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Les Pierres Plates deutsch Flache Steine ist eine Megalithanlage bei Locmariaquer im Departement Morbihan in der Bretagne in Frankreich Das jungsteinzeitliche Bauwerk wurde bereits im Jahr 1889 zum Monument historique 1 erklart Knickdolmen sind in nur sieben Exemplaren bekannt Dolmen von Goerem die alle auf etwa 100 km Lange zwischen den Mundungen der Loire bei Saint Nazaire und der Blavet bei Lorient liegen und etwa um 3000 v Chr entstanden sind Eine Allee couverte mit dem Namen Dolmen de la Pierre Plate liegt im Departement Val d Oise Les Pierres Plates Zugang mit einem sogenannten Menhir indicateur Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Anlage 2 1 Ausrichtung 2 2 Architektur 2 3 Steine 3 Ornamentik 4 Menhir 5 Datierung 6 Bedeutung 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksLage BearbeitenDer geknickte Dolmen dolmen a coude von franzosisch coude Ellenbogen Les Pierres Plates liegt in den Dunen nur wenige Meter oberhalb eines Sandstrandes im Suden der Halbinsel von Locmariaquer Anlage BearbeitenWahrscheinlich war der Dolmen von Les Pierres Plates ursprunglich von einem Erd und oder Steinhugel Cairn bedeckt der im Laufe der Zeit wahrscheinlich von Menschenhand abgetragen wurde 1813 wurde die Anlage entdeckt und ausgegraben 2 Drei fehlende Decksteine im Bereich des Knicks wurden bei umfassenden Restaurierungsarbeiten unter der Leitung von Zacharie Le Rouzic 1864 1939 im Jahre 1931 ersetzt Auch die Erneuerung der Bruchsteinmauern und die seitliche Anschuttung aus Sand und Erde entstammen dieser Zeit nbsp Les Pierres Plates Endbereich des Ganges mit Trennplatte die nicht verbreiterte Hauptkammer und das Ende des Gangbereichs werden von einem einzigen leicht nach unten gewolbten grossen Deckstein bedeckt der wohl als Teilstuck eines gewaltsam umgesturzten Grossmenhirs anzusehen ist Ausrichtung Bearbeiten Der Hauptteil des Dolmen a coude Ellenbogendolmen ist in sudostlicher Richtung orientiert diese Ausrichtung findet sich bei vielen Dolmen in der Bretagne darunter auch bei den Dolmen von Goerem im Morbihan und beim ausgegangenen Dolmen von Keravel bei Saint Pol de Leon im Departement Finistere Durch den spater hinzugefugten Knick wurde die Ausrichtung des Eingangsbereichs nach Suden geandert Architektur Bearbeiten Die etwa 24 m lange und um etwa 120 geknickte Anlage wird als Knickdolmen Dolmen a coude bezeichnet Er umfasst hinter dem nur etwa 1 40 m hohen Eingang einen geraden Bereich von sechs Metern Lange Hinter dem Knick von dem aus eine kleine Seitenkammer in westlicher Richtung abzweigt fuhrt der Gang mit leicht ansteigender Kopfhohe in die etwa 1 75 m hohe Hauptkammer Die von einem grossen leicht nach unten gewolbten Deckstein wahrscheinlich ein Teilstuck eines ehemaligen Menhirs vollstandig bedeckte Hauptkammer ist nicht breiter als der Gang und wird durch eine senkrechte grosse Platte vom Gangbereich getrennt Grosse Teile der Wandflachen und der Raum oberhalb der Tragsteine Orthostaten sind mit kleinen Bruchsteinen gefullt Steine Bearbeiten Nahezu alle 38 Tragsteine sowie 7 Decksteine von Les Pierres Plates sind aus Granit Lediglich vier Steine darunter der Deckstein der Kammer bestehen aus Orthogneis und sind wahrscheinlich als Teilstucke eines absichtlich zerbrochenen Grossmenhirs anzusehen vgl Gavrinis Table des Marchand Er Grah Mane Rutual u a Ornamentik Bearbeiten nbsp Les Pierres Plates Schildidol mit Rippenstruktur nbsp Les Pierres Plates Schildidol mit Brusten Vom Eingang an sind mehrere zuvor geglattete Tragsteine mit Gravuren bedeckt die als Sonderform der so genannten Schildidole Scutiforme moglicherweise Fruchtbarkeitsgottinnen mit vielfachen Brusten darstellen Die rippenartigen Formen anderer Steine betrachtete man dagegen zu einer Zeit in der man allenthalben agyptische Einflusse zu erkennen glaubte als Palmen oder Skarabaen Es handelt sich hier jedoch moglicherweise um das auch in anderen Knickdolmen im Morbihan variierte Thema der Muttergottin Sie kommt auch in Anlagen wie Dolmen von Keravel ausgegangen Rocher au Bono Plouguemelen Dolmen von Goerem in Gavres oder im Galeriegrab von Luffang in Crach vor Hier erinnert die Darstellung eher an einen mediterranen Kopffusser Ein ornamentierter Tragstein aus dem Dolmen von Les Pierres Plates wurde zu seinem Schutz ins Musee de Prehistoire von Carnac uberstellt Menhir BearbeitenAm Eingang des Bauwerks steht ein so genannter Menhir indicateur bei dem es sich um einen eher untypischen bei der Restaurierungskampagne von 1931 aufgerichteten Stein mit abgeflachter Spitze und z T rechtwinkligen Kanten handelt Wie auf alten Fotografien zu sehen ist lag der Stein unmittelbar vor dem Eingang des Bauwerks Ob dieser Stein mit seiner ungewohnlichen Form jemals aufrecht gestanden und eventuell als Landmarke fur die Seefahrer prahistorischer Zeiten gedient hat ist unklar Datierung BearbeitenDer Dolmen von Pierres Plates wird von den meisten Forschern jedoch zumeist ohne Angabe von Grunden ins jungere Neolithikum d h in die Zeit zwischen 3500 und 3000 v Chr datiert Abweichungen von einer entwickelten und uber Jahrhunderte tradierten Form hier die Seitenkammer und der Knick werden oft junger datiert Doch sowohl die Wiederverwendung von Teilstucken alterer Menhire als auch die Ornamentik stellen Les Pierres Plates in eine Reihe mit den anderen Dolmen im Morbihan die nach aktuellem Forschungsstand in den Zeitraum zwischen 4200 und 4000 v Chr eingeordnet werden Die Frage ob der abgeknickte Eingangsbereich und die Seitenkammer eventuell spatere Hinzufugungen sind wird kaum gestellt Bedeutung BearbeitenDer wegen seiner Gravuren beruhmte Dolmen ist ein gutes Beispiel fur mogliche Abwandlungen der ursprunglich geradlinig ausgerichteten Dolmen Der Verzicht auf eine vergrosserte Hauptkammer unterscheidet ihn von anderen megalithischen Bauwerken im Morbihan Insgesamt existieren an der bretonischen Kuste zwischen Lorient und der Loire Mundung noch weitere acht Knickdolmen Siehe auch BearbeitenMegalithanlagen der Bretagne Gravierungen auf Megalithen der BretagneEinzelnachweise Bearbeiten Dolmen des Pierres Plates Locmariaquer in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Bulletins et Memoires de la Societe d Anthropologie de Paris 1892 Nr 3 S 692 710 Literatur BearbeitenDamien Bonniol Serge Cassen Corpus descriptif des steles ou fragments de stele en orthogneiss In Serge Cassen Hrsg Autour de la Table Explorations archeologiques et discours savants sur des architectures neolithiques a Locmariaquer Morbihan Laboratoire de recherches archeologiques LARA Universitat Nantes Nantes 2009 ISBN 978 2 86939 228 1 S 702 734 hier S 719 ff Jacques Briard Megalithes de Bretagne Ouest France Rennes 1987 ISBN 2 7373 0119 X Marcel Baudouin Les allees couvertes coudees In Bulletin de la Societe Prehistorique Francaise Bd 14 Nr 8 1917 S 391 405 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Les Pierres Plates Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Les Pierres Plates neue und alte Fotos Plan und Text franz zuletzt abgerufen am 19 Dezember 2012 Les Pierres Plates Fotos Text engl zuletzt abgerufen am 19 Dezember 2012 Les Pierres Plates neue und alte Fotos Text engl zuletzt abgerufen am 19 Dezember 2012 Les Pierres Plates Fotos zuletzt abgerufen am 19 Dezember 2012 Les Pierres Plates Fotos Text zuletzt abgerufen am 19 Dezember 2012 Les Pierres Plates Fotos Text engl zuletzt abgerufen am 19 Dezember 2012 Les Pierres Plates Kurzvideo franz zuletzt abgerufen am 19 Dezember 2012 Video47 556666666667 2 9508333333333 Koordinaten 47 33 24 N 2 57 3 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Les Pierres Plates amp oldid 235150549