbeitenVictor August Jager 26 November 1794 in Linsenhofen 29 August 1864 in Kongen Pfarrer und Vorsteher der Blinden und Taubstummenanstalt Gmund seinerzeit fuhrender Autor blindenpadagogischer Schriften und Pionier der Blinden und Taubstummenarbeit 2 Literatur BearbeitenLinsenhofen In August Friedrich Pauly Hrsg Beschreibung des Oberamts Nurtingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 25 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1848 S 173 176 Volltext Wikisource Hans Schwenkel Heimatbuch des Kreises Nurtingen Band 2 Wurzburg 1953 S 556 574 Sonke Lorenz Andreas Schmauder Hrsg Frickenhausen Tischardt Linsenhofen Aus neun Jahrhunderten Ortsgeschichte Gemeinde Frickenhausen 2000 ISBN 3 00 006828 7 Weblinks BearbeitenLinsenhofen bei leo bw dem landeskundlichen Informationssystem Baden Wurttemberg Internetauftritt der evangelischen Kirchengemeinde LinsenhofenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 461 Johann Georg Knie Padagogische Reise durch Deutschland im Sommer 1835 auf der ich elf Blinden verschiedene Taubstummen Armen Straf und Waisenanstalten als Blinder besucht und in den nachfolgenden Blattern beschrieben habe S 162 172 https de wikisource org wiki Blinden und Taubstummenanstalt Gm C3 BCndNormdaten Geografikum GND 5083591 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Linsenhofen amp oldid 239072906